Im Bereich der Anleihen und Kredite gibt es viele verschiedene Formen und Arten. Dabei muss es nicht immer zwangsläufig so sein, dass die Kreditgeschäfte innerhalb der Bundesrepublik Deutschland abgewickelt werden. Es ist auch möglich, das internationale Schuldner und Unternehmen mit einbezogen werden.
Inhalt
Was ist eine Auslandsanleihe?
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei Auslandsanleihen um solche Anleihen, die von Unternehmen oder Kreditinstituten im Ausland emittiert werden. Dabei kann es sich auch um deutsche Tochterunternehmen handeln, die ihren Firmensitz im Ausland haben. Doch damit noch nicht genug. Eine Auslandsanleihe ist auch dann gegeben, wenn ein Unternehmen aus dem Ausland in Deutschland eine entsprechende Anleihe in Euro beantragt.
Wie funktioniert die Auslandsanleihe?
Die Auslandsanleihe kann auf zwei verschiedenen Wegen funktionieren. Zum Einen ist eine Auslandsanleihe etwa dann gegeben, wenn ein deutsches Unternehmen Anleihen im Ausland aufnimmt, die von einem Unternehmen mit Sitz im Ausland emittiert wurden. Solche Anleihen können innerhalb der EU in Euro sein, werden aber oft auch in Fremdwährungen, wie dem Yen oder dem US-Dollar oder dem Britischen Pfund Sterling aufgenommen. Hier ist es völlig egal, ob es sich bei dem deutschen Betrieb um ein privates oder öffentliches Unternehmen handelt. Zudem kann auch der Staat Auslandsanleihen aufnehmen.
Auf der anderen Seite können aber auch Unternehmen mit Sitz im Ausland Anleihen in Deutschland aufnehmen. Diese Anleihen werden üblicherweise in Euro, als Landeswährung, gezahlt. Es handelt sich aber auch in diesem Fall um eine Auslandsanleihe, da ein Unternehmer aus dem Ausland involviert ist, auch wenn die Anleihe selbst in diesem Fall in Deutschland emittiert wird.
Auslandsanleihen werden zudem entweder als Auslandsanleihen (DM-Anleihen – heute Euro Anleihen) oder als Währungsanleihen aufgenommen.
Wer kann Auslandsanleihen aufnehmen?
Auslandsanleihen können sowohl vom Staat selbst als auch von öffentlichen und privaten Unternehmen aufgenommen werden. In vielerlei Hinsicht handelt es sich bei den Wertpapieren um klassische Anleihen, wie sie auch in Deutschland zu finden sind. Der größte Unterschied ist hier meist der, dass die Anleihen von einem ausländischen Unternehmen emittiert werden und nicht aus Deutschland stammen. Außerdem werden die Wertpapiere aus dem Ausland häufig auch in einer Fremdwährung, wie dem USD oder dem GBP emittiert und nicht in Euro.
Unter bestimmten Umständen ist es auch möglich, dass eine Privatperson eine Anleihe im Ausland aufnehmen kann. Hierfür müssen jedoch die entsprechenden gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sein.
Für wen lohnen sich Auslandsanleihen?
Auslandsanleihen sind in Deutschland für viele Unternehmen interessant. Insbesondere wenn die Anleihen in Fremdwährung emittiert werden, können sie für die Unternehmen ein höheres Maß an Flexibilität bieten und sich vorteilhaft auf das Geschäft auswirken. Auf der anderen Seiten können ausländische Unternehmen mit Auslandsanleihen aus Deutschland von dem starken Euro profitieren und haben so ebenfalls Vorteile im Geschäft, während sie gleichzeitig finanziell flexibler werden. Zudem ist auch der Staat selbst dafür bekannt, Auslandsanleihen zu nutzen und zu vergeben. Die Bundesrepublik gibt entsprechende Bonds an zahlreiche Länder aus und nimmt selbst regelmäßig entsprechende Anleihen für die Finanzierung des Haushaltes auf.
Die Vorteile von Auslandsanleiehen
Auslandsanleihen können für Unternehmen viele Vorteile haben. So kann man zum Beispiel von dem unter Umständen günstigeren Markt profitieren oder bessere Konditionen sowie einfachere Kriterien für die Vergabe in Anspruch nehmen. Dies ist wohl auch einer Hauptgründe, der für Auslandsanleihen spricht. Auslandsanleihen sind darüber hinaus praktisch, um Kapital in Fremdwährung zu erhalten. Unternehmen außerhalb der EU haben so zudem die Möglichkeit, selbst an Kapital in Euro zu kommen.
Nachteile von Auslandsanleihen
Auslandsanleihen werden im Ausland emittiert. Das bedeutet, dass sie nicht den deutschen Regelungen und gesetzlichen Bestimmungen unterliegen. Handelt es sich um ein Unternehmen mit Sitz in der EU, dann profitiert man zumindest von den Bestimmungen der Union, da Auslandsanleihen jedoch häufig im außereuropäischen Ausland aufgenommen werden, gilt es hier genau auf die gesetzlichen Bestimmungen sowie auf die Rechte und Pflichten zu achten. Außerdem sollte man sich stets mit dem aktuellen Markt im Land vertraut machen.
Darauf sollte man bei Auslandsanleihen achten
Bei Auslandsanleihen handelt es sich um Wertpapiere, die nicht in Deutschland emittiert werden. Das bedeutet, dass man sich bereits im Vorfeld mit den gesetzlichen Bestimmungen und Kriterien im Ursprungsland vertraut machen sollte. Das gilt insbesondere dann, wenn es sich um Auslandsanleihen handelt, die nicht aus der EU sondern aus dem außereuropäischen Ausland stammen.
Zudem ist eine gute und solide Kenntnis sowie eine regelmäßige Beobachtung des Marktes besonders wichtig. Nur so bleibt man über den aktuellen Stand der Dinge und Entwicklungen auf dem Laufenden und kann unter Umständen rechtzeitig auf Änderungen reagieren. Außerdem sollte man bedenken, dass es im Bereich der Finanzaufsicht oder bei rechtlichen Problemen nicht selten der Fall ist, dass Behörden aus dem Ausland zuständig sind. Das kann eine Klage oder Beschwerde ggf. deutlich erschweren.
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