Auf dem Börsenmarkt werden viele Mengen an Aktien, Dokumenten, Scheinen, Optionen und viel mehr bewegt. Damit diese komplizierten und vernetzten Transaktionen einer Grundlage unterliegen, bedarf es gewisser Verhaltensregeln. Diese Vorgaben sind zum einen nach Börsengesetzen festgelegt oder in den Compliance-Richtlinien für die Mitarbeiter von Wertpapierhandelsunternehmen. Aufgrund von berufsbedingter Insiderinformationen müssen diese geltenden Regeln für Aktionen am Markt existent sein. Dabei sichern die Compliance-Richtlinien die benötigte Regelkonformität bei mitunter Transaktionen von Währungseinheiten in Millionenhöhe. Dabei umschreiben diese Regeln die rechtswissenschaftliche sowie betriebswirtschaftliche Einhaltung von Gesetzesvorlagen sowie ebenso freiwilligen Indizes der verschiedenen Unternehmen – dies wird auch als Regeltreue bezeichnet.
Inhalt
Aufgaben der Compliance-Richtlinien
Diese Regeln ermöglichen verschiedene Basiszustände, Verhaltensnormen und Maximen am Markt.
Dabei stechen globale Aufgaben dieser Richtlinien als ein Regelwerk hervor:
- Verhinderung Terrorismusfinanzierung
- Legalität der Transaktionen
- Anlagesicherheit
- Vermeidung Insiderhandel
Für den bewussten und gewünschten Insiderhandel bestehen eigene Insider-Richtlinien. Zusätzlich zu den weltweiten Risiken betreffen die Compliance-Richtlinien ebenso die Anleger selbst. Folgende monetäre Angelegenheiten sollen dabei vermieden werden:
- Geldwäsche
- Marktmanipulation
- Interessenkonflikte
- Korruption
Hinweis: Unter der Wahrung des Datenschutzes werden deshalb alle für eine Transaktion wichtigen Informationen gelistet. In den meisten Fällen ist eine persönliche Legitimation für bestimmte Handelsaktionen unrlässlich.
Somit wird die Abstimmung mit geltenden Rechten realisiert. Dies gilt für die Unternehmen selbst und zusätzlich für jeden einzelnen Mitarbeiter. Natürlich stehen diese Regeln stets in Zusammenhang mit den internationalen, aber auch nationalen Vorgaben und Gesetzen. Dabei ist erkennbar, dass durchaus unterschiedliche Nationen über abweichende Rechtsprechungen verfügen. Dies kann zu adaptiven Sicherheiten, aber auch zu Lücken führen. Aus diesem Grund sind in den Compliance-Richtlinien Regeln zum allgemeingültigen Finanzhandel notiert, welche für sämtliche Anlagemärkte anwendbar sind.
Hinweis: Jedes Wertpapierhandelsunternehmen ist verpflichtet, eine Compliance-Stelle in der Unternehmensstruktur einzubinden. Damit soll die Kontrolle und Sicherheit gewährleistet werden.
Entwicklung
Als englischer – und damit weltweiter verstandener Begriff – stehen die Compliance-Richtlinien für eine benötigte Transparenz am Aktienmarkt. Der Ursprung dieser Bezeichnung findet sich in der amerikanischen Finanzbranche, welche oft von Insidergeschäften und Interessenkonflikten mit hohem Risiko gekennzeichnet waren. In den 1990er Jahren fanden mit den sich öffnenden Börsenmärkten des Landes auch die ersten Compliance-Strukturen Einkehr – vor allem durch die erweiternden gesetzgeberischen Vorgaben. Vor allem in Banken, Kreditinstituten und in Versicherungen werden diese Normen besonders intensiv überprüft. So wurden die Wertpapierdienstleistungsunternehmen laut §§ 31 ff. WpHG dazu verpflichtet, dass Finanzgeschäfte nicht gegen die eigenen Interessen des Unternehmens durchgeführt werden. Zudem schließt dies insbesondere den Schutz des Kunden und seine Interessen ein. Zu diesen Geschäften zählen sämtliche Formen folgender Anlagemöglichkeiten:
Diese rechtliche Grundlage fungiert somit auch als vertrauensbildende Maßnahme innerhalb der Organisationsstruktur des Unternehmens. Spezielle Arbeitsanweisungen innerhalb der Institute an die Mitarbeiter sichern das legale und transparente Handeln. Gleichzeitig gelten diese Regeln als Überwachungsinstanz jeglicher Anlageaktivitäten – sie sind meist sogar über zugangsberechtigte Personalisierung erst möglich. Die Compliance-Richtlinien wirken zugunsten aller Marktteilnehmer und zum Schutz der Kapitalmärkte selbst. Folgende Dokumente beeinflussen das Compliance-System im speziellen Bereich des Kreditwesens:
- Mindestanforderungen an die Compliance (MaComp)
- Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz
- Finanzmarktrichtlinie (MiFID)
- Produktinformationsblatt im Rahmen der Anlageberatung
Zudem unterstehen Finanzdienstleistungs- sowie Kreditinstitute der Kontrolle durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Wirtschaft
Mit der Zeit entwickelten sich immer spezifischere Regeln, sodass mittlerweile verschiedene Wirtschaftssektoren über diese Compliance-Richtlinien verfügen. Die Erweiterung und Spezialisierung führte zu einigen wichtigen Kategorien innerhalb der Compliance-Stelle in den jeweiligen Unternehmen:
- Global Compliance
- Tax Compliance
- Customs Compliance
- IT Compliance
- Datenschutz Compliance
Hinweis: Diese Richtlinien werden in den Unternehmen mittels Compliance Management Systemen umgesetzt. Mit den Compliance Officers wird dabei ebenso eine eigene Verantwortlichkeit geschaffen. Das Aufgabenfeld eines Compliance Officers besteht aus folgenden Aufgaben:
- Sensibilisierung gegenüber sämtlichen Compliance-Themen
- Implementation, Entwicklung des CMS
- Prüfung der Compliance-Anforderungen
- Schulung und beratender Ansprechpartner
- Zusammenarbeit mit Kontrollabteilungen (Risikomanagement, Controlling, Rechtsabteilung etc.)
Die Übertragung der Compliance-Richtlinien auf andere Wirtschaftssektoren war folglich nur eine Frage der Zeit. Zur Prävention ganz spezifischer Unternehmensrisiken wurden sie adaptiv auf die Verhaltensregeln anderweitiger Unternehmen übertragen. Sie bestehen als feste Säule der innerbetrieblichen Absicherung durch festgelegte Verhaltensnormen als Teil des Risikomanagements Aus der Sicht sich stärker erweiternden rechtlichen Anforderungen – vor allem für Unternehmen, welche an der Börse gelistet sind – ist diese Überwachungsinstanz unumgänglich. In großen Industrieunternehmen ist dies sogar zu einer internen Pflicht geworden. Sie umfassen nun mehr als nur die Transaktionen von Finanzgeschäften, sondern auch diese Sektoren:
- Kartellrecht
- Umweltrecht
- Korruptionsprävention
- Ethische Verhaltenskodizes
- Investor-Relationship
Hinweis: In den Compliance-Richtlinien sind neben den gesetzlichen Vorgaben auch nicht-rechtliche Regeln festgehalten. Diese betreffen den Umgang mit Kunden, den Schutz der Unternehmertätigkeit und viele weitere Bestimmungen – mitunter individuell vom Unternehmen selbst festgelegt – um die ökonomische Selbstbestimmtheit zu gewährleisten.
Vorab einfach nur in der Rechtsabteilung verankert, haben sich in den großen Firmen und global bekannten Handelsadressen eigenständige Compliance-Resorts etabliert. Diese dienen der Eigenständigkeit und der innerbetrieblichen Unabhängigkeit gegenüber jedweder anderer Abteilung. Zu den üblichen Aufgabenfeldern kommen je nach Größe des Unternehmens auch Kontrollinstanzen bezüglich Arbeitsschutz, Datenschutz, Rechnungslegung und weiterer spezifischer Standards zum Einsatz. Auf individuelle Aktivitäten oder gar gesamte Organisationseinheiten wird mittels CMS (Compliance Management System) die Einhaltung der vorher festgelegten und kommunizierten Vorgaben überprüft und sichergestellt – wenn nötig Fehlverhalten aufgedeckt beziehungsweise verhindert – werden.
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