Inhalt
Was ist die Verbundfinanzierung?
Von einer Verbundfinanzierung ist immer dann die Rede, wenn ein Darlehensnehmer mehrere Darlehen in Anspruch nimmt, die allesamt von nur einem einzigen Darlehensgeber gewährt werden. Dazu gehören in der Regel die typischen Annuitätendarlehen, ebenso die Förderdarlehen, die zum Teil eben alle aus einer Hand gewährt werden. Hat der Darlehensnehmer also nur einen Darlehensgeber als Ansprechpartner, so spricht man von einer Verbundfinanzierung, die oftmals bei der Finanzierung des Eigenheims zum Tragen kommt. Hier wird oftmals sowohl das normale Annuitätendarlehen, als auch das Bauspardarlehen und ein evtl. Förderdarlehen von einem einzigen Darlehensgeber, häufig der Hausbank, gewährt. Die Darlehen sind hier also direkt miteinander verbunden.
Durch die Ausgabe größerer Summen an Bauherren zur Immobilienfinanzierung oder an Firmen für Investitionszwecke, geht das Kreditinstitut ein hohes Risiko ein. Sollte der Schuldner das geliehene Kapital nicht mehr zurückführen können, so trägt die Bank den gesamten Ausfall. Zur Risikostreuung wird deshalb eine sogenannte Verbundfinanzierung von den Banken in Anspruch genommen.
Die erforderliche Darlehenssumme wird von mehreren Instituten im Verbund aufgebracht. Dies hat nicht nur den Vorteil einer Risikominimierung sondern wirkt sich positiv auf die finanziellen Mittel der beteiligten Darlehensgeber aus. Denn oftmals können solch hohe Summen nicht von einem Institut allein aufgebracht werden.
Abgewickelt wird das gesamte Vergabeverfahren durch die Bank, in der der Antrag eingereicht wurde. Somit muss der Antragsteller nur einmal die benötigten Unterlagen einreichen.
Eine Verbundfinanzierung findet beispielsweise bei der Baufinanzierung seine Anwendung. Die Grundschuld wird zu Gunsten der Hausbank eingetragen. Diese überträgt dann die Sicherheit anteilig an die Bausparkassen.
Was ist eine Verbundfinanzierung und wie kann diese eingesetzt werden?
Bei einer Verbundfinanzierung handelt es sich um eine Finanzierung beziehungsweise einen Kredit, welcher von mehreren Kreditgebern zusammengestellt wird und damit als Verbund zur Verfügung gestellt wird. Der Prozess läuft dabei simpel ab: Wird beispielsweise eine Verbundfinanzierung bei einem Kreditgeber wie einer Bank oder einem Kreditinstitut beantragt, so kümmert sich dieses um die Zusammenstellung der einzelnen Institutionen, welche an dem Verbund beteiligt sind. Dabei kann es sich beispielsweise um andere Banken oder Ähnliches handeln. Im Verbund stellen sprechen sich die einzelnen Kreditgeber dann ab. Dabei geht es vor allem um die Zinsen, die Gebühren, die Nebenkosten sowie alle weiteren Bedingungen der Verbundfinanzierung. Typischerweise fallen die Laufzeiten bei einer Verbundfinanzierung mittellang aus. Somit sind oftmals Laufzeiten von 1 bis 5 Jahren vorzufinden. Teilweise können aber auch längere Laufzeiten vorgefunden werden.
Die Kreditsumme beziehungsweise Darlehenssumme, welche bei einer Verbundfinanzierung zum Einsatz kommt, fällt meist höher aus. Dies kann durch den Verbund der einzelnen Kreditgeber begründet werden, welche somit ein geringeres Risiko eingehen. Auch die Zinsen fallen bei einer Verbundfinanzierung somit eher günstiger beziehungsweise geringer aus. Dies kann ebenfalls in dem Zusammenschluss beziehungsweise Verbund der einzelnen Kreditgeber begründet werden, durch welchen das Risiko der einzelnen Kreditgeber insgesamt sinkt. Typische Zinssätze liegen bei einer Verbundfinanzierung bei 2 bis 6 %, können aber je nachdem, welcher Kreditnehmer auf die Finanzierung zurückgreift, auch höher oder niedriger ausfallen.
Grundsätzlich eignet sich eine Verbundfinanzierung optimal für geschäftliche Zwecke. Für private Zwecke kommt diese Art der Finanzierung meist nie zum Einsatz. Geschäftlich wird die Verbundfinanzierung in den meisten Fällen zur Unternehmensfinanzierung eingesetzt. In diesem Zusammenhang lässt sich die Verbundfinanzierung beispielsweise zur Finanzierung von Arbeitskräften, Firmengebäuden, Käufen von Gütern und Waren oder Investitionen in bestimmte Bereiche eines Unternehmens einsetzen. Die Verbundfinanzierung ist allerdings auch nicht für jedes Unternehmen geeignet. Somit fallen die Bedingungen für eine Verbundfinanzierung meist strenger als bei typischen Krediten oder Darlehen aus.
Vorteile
Für wen ist die Verbundfinanzierung geeignet und welche Vorteile ergeben sich durch diese?
Die Verbundfinanzierung eignet sich optimal für Unternehmer, welche Investitionen oder Finanzierungen in oder an dem eigenen Unternehmen vornehmen möchten. Auch Unternehmer, welche aktuell in einer Phase finanzieller Engpässe stecken, sind mit der Verbundfinanzierung perfekt beraten. Ein wichtiger Vorteil der Verbundfinanzierung liegt darin, dass diese große Finanzierungen für geringe Zinsen und Nebenkosten bereitstellt, da das Risiko für die einzelnen Kreditgeber geringer ist, als wenn die Finanzierung von nur einem Kreditgeber ausgeht. Somit werden einem Unternehmen teilweise Millionensummen zu günstigen Konditionen ermöglicht. Weiterhin können Verbundfinanzierungen dadurch punkten, dass das Risiko bei diesen gestreut wird.
Dies ist nicht nur für die Kreditgeber von Vorteil, sondern auch für die Kreditnehmer, welche meist Unternehmer sind: Sollte das Unternehmen, welches eine Verbundfinanzierung bezieht, trotz der Finanzierung insolvent gehen und somit zahlungsunfähig sein, so ist die Zahlungsschuld auf verschiedene Kreditgeber verteilt. Dadurch wiederum werden die Zinsen und sonstigen Gebühren nicht so streng erhöht, wie dies bei anderen Krediten oder Arten von Finanzierungen der Fall ist. Vorhandene Kreditschulden lassen sich somit einfacher abzahlen als bei anderen Arten von Finanzierungen.
Ein weiterer Vorteil liegt in der flexiblen Verwendung der Verbundfinanzierung. Diese ist zwar in erster Linie für Unternehmen und teilweise für den öffentlichen Sektor vorbehalten, kann jedoch innerhalb des jeweiligen Unternehmens flexibel gestaltet werden. So gibt es einige Verbundfinanzierungen, welche innerhalb des Unternehmens für mehrere Aufgaben genutzt werden können. Ebenso flexibel ist das Zinsmodell bei Verbundfinanzierungen teilweise gestaltet. Es werden hier zum einen oftmals fixe Zinsen festgelegt. Diese werden zu Beginn der Laufzeit der Verbundfinanzierung schon festgelegt und können auch nachträglich nicht mehr verändert werden.
Dadurch ergeben sich Vorteile, wenn die Finanzierung in Zeiten niedriger Zinsen beantragt beziehungsweise abgeschlossen wurde. Zum anderen können bei einer Verbundfinanzierung auch variable Zinsen abgeschlossen werden. Diese können auch nachträglich verändert werden. Variable Zinsen werden also stets an das aktuelle Zinsniveau angepasst. Dadurch ergeben sich vor allem Vorteile, wenn die variablen Zinsen in Zeiten eines niedrigen Zinsniveaus abgeschlossen wurden. Generell passen sich die variablen Zinsen stets an das Zinsniveau an, welches von der EZB festgelegt wird.
Voraussetzungen
Welche Voraussetzungen müssen für die Verbundfinanzierung erfüllt werden?
Die Voraussetzungen für eine Verbundfinanzierung lassen sich nicht pauschalisieren und hängen auch stets von den Kreditgebern ab, welche einen Verbund bilden. Allerdings gibt es gewisse Grundvoraussetzungen, welche für die meisten Verbundfinanzierungen zutreffen. Dazu zählt zum einen der Sitz des Unternehmens. Der Hauptsitz sollte sich somit in den meisten Fällen in Deutschland befinden. Befindet sich der Hauptsitz des Unternehmens beispielsweise im EU-Ausland, so sind Verbundfinanzierungen nur unter bestimmten Bedingungen möglich.
Befindet sich allerdings ein Tochterunternehmen in Deutschland, so kann eine Verbundfinanzierung auch unter bestimmten Voraussetzungen beantragt werden. Eine weitere Voraussetzung stellt natürlich das deutsche Bankkonto dar, auf welches die Kreditsumme, welche aus der Verbundfinanzierung hervorgeht, überwiesen wird. Das Bankkonto wird somit als Referenzkonto genutzt. Es ist ebenso meist essenziell, ein Bankkonto als Referenzkonto anzugeben, welches für die regelmäßigen Zahlungen der Zinsen und sonstigen Nebenkosten sowie der Tilgungen verwendet wird. Die Kreditwürdigkeit für die Verbundfinanzierung stellt natürlich die wichtigste Voraussetzung dar.
Das Unternehmen sollte somit über eine positive Bilanz sowie eine Gewinn- und Verlustrechnung verfügen. Es kommt bei der Kreditwürdigkeit generell auf viele unterschiedliche Bedingungen an. Dazu zählt auch die Profitabilität des Unternehmens sowie die Zukunftsaussichten und das generelle Potenzial des Unternehmens in der Zukunft. Unternehmen, welche einen stetigen Verlust aufweisen, werden in den meisten Fällen keine Chance auf eine Verbundfinanzierung erhalten.
Beantragung
Wie lässt sich die Verbundfinanzierung beantragen und auf was sollte dabei geachtet werden?
Die Verbundfinanzierung wird meist von dem Geschäftsführer eines Unternehmens persönlich bei einer Bank, einem Kreditinstitut oder anderen Kreditgebern beantragt. Dabei werden Unterlagen zu den letzten Bilanzen und Jahresabschlüssen, den Unternehmenszielen sowie den Verwendungszwecken der Verbundfinanzierung erforderlich. Innerhalb mehrerer persönlicher und telefonischer Gespräche erfolgt dann die Verhandlung der einzelnen Konditionen für die Verbundfinanzierung. Außerdem erfolgen Gespräche mit allen Kreditgebern beziehungsweise allen Beteiligten an der Verbundfinanzierung. Grundsätzlich läuft die Antragstellung so ab, dass diese bei einer Bank oder einem bestimmten Kreditgeber erfolgt. Dieser wiederum verhandelt dann die Bedingungen und Konditionen mit den Beteiligten. Die Bearbeitung dauert hier außerdem auch länger als bei klassischen Krediten.
« Zurück zum Wiki Index