Die automatische Risikoeinschätzung ist ein Begriff aus dem Kreditwesen. Der Begriff bedeutet, dass vor einem Kreditvertrag zuerst das Risiko eingeschätzt werden muss, ob der Kreditnehmer über die Dauer des Vertrages die Rückzahlung garantieren kann. Grundsätzlich wird ein Kredit nur dann von der Bank gewährt, wenn eine ausreichende Bonität und ein gutes Einkommen vorhanden ist. Allerdings muss die Bank auch eine Risikoeinschätzung machen, bei der die verschiedensten Faktoren berücksichtigt werden. Zu den Faktoren gehören immer die Bonität, das Zahlverhalten der Vergangenheit, die Lebensweise und auch das Einkommen. Die automatische Risikoeinschätzung bedeutet, dass die Bank immer und bei jedem Kreditantrag eine Risikoeinschätzung vornimmt und anhand des Ergebnisses festlegt, ob die Kreditvergabe durchgeführt oder abgelehnt wird.
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Wann wird die automatische Risikoeinschätzung gemacht?
Privatpersonen und Unternehmen können aus den unterschiedlichsten Gründen auf einen Kredit zurückgreifen wollen. Um einen Kredit beantragen zu können, müssen Voraussetzungen erfüllt werden, die mit Hilfe von Unterlagen belegt werden müssen. Gerade bei einer Kreditbeantragung ist es wichtig, dass der Antragsteller ein Mindestalter von 18 Jahren aufweist und seinen Wohnsitz in Deutschland hat. Auch das Girokonto sollte bei einer deutschen Bank sein. Des Weiteren gibt es noch andere Faktoren, die eine große Rolle spielen, wie das Einkommen. Das Einkommen muss anhand von Einkommensnachweisen nachgewiesen werden. In der Regel sollten die letzten sechs Monate eingereicht werden, aber hilfreich ist auch, wenn die Bank Zugriff auf die Girokonten hat, um die Ein- und Ausgaben zu überprüfen. Sobald alle Unterlagen vollständig eingereicht sind, beginnt die automatische Risikoeinschätzung, die jede Bank vornimmt, bevor sie einen Kredit ausgibt.
Wie wichtig ist die Bonität bei der automatischen Risikoeinschätzung?
Die Bonität, umgangssprachlich auch als Kreditwürdigkeit bezeichnet, ist bei der automatischen Risikoeinschätzung ein wichtiger Punkt. Im Finanzwesen wird mit der Bonität die Vortrefflichkeit der Finanzmanier einer Privatperson gemeint. Im Grunde bedeutet es, wie die Person finanziell eigentlich aufgestellt ist. Dabei spielen die Höhe der Einnahmen und die Höhe der Ausgaben eine maßgebliche Rolle. Bei der automatischen Risikoeinschätzung wird festgestellt, ob die Person mit Geld umgehen kann oder nicht. Dabei spielt das eigene Verhalten eine bedeutsame Rolle, denn die Zuverlässigkeit von Zahlungen haben einen großen Einfluss auf die Bonität und lässt somit gute Rückschlüsse auf die Kreditwürdigkeit zu.
Das Risiko bei der Kreditvergabe muss von der kreditgebenden Bank genau eingeschätzt werden. Dazu werden Messwerte zur Hand genommen, die auf eigenen Erfahrungen passieren, aber auch von anderen Quellen bereitgestellt werden. Die bekanntesten Stellen sind die Auskunfteien, die Informationen über fast jede Privatperson und jedes Unternehmen sammeln. Anhand der Informationen wägt die Bank nun ab, ob der Kreditnehmer überhaupt in der Lage ist, den Ratenkredit ausreichend und vollständig zu bedienen. Dabei richten sich nach der automatischen Risikoeinschätzung die Konditionen für den Kredit. Im Grunde kann man sagen, dass die Bonität nicht nur für die Vergaben des Kredits zuständig ist, sondern auch gleichzeitig für die Konditionen. Je besser die Bonität nach der automatischen Risikoeinschätzung desto besser fallen die Konditionen aus.
Die automatische Risikoeinschätzung – die Kriterien der Bank
Die Bank hat eigene Methoden, um Rückschlüsse auf die Bonität des Kreditnehmers zu stellen. Diese Methoden werden von den einzelnen Banken nicht herausgegeben und gehören zum Betriebsgeheimnis. Aber es gibt einige Faktoren, die bei der automatischen Risikoeinschätzung durchaus eine bedeutende Rolle spielen:
- Das Umfeld
Es ist entscheidend, wo der Antragssteller wohnt. Personen, die in Gebieten leben, in denen die meisten Menschen hohe Schulden haben, bekommen eine deutlich schlechtere Einstufung. - Die Arbeit
Für die Bank spielt die Beständigkeit eine bedeutende Rolle und das auch bei dem Arbeitgeber. Die Bank kontrolliert, ob und wie häufig der Antragsteller seine Stelle wechselt. Die Dauer bei einem Arbeitgeber kann durchaus einen Einfluss auf die Einstufung bei der automatischen Risikoeinschätzung haben. - Die Probezeit
Die Probezeit spielt eine bedeutende Rolle, denn es ist wichtig, ob der Kreditnehmer sich noch in der Probezeit befindet oder einen unbefristeten Arbeitsvertrag nachweisen kann. Ein höheres Risiko für Zahlungsausfälle ist gegeben, wenn ein befristeter Vertrag vorhanden ist. - Das Einkommen
Das Einkommen spielt bei der automatischen Risikoeinschätzung mit eine der wichtigsten Rollen. Die Einnahmen und die Ausgaben werden gegenübergestellt und dann wird festgestellt, ob ein Spielraum vorhanden ist, der zum Zahlen des Kredits notwendig ist. - Die Kredite
Zudem wird automatisch geprüft, ob schon andere Kredite laufen und wie zuverlässig diese bezahlt werden. Anhand dieser Informationen können Banken eine Einschätzung machen, wie die Person auch in Zukunft mit den Krediten umgehen wird.
Schufa & Co. für die automatische Risikoeinschätzung
Für die automatische Risikoeinschätzung spielt auch die Schufa und andere Auskunfteien eine bedeutende Rolle. Sie dienen als Quelle für Informationen über den künftigen Kreditnehmer. Bei den Auskunfteien handelt es sich um Grunde um Unternehmen, die allerlei Informationen von Personen in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit sammeln. Es gibt in Deutschland drei bekannte Auskunfteien, die Schufa, die Creditreform und die Bürgel Wirtschaftsinformation.
Die Informationen werden aber nicht einfach von den Auskunfteien an alle Personen ausgehändigt. Die Banken haben mit den einzelnen Auskunfteien Verträge geschlossen und der Kreditnehmer muss zudem einer Einsicht in die Informationen zuerst zustimmen. Anhand der gesammelten Informationen, die in den Auskunfteien zu finden sind, wird ein Scoring erstellt. Das Scoring ist ein Bonitätsindex anhand dieser kann die Bank feststellen, ob eine Person eine ausreichende Kreditwürdigkeit besitzt, um einen Kredit zu bekommen.
Maßnahmen zur Verbesserung der Bonität für eine gute automatische Risikoeinschätzung
Die automatische Risikoeinschätzung wird auf Grundlage der Bonität gemacht und somit sollte jede Person sich an gewisse Verhaltensregeln halten, um die eigene Bonität zu verbessern. Die Schufa gibt ihre Kriterien nicht heraus, so dass eine einheitliche Regelung möglich ist. Aber es gibt einige Maßnahmen, die mit angrenzender Sicherheit einen positiven Einfluss auf den Score haben:
- Rechnungen zahlen
Rechnungen müssen immer fristgerecht und vollständig bezahlt werden. Es ist bekannt, dass Mahnungen und Inkasso-Verfahren für eine negative Auswirkung sorgen. - Kreditanfragen
Bei jeder Kreditanfrage bekommt die Schufa eine Information und die Anfrage wird vermerkt und dem Score beigefügt. Bei einer Kreditanfrage sollte immer darauf geachtet werden, dass bei einem Vergleich nicht jedes Mal eine Anfrage gestellt wird. Bei jeder Anfrage geht die Schufa davon aus, dass man sich in finanziellen Nöten befindet und das wird negativ ausgelegt. - Kredite und Girokonten kündigen
Laut einer Annahme sollten mehrere Girokonten oder Kreditkarten für eine negative Einschätzung sorgen. Somit sollten alle überflüssigen Konten und Karten gekündigt werden, um den Bonitätsindex nicht negativ zu belasten.
Tipp:
Mittlerweile besteht für jeden Verbraucher die Möglichkeit einmal im Jahr eine kostenlose Schufa-Auskunft einzufordern. Anhand der Schufa-Auskunft kann jeder Verbraucher feststellen, wie hoch die Chancen auf einen Kredit sind. Jede weitere Auskunft kostet einmalig 18,50 Euro.