Die Vertragssumme beim Abschluss eines Bausparvertrages wird auch als Bausparsumme bezeichnet. Die Bausparsumme ist der grundlegende Faktor zur Berechnung der Abschlussgebühr und der Tilgungsbeiträge, die bei der Nutzung des Darlehens zustande kommen und außerdem dient die Bausparsumme zur Erreichung der Mindestsparsumme, die je nach Tarif zwischen 40 bis 50 % der Bausparsumme betragen muss. Will der Vertragsnehmer eine staatliche Förderung wie zum Beispiel die so genannte Arbeitnehmersparzulage oder die Wohnungsbauprämie in Anspruch nehmen, muss in jedem Fall eine Laufzeit von 7 Jahren eingehalten werden und so errechnet sich die ideale Bausparsumme aus den monatlichen Beiträgen x 12, bezogen auf die Jahresleistung, multipliziert mit den Jahren der Laufzeit.
Ein Bausparvertrag wird über eine bestimmte Bausparsumme abgeschlossen. Diese setzt sich in der Regel aus dem anzusparenden Bausparguthaben und dem späteren Bauspardarlehen zusammen, das man beantragen kann aber nicht muss. Dieses spätere Darlehen kann nur zu wohnwirtschaftlichen Zwecken genutzt werden. Die Bausparsumme und die die Höhe des Bausparvertrages sind identisch, wonach sich natürlich die individuelle Bausparsumme richtet. Daraus entstehen dann auch die monatliche Sparsumme, die Abschlussgebühr und die spätere Tilgungsrate, wenn das Darlehen genutzt wird. Auch sehr interessant ist, dass es staatliche Förderungen gibt, wenn man eine Bausparsumme ansparen möchte.
Inhalt
Bausparsumme berechnen
Die richtige Bausparsumme für den Bausparvertrag zu wählen ist eine grundsätzliche und sehr wichtige Entscheidung. Von der Höhe der Bausparsumme hängt es nicht zuletzt ab, wann für den Sparer der Bausparer der Bausparvertrag zuteilungsreif wird. Erst dann kann an den Kauf einer Immobilie gedacht werden. Für die Zuteilung des Bausparvertrages und die Gewährung des Darlehns muss ein Guthaben von 40 % bis 50 % angespart werden. Ist die Bausparsumme sehr hoch angesetzt, wird es entweder zu lange dauern, bis dieser Anteil erreicht wird oder werden recht hohe Raten fällen, um den prozentualen Anteil innerhalb von 7 Jahren zu erreichen.
Zu hohe monatliche Raten für einen Bausparvertrag können finanziell in die Falle führen. In diesem Fall muss der Bausparer bereits vor dem Kauf einer Immobilie zu hohe finanzielle Belastungen verkraften, die sich in der Folge mit der Tilgung des Darlehns noch steigern. Die monatlichen Sparbeträge müssen unbedingt ins Budget der Familie passen, damit das Ziel – ein Wohneigentum – auch erreichbar bleibt.
Eigentlich wird beim Abschluss des Bauvertrages die Bausparsumme als eine gleichbleibende, feste Größe vereinbart. Allerdings können die Sparer während der Ansparphase diesen Betrag verringern oder erhöhen. Dabei muss jedoch bedacht werden, dass dies Einfluss an das anschließende Darlehn hat. Ein Vorteil ist, dass es bei den Bausparverträgen die Möglichkeit der Sonderzahlungen gibt. Sonderzahlungen können über die vereinbarten Sparraten hinaus als Einzelzahlungen vorgenommen werden. Es kann vorteilhafter sein, bei einem engen Budget geringere Raten zu wählen und Sonderzahlungen vorzunehmen, wenn zusätzliches Geld zur Verfügung steht. Durch die Sonderzahlung kann auch das Sparziel für die Zuteilung des Bausparvertrags schneller erreicht werden.
An der Höhe der Bausparsumme orientiert sich auch die Abschlussgebühr der Bausparkassen. Die Abschlussgebühr hat je nach Vertrag einen Anteil von 1 % bis 1,6 % der Bausparsumme.
Von den Bausparkassen gibt zudem viele verschiedene Angebote für Bausparverträge mit unterschiedlichen Sparzielen. So werden auch Verträge mit geringeren Sparsummen für die Modernisierung eigenen Wohnraums angeboten, die den Sparer geringfügiger belasten.
Allgemein kann gesagt werden, dass eine gute Aufteilung aus
- 20 % – 30 % Bausparanteil,
- 20 % Eigenkapital,
- Restfinanzierung über Immobiliendarlehen
zusammengesetzt sein kann.
Zur Berechnung der Bausparsumme, der Sparraten sowie für die Berechnung der gesamten Finanzierung stehen Online Rechner zur Verfügung. Diese Rechner bieten übersichtliche Berechnungen von allen Spar- und Finanzierungsanteilen und können zur Wahl des richtigen Bausparvertrages eine gute Unterstützung bieten.
Darlehen und Nutzungsart der Immobilie
Ein Bausparvertrag kann durchaus auch für eine Immobilie eingesetzt werden, die als Kapitalanlage gedacht ist. In diesem Fall muss allerdings mit höheren Zinsen für das Darlehn gerechnet werden. Eine staatliche Förderung kann für eine Kapitalanlage selbstverständlich nicht in Anspruch genommen werden. Günstigere Zinsen für die Darlehn zum Bausparvertrag gibt es für Wohneigentum, dass die Sparer selbst bewohnen möchten. Das sind das Eigenheim, die Eigentumswohnung oder beispielsweise Anteile an einer Wohnungsgenossenschaft. Wer übrigens daran denkt, sich alternativ zum Bausparvertrag für das Konzept von Wohn-Riester zu entscheiden, kann die geförderten Mittel nur für den Kauf oder Bau einer Immobilie einsetzen, die er selbst bewohnen wird. Darüber hinaus gibt es Beschränkungen, wenn das Haus später verkauft werden soll. Im Unterschied zum üblichen Bausparvertrag können Ehepaare in Wohn-Riester nicht gemeinsam einzahlen, sondern müssen gesonderte Verträge abschließen.
Voll besparter Bausparvertrag – die Bausparsumme ist erreicht
Wurde ein Bausparvertrag über sehr lange Zeit bedient, wurden vielleicht noch etliche hohe Sonderzahlungen eingezahlt, kann es vorkommen, dass das Sparguthaben die Bausparsumme erreicht hat. In diesem Fall wird davon gesprochen, dass der Bausparvertrag voll bespart wurde. Nun hat der Bausparer verschiedene Möglichkeiten.
Die Bausparsumme kann vollständig als Eigenkapital für eine Immobilie eingesetzt werden. Das spezielle Darlehn der jeweiligen Bausparkasse wird dabei nicht Anspruch genommen. Bei einer entsprechend hohen Bausparsumme kann diese den übergroßen Anteil am Erwerb einer Immobilie decken und es muss nur eine geringe Restfinanzierung vorgenommen werden, bei der entsprechend günstige Zinsen angeboten werden.
Der Bausparvertrag kann ausgezahlt werden. Der Sparer kann die Bausparsumme nun beliebig einsetzen.
Liegt der Zeitpunkt der Zuteilung für den Bausparvertrag schon länger zurück, kann allerdings die Bausparkasse auch den Vertrag kündigen. Diese Kündigung ist rechtmäßig und muss vom Sparer hingenommen werden. Das Geld kann in eine andere Geldanlage eingezahlt und nach Bedarf weiter bespart werden.
Bausparverträge vergleichen – Beratung zu Bausparsumme und Raten
Vor dem Abschluss eines Bausparvertrages sollten sich Sparer über die verschiedenen Angebote genau informieren. Bausparverträge sind einander zwar sehr ähnlich bei der grundsätzlichen Ausstattung der Bedingungen, es gibt allerdings unterschiedliche Konditionen. Wichtig ist die überlegte Wahl der Bausparsumme. Sie soll den künftigen Planungen für Wohneigentum, damit der Höhe des zinsgünstigen Darlehns dienen, aber auch den eigenen wirtschaftlichen Verhältnissen gerecht werden. Zu empfehlen ist eine gute Beratung zum richtigen Vertrag und das Heranziehen der Online Rechner für Bausparverträge. Je nach Höhe des Einkommens kann die staatliche Förderung über die Wohnungsbauprämie beantragt werden. Wird der Bausparvertrag schließlich für eine Immobilie eingesetzt, gilt es auch die Anschlussfinanzierung zu bedenken. Da das Darlehn immer der Differenz zwischen Guthaben und Bausparsumme entspricht, ist in den meisten Fällen eine Anschlussfinanzierung erforderlich.
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