Mit dem Begriff der Eigentumsquote wird das Verhältnis vom Eigentümer der Wohnung und dem Mieter definiert. Die Eigentumsquote ist ein Indikator für die Form des Besitzes auf dem wohnwirtschaftlichen Markt und ist in zwei Varianten zu unterscheiden. Zum einen gibt es die so genannte Wohnungsbezogene Quote, welche den Anteil der Wohnungen beschreibt, der vom Inhaber bzw. dem Eigentümer der Gebäude und Wohnungen selbst genutzt werden, gemessen an der Anzahl der bewohnten Wohnungen generell. Die andere Variante der Eigentumsquote ist jene, die Haushalts bezogen ist und somit den Anteil der Eigentümerhaushalte an allen vorhandenen Haushalten misst. Diese Quoten werden alle 5 Jahre durch das Statistische Bundesamt mit Hilfe einer freiwilligen Einkommens- und Verbraucherstichprobe ermittelt.
Unter dem Begriff Eigentumsquote ist der Indikator der Besitzform zu verstehen. Auf dem Wohnungsmarkt existieren verschiedenen Formen und Varianten. Die Wohnungsbezogene Quote beschreibt den Anteil der Wohnungen, die von den Eigentümern selbst bewohnt werden. Wobei die Haushaltsbezogene Quote den Anteil der Eigentümerhaushalte an allen Haushalten beschreibt. In einem 5 Jahres Rhythmus wird die Eigentumsquote definiert. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Durchführung, unabhängig davon, ob es sich um selbst genutztes Wohneigentum handelt oder vermietetes.
Inhalt
Die Eigentumsquote in Deutschland
Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten des Wohnens, als Miete oder im Eigentum. Beide Wohnvarianten haben gute Argumente, aber auch negative Aspekte. Als Mieter hat man die Möglichkeit sich rein um das Zahlen der Miete zu kümmern. Alle Arten von Instandhaltungsmaßnahmen müssen von dem Eigentümer durchgeführt und bezahlt werden. Durch diese Maßnahmen steigt allerdings auch der Wert der Immobilie und das ist auch ein guter Grund, um sich eine Immobilie als Eigentümer zuzulegen. Zudem kann eine eigene Immobilie ein guter Baustein für eine Altersvorsorge sein. Wohneigentum macht nicht nur glücklich, sondern kann auch die regionale Verbundenheit deutlich steigern, denn mit einem Haus in einer Region ist der Umzug in eine andere Region eher selten.
Eigentumsquote in Rheinland-Pfalz erhöht sich
Mehr als 52% der Deutschen sind stolze Eigentümer und davon bewohnen etwa 45% ihr Eigentum auch selber. Das hat sich in den letzten Jahren kaum bis gar nicht verändert. Aber in anderen Bundesländern verändert sich die Eigentumsquote teilweise sehr deutlich. Ein ganz eindeutiges Beispiel zeigt sich im Jahr 2019 im Bundesland Rheinland-Pfalz. Das Wohneigentum hat sich deutlich erhöht und lag im letzten Jahr bei 55%. Ungeschlagener Spitzenreiter ist und bleibt aber auch weiterhin das Saarland mit 59%. Berlin ist eine Stadt, in der die meisten Menschen zur Miete leben. Gerade 16% haben Wohneigentum und nutzen dieses auch selbst. Ein Grund dafür können die teuren Kurse sein. Nicht nur die Mieten in Berlin sind sehr hoch, auch die Kaufpreise für eine Immobilie sind meist kaum zu bezahlen. Das liegt daran, dass Berlin mittlerweile zu einer der beliebtesten Großstädte Deutschland zählt und auch als HotSpot gilt. Gerade die jungen Menschen zieht es immer mehr in die Großstädte und weg aus den kleinen Städten und Dörfern. Aber die Kaufpreise für Immobilien sind in Großstädten deutlich höher als in kleineren Städtchen. Sobald eine Familiengründung ins Land steht, ziehen die meisten Deutschen wieder in eine ländlichere Region um sich ein Haus zu bauen oder zu kaufen.
Rheinland-Pfalz – der Spitzenreiter im Bereich Einfamilienhäuser
In Deutschland stehen mehr als 40 Millionen Wohneinheiten, die sich auf verschiedene Immobilien aufteilen:
- 12,6 Millionen Einfamilienhäuser
- 6,2 Millionen Zweifamilienhäuser
- 21,2 Millionen Mehrfamilienhäuser (mehr als 3 Wohneinheiten)
Die Verteilung des Wohnbestandes ist hier sehr interessant. Drei Bundesländern sind für hohe Eigentumsquoten im Bereich der Einfamilienhäuser bekannt, darunter Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. In diesen drei Bundesländern stehen deutlich mehr Einfamilienhäuser als Zwei- oder Mehrfamilienhäuser. Ansonsten befinden sich überwiegend Mehrfamilienhäuser in den anderen Bundesländern und haben einen deutlich erhöhten Anteil.
Wohneigentum als Altersvorsorge und Vermögensbildung
Die Eigentumsquote macht deutlich, dass Wohneigentum sehr hoch im Kurs steht und das bei allen Altersklassen. Schon in sehr jungen Jahren kümmern sich die Menschen um eine ausreichende Vorsorge, die sie in die eigenen vier Wände bringen soll. Dabei wird auch an die Vermögensbildung und an die Altersvorsorge gedacht. Mehr als die Hälfte des Privatvermögens wird für diese beiden Bereiche aufgewendet. Die Vermögensbildung liegt mit 42% auf dem zweiten Platz. Die höchste Prozentzahl geht an die Altersvorsorge, denn schon heute ist vielen Menschen klar, dass sie im hohen Alter lieber in den eigenen vier Wänden leben wollen als in einer Mietwohnung, dessen Mietpreise mit Sicherheit auch in Zukunft steigen werden. Im aktuellen Vermögensbarometer der Sparkasse wird erkennbar, dass seit 2017 immer mehr Menschen eine Immobilie kaufen oder bauen wollen. In der Regel wollen die Menschen die Immobilie selber nutzen. Die Prozentzahl liegt bei 56% und steigt immer weiter. Nur ein Fünftel der Immobilien sollten zur Vermietung bereitstehen und die restlichen knapp 24% bieten die Immobilie zur Vermietung an und möchten aber auch selber in ihr Wohnen.
Eigentumsquote in Deutschland sehr hoch
Grundsätzlich ist Deutschland eher als Mieterland bekannt. Aber diese Tradition ist nicht flächendeckend und das zeigt sich in der Eigentumsquote. Die Eigentumsquote steigt immer weiter an und das Saarland ist der absolute Spitzenreiter. Hier sind mehr als 64% der Bevölkerung Wohneigentümer. Berlin ist das Schlusslicht mit nur knapp 20%. Die westdeutschen Länder haben eine deutlich höhere Eigentumsquote, was durchaus darin liegen kann, dass in den Ländern die Kaufpreise deutlich geringer sind als beispielsweise in einer deutschen Großstadt. In ganz Deutschland sind mehr als 52% Wohnungseigentümer und die Zahl steigt weiter an.
Bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass Wohnungseigentum abhängig vom Alter ist. Die meisten 15 bis 19-jährigen leben mit ihren Familien im Wohneigentum und zählen somit auch in die Eigentumsquote. Sobald die Jugendlichen dann in die erste eigene Wohnung ziehen, sinkt die Quote, denn die erste Wohnung ist meist eine Mietwohnung. Erst im höheren Alter ändert sich das wieder und die Eigentumsquote beginnt zu steigen.
Das Wohneigentum verteilt sich nicht nur aufgrund des Alters, sondern unterscheidet sich auch bei den Haushaltstypen. In der Regel beginnen Paare erst mit dem Wohnungseigentum, wenn eine Kinderplanung ins Haus steht oder die Kinder schon im Haushalt leben. Die meisten kinderlosen Paare oder Singles leben heute zur Miete.
Eigentumsquote bei den europäischen Nachbarn
Ein Blick auf unsere europäischen Nachbarn zeigt, dass Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern eine sehr niedrige Eigentumsquote besitzt. Ein gutes Beispiel stellen die Norweger dar. In Norwegen liegt die Eigentumsquote bei über 80% und die Eigentümer wohnen meist auch noch in ihrem Eigentum. In der Schweiz hingegen ist die Eigentumsquote sehr gering. Hier sind gerade mal 37% der Bevölkerung Eigentümer. Die meisten Menschen in der Schweiz leben zur Miete und das ist das Land in Europa, in denen das am meisten der Fall ist. In Deutschland liegt die Eigentumsquote bei etwa 45% und somit liegen wir auf dem vorletzten Platz.
Gründe für die Eigentumsquote
Die Gründe für die Verteilung der Eigentumsquote sind unterschiedlich. Neben der individuellen Lebenssituation der Menschen, dem finanziellen Spielraum und der Verfügbarkeit gibt es noch weitere Argumente. Aufgrund von zahlreichen Umfragen ist aber deutlich geworden, dass mehr als 57% der Menschen viel lieber in den eigenen vier Wänden leben wollen, anstatt ein Leben lang Miete zu zahlen. Die Unabhängigkeit von einem Vermieter spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Das Geld soll lieber in die eigene Tasche fließen, anstatt in die Tasche des Vermieters.
Entwicklung der Eigentumsquote
Schon in den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass die Eigentumsquote immer weiter steigt. Heute spielt das Wohneigentum schon in früheren Jahren eine bedeutende Rolle und selbst die Jugendlichen machen sich Gedanken über ihre wohnliche, aber auch finanzielle Zukunft. Aufgrund der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, der Rentengestaltung und der Mietsituation im Land wird die Eigentumsquote mit den kommenden Jahren immer weiter steigen.
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