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Was ist eine Buchhypothek?
Bei einer Buchhypothek ist die Ausgabe eines Hypothekenbriefes vertraglich ausgeschlossen. Dieser Ausschluss wird im Grundbuch mit den Worten -unter Briefausschluss- vermerkt. Die Rechte einer Buchhypothek können nur durch Eintragung ins Grundbuch übertragen werden. Vor allem Banken bestehen oftmals auf eine Buchhypothek, da so immer ersichtlich ist wer bzw. mit wie vielen Hypotheken das Grundstück oder die Immobilie belastet ist.
Eine Hypothek ist eine Sicherheit bzw. eine Schuldenaufnahme auf ein Grundstück oder einen Besitz. Von der Hypothek gibt es jedoch verschiedene Formen bzw. Varianten. Jede von ihnen hat eine besondere Bedeutung oder eine bestimmte Funktion. Eine diese Hypotheken ist die sogenannte Buchhypothek. Doch was versteckt sich eigentlich genau hinter diesem Begriff? Worauf ist bei dieser Form der Sicherheit zu achten?
Bei der Buchhypothek handelt es sich – wie der Name schon sagt – um eine Form der Hypothek, wie sie für Grundbesitz aufgenommen werden kann. Während für eine klassische Hypothek jedoch ein Dokument, der sogenannte Hypothekenbrief, vergeben wird ist dies bei einer Buchhypothek nicht der Fall. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht ordentlich und korrekt dokumentiert wird. Eine Buchhypothek wird nämlich in das Grundbuch des betroffenen Objektes eingetragen. Deswegen spricht man hier auch von einer Buchhypothek. Heute trifft man nur sehr selten auf die Buchhypothek. Sie ist daher eher weniger interessant und findet außerhalb von Zwangshypotheken sowie bei einigen Sicherheiten nur sehr wenig Beachtung.
Funktionsweise
Wie funktioniert die Buchhypothek?
Bei der Buchhypothek handelt es sich um eine klassische Hypothek. Von dem Wegfall des Hypothekenbriefes einmal abgesehen, gibt es hier keine Unterschiede und die Buchhypothek verhält sich auf dieselbe Art und Weise. wie eine klassische Hypothek. Unterschiede gibt es aber hingegen sehr wohl bei dem Wert einer Buchhypothek. Durch den Wegfall eines Hypothekenbriefes fällt nämlich auch die mit der Erteilung des Briefes verbundene Steigerung des Wertes weg. Sie dient zwar nach wie vor als Sicherheit, hat aber nicht denselben Wert wie eine konventionelle Briefhypothek und ist daher weniger interessant.
Buchhypotheken kann man wie eine klassische Briefhypothek auch, individuell vereinbaren und mit dem Kreditinstitut absprechen. Sie wird jedoch in der Regel nicht verwendet. Tatsächlich wird man vermutlich so gut wie nie auf eine solche Buchhypothek treffen und selbst Finanz-Fachangestellte, die in Banken arbeiten, haben während ihrer Laufbahn gar nicht oder nur sehr wenige Fälle, bei denen es um eine Buchhypothek geht. Sie wurde vor allem geschaffen, um für die Zwangshypothek eine geeignet Form zu finden, eine Hypothek zu vergeben, ohne das dabei ein Hypothekenbrief ausgestellt wird.
Verwendung
Wo findet die Buchhypothek Verwendung?
Wie oben bereits erwähnt, fällt bei der Buchhypothek die mit der Erteilung eines Hypothekenbriefs verbundene Wertsteigerung weg. Als Sicherheit ist sie daher für Banken und Kreditinstitute wie auch für Versicherungen, etc. in der Regel eher uninteressant. Daraus kann man bereits schließen, dass die Buchhypothek insgesamt nur sehr selten verwendet wird. Einen festen Verwendungszweck gibt es dennoch: Wird eine Zwangshypothek angeordnet, dann handelt es sich bei dieser als Sicherheit immer um eine Buchhypothek. Grund dafür ist, dass sie in das Grundbuch des betroffenen Objektes eingetragen wird. Von der Zwangshypothek einmal abgesehen findet man die Buchhypothek jedoch nur selten.
Zu beachten
Worauf ist bei der Buchhypothek zu achten?
Für die Buchhypothek gelten wie für alle Formen der Hypothek gesetzliche Bestimmungen, Richtlinien und Verordnungen. An diese müssen sich die Banken und Kreditinstitute wie auch der Schuldner halten. Ansonsten unterscheidet sich die Buchhypothek nicht von der konventionellen Briefhypothek. Einigt man sich auf diese Form der Hypothek, dann muss der Schuldner daran denken, dass kein Hypothekenbrief ausgestellt wird. Als Gläubiger muss man ebenfalls daran denken, dass man dieses Dokument nicht erhält. Die Ausstellung eines Hypothekenbriefs zusätzlich, etwa über einen Vertrag oder Absprachen ist nicht möglich und auch nicht zulässig. Ist ein Hypothekenbrief gewünscht, dann muss man sich für eine klassische Briefhypothek entscheiden.
Vor- und Nachteile
Die Buchhypothek hat den Vorteil, dass sie weniger aufwendig ist. Für den Schuldner kann der Wegfall des Hypothekenbriefs zudem ein weiterer Vorteil sein, der sich durchaus lohnen kann. Ansonsten hat die Buchhypothek jedoch überwiegend Nachteile. Durch den Wegfall des Hypothekenbriefs verliert sie einen großen Teil ihres Wertes und Interesses bei den Kreditinstituten und sie ist darüber hinaus für den Gläubiger weniger flexibel. Sie jedoch hervorragend als Sicherheit geeignet, die sich auf ein Gebäude oder einen Grundbesitz bezieht. Hier wird die Buchhypothek ins Grundbuch eingetragen. Außerdem werden Zwangshypotheken ebenfalls immer als Buchhypotheken notiert, da auch sie als Sicherheit im entsprechenden Grundbuch des Objektes eingetragen werden.
Fazit
Die Buchhypothek kann man individuell mit der Bank oder dem Kreditgeber vereinbaren. Sie unterscheidet sich dabei nicht von einer Briefhypothek. In der Regel wird die Buchhypothek jedoch im alltäglichen Leben so gut wie gar nicht verwendet. Die meisten Menschen wissen nicht das es eine Buchhypothek gibt und kennen die Unterschiede nicht. Die Banken ihrerseits haben kein Interesse an der Buchhypothek und ziehen eine Briefhypothek vor. Darüber hinaus sind die Vorteile für den Schuldner nur wenig signifikant, sodass sich in der Regel weder Nachteile noch große Unterschiede beim Abschluss einer Briefhypothek anstelle der Buchhypothek ergeben.
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