Das Referenzkonto ist im Bankverkehr ein Vermittlungskonto für den Zahlungsverkehr. Als
Referenzkonto gilt ein persönliches Konto für die regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben.
Gemeinhin handelt es sich um ein Girokonto. Über dieses Konto werden zahlreiche Zahlungs- und
Abbuchungsvorgänge von anderen Konten abgewickelt. Anzugeben ist das Referenzkonto für:
Über das Referenzkonto werden Kredite ausgezahlt, Kreditraten abgebucht, Abhebungen vom
Tagesgeldkonto vorgenommen, regelmäßige Sparbeträge abgebucht oder bei Fälligkeit das
angesparte Festgeld ausgezahlt.
Inhalt
Bedeutung des Referenzkontos für Sparverträge
Bei der Eröffnung eines Sparkontos bei einer Bank – Festgeld- oder Tagesgeldkonto – muss
zwingend ein Referenzkonto eingetragen werden. Auf das Tagesgeld hat der Sparer ständig ohne
Antragstellung Zugriff. Abhebungen müssen allerdings über das Girokonto, das als Referenzkonto
benannt wurde, getätigt werden. Wird mit einer Bank eine feste monatliche Abbuchung von
Sparbeträgen für ein Festgeldkonto vereinbart, werden diese Beträge über das Girokonto des
Sparers abgebucht. Auch die Auszahlung des Guthabens bei der Kündigung eines Sparkontos
oder beim Ablauf der vereinbarten Sparfrist. Ausnahmen bilden einige Sparkonten, für die von
einer Bank eine eigene Bankkarte für Auszahlungen angeboten wird. Das Referenzkonto für
Tagesgeld- und Festgeldkonten vereinfacht die Ein- und Auszahlungen. Gleichzeitig dient dieses
Konto dem Sparer als eine Sicherheit gegen Abhebungen durch Unbefugte direkt von den
Sparkonten. Der Anleger hat gleichzeitig über sein Girokonto eine einfache Kontrolle über die Ein-
und Auszahlungsvorgänge.
Referenzkonto für Wertpapierdepot
Anleger, die sich am Aktienhandel, Devisenhandel usw. beteiligen wollen, müssen dafür ein Depot
bei einer Bank eröffnen. Im Hintergrund für das Depot sind das Referenzkonto sowie ein
Verrechnungskonto erforderlich. Der Nachweis eines Referenzkontos ist somit unerlässlich für die
Eröffnung eines Depots bei einer Bank.
Vollmacht für ein Referenzkonto
Grundsätzlich muss es bei dem angegebenen Referenzkonto um ein persönliches Konto des
Antragstellers für die Eröffnung von Sparkonten oder den Kreditantrag handeln. Eine Vollmacht,
die eine Person einer andere für das eigene Konto erstellt hat, berechtigt den Bevollmächtigten
nicht, dieses Konto auch als Referenzkonto anzugeben. Vorsorglich können allerdings
Vollmachten vom Kontoinhaber ausgestellt werden für den Fall des Todes oder den Fall einer
Betreuung. Die Person, auf die eine solche Vorsorgevollmacht ausgestellt wird, im Fall, dass die
genannten Situationen eintreten, bei der Bank uneingeschränkt sein, über das Konto zu verfügen
und damit auch über ein Tagesgeldkonto, Festgeldkonto, das Depot. Die Vorsorgevollmacht
berechtigt jedoch nicht dazu, neue Kredite aufzunehmen oder bestehende Kreditverträge zu
verändern oder zu kündigen. Dazu bedarf es weitergehender Berechtigungen.
Referenzkonto beim Kreditantrag
Grundsätzlich muss bei der Beantragung von Krediten das persönliche Girokonto angegeben
werden. Bei Lebenspartnern und Ehepartner kann es auch ein gemeinsames Girokonto sein.
Dieses Konto dient einerseits der Bank zur Überprüfung für die im Antrag angegebenen
regelmäßigen Einnahmen. Dabei kann es sowohl um ein Gehalt wie auch um Einnahmen aus
selbstständiger oder freiberuflicher Tätigkeit handeln. Im Zuge der Bonitätsprüfung wird die Bank
das laufende Konto auch dahingehend prüfen, ob beispielsweise über lange Fristen der
vollständige Dispo in Anspruch genommen wird, sich das Girokonto somit im Minus befindet.
Kontrollierbar ist damit auch, ob noch andere Kreditraten von dem Konto abgebucht werden.
Aussagen zur Bonität geben dabei nicht nur die regelmäßigen Einnahmen, sondern auch die
ständigen Abbuchungen und der Betrag, der dem Antragsteller nach diesen Abzügen zur
Verfügung steht. Daher wird die Bank Kontoauszüge vom Girokonto für einen bestimmten
Zeitraum, gewöhnlich für drei Monate, anfordern. Das sind jedoch nur einige Punkte bei der
Prüfung der Bonität. Die Anfrage bei der Schufa und weitere Prüfmerkmale werden noch darüber
hinaus genutzt.
Heute werden Auszahlungen von Krediten von Banken und Kreditmarktplätzen unbar
vorgenommen. Die Auszahlung des genehmigten Kredits muss auf das Referenzkonto erfolgen.
Die Bank wird in der Folge die monatlichen Raten für die Tilgung von diesem Konto abbuchen.
Der Kreditnehmer muss dafür Sorge tragen, dass der für die Kreditrate fällige Geldbetrag auf dem
Konto ist. Ist die Überziehungsgrenze erreicht, gerät der Kreditnehmer in Zahlungsverzug.
Mit den Auszahlungen und Abbuchungen über das Girokonto wird der Zahlungsverkehr
vereinfacht. Gleichzeitig ermöglicht erst diese Art von Zahlungsverkehr die Kreditangebote von
Direktbanken für den Online Kredit.
Änderung vom Referenzkonto
Der Kunde einer Bank hat selbstverständlich das Recht, sein Girokonto jederzeit im Rahmen des
bestehenden Vertrages zu kündigen und bei einer anderen Bank ein Girokonto zu eröffnen.
Verfügt der Kunde über ein Tagesgeldkonto, ein Festgeldkonto, ein Depot oder werden
Kreditraten über das Girokonto abgewickelt, ist er verpflichtet, ein neues, verifiziertes Girokonto für
die Zahlungsabwicklungen anzugeben. Für den Wechsel eines Referenzkontos gibt es bei den
Banken vorgedruckte Formulare bzw. Online-Vordrucke.
Damit der Zahlungsverkehr ohne Unterbrechung fortgeführt werden kann, sollte das neue
Girokonto als Referenzkonto mit direktem Anschluss an den Ablauf der Kündigungsfrist für das
vormalige Girokonto funktionsfähig sein. Für eine Kontoeröffnung bei einer anderen Bank wird ein
Vertrag mit einem festen Termin der Kontoeröffnung geschlossen. Das neue Referenzkonto muss
Banken, die entsprechende Sparkonten führen oder an die Kreditraten zu zahlen sind, ohne
Verzug mitgeteilt werden. Die betreffenden Banken werden die Verifizierung des neuen Kontos
überprüfen und künftig den Zahlungsverkehr über das neue Konto abwickeln. Beim Kontowechsel
können je nach Vertrag Gebühren fällig werden, ebenso die Tilgung eines bestehenden
Dispositionskredits.
Für einen Kontowechsel Konditionen vergleichen
Von Vorteil ist, ein Referenzkonto, insbesondere für Bankverträge mit langen Laufzeiten, nicht
allzu häufig zu wechseln. Das flexible Tagesgeld ist an keine Laufzeit gebunden. Langfristig sind
dagegen:
- Festgeldkonten bis zu 10 Jahren
- Kreditverträge mit Laufzeiten von über 12 Monate
- Immobiliendarlehen
Vor dem Wechsel des Girokontos bewährt sich ein gründlicher Vergleich der Konditionen.
Zahlreiche Banken bieten besonders günstige Konditionen an, wie:
- Kostenloses Girokonto
- Bonus bei Eröffnung des Girokontos
- Kostenlose Kreditkarte und Partner-Kreditkarte
- Günstige Kreditkarte
- Guthabenzinsen
- Günstiger Zinssatz für den Dispo Kredit
Umfassende Vergleiche von unabhängigen Vergleichsportalen für Girokonten erleichtern es, ein
Girokonto mit den persönlichen vorteilhaftesten Konditionen zu finden. Vielfach sind die
Konditionen für ein Girokonto bei den Direktbanken vorteilhafter gestaltet als bei den
niedergelassenen Banken. Je kritischer die Auswahl des Girokontos getroffen wird, desto weniger
Anlass wird es geben, das Referenzkonto schon nach einer kurzen Frist wieder zu wechseln.
Die freie Wahl der Bank, bei der ein Girokonto eröffnet wird, wird allerdings nicht durch laufende
Zahlungsverpflichtungen eingeschränkt. Zu Problemen führt der Wechsel des Referenzkontos nur,
wenn die Information durch den Kunden verzögert wird.