Vielleicht auch ein Phänomen, dass auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen ist: Wie im Focus zu lesen war, macht sich nicht nur der Verbraucher Sorgen um seine Schufa – sondern auch umgekehrt. Die Schufa sorgt sich zunehmend um das Konsumverhalten der Deutschen, angeblich stehen gut ein Drittel der Haushalte bei den Banken in der Kreide.
Auffällig sind mehrere Faktoren, die auf ein sich änderndes Konsumverhalten schließen lassen. Generell bemühen sich die deutschen Verbraucher zwar noch immer um Kredite, doch gemessen am Boomjahr 2009 mit der Abwrackprämie und zahlreichen attraktiven Finanzierungsangeboten im Einzelhandel, geht die Nachfrage langsam etwas zurück. Was ebenso auffällt, ist die Tatsache, dass immer mehr Konsumenten auf Kleinkredite unter 1000 Euro zurückgreifen, um sich ihre Weihnachtswünsche im Januar oder Februar zu erfüllen. Im Gegensatz dazu werden höhere Kreditsummen immer seltener: Nur noch jeder fünfte Ratenkredit im ersten Quartal 2010 war höher als 10 000 Euro. Ein ähnlicher Effekt sei bereits zum Jahreswechsel 2008 auf 2009 zu beobachten gewesen, so die Einschätzung von Schufa-Vorstandschef Rainer Neumann.
Alarmierend, so die Aussage von Experten, sei zudem der bisweilen sorglose Umgang mit Krediten: Mehr als jeder dritte Privathaushalt finanziert seinen Konsum über Kredite. Ratenzahlungen, die nun aber einmal wesentlich für einen Kredit seien, würden aber nur von jedem zweiten Deutschen überhaupt als Kredit wahrgenommen werden. Laut einer repräsentativen Allensbach-Umfrage, die für die Schufa als symptomatisch für das derzeitige Kreditverständnis gilt, werde ein Kredit eher dann als solcher empfunden, „wenn man zur Bank geht und sich dort Geld leiht“.