Die Anleihen gehören zu den Wertpapieren, die in Deutschland sehr weit verbreitet sind. Allerdings sind die Anleihen vielen Menschen unbekannt. Im Grunde handelt es sich um einen Kredit, der gebraucht wird und für das Kapital, das der Anleger bereitstellt, bekommt er Anleihen. Anleger können die Höhen ihrer Anlage in der Regel selbst bestimmten, das kann von mehreren Hundert Euro bis hin zu Milliarden reichen. Wobei die kleinen Anleger eher kleinere Summen anlegen und Unternehmer und Konzerne sich eher mit den hohen Summen beschäftigen. Dabei wird bei Anleihen nicht nur ein Investor genommen, sondern es handelt sich um zahlreiche Investoren. Im Grunde nimmt das Unternehmen also einen Kredit auf, der von Tausenden von Investoren gewährt wird. Es wäre sehr mühselig mit jedem einzelnen Investor einen eigenen Kreditvertrag zu schließen und somit wendet sich das Unternehmen in der Regel an eine große Bank. Die Bank besitzt viele Privatanleger und kümmert sich um die Kreditvergabe und somit auch um die Vergabe der einzelnen Anleihen. Im Grunde handelt es sich bei der Anleihe also um einen Schuldschein.
Inhalt
Die Vergabe von Anleihen
Die Anleihen werden von verschiedenen Unternehmen ausgegeben. Grundsätzlich handelt es sich meist um Großbanken, Versicherungen oder andere Konzerne. Sie geben ihre Anleihen allerdings nicht über die Börse raus, sondern handelt eher untereinander. Experten reden in dem Fall von einem außerbörslichen Handel. Durch diesen Handel wechseln mehr als 90 % der Anleihen ihre Besitzer. Aber die Privatanleger gehen eher an die Börse, um Anleihen zu kaufen. Dabei sind Anleihen mit großen Risiken behaftet, denn die Anleihen können Gewinn aber auch Verlust erzielen. Im Idealfall wird die Anleihe verkauft, wenn der Kurs des Unternehmens wieder steigt. Dann kann der Investor einen Gewinn erzielen. Aber es kann auch vorkommen, dass der Wert sinkt und somit ein Verlustgeschäft gemacht wird. Das hängt stark von dem Zinsniveau ab, das sich mit der Zeit verändern kann.
Der Unterschied zu einer Rentenanleihe
Die Rentenanleihe ist ein Wertpapier, das keine feste Laufzeit besitzt. Das bedeutet, es ist kein Fälligkeitsdatum vorhanden, bis die Tilgung erledigt sein muss. Rentenanleihen sind somit Anleihen, die eine unendliche Laufzeit haben. Rentenanleihen werden in der Regel sehr hoch verzinst, was sie für den Investor sehr interessant macht. Aufgrund der unendlichen Laufzeit werden die Rentenanleihen nicht als Verbindlichkeiten gewertet, sondern zählen zum Eigenkapital.
Die Entwicklung der Rentenanleihe in den letzten Jahren
In den vergangenen Jahren haben sich die Anleihen immens verändert. Auch die modernen Anleihen von Telekommunikations-, Internet- und Technologieunternehmen mussten starke Einbußen hernehmen, obwohl gerade diese Bereiche voll im Aufschwung sind. Die labile Wirtschaftssituation in Amerika und Europa hat den Branchen immens geschadet und das ist auch auf den Finanzmärkten deutlich zu sehen gewesen. Die Wirtschaftslage hat sich nicht wirklich positiv verändert und somit sind die Finanzmärkte im Zwiespalt. Anleger haben heute die Möglichkeit festverzinsliche Rentenanleihen zu kaufen, um eine gewisse Stabilität zu erhalten. Allerdings raten die Experten ab.
Keine langen Laufzeiten wählen
Durch die Wirtschaftsentwicklung und die schwankenden Kurse raten Experten auch heute noch davon ab in Rentenanleihen zu investieren. Sie empfehlen eher Anleihen, die eine Laufzeit bis zu 5 Jahren haben. Hier ist die Verzinsung angemessen und kein Fantasiegebilde, wie es bei manchen Rentenanleihen, laut deren Meinung, der Fall sein soll. Bei Rentenanleihen werden die Zinssenkungen schon im Vorfeld vorweggenommen und das sorgt dafür, dass das Potenzial für steigende Zinsen sehr gering ist. Grundsätzlich sollte der Anleger sich im Vorfeld immer informieren, bevor eine Anlageform ausgesucht wird.
Die Banken beraten zum Thema Rentenanleihe
Heute können alle Banken zum Thema Rentenanleihe und alle anderen Anleiheformen beraten. Sie können nicht nur die Risiken deutlich machen, sondern auch realistische Zahlen nennen. Wichtig zu wissen ist, dass die Anleihen von westlichen Staaten mit einem geringeren Risiko ausgestattet sind und eine höhere Bonität aufweisen. Anders sieht es bei Anleihen aus Emerging Marktes Länder aus. Die Anleihen können zwar höhere Renditen bringen, sind aber auch mit hohen Risiken ausgestattet. Zu diesen Ländern gehört beispielsweise die Türkei. Diese Länder gehen zwar in der Regel nicht bankrott, aber Rückzahlung ist immens schwierig.
Die Vorteile von Rentenanleihen
Die Rentenanleihen kurz auch nur Renten genannt haben einige Vorteile. Der bedeutendste Vorteil ist, dass sie über einen langen Zeitraum vergeben werden und keine Fristen beinhalten. Über die gesamte Laufzeit über bekommt der Investor, der sich Renten von einem Unternehmen gekauft hat monatliche Zinszahlungen. Die Zinszahlungen belaufen sich immer auf die vollständige Rückzahlung des geliehenen Kapitals bis zum Laufzeitende. Am Ende der Laufzeit bekommt der Investor sein angelegtes Kapital zudem zurück.
Das Handeln mit Rentenanleihen
Es gibt zwei Möglichkeiten Rentenanleihen zu erhalten. Die erste Möglichkeit ist das Kaufen an der Börse. Die zweite Möglichkeit nennt sich außerbörsliches Handeln. Die zweite Möglichkeit ist für Privatanleger eher nicht geeignet, denn diese Anleihen bekommen sie nie zu Gesicht. Die Anleihen werden zwischen großen Unternehmen, Großbanken und Großinvestoren hin und her verkauft. Die erste Möglichkeit bietet die Börse und somit für Privatanleger auch eigentlich die einzige Möglichkeit, um an Renten zu kommen. Der Privatanleger kann an der Börse herausfinden, welches Unternehmen zurzeit Renten herausgibt und kann sich mit seinem Vermögen einkaufen. Für eine festgelegte Summe, die hoch oder niedrig sein kann, je nach Unternehmen, Branche usw. bekommt er Renten. Angebot und Nachfrage bestimmten bei den Anleihen den aktuellen Kurs. Der Kurs kann sich immer wieder ändern und hängt von verschiedenen Faktoren ab.
- Die Kreditwürdigkeit des Unternehmens
Jedes Unternehmen beziehungsweise jeder Emittent (Herausgeber von Anleihen) wird im Vorfeld auf seine Kreditwürdigkeit festgelegt. Die Höhe der Kreditwürdigkeit bestimmt, wie hoch der Kurs ist. Somit haben auch immer mehr Anleger Interesse daran, die Anleihen zu kaufen. Sinkt die Kreditwürdigkeit, dann werden die Anleger eher selten Anleihen kaufen oder denken eher ans Verkaufen. Der Emittent hat auch bei einer niedrigen Kreditwürdigkeit die Möglichkeit neue Anleger zu locken. Dazu können die Emittenten ihren potenziellen Anleger höhere Zinsen anbieten. - Der Marktzins
Der Emittent hat eine Anleihe mit 10-jähriger Laufzeit ausgegeben und hat 3 % angeboten. Der Marktzins beginnt im kommenden Jahr zu sinken, aber er gibt neue Anleihen heraus, die nur 2 % Zinsen haben. Somit steigen die vorherigen Anleihen logischerweise im Kurs.