Mit der Monetisierung ist eine entweder vom Gesetzt her vorgeschriebene oder aber per Vertrag festgelegte Preisfeststellung zu einem festgesetzten Zeitpunkt gemeint. Während in der Umgangssprache mit der Monetisierung der Vorgang gemeint ist, eine Sache in Geld umzuwandeln, ist in der Finanzwelt von Monetisierung die Rede, wenn es um die Preisfeststellung von Sachwerten oder Vermögensgegenständen geht. Die Monetisierung findet in unterschiedlichen Bereichen Anwendung und häufig findet sie bei der Bewertung unterschiedlicher Vermögensgegenstände innerhalb eines Unternehmens, bei der Bewertung einer Arbeitsleistung im Hinblick auf Geldwerte, bei der Festlegung von Marktwerten bei Unternehmen oder auch im Bereich der Streitwertfestlegung bei Gericht Anwendung.
Inhalt
Begriffserklärung
Hinter dem Begriff Monetisierung bzw. Monetarisierung wird umgangssprachlich verstanden, eine Sache in
Geld umzuwandeln. Es handelt sich jedoch hierbei auch um eine vom Gesetz her vorgesehene oder per
Vertrag festgelegte Preisgestaltung zu einem bestimmten Zeitpunkt. In der Finanzwelt nennt sich dies
Monetisierung. Dabei geht es um eine Preisfeststellung von Sach- und Vermögenswerten. Interessant ist
eine solche Bewertung innerhalb von Unternehmen. Damit lassen sich die vorhandenen
Vermögensgegenstände in Geldeswert darstellen. Aber auch die Bewertung der Arbeitsleistung in
Betrieben kann damit besser dargestellt werden. Häufig wird die Monetisierung verwendet, um den
Marktwert eines Unternehmens besser darstellen zu können. Aber auch bei einer Streitwertfestlegung vor
Gericht findet die Monetisierung Anwendung.
Monetisierung in der Wirtschaft
Unter der Monetisierung in der Wirtschaft wird ein Vorgang bezeichnet, bei dem einer bestimmten Sache,
einer Begebenheit oder Tätigkeit ein Geldwert zugemessen wird. Dabei kann es sich um folgende
Vorgänge handeln:
eine Zuordnung von Geldwerten, sogenannten Zahlungsbereitschaften zu Nicht-Sachwerten,
ein Versuch, für Leistungen, welche zunächst ohne Gegenleistung erbracht wurden, später Geld zu
verlangen, wie zum Beispiel bei einer Smartphone-App,
der Rückkauf oder Aufkauf von Schuldpapieren durch die Zentralbank, die diese herausgegeben hat.
Auch in der Geschichte des Geldes wird der Begriff der Monetisierung verwendet. Hierbei geht es dann um
einen über längere Zeit veränderlichen Grad der Verwendung von Geld.
Gibt es eine Wortherkunft?
Monetarisierung oder Monetisierung kann als Vergeldlichung oder Umwandlung in Geld bezeichnet
werden. Ebenfalls gibt es das Wort monetarisieren oder monetisieren, welches als in Geld umwandeln oder
zu Geld machen verwendet wird. Zudem stammt das Word aus dem Lateinischen Monetarius, welches zur
Münze gehörig bedeutet. Die Endung –isieren ist dagegen griechisch und bedeutet umzuwandeln in.
Was bedeutet Monetisierung von Nicht-Sachwerten?
Wenn es um eine Monetisierung von Nicht-Sachwerten geht, dann spielt eine Kosten-Nutzen-Analyse eine
wichtige Rolle. Ein beliebtes Beispiel stellt die Bewertung von Umweltschäden bei der Planung einer
größeren Infrastruktur dar. Hierbei soll festgehalten werden, mit welchen Schäden und Kosten zu rechnen
sind, wenn zum Beispiel Biotope und Wälder zerstört und anschließend bebaut werden. In diesem Fall
kann eine Monetisierung folgendermaßen erfolgen:
- Berechnung der Höhe der möglichen Schadenskosten: falls ein Biotop zerstört wird, soll die Frage
geklärt werden, wie stark hiernach die wirtschaftlichen Schäden sind. Ebenso kann in Urlaubsregionen
der Fremdenverkehr gestört werden oder der Grundstückswert in der Region sinken. - Berechnung der Ersatz- und Vermeidungskosten: hierbei wird die Frage aufgeworfen, was ein
vergleichbares Biotop an anderer Stelle kosten würde. Hierbei handelt es sich jedoch vornehmlich um
einen theoretischen Ansatz. - Ermittlung eines potentiellen Preises: Hier soll beantwortet werden, was die Betroffenen zur Erhaltung
eines Biotops selbst zahlen würden und ob sie hierzu bereit wären, - Berechnung des kompensatorischen Preises: Hiermit soll geklärt werden, welchen Preis Betroffene
angemessen halten, um auf das Biotop doch zu verzichten.
Monetisierung von Staatsschulden
Ein besonderes Thema stellt das Monetisieren von Staatsschulden dar. Hiervon ist die Rede, wenn die
Staatsschulden durch die Zentralbank aufgekauft werden und somit in Geld umgewandelt werden. In vielen
Fällen kann dies als Beschönigung der erfolglosen Lage bezeichnet werden. Eine solche Monetisierung
steht häufig in der Kritik und wird politisch nicht von allen Parteien getragen. Problematisch ist, dass eine
dauerhafte Monetisierung letztlich zum Staatsbankrott führt. Diese wird durch Monetisierung jedoch
verschleiert.
Ein Beispiel stellt ein Staat dar, der seine Verbindlichkeiten nur nominell bedient und diese mit entwertetem
Geld erreicht. Bei einer dauerhaften Monetisierung wird von der Zentralbank eine expansive Geldpolitik
betrieben, die dazu führt, dass Staatsanleihen bei gleichzeitiger Ausschüttung einer Seigniorage an den
Staatshauhalt aufgekauft werden. Der Staatshaushalt wird direkt durch die Ausgabe von Geld durch die
Zentralbank gedeckt. Man spricht in diesem Fall auch von Geld drucken. Auf Dauer kann dieser Zustand
natürlich nicht gutgehen.
Die eigentliche Geldmenge wird im Vergleich zur vorhandenen Gütermenge aufgebläht. Letztlich bedeutet
dies, dass das Geld der Bürger durch eine Inflation entwertet wird. In besonders extremen Situationen folgt
nach einer solchen Monetisierung sogar eine Währungsreform. Eine Inflation ist sowohl für den Staat und
insbesondere für seine Bürger sehr kostspielig. In vielen Staaten wurde daher der Einfluss der Regierung
auf die Zentralbank stark eingeschränkt. Ebenso sind in vielen Staaten eine Monetisierung verboten.
Was bedeutet Demonetisierung?
Ziel der sogenannten Demonetisierung ist es, die Menschen von Geldverhältnissen zu befreien. Um eine
bessere Gesellschaft zu erreichen, sollen der Markt, das Kaufen und Verkaufen erheblich eingeschränkt
werden. Letztlich soll die Marktwirtschaft abgeschafft werden. Möglich wird diese jedoch nur durch
partizipative und bewusste Formen der Kooperation mit allen Beteiligten.
Interessant ist, dass die theoretischen Perspektiven einer Demonetisierung von Karl Marx stammen.
Danach stellen Geld, Tausch und Wert historische und soziale Formen dar, die fest in der Gesellschaft
verwurzelt sind. Verzichtet man auf Geldverhältnisse, dann gibt es viele neue Ansätze, mit denen die
Menschen ihre Ressourcen teilen könnten. Arbeit planen und Produkte zu verteilen waren Ansätze in der
Planwirtschaft der ehemaligen DDR. Jedoch hat es auch dieser Staat nicht vollständig geschafft,
vollkommen geldfrei zu wirtschaften.
Wann nutzen Kreditinstitute eine Monetisierung ihrer Aktiva?
Bei einer sogenannten restriktiven Geldpolitik der Zentralbank erfolgt ein gegenläufiges Verhalten der
Kreditinstitute. In diesem Fall werden im Wege eines Aktivtausches bestehende Wertpapierbestände
sicherheitshalber in Geld umgewandelt, um später im weiteren Verlauf der Kreditvergabe nicht
eingeschränkt zu sein.