Der Handelskredit, auch besser bekannt unter der Bezeichnung Lieferantenkredit, ist eine einfache Kreditform und findet häufige Anwendung im Handel. Die Inanspruchnahme ist simpel und nicht jedem Kunden ist geläufig, dass er einen Handelskredit eingegangen ist. Solch ein Lieferantenkredit kommt zustande indem eine erworbenen Ware vom Käufer unter Ausnutzung der Zahlungsfrist, bis zu 90 Tage, bezahlt wird. Oftmals wird ein Skonto, 1-3% vom Rechnungsbetrag, vom Lieferanten innerhalb einer Frist gewährt. Lässt man diese Frist verstreichen so geht man einen Handelskredit ein. Der Zinssatz für die Verzinsung des Kredits ist der Skontoabzug in Prozent. Jeder Kunde wird vermeiden einen Lieferantenkredit in Anspruch zu nehmen, denn dieser hat im Verglich zu klassischen Krediten einen hohen Zinssatz. Manchmal ist es besser, auch wenn man nicht flüssig ist, die Rechnung innerhalb der Skontofrist zu bezahlen und dafür einen kurzfristigen Kredit aufzunehmen.
Was ist ein Handelskredit und wozu wird dieser eingesetzt?
Ein Handelskredit ist mit einem herkömmlichen und klassischen Kredit kaum zu vergleichen, da dieser grundlegend anders aufgebaut ist. Der Handelskredit geht mit einem Zahlungsziel einher. Dieser wird von einem Lieferanten beziehungsweise einem Verkäufer vergeben. Dadurch ist der Handelskredit meist lediglich in der Wirtschaft beziehungsweise im unternehmerischen Bereich wiederzufinden, nicht aber im privaten Bereich. Die Laufzeit eines Handelskredits beträgt meistens zwischen 1 und 3 Monaten. Je nach Verkäufer und Lieferant kann diese allerdings auch unterschiedlich ausfallen. Erwirbt ein Käufer nun Ware oder Güter bei einem Händler, Lieferanten oder Verkäufer, so kann ein Handelskredit festgelegt werden. Der Käufer erhält somit seine Ware, muss allerdings nicht sofort für diese zahlen.
Die Zahlung muss allerdings innerhalb der Laufzeit des Handelkredits erfolgen. Erfolgt diese nicht, so erhöhen sich die Kosten in Form der Zinsen und Gebühren stark. In der Regel ist der Handelskredit stets durch hohe Zinsen und Nebenkosten geprägt, stellt allerdings eine zusätzliche Sicherheit für den Verkäufer sowie den Käufer dar. Die Höhe der Summe des Handelskredits berechnet sich stets aus der Summe, welche für die Ware fällig wird, welche eingekauft wird. Grundsätzlich kann der Handelskredit während des Kaufes von Waren oder Gütern jeglicher Art eingesetzt werden. Handelskredite gibt es auch in Form hoher Kreditsummen, weshalb sich diese auch ideal für größere Beträge einsetzen lassen. Eine Bonität der Kunden beziehungsweise Käufer von Waren und Gütern auf dem freien Binnenmarkt wird natürlich dennoch vorausgesetzt.
Für welche Personen eignet sich ein Handelskredit?
Ein Handelskredit eignet sich ideal für Personen, welche ein Unternehmen beziehungsweise einen Betrieb führen und Waren einkaufen möchten. Der Einkauf von Waren und Gütern stellt in der Regel stets eine höhere Investition dar. Somit kann es vorkommen, dass einige Käufer nicht unmittelbar die finanziellen Mittel für einen Einkauf aufbringen können. Der Handelskredit verschafft in solchen Fällen einen finanziellen Puffer, was als großer Vorteil dargestellt werden kann. Dadurch können Waren und Güter nämlich auch von Kunden oder Käufern erworben werden, welche aktuelle nicht die finanziellen Mittel aufbringen, um diese selbstständig zu finanzieren. Es kann allerdings schon gleichzeitig mit den Waren und Gütern gearbeitet werden. Der Handelskredit ermöglich somit den Kauf und das Nutzen von Waren und Gütern, welche eigentlich noch dem Verkäufer oder dem Lieferanten gehören. Durch den Handelskredit ergibt sich natürlich auch noch ein weiterer Vorteil: Es bleibt für die Kunden, welche oftmals Unternehmen sind, ein größerer finanzieller Spielraum. Da die Waren und Gütern erst innerhalb der Laufzeit des Kredits und nicht unmittelbar beglichen werden müssen, können finanzielle Mittel im größeren Maßstab eingesetzt werden. Letztendlich ist dadurch ein größeres wirtschaftliches Wachstum möglich. Ein Unternehmen kann durch den Bezug eines Handelskredits also schneller und effektiver wachsen – auch, wenn für den Kredit Gebühren und Zinsen fällig werden.
Welche Voraussetzungen werden für einen Handelskredit benötigt?
Die Voraussetzungen für einen Handelskredit sind individuell und hängen von der Art des Kredits ab. Der Kredit fällt je nach Lieferant oder Verkäufer unterschiedlich aus, da dieser einige Bedingungen selbst festlegen kann, andere Bedingungen wiederum sind durch die wirtschaftlichen Regelungen und Gesetze geregelt. Eine Grundvoraussetzung stellt bei einem Handelskredit in Deutschland allerdings die Bonität dar. Der Käufer beziehungsweise der Kunde muss vorweisen können, genügend finanzielle Mittel zu besitzen, um den Handelskredit abzahlen zu können. Der Lieferant und Verkäufer beziehungsweise der Aussteller des Handelskredits fordert somit meist Dokumente und Unterlagen an, welche die Bonität beweisen. Es kann sich dabei zum Beispiel um eine Bilanz oder eine klassische Gewinn- und Verlustrechnung handeln. Können keine ausreichenden finanziellen Mittel vorgewiesen werden, da sich ein Unternehmen zum Beispiel aktuell im Verlust befindet, so werden Handelskredit von einigen Lieferanten nicht vergeben.
Ebenso unterscheiden einige Lieferanten und Verkäufer, welche Handelskredite ausstellen, wo sich der Antragsteller für einen Handelskredit befindet – wo sich also der Standort des Antragstellers befindet. Einige Handelskredite werden somit nur an Personen, Kaufleute oder Unternehmen vergeben, welche sich in Deutschland befinden. Oftmals findet allerdings eine Vergabe der Kredite auch in das EU-Ausland statt. Viele Lieferanten und Verkäufer stellen auch Handelskredite für Käufer aus, welche sich im Ausland beziehungsweise in Ländern befinden, mit welchen generell viel Handel stattfindet. Natürlich hängt der Abschluss eines Handelskredits auch immer von der Höhe der Kreditsumme ab. Desto höher die Summe ist, umso mehr Risiko geht ein Lieferant oder Verkäufer natürlich ein.
Wie kann ein Handelskredit abgeschlossen werden?
Der Antragstellung erfolgt meist seitens des Käufers oder Kunden bei einem Lieferanten oder Verkäufer im Voraus. Dabei wird besprochen, wie viel Ware in welchem Wert eingekauft wird. Somit kann eine Laufzeit und eine Höhe der Zinsen und Gebühren für den Handelskredit festgelegt werden. Es ist dabei natürlich darauf zu achten, alle wichtigen Unterlagen einzureichen. Die Bilanz für das aktuelle Geschäftsjahr sowie Handelskredite, welche eventuell in der Vergangenheit abgeschlossen wurden, gehören unter Umständen auch dazu. Es wird bei ausreichender Bonität beziehungsweise ausreichender Sicherheit zur Zahlung ein Ziel der Zahlung festgelegt, welches je nach Höhe der Kreditsumme zwischen 1 und 3 Monaten ausfällt und in einigen Fällen auch länger sein kann. Die Antragstellung kann je nach Lieferant oder Verkäufer online, per Telefon oder auch persönlich geschehen.
Auf was sollte geachtet werden, bevor der Handelskredit abgeschlossen wird?
Bevor ein Handelskredit abgeschlossen wird, sollte natürlich vor allem auf die passenden Zinsen sowie eine realistische Laufzeit geachtet werden. Ein klassischer Zinssatz liegt dabei zwischen 2 und 4 %. Dieser kann natürlich je nach Art der Ware unterschiedlich ausfallen. Die Laufzeit für den Handelskredit sollte außerdem nicht zu kurz ausgewählt werden. In einigen Fällen kann eine Laufzeit von nur 30 Tagen zum Beispiel zu kurt ausfallen. Wird diese dann überschritten, so hat der Käufer beziehungsweise der Kunde mit hohen Folgekosten zu rechnen. Außerdem kann es teilweise Sinn machen, den Handelskredit nur für den Teil einer Ware abzuschließen. Einige Lieferer und Verkäufer lassen dies zu. Es ist also nicht immer nötig, die Kreditsumme für den Einkauf aller Waren und Gütern zusammen zu nutzen. Liegen für einen Teil der Waren oder Güter finanzielle Mittel vor, so kann dies zum Beispiel einen großen Vorteil darstellen.
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