Als Vermittler zwischen Bank und Bankkunden sind Ombudsmänner gerade in Krisenzeiten eine häufig konsultierte Schlichtungsadresse. Hauptbetätigungsfeld für die oberste Vermittlungsinstanz: Kredite und die damit verbundenen Gebühren.
Wie aus einem Interview des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, mit deren Ombudsmann Klaus Wangard hervorgeht, sind es vor allem Bankkunden aus dem Kreditsektor, die ihre Sorgen und Nöten beim obersten Schlichter loswerden wollen. Häufiges Streitobjekt sind Gebühren und Zuschläge wie die bei Kreditverträgen oft abgeschlossenen Vorfälligkeitsentschädigungen, die nach Ansicht mancher Kunden entweder unnötig hoch oder sogar ungerechtfertigt sind.
Hauptaufgabe von Klaus Wangard ist es in solchen Fällen, den bereits eskalierten Streit möglichst einvernehmlich beilegen zu können. Gerade dann, wenn sich die Bankkunden mit einer Beschwerde über zu hohe Kreditgebühren oder dem Wunsch nach einer Reduzierung der Kreditraten wegen aktueller finanzieller Schwierigkeiten an ihn wenden, hat er als Ombudsmann eine Kulanzentscheidung zu treffen, die dann sowohl den Interessen der Bank als auch denen des Kunden gerecht wird.
Nach dem Krisenjahr 2009, in dem der Banken-Ombudsmann fast 150 Fälle zu entscheiden hatte, scheint sich die Situation langsam wieder zu normalisieren. Klaus Wangard blickt derzeit wieder etwas entspannter in die Zukunft: “ Seitdem es dieses Schlichtungsverfahren gibt, hat sich insgesamt das Verhältnis zwischen Bank und Kunde verbessert, weil die Banken eben etwas genauer darauf schauen und im Hause selbst auch häufig eine einvernehmliche Lösung angestrebt wird.“
Ob angesichts der neuen EU-Verbraucherkreditrichtlinie, die ihren Schwerpunkt auf Stärkung der Rechte des Kunden legt, die Arbeit eines Bankenombudsmannes wie Klaus Wangard weniger werden wird, bleibt vorerst abzuwarten.