Was ist ein Mitarbeiterdarlehen?
Um ihre Mitarbeiter stärker an das Unternehmen zu binden, greifen vor allem Banken und Versicherungen zu einem Mittel, das sich für beide Seiten vorteilig auswirkt. Führungskräfte und spezialisierte Kräfte werden durch angebotene Kredite mindestens für die Dauer der Laufzeit an das Unternehmen gebunden. Sollte das Arbeitsverhältnis beendet werden, so wird oftmals verlangt die Restschuld in einer Summe zu tilgen, bei Banken können Mitarbeiterdarlehen gegebenenfalls auch in normale Darlehen umgewandelt werden. Die monatliche Tilgungsrate wird normalerweise mit dem Gehalt des Mitarbeiters verrechnet, sodass dieser keine zusätzlichen Aufwendungen hat. In der Regel bieten Unternehmen ihren Angestellten Mitarbeiterkredite mit niedrigeren Zinssätzen als marktüblich an. Der Gesetzgeber hat jedoch festgelegt dass es sich bei der Unterschreitung des von der Bundesbank veröffentlichten Durchschnittszinssatzes für den Kreditnehmer um einen geldwerten Vorteil handelt, der deshalb versteuert werden muss. Angesetzt wird der Durchschnittszinssatz nur mit 96 %. Liegt also der Schuldzinssatz unter diesen 96 % des Marktüblichen Zinssatzes, so fallen für den Schuldner keine Steuern an.
Was ist ein Mitarbeiterdarlehen und wozu lässt sich dieses einsetzen?
Bei dem Mitarbeiterdarlehen, welches teilweise auch als Arbeitgeberdarlehen bezeichnet wird, handelt es sich um ein Darlehen, welches von dem Arbeitgeber für die Mitarbeiter eines Betriebes, einer Firma oder eines Unternehmens ausgestellt wird. Das Mitarbeiterdarlehen wird also nicht klassisch von einer Bank oder einem Kreditinstitut ausgestellt. Typischerweise ist das Zinsniveau bei dem Mitarbeiterdarlehen eher niedrig. Die Laufzeit ist hier unterschiedlich angesetzt und lässt sich nicht pauschalisieren. Somit gibt es kurze Laufzeiten von nur wenigen Monaten aber auch lange Laufzeiten von einigen Jahren. Die Laufzeit des Darlehens wird stets individuell mit dem Arbeitgeber verhandelt. Diese wird oftmals auch nach der Höhe der Darlehenssumme bestimmt. Somit fällt die Laufzeit bei einer höheren Darlehenssumme in der Regel auch länger aus. Die Darlehenssumme ist bei einem Mitarbeiterdarlehen meist klein bis mittelhoch. So sind auch Beträge von 20.000 bis 30.000 Euro nicht untypisch.
In einigen Fällen können aber auch hohe Darlehenssummen im Zuge des Mitarbeiterdarlehens ausgestellt werden. Das Mitarbeiterdarlehen zeichnet sich zudem dadurch aus, dass dieses zweckgebunden ist. Das liegt vor allem daran, da sich somit mehr Sicherheiten für den Arbeitgeber ergeben. Grundsätzlich lässt sich das Mitarbeiterdarlehen optimal einsetzen, um Finanzierung und Investitionen vorzunehmen. Es kann sich dabei zum Beispiel um den Bau oder Erwerb einer neuen Immobilie handeln. Genauso kann es sich um die Finanzierung einer Fortbildung oder einer anderen bildungsgebundenen Maßnahmen handeln. Der genaue Zweck des Mitarbeiterdarlehens muss im Vorfeld stets mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden. Es ist also nicht möglich, die Kreditsumme beziehungsweise die Darlehenssumme für andere Zwecke zu nutzen.
Für wen ist ein Mitarbeiterdarlehen geeignet und welche Vorteile ergeben sich durch dieses?
Mitarbeiterdarlehen sind natürlich in erster Linie für Mitarbeiter einer Firma beziehungsweise eines Unternehmens geeignet, welche sich in Phasen finanzieller Engpässe befinden beziehungsweise ein Investment vornehmen möchte, dieses aktuell allerdings nicht selbstständig finanzieren können. Das Mitarbeiterdarlehen bietet in diesem Zusammenhang einige wichtige Vorteile. Der größte Vorteil liegt in den günstigen Konditionen des Darlehens. So werden für dieses in der Regel geringere Zinsen fällig als für klassische Kredite. Der Arbeitnehmer, welcher ein solches Darlehen aufnimmt, kann sich dieses somit auch schneller leisten. Einige Arbeitgeber verzichten sogar vollständig auf die Zinszahlungen und die Gebühren, welche bei einem Darlehen normalerweise anfallen. Das hängt vor allem damit zusammen, die Mitarbeiter stärker an eine Firma oder ein Unternehmen zu binden. Da die Zinsen hier geringer sind, können sich auch Mitarbeiter, welche nur ein geringes Einkommen beziehen, ein Mitarbeiterdarlehen leisten und dieses nutzen.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Flexibilität der Laufzeit sowie der Darlehenssumme. So muss hier keine feste Darlehenssumme aufgenommen werden, sondern lediglich die Summe, welche für einen Kauf oder ein Investment benötigt wird. Dadurch werden insgesamt Kosten gespart. Da auch die Laufzeit individuell ausgewählt werden kann, können Kosten eingespart werden. Zudem sind oftmals flexible Zinsmodelle bei dem Mitarbeiterdarlehen vorhanden. Somit ist es möglich, variable oder flexible Zinsen auszuwählen. Flexible Zinsen werden zu Beginn der Laufzeit des Mitarbeiterdarlehens festgelegt und bieten in Zeiten niedriger Zinsen große Vorteile. Variable Zinsen hingegen werden stets an das aktuelle Zinsniveau angepasst. Dadurch ergeben sich einige Vorteile, wenn das Darlehen in Zeiten hoher Zinsen abgeschlossen wird. Zu guter Letzt ist es generell einfacher und unkomplizierter, ein Mitarbeiterdarlehen auszuschließen als zum Beispiel einen Ratenkredit zu beantragen. Die Voraussetzungen sind somit weniger streng, da der Arbeitgeber durch die Arbeit des Mitarbeiters eine Sicherheit hat, welche zudem nochmal im Arbeitsvertrag geregelt ist.
Welche Voraussetzungen werden für ein Mitarbeiterdarlehen benötigt?
Die Voraussetzungen für ein Mitarbeiterdarlehen unterscheiden sich in einigen Aspekten von denen für einen klassischen Kredit, allerdings sind einige Grundvoraussetzungen auch gleich. Der Arbeitnehmer sollte natürlich einen Wohnsitz in Deutschland besitzen. Bei diesem Wohnsitz sollte es sich zudem um den Hauptwohnsitz handeln. Befindet sich der Hauptwohnsitz nicht in Deutschland, so kann es dazu kommen, dass das Mitarbeiterdarlehen nicht ausgestellt. Ebenso wird ein deutsches Bankkonto vorausgesetzt. Diese wird als Referenzkonto geführt. Somit wird die Darlehenssumme auf dieses Konto überwiesen. Gleichzeitig wird ein Referenzkonto benötigt, um die regelmäßigen Zahlungen für das Darlehen sowie die Zinsen zu zahlen, welches auch bei dem Arbeitgeber angegeben werden muss.
Am wichtigsten ist allerdings die Kreditwürdigkeit des Arbeitnehmers bei einem Mitarbeiterdarlehen. Diese wird meist durch die Bonität des Mitarbeiters garantiert. Es ist zunächst zu sagen, dass jeder Arbeitnehmer eines Betriebes das Recht auf ein Mitarbeiterdarlehen hat. Somit muss der Arbeitgeber auch Teilzeitkräften die gleichen Chancen und die gleichen Voraussetzungen bieten wie den Vollzeitkräften. Allerdings spielt die Kreditwürdigkeit hier eine wichtige Rolle. Diese wird meist durch eine Schufa-Abfrage garantiert. Dabei wird das Verhältnis zwischen den Einnahmen und den Ausgaben eines Mitarbeiters geprüft. Sind die monatlichen beziehungsweise regelmäßigen Ausgaben deutlich höher als die Einnahmen, so kann ein Mitarbeiterdarlehen meist nicht garantiert werden. Auch bei hohen Verschuldungen oder dem Bezug anderer Kredite bestehen geringere Chancen auf ein Mitarbeiterdarlehen.
Wie kann ein Mitarbeiterdarlehen beantragt werden und auf was ist dabei zu achten?
Die Beantragung eines Mitarbeiterdarlehens erfolgt direkt und persönlich bei dem Arbeitgeber. Es sind dazu alle wichtigen Unterlagen mitzuführen. Dazu zählt auch der aktuelle Gehaltsschein, eventuell eine Steuererklärung sowie alle weiteren Unterlagen, welche die Zahlungsfähigkeit des Arbeitnehmers bestätigen. Es wird nun mit dem Arbeitgeber über die Darlehenssumme, die Laufzeit und die Zinsen beraten. Es ist hier darauf zu achten, die sonstigen Gebühren und Kosten neben den Zinsen einzurechnen. Diese können teilweise sehr hoch sein, weshalb diese unmittelbar überprüft werden sollten. Es sollte ebenfalls auf die Dauer der Zinsfestlegung geachtet werden, sofern dieses in Form von fixen Zinsen vereinbart wurde.
Ist die Zinsfestlegung über einen sehr langen Zeitraum gewählt, so besteht die Gefahr, dass das Mitarbeiterdarlehen mit zu hohen Zinsen versehen wird. Deshalb ist auch genau auf das Zinsniveau zu achten. Nachdem alle persönlichen Daten sowie die erwünschte Darlehenssumme und Laufzeit angegeben wurden, erfolgt in der Regel die Bearbeitung des Darlehens. Im Zuge der Bearbeitung wird auch die Schufa-Abfrage durchgeführt, bei welcher die Voraussetzungen bei einem Mitarbeiterdarlehen meist deutlich attraktiver sind als bei einem Kredit. Ist die Bearbeitung abgeschlossen, so wird die Antragstellung in der Regel bestätigt. Nun erfolgt die Überweisung der Darlehenssumme innerhalb weniger Tage auf das Referenzkonto.
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