Kredite sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen und Ausführungen. Insbesondere Mitarbeiter einer Bank haben leichteres Spiel, um an ein Darlehen zu kommen. Der Kreditmarkt bietet für jede Person eine passende Lösung. Selbst für Menschen aus dem Bereich des Kreditwesens gib es angepasste Kreditmodelle. Ein gutes Beispiel hierfür ist der sogenannte Abzugskredit. Diese Art von Angebot wird meist zwischen verschiedenen Kreditinstituten bereitgestellt und an die Personen vergeben, welche dem Institut näher als andere stehen. Laut des deutschen Gesetztes handelt es sich um eine besondere Behandlung der Finanzierung. Nicht umsonst nimmt der Abzugskredit eine besondere Rolle im Kreditwesengesetz (KWG) ein. Was genau ein Abzugskredit ist und welche Besonderheiten er bietet, wird im Folgenden erklärt.
Inhalt
Was ist ein Abzugskredit?
Bei einem Abzugskredit handelt es sich um ein Darlehen, welches Banken an wirtschaftlich verflochtene Unternehmen oder Personen auszahlen. Unter anderem kann die Bank einem Tochterunternehmen, welche zuständig für den IT-Bereich ist, einen Kredit in Höhe von 50 Millionen auszahlen. Mithilfe des Kredits kann die gesamte IT modernisiert und erneuert werden. Derartige Kredite sind stets mit engen gesetzlichen Vorgaben verbunden, um Missbrauch zu verhindern. Außerdem unterliegen Abzugskredite der Meldepflicht. Dafür zuständig ist die BaFin, da die Kredite Auswirkungen auf die Bilanz haben können. Aus diesem Grund müssen die Banken Abzugskredite beim Eigenkapital mit berücksichtigen. Je höher der Abzugskredit, desto kleiner das Eigenkapital. All diese Regelungen sind notwendig, da Banken Abzugskredite nicht unbegrenzt vergeben dürfen. Das Limit richtet sich nach der Höhe des verfügbaren Eigenkapitals. Ohne diese Vorschriften würden die Kredite immer wieder vergeben werden.
Wer bekommt einen Abzugskredit?
Abzugskredite eignen sich vor allem für die Gesellschafter eines Unternehmens. Viele Menschen stellen sich die Frage, für wen genau der Kredit sich eignet und wie die Kreditvergabe erfolgt. Generell lässt sich bei einem Abzugskredit die Tilgung wie bei einem normalen Ratenkredit vereinbaren. Dennoch fallen unter dem Begriff „Gesellschafter“ mehrere Personengruppen. Personen, die dem Unternehmen oder der Bank sehr nahe stehen, eignen sich für den Erhalt eines Abzugskredits. Weitere mögliche Empfänger des Darlehens können sein:
- Gesellschafter eines Unternehmens
- Aktionäre
- Führungskräfte aus dem mittleren bis hohen Geschäftsbereich
- Mitglieder von der Geschäftsführung
- Tochterunternehmen und Schwesterunternehmen
- „normale“ Mitarbeiter
Im Grunde genommen entscheidet die Situation darüber, wer einen Abzugskredit bekommt und wer nicht. Laut dem Kreditwesengesetz werden für den Kredit eindeutige Vorschriften und Bedingungen für den Erhalt vorgeschrieben. Selbst bei einer Finanzierung kann es sich um einen Abzugskredit handeln. Personen, die kaum eine Rolle in einem Unternehmen spielen, erhalten in der Regel keinen speziellen Kredit. Auch ein kurzes oder befristetes Arbeitsverhältnis ist von Nachteil. Meistens wird der Kredit bei einer bestimmten Manager-Ebenen vergeben.
Doch auch die Größe des Unternehmens kann bei der Kreditvergabe eine Rolle spielen. Bei einem mittelständischen Betrieb können Abzugskredite auch an Arbeitnehmer unterhalb der Manager-Ebene vergeben werden. Die Banken nehmen als Sicherheit das Einkommen der Mitarbeiter. Oftmals erhalten Mitarbeiter mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag viel bessere Konditionen als umgekehrt. Bei größeren Kreditsummen kann unter anderem das Auto oder ein Wohneigentum als Sicherheit gelten. Tochterunternehmen sowie Subunternehmen erhalten den Kredit nur dann, sofern er neue Anschaffungen oder Entwicklungen ermöglichen soll. Hierbei dient der Abzugskredit als eine Art Kreditspritze. Dadurch lassen sich zeitliche Engpässe überbrücken ohne die Geschäfte zu gefährden. Ein gutes Beispiel hierfür ist eine schlechte Auftragslage, welche von der Saison verschuldet wird.
Was genau muss der BaFin gemeldet werden?
Wer einen Abzugskredit verteilen möchte, der muss die strengen Richtlinien der BaFin erfüllen. Folgende Infos müssen der BaFin gemeldet werden:
- Gebühren für eine vorzeitige Darlehensablösung
- vereinbarte Zinssätze
- zentrale Daten zum Unternehmen und dem Empfänger, der den Kredit erhalten soll
- finanzieller Rahmen zum Kredit
- Laufzeit sowie der jährliche Effektivzinssatz
- Konditionen zur Sondertilgung
- Infos zu den Sicherheiten des Empfängers
Aufgrund der Meldepflicht behält die BaFin stets eine gute Übersicht über jegliche Vergaben von Krediten innerhalb dieser Branche. Der Gesetzgeber bestimmt die Höhe und den Umfang der Kredite, welche vergeben werden dürfen. In jedem Bereich gibt es andere Regelungen und Limits. Voraussetzung ist eine nicht veränderbare Relation. Von der Regelung sind besonders normale Banken sowie Institute betroffen. Doch auch Holdings beziehungsweise Holdings-Gruppen können davon betroffen sein.
Wo kann der Kreditnehmer einen Abzugskredit bekommen?
Wer die Kriterien für einen Abzugskredit erfüllt, muss nun den passenden Kreditnehmer auswählen. Allerdings haben Kreditnehmer nicht allzu viele Optionen zur Verfügung. Auf den ersten Blick scheint ein Kreditvergleich für sinnvoll, dennoch ist das abhängig vom Kreditmodell nicht so einfach. Lediglich bei der Vergabe eines Abzugskredits besteht für Mitarbeiter kaum die Möglichkeit aus verschiedenen Angeboten auszuwählen. Nur Personen aus der höheren Ebene können aus unterschiedlichen Angeboten ihren Favoriten wählen. Zudem können die Anteilseigner und Gesellschafter durchaus mit anderen Unternehmen verhandeln, bei denen sie direkt oder indirekt beteiligt sind.
Welche Rolle spielt die Position beim Antrag auf einen Abzugskredit?
Wie bereits erwähnt gibt es nicht nur für Personen auf höheren Stufen die Möglichkeit auf einen Kredit, sondern auch für normale Mitarbeiter. Allerdings spielt die Position des Antragsstellers eine wichtige Rolle bei der Vergabe. Je nach Position können die Konditionen Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Zudem ist es durchaus denkbar, dass sich speziell für Manager oder Führungskräfte bessere Verhandlungsspielräume ergeben. Meist legen Banken bei höheren Personen weniger Wert auf Sicherheit, da diese in der Regel keine Probleme bereiten. Nichtsdestotrotz gibt es im Gesetz bestimmte Sonderregelungen. Im Prinzip bewertet das Gesetz jede Person gleich. Jeder Antragsteller muss bestimmte Daten senden, um zum Auswahlkreis zu gehören.
Dort ergeben sich keine Vorteile von Führungskräften gegenüber normalen Mitarbeitern. Dadurch bekommen auch mutige Mitarbeiter die Chance für bessere Konditionen zu verhandeln. Bei kleinen Banken entscheidet oft der persönliche Kontakt, ob der Antragsteller einen Kredit bekommt oder nicht. Zudem sind sie meist günstiger als größere Banken. Bei größeren Banken müssen Mitarbeiter sich mit den festgelegten Rahmenbedingungen zufriedengeben. Ein großer Vorteil ist die Sondertilgung. Je nach Person kann sie die Rückzahlung ungemein erleichtern. Der wirtschaftliche Zusammenhang zwischen Geldgeber und Kreditunternehmen macht durchaus Sinn. Wer sich für einen Abzugskredit interessiert, kann unter anderem deutlich preiswertere Angebote ergattern als bei einem normalen Kredit.
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