Unter einer Option versteht man das geltende Recht, nicht die Verpflichtung, des Optionsinhabers, ein bestimmtes Angebot, das vertragsmäßig vereinbart und bis zu einem festgelegten Zeitpunkt gilt, anzunehmen oder abzulehnen. Opitonen, auch bedingte Termingeschäfte genannt, finden vor allem in Finanzgeschäften ihre Anwendung.
Beim Gegenstand einer Option, dem sogenannten Basiswert, handelt es sich in der Regel um Aktien, Anleihen, Devisen, Schuldverschreibungen usw., die zu einem Basispreis, der vorher zwischen Optionsinhaber und Optionsausgeber vereinbart wurde, gehandelt werden. Alle vereinbarten Konditionen werden im Optionsschein festgehalten.
Der Begriff Option stammt ursprünglich aus der Welt der Börse. Dabei wird mit einer Option vereinbart, dass ein Käufer das Recht erhält, einen bestimmten Wert zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Die Option ist dabei meist zeitlich beschränkt. Der Verkäufer, der oft als Stillhalter bezeichnet wird, muss diesen Wert bis zum angegebenen Zeitpunkt zu diesem Preis verkaufen. Durch die Option wird also vertraglich ein bestimmtes Recht vereinbart, welches allerdings nicht in jedem Fall ausgeübt werden muss. Der Käufer hat also die Wahl, ob er von seinem Kaufrecht, welches er mittels der Option erhält, Gebrauch macht oder eben auch nicht. Bei der Option gibt es zwei Formen, die Verkaufsoption und die Kaufoption.
Inhalt
Die Kaufoption
Bei der Kaufoption handelt es sich um eine der beiden grundlegenden Variationen der Option. Sie
wird auch als Call-Option bezeichnet. Bei einer solchen Option hat der Käufer das Recht die Ware
beziehungsweise das Gut zu einem festgelegten Preis zu einer festgelegten Menge zu einem
festgelegten Zeitpunkt zu kaufen. Bei der Kaufoption gibt es die europäische und die amerikanische
Option. Der Unterschied liegt in der Laufzeit. Wenn der Käufer sein Recht nur am Ende der
Laufzeit wahrnehmen kann, dann handelt es sich um eine europäische Option. Wenn der Käufer
sein Kaufrecht allerdings zu jeder Zeit ausüben kann, dann handelt es sich um eine amerikanische
Option. Grundsätzlich wird der Käufer von seinem Recht nur Gebrauch machen, wenn der Wert der
Ware über dem Ausübungspreis liegt. Der Verkäufer der Option ist dazu verpflichtet, die Lieferung
der Ware für den Basiswert zu ermöglichen. In der Regel handelt es sich allerdings um einen
Barausgleich. Der Käufer gibt den Restwert zwischen Basiswert und dem aktuellen Wert meist in
Form von Bargeld an den Verkäufer. Schon bei Vertragsabschluss wird festgelegte, ob der Basiswert
mitgeliefert wird oder ob es zu einem Barausgleich kommt. Beide Parteien sind verpflichtet sich an
die Vertragsdaten zu halten. Bei den Kaufoptionen wird zwischen drei Varianten unterschieden
- Der Long-Call-Option
- Der Short-Call-Option
- Der Zero-Strike Option
Die einzelnen Optionen unterscheiden sich in Hinsicht auf den Gewinn. Bei der Long-Short-Option
ist der Gewinn am höchsten angesiedelt und bei der Zero-Strike-Option am geringsten.
Die Verkaufsoption
Die Verkaufsoption wird auch als Put-Option bezeichnet und gehört zur zweiten Form der
Optionen. Bei der Verkaufsoption hat der Verkäufer das Recht eine Ware innerhalb eines
bestimmten oder nichtbestimmten Zeitraums zu einem festen Preis und in fester Menge zu
verkaufen. Alle Bereiche werden in einem entsprechenden Vertrag festgehalten. Die Verkaufsoption
innerhalb eines bestimmten Zeitraums wird als amerikanische Option bezeichnet und die Option
außerhalb eines bestimmten Zeitraums wird als europäische Option bezeichnet. Der Kurs einer
Verkaufsoption steigt meist an, wenn der Basiswert fällt. Das gleiche Prinzip funktioniert auch
andersherum. Der Verkäufer einer Verkaufsoption wird auch als Stillhalter bezeichnet. Er muss die
Abnahme zum Basiswert machen, dafür bekommt er die sogenannte Optionsprämie. Natürlich wird
er sein Recht nur ausüben, wenn der Preis hoch genug liegt. Allerdings kann es auch vorkommen,
dass die Ware als der Basiswert nicht ausgeliefert wird, dann handelt es sich nicht um einen
Barausgleich. Allerdings kann auf Wunsch auch die Ware mitgeliefert werden und nicht nur der
Gewinn ausgezahlt werden. Das muss alles im Vertrag festgehalten werden, damit es keine
Missverständnisse gibt.
Beispiel:
Der Getreidebauer möchte 20 Tonnen Getreide nach der Erntezeit verkaufen. Allerdings möchte er
einen guten Preis bekommen und keinen schlechten Kurs. Somit geht er los und besorgt sich eine
Verkaufsoption für sein Getreide. Fällt der Preis für Getreide innerhalb der Laufzeit also in dem Fall
bis zur Ernte, dann muss der Getreidebauer seine 20 Tonnen für den aktuellen Wert verkaufen. Aber
dafür hat er eine Optionsprämie bekommen, die ihn vor Verlust schützt. Ein solches Geschäft wird
in der Regel von zwei Parteien geschlossen, die beide Interesse an Getreide haben.
Bei den Verkaufsoptionen gibt es fünf verschiedene Stategien:
Die Ausübungsarten von Optionen
Es gibt im Grunde zwei Ausübungsarten von Optionen, die Zahlung und Lieferung und der
Bargeldausgleich.
1. Zahlung und Lieferung
Bei dieser Option ist der Verkäufer dazu verpflichtet, die Lieferung des Basiswertes zu übernehmen
und der Käufer muss die Zahlung veranlassen. Diese Option muss aber schriftlich im Vertrag
festgehalten werden, damit beide Partien sich ohne Schwierigkeiten an die Umstände halten.
2. Bargeldausgleich
Bei dieser Option funktioniert es anders. Beim Bargeldausgleich wird die Lieferung einfach
ausgelassen und es erfolgt nur die Zahlung zwischen den aktuellen Wert und dem Basiswert der
Ware. Auch diese Option muss vertraglich festgehalten werden, damit beide Parteien sich der
Rechte und Pflichten sicher sind.
Die Bermuda-Option
Die Bermuda-Option ist eine der Option, bei dem nicht nur ein festgelegter Zeitpunkt zur Ausübung
genutzt wird. Es besteht die Möglichkeit einen von mehreren Zeitpunkten auszuwählen. Dabei
müssen die einzelnen Zeitpunkte schriftlich festgehalten werden, damit beide Parteien sich an die
Vereinbarung halten.
Der Handel mit Optionen
Zum größten Teil werden Optionen im weltweiten Handel genutzt. Die Terminbörsen sind der
Handelshintergrund für Optionen. Hier sind die Chicago Board Options Exchange in Amerika und
der EUREX in Europa bekannt. Dabei werden bei beiden Börsen standardisierte Kontrakte
gehandelt. Diese haben einen festen Basiswert, Verfallstermine und Ausübungspreise. Dadurch,
dass es sich um standardisierte Aktionen handelt soll die Liquidität der einzelnen Optionen
gesichert werden. Eine Option kann als Vertrag zwischen zwei Parteien geschlossen werden. Dabei
gibt es den Optionsnehmer und den Optionsgeber, der auch als Stillhalter bekannt ist. Der Vertrag
zwischen den beiden Parteien kann frei gestaltet werden. Es gibt schließlich drei Optionsarten.
Allerdings muss die Optionsart im Vorfeld bestimmt und im Vertrag festgehalten werden. Eine
Option kann nur dann vorzeitig beendet werden, wenn beide Vertragspartner damit einverstanden
sind. Ansonsten bleibt die Option bis zum Ablauf des festgelegten Zeitpunkts aktiv. Optionen
können nicht nur vertraglich festgehalten werden. Sie können auch als Wertpapier ausgegeben
werden. Dann spricht man von einem Optionsschein.
Der Optionsschein
Der Optionsschein ist eine verbriefte Option, die auch am Retail-Markt eingesetzt werden. Der
Optionsschein ist bekannt aus dem Jahr 1925 als Karstadt und die US-Börse eine Anleihe heraus
brauchten. In Deutschland kam der Optionsschein erst ein Jahr später auf den Markt. Hier waren die
Vereinigten Stahlwerke AG Düsseldorf die Vorreiter.
Die Basiswerte bei Optionen
Heute werden Basiswerte bei Optionen gehandelt. Zu den Basiswerten gehören
- Indizes
- Währungen
- Swaps
- Aktien
- Anleihen
- Rohstoffe
- Wetter
- Nahrungsmittel
- börsengehandelte Fonds
- elektrische Energie
Diese Optionen werden an den Finanzmärkten am häufigsten gehandelt. Dabei müssen diese
Optionen an liquiden Märkten gehandelt werden, damit jederzeit der aktuelle Wert der Option
ermittelt werden kann. An den Börsen haben nur Broker und Investmentbanker die Möglichkeit mit
Optionen zu handelt. Auch außerbörslich dürfen diese Berufssparten sich mit den Optionen
befassen. Allerdings ist das eher selten der Fall, denn in der Regel werden Optionen nur an den
Finanzbörsen gehandelt.
« Zurück zum Wiki Index