Der Kauf einer vor 1949 erbauten Immobilie wird als Altbaufinanzierung bezeichnet. Genau gesagt, handelt es sich hierbei um eine Form der Finanzierung über ein Fremdkapital, ein sogenanntes Immobiliendarlehen.
Die Altbaufinanzierung wird getrennt von der Neubaufinanzierung betrachtet, zumal sich angesichts des unterschiedlichen Zustandes der Gebäude ganz andere Konstellationen ergeben. Durch das Alter der Altbauten entstehen in der Regel aufwendige Sanierungen, um einen heutzutage normalen Wohnstandard zu gewährleisten. Deshalb fließen die Geldmittel für eine Altbaufinanzierung in zwei Richtungen. Zunächst werden die Kredite für den Erwerb der Gebäude verwendet. Danach kommt ein Teil der Geldsummen in den Topf für Sanierungsmaßnahmen, Modernisierungen oder Renovierungen.
Die Grundlage für eine Altbaufinanzierung ist eine geliehene Geldsumme. Das Kapital wird benötigt, um die Altbauimmobilie an den aktuellen Stand der Wohnungen anzupassen.
Inhalt
Wann wird eine Altbaufinanzierung gewährt?
Damit die Bank einen Kredit für die Altbaufinanzierung genehmigt, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein. Diese sind in speziellen Richtlinien festgelegt. Diese Prioritäten treffen gleichfalls auf Neubaufinanzierungen zu.
Nach diesen Vorgaben wird der sogenannte Beleihungswert einer Immobilie berechnet. Diesbezüglich setzen die Banken erfahrungsgemäß häufig variable Aspekte an. In der Praxis hat es sich daher bewährt, die Offerten mehrerer Kreditinstitute miteinander zu vergleichen. Infolge dessen kommt es zu einem Anstieg der Zinssätze. Liegt bei den Kaufinteressenten genügend Eigenkapital vor, kann der Kreditgeber sogar eine Altbaufinanzierung verweigern.
Die Vergabe eines Darlehens einschließlich der Zinsen für eine Altbaufinanzierung wird fast ausnahmslos nach einem professionell erstellten Gutachten über die Bestandsimmobilie gewährt. Denkmalgeschützte Bauten unterliegen besonderen Regelungen.
Immer erfolgt die Genehmigung einer Altbaufinanzierung nach einer sorgfältigen Kalkulation der kompletten Kosten in ihrer Gesamtheit. Kreditgeber können zusätzliche Sicherheiten verlangen, bevor sie einem Darlehen für eine Altbaufinanzierung zustimmen.
Wie hoch sind Altbaufinanzierungen?
Das Ausmaß von Altbaufinanzierung variiert von Bank zu Bank. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Kreditinstitute. Um ein Darlehen für eine Altbaufinanzierung so gering wie möglich zu halten, muss eine eingehende Analyse aller anfallenden finanziellen Aufwendungen erstellt werden. Diese betreffen neben dem eigentlichen Kaufpreis zusätzliche Punkte wie Provisionen für die Dienstleistungen eines Maklers hinsichtlich der Vermittlung, die Vorfälligkeitsgebühren und Entgelte, die für Sondertilgungen anfallen. Darüber hinaus können unter Umständen Kosten entstehen, die sich durch eine nicht vertragsgemäße Tilgung der Darlehenssumme ergeben. Dazu gehören beispielsweise die Gebühren für die Mahnung oder die Verzugszinsen. Beeinflusst wird die Höhe einer Altbaufinanzierung ebenfalls durch staatliche Fördermittel, die meist zu wesentlich günstigeren Zinsen angeboten werden.
Möchten Käufer eines Altbaues ihren Kredit vorzeitig ablösen, können Kosten in Form einer Vorfälligkeitsentschädigung berechnet werden. Nicht selten werden in diesen Situationen Zinsen von bis zu 20 Prozent verlangt.
Verständlicherweise trägt ein verfügbares Eigenkapital zu einer Senkung der Altbaufinanzierung bei.
Eigene Wohnung mit Altbaufinanzierung komfortabler gestalten?
Die Altbaufinanzierung ist im Laufe der Zeit zu einer adäquaten Möglichkeit geworden, Bauten oder Wohnräume an das heutige Wohnniveau anzugleichen. Bedeutsam ist diese Vorgehensweise insbesondere in Anbetracht der fehlenden Energieeffizienz von Jahrhunderte alten Gebäuden. Auch die Wohnqualität in diesen Immobilien lässt stark zu wünschen übrig. Modernisierung, Instandsetzung und Sanierung stehen dabei im Mittelpunkt der Altbausanierungen. Welche durchschnittlichen finanziellen Aufwendungen auf die Interessenten zu kommen, lässt sich anhand von aussagekräftigen Richtwerten ermitteln. Diese wurden in Abhängigkeit vom Baujahr beziehungsweise vom Alter der Immobilie festgelegt.
Welche Varianten der Altbaufinanzierung sind gängige Praxis?
Viele Interessenten nutzen bei der Altbaufinanzierung neben dem Eigenkapital die staatliche Förderung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Diese zweckgebundenen Darlehen können bei unterschiedlichen Kreditinstituten wie Sparkassen, den Volksbanken oder einer anderen Hausbank beantragt werden. Die Anträge werden an die Kreditanstalt für Wiederaufbau weiter gereicht. Diese entscheidet, ob staatliche Zuschüsse gewährt werden können. Gelder aus den staatlichen Förderungen werden für die energieeffiziente und umweltfreundliche Sanierung von Altbauten genutzt.
Welche Vorteile bringt eine Altbaufinanzierung für die Darlehensnehmer mit sich?
Ob Gebraucht- oder Altbauimmobilie, mit einer Altbaufinanzierung steht genügend Fremdkapital ins Haus, um ein Gebäude zu kaufen und diese wohnlich herzurichten. Altbauprojekte lassen sich somit wieder erneuern und dem Wohnungsmarkt zugänglich machen. Daraus entsteht nicht nur Eigentum, sondern gleichzeitig eine sinnvolle Altersvorsorge.
Wird das Geld geschickt und wirtschaftlich investiert, kommt es zu einer Wertsteigerung der Immobilie und zu einer Verbesserung der Vermietbarkeit. Beim Erwerb einer Altbauimmobilie über eine Altbaufinanzierung rechnen die Eigentümer mit hohen Renditen und der Einsparung von Steuern über die Absetzung der Abnutzung oder die Abschreibung des Gebäudes.
Welche Nachteile hat eine Altbaufinanzierung für die Kreditnehmer?
Eine Altbaufinanzierung ist eine immense finanzielle Belastung, weil die Kredite weitgehend zurück gezahlt werden müssen. Wurde eine präzise Kalkulation vernachlässigt, kann es passieren, dass die Schulden nicht mehr abgegolten werden können oder das Geld für die notwendigen Maßnahmen nicht ausreicht.Natürlich spielt die Gegenüberstellung von Nutzen und Kosten in diesem Bezug gleichfalls eine entscheidende Rolle. Außerdem ist die Immobilie mit einer Schuld belastet.
Staatliche Förderung in Bezug auf die Altbaufinanzierung
Neben einer Altbaufinanzierung über die Bank besteht auch die Möglichkeit sich an die KfW-Bank zu wenden. Die KfW-Bank hat sich auf die Förderungen von Altbauten spezialisiert und fördert mit guten Zuschüssen den Erhalt von Altbauten aller Art. Die KfW-Bank ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Es handelt sich um eine spezielle Förderbank, die mittlerweile als drittgrößte deutsche Bank bekannt ist. Gegründet wurde sie im Jahr 1948 als der zweite Weltkrieg zu Ende war und der Wiederaufbau begann. Mittlerweile bietet die KfW-Bank ein breites Spektrum an Programmen an, die zum Bauen, Wohnen und Energiesparen geeignet sind. Die Schaffung von Wohneigentum, aber auch die Gebäudesanierung und der Erhalt von Altbauten gehören zur Hauptaufgabe und werden von der KfW-Bank mit günstigen Krediten gefördert. Die Altbausanierungs-Förderprogramme ermöglichen eine energetische Sanierung des Altbaus. Je nach Förderung besteht die Möglichkeit, dass der Zuschuss nicht zurückgezahlt werden muss oder ob es einen Kredit zu günstigen Konditionen gibt. Damit ein Förderkredit für Altbauten genehmigt werden kann, müssen besondere Voraussetzungen erfüllt werden, die nur mit einem Gutachten nachgewiesen werden können.
Gründe für eine Altbaufinanzierung
Unter den Begriff Altbauten fallen Gebäude, die vor 1948 gebaut wurden. Zur damaligen Zeit war das Thema Energieeffizienz kaum bis gar nicht bekannt und die damaligen Architekten setzen auf praktische Raumgestaltung, aber nicht auf Effektivität oder Energieschonung. Stil war damals ein Muss. Die Häuser besaßen lange Flure, verwinkelte Erker, helle und hohe Räume, aber auch wunderschöne Stuckverzierungen. Diese Dinge sorgten für den Charme der Häuser und auch heute noch spielt dieser Charme bei der Immobiliensuche eine wichtige Rolle. Neben dem Charme sind heute aber auch die modernen Technologien und die Energiebilanz des Gebäudes ausschlaggebend für den Kauf. Die heutigen Immobilieninteressenten wollen alle Varianten miteinander verbinden und das ist mit einer Altbaufinanzierung durchaus möglich. Der Charme der alten Häuser kann mit der modernen Technologie und den Energienebenkosten gut verbunden werden. Eine Altbaufinanzierung spielt gerade aus den genannten Gründen eine wichtige Rolle, denn die alten Häuser sollen erhalten bleiben, aber auf die moderne Zeit angepasst werden. Das ist nur mit der Altbausanierung möglich.
Sparpotenzial mit der Altbaufinanzierung
Durch Ritzen und Fenster zog es früher wie Hechtsuppe, wie man so schön sagt. Im Winter wurden die Öfen geheizt, damit es in den Räumen warm und kuschelig wurde. Das war für die früheren Zeiten ganz normal, aber heute haben die Besitzer eines Hauses wesentlich mehr Ansprüche an das Haus. Um einen Altbau zu erhalten muss er heute renoviert werden, um den Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts angepasst zu sein. Von einer Altbausanierung sind nicht nur die Häuser betroffen, die Anfang des 20. Jahrhundert gebaut wurden, auch Häuser, die ab Mitte des 20. Jahrhunderts errichtet wurden, müssen heute saniert werden. Mit Hilfe der Altbaufinanzierung kann nicht nur der Wohnkomfort der alten Häuser gesteigert werden, sondern auch das Thema Energieeffizienz spielt eine große Rolle. Energieeffizienz ist gut für die Umwelt und wird auch im Geldbeutel schnell deutlich. Dabei beginnt die Sanierung an der Fassade und endet erst bei neuen Heizsystemen. Diese Bereiche sorgen dafür, dass enorme Einsparungen möglich sind. Dank der modernen Heizsysteme können im Gegensatz zu den alten Ölheizungen mehr als 25% gespart werden. Mit einer neuen Dämmung können bis zu 30% Einsparungen im Jahr deutlich werden. Somit ist klar, dass mit einer Altbaufinanzierung durch die Banken auch ein immenses Sparpotential vorhanden ist.
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