Die Ausfuhrkreditgesellschaft kurz AKA genannt ist eine Bank, die sich auf den Bereich der Exportfinanzierung spezialisiert hat. Die Bank hat ihren Firmensitz in Frankfurt am Main, der Finanzmetropole in Deutschland. Die AKA beschäftigt zwar nur rund 100 Mitarbeiter gehört aber zu einer der 100 größten Kreditinstitute des Landes und das anhand der Bilanzsumme. Der Grund ist einfach und hängt ganz allein von der Struktur des Geschäftes ab. Bei der Ausfuhrkreditgesellschaft handelt es sich um eine sogenannte Konsortialbank, die aus 18 Banken besteht. Das Kernkapital der Ausfuhrkeditgesellschaft liegt bei 208,3 Millionen Euro. Zum Hauptangebot der AKA gehören die CIRR-Kredite. Finanzierungen und Dienstleistungen für Exportgeschäfte gehören zu den Krediten, die von der Ausfuhrkreditgesellschaft vergeben werden. Dabei kann es sich um kurzfristige und langfristige Geschäfte handeln, die im regionalen, aber auch im internationalen Sektor angelegt sind. Neben der AKA darf in Deutschland nur noch die KfW-Bank solche speziellen Kredite anbieten.
Inhalt
Die Gesellschafter der Ausfuhrkreditgesellschaft
Bei der AKA handelt es sich um eine Konsortialbank, die aus verschiedenen Gesellschaftern besteht. Die Ausfuhrkreditgesellschaft arbeitet mit 18 Gesellschaftern zusammen, die aus verschiedenen Kreditinstituten bestehen. Diese Gesellschafter sind:
- Deutsche Bank AG
- Commerzbank AG
- Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG
- Bayern LB
- Portigon AG
- Landesbank Baden-Württemberg
- Landesbank Berlin
- BHF-Bank AG
- HSH Nordbank AG
- Norddeutsche Landesbank
- Landesbank Hessen-Thüringen
- DekaBank Deutsche Girozentrale
- Bremer Kreditbank
- SEB AG
- DZ Bank AG
- KfW-IPEX Bank
- IKB Deutsche Industriebank AG
Der Konsortialkredit der Ausfuhrkreditgesellschaft
Ein normaler Kredit wird zwischen einer Bank und einem Kreditnehmer vergeben. Der Kreditnehmer kann mit Hilfe eines Kreditantrags einen Kredit in unterschiedlichen Höhen bekommen, wenn die Grundvoraussetzungen wie Bonität und Einkommen stimmen. Die Bank vergibt den Kredit und bekommt dafür Zinszahlungen. Ein Kreditvertrag wird zwischen der Bank als Kreditgeber und dem Kreditnehmer abgeschlossen. Anders sieht es bei einem sogenannten Konsortialkredit aus. Bei einem solchen Kredit handelt es sich um einen Kredit, der von mindestens zwei Kreditinstituten an einen Kreditnehmer ausgezahlt wird. Der Grund für einen solchen Kredit liegt in der Regel in der Höhe und des Risikos. Das Risiko ist bei gewissen Krediten einfach viel zu hoch, als dass es von einer Bank allein getragen werden könnte. In einem solchen Fall wird der Konsortialkredit angefragt. Bei einem solchen Kredit wird das Risiko dann auf alle Banken verteilt, die an dem Konsortialkredit beteiligt sind.
In der Regel wird dieser spezielle Kredit bei Millionenkrediten oder Großkrediten genutzt. Im Grunde dienen Konsortialkredite der Risikodiversifizierung. Dabei ist der Kredit keine eigene Kreditart, sondern nur eine Abwicklungsform. Gewährt wird der Kredit Großunternehmen und multinationalen Unternehmen, die meist im internationalen Bereich tätig sind.
Die Rechtsgrundlagen
Nach dem deutschen Recht gibt es ein Konsortium, das aus Konsortialbanken besteht. Die AKA ist eine solche Konsortialbank. Sie und die anderen Gesellschafter bilden eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts.
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
§ 705 Inhalt des Gesellschaftsvertrags
Durch den Gesellschaftsvertrag verpflichten sich die Gesellschafter gegenseitig, die Erreichung eines gemeinsamen Zweckes in der durch den Vertrag bestimmten Weise zu fördern, insbesondere die vereinbarten Beiträge zu leisten.
Es gibt Innen- und Außenkonsortiums. Das Außenkonsortium ist für die Vertragsbeziehungen zuständig. Das bedeutet, dass diese Bank als Konsortialführer auftritt und immer im Namen des Konsortiums handelt. Bei dem Innenkonsortium wird nur nach dem eigenen Namen gehandelt, allerdings immer auf Rechnung der gesamten Gruppe. Die Rechtsbeziehungen bestehen bei einem Innenkonsortium immer nur zwischen dem Konsortialführer und dem Kreditnehmer. Die anderen Gesellschafter sind im Hintergrund und verringern nur das Risiko.
Die AKA ist der Konsortialführer
Die Ausfuhrkreditgesellschaft ist der Konsortialführer und übernimmt die Koordination zwischen den Gesellschaftern und dem Kreditnehmer. Dabei beginnt die Arbeit des Konsortialführers mit den Verhandlungen und endet bei der Erstellung des Kreditvertrages. Auch die Abwicklung des Kredites wird von der Ausfuhrkreditgesellschaft in die Wege geleitet. In Bezug auf die Verhandlungsführung hat die AKA die alleinige Geschäftsführungsbefugnis.
Die Geschichte der Ausfuhrkreditgesellschaft
Gegründet wurde die Ausfuhrkreditgesellschaft im Jahr 1952 als Ausfuhrkredit-Aktiengesellschaft. Aus dieser Zeit stammt auch noch das zweite A in der AKA-Abkürzung. Trotz des späteren Umwandelns in die GmbH ist der Kurzname weiterhin erhalten geblieben. Hermann Josef Abs hat dafür gesorgt, dass die Ausfuhrkreditgesellschaft als Gegenstück im privatrechlichen Sektor zur KfW-Bank angesehen wurde. Seit über 65 Jahren ist die AKA mittlerweile der Spezialist für Exportfinanzierungen und hat immer den Fokus auf Emerging Markets. Das Leistungsangebot der Ausfuhrkreditgesellschaft wird kontinuierlich weiter entwickelt. Die Anforderungen der Banken, der Investoren, der Exporteure und der Importeure bleiben dabei immer im Blick. Die Ausfuhrkreditgesellschaft finanziert in ganz Europa und hat stetige Geschäftsbeziehungen zur ECAs (europäischen Export Credit Agencies). Auch deutsche Exporteure können von den Finanzangeboten der Ausfuhrkreditgesellschaft profitieren, denn sie bieten auch kleinvolumige ECA-Finanzierungen an.
Die ECA-gedeckten Small Tickets
Die Small Tickets bieten sich für Exporteure an, die schnell und unkompliziert an eine Finanzierung kommen müssen. Die Small Tickets stellen die meisten Banken vor ungeahnte Herausforderungen. Die AKA bietet die Möglichkeit ein Small Ticket in vier Schritten zu bekommen. Der Exporteur bekommt nach kurzer Zeit eine Rückmeldung, ob sein Kreditantrag genehmigt wird oder nicht. Das ist ein ganz eindeutiger Vorteil, denn dadurch kann der Exporteur den Kunden innerhalb kurzer Zeit eine ausgezeichnete Finanzierungslösung präsentieren. Sobald die vertraglichen Lieferpflichten erfüllt sind bekommt der Exporteur sofort seine Exportauslöse und das als ob er eine Barzahlung vereinbart hätte. Die Auszahlung erfolgt aus dem AKA-Bestellerkredit. Dabei gibt es einen 5% Selbstbehalt, der von der Ausfuhrkreditgesellschaft übernommen wird. Der Käufer bekommt eine langfristige Finanzierung und kann sich an der Investition orientieren. Das ist lokal einfach oft nicht möglich. Die Ausfuhrkreditgesellschaft bietet zudem die Möglichkeit auch in schwierigen Ländern attraktive Konditionen anzubieten. Ein Geschäftsabschluss kommt meist auch erst zustande, wenn eine entsprechende Lösung für die Finanzierung gefunden wurde und das ermöglicht die Ausfuhrkreditgesellschaft.
Die Geschäftszahlen von 2018
Das Jahr 2018 war für die Ausfuhrkreditgesellschaft ein Jahr voller Herausforderungen, gerade in politischer, aber auch in finanzieller Hinsicht. Die AKA arbeitete zwischen Sanktionen und Handelskonflikten. Im Jahr 2018 konnte die AKA einen Ertrag von mehr als 13,5 Millionen Euro machen und hat damit ein historisches Hoch erreicht. Zum Vorjahr kam es zu einer Steigerung von 31% und das kann sich durchaus sehen lassen.
« Zurück zum Wiki Index