Die sogenannten Baby-Bonds sind Schuldverschreibungen, die sich durch sehr kleine Stückelungen auszeichnen. In der Regel kommen die Baby-Bonds in Amerika zum Einsatz und sind im europäischen Raum eher unbekannt. Die Schuldverschreibung ist ein Wertpapier, das auch unter den Begriffen Obligation, Rentenpapier oder Anleihe bekannt ist. Für diese Schuldverschreibung bekommt der Anleger Zinsen. Jede Schuldverschreibung also jeder Baby-Bond steht für einen bestimmten Betrag. Dieser Betrag wird vom Aussteller festgelegt und der Anleger bekommt diesen Betrag als Schuldverschreibung. Das ist bei einem Kredit wichtig. Durch die Baby-Bonds bekommt der Anleger eine Art Gläubigertitel. Er wird aber nicht zum Teilhaber. Der Aussteller verpflichtet sich mit dem Baby-Bond dazu, dass er innerhalb der Laufzeit den gewährten Kredit an den Anleger zurückzahlen muss. Zu dem vereinbarten Kredit kommen dann noch die Zinsen für die Laufzeit.
Inhalt
Beschreibung von Baby-Bonds
Die Baby-Bonds können eine Laufzeit von bis zu 30 Jahren haben. Es gibt aber auch Schuldverschreibungen, die viel länger gültig sind. Das kann von Fall zu Fall recht unterschiedlich sein und hängt vom Anleger und vom Aussteller ab. Im Einzelfall hat nicht nur der Anleger, sondern auch der Aussteller das Recht die Baby-Bonds frühzeitig zu kündigen. In der Regel kann der Aussteller sich aus der Vereinbarung nur zurückziehen, wenn er die gesamte Kreditsumme, die der Anleger gestellt hat, inklusive Zinsen an den Anleger zurückgezahlt wurde. Im Grunde wird ein Baby-Bond immer dann ausgestellt, wenn ein Aussteller sich Geld beschaffen muss, dafür aber den Weg zur Bank oder einem anderen Geldinstitut scheut. Er tritt also an potentielle Anleger heran und bietet ihnen die Baby-Bonds an, um flüssig zu werden. Das kann bei teuren Anschaffungen der Fall sein, die für das Unternehmen notwendig sind. Der Anleger wird mit der Ausstellung des Baby-Bonds zu einem Gläubiger. Die Baby-Bonds sind nur eine Form der Schuldverschreibungen. In den letzten Jahren sind immer neue Kombinationsmöglichkeiten und Formen auf den Markt gekommen. Sie unterscheiden sich in der Laufzeit, der Verzinsung und der Tilgung. Auch in Sachen Namen unterscheiden sich die verschiedenen Formen der Schuldverschreibungen.
Der Sinn eines Baby-Bonds
Immer mehr Anleger möchten in Schuldverschreibungen beziehungsweise in Baby-Bonds investieren, aber das ist nicht immer sinnvoll. Dabei bietet sich ein Baby-Fond in der Regel immer dann an, wenn man auf der Suche nach einer soliden Geldanlage ist. In der heutigen Zeit sind viele Unternehmen von Aktien abhängig. Leider können die Aktien sehr häufig schwanken und somit gelten sie heute in der Regel nicht mehr als sichere Geldanlage. Anders ist ein Baby-Bond. Ein Baby-Bond ist ein fester Betrag, den der Anleger in ein Unternehmen investiert. Der feste Betrag wird mit Zinsen gepaart und am Ende steht eine feste Summe, die der Ausgeber des Baby-Bonds an den Anleger über eine feste Laufzeit zurückzahlen muss. Es gibt keine Schwankungen und somit gilt der Baby-Bonds als eine sichere Geldanlage.
Hinweis: Der Sinn von Baby-Bonds ist für Anleger abhängig von der eigenen Anlegerstrategie, aber auch von den individuellen Anlagezielen. Klar ist auch, dass hohe Rendite nur mit einem hohen Risiko möglich sind. Das ist dann interessant, wenn das Unternehmen, das Baby-Bonds ausgegeben hat an der Börse gehandelt wird. Dann kann der Anleger die Baby-Bonds kaufen und auf Wunsch an der Börse verkaufen. Dadurch sind höhere Renditen möglich.
Die Risiken von Baby-Bonds als Anlagemöglichkeit
Es gibt einige Risiken, die aufkommen können, wenn sich für Baby-Bonds als Anlageform entschieden wird. Dazu gehören
- Kursänderungsrisiko
- Zinsänderungsrisiko
- Bonitätsrisiko
- Währungsrisiko
Das Kursänderungsrisiko
Bei den Baby-Bonds sind Kursverluste jederzeit möglich. Somit ist keine optimale Sicherheit gewährleistet. Anhand der verschiedenen Formen der Schuldverschreibungen können die Kurse mit der Zeit immens ins Schwanken geraten. Am Ende der Laufzeit ist es üblich, die Baby-Bonds zu verkaufen. Der Anleger muss dann aber den Preis akzeptieren, der für den Markt zu der Zeit aktuell ist. Somit kann der Baby-Bonds auch durchaus ein Risiko sein.
Das Zinsänderungsrisiko
Der Marktzins verändert sich im Allgemeinen ebenfalls. Dadurch kann es vorkommen, dass auch der Kurs der Baby-Bonds sich verändert. Sobald das Zinsniveau zu steigen beginnt, kann der Wert des Baby-Bonds sinken.
Das Bonitätsrisiko
Ein großes Risiko stellt die Bonität dar. Beim Kauf der Baby-Bonds kann es sein, dass der Ausgeber mit einer guten Bonität ausgestattet ist, aber im Laufe der Zeit kann es natürlich vorkommen, dass die Bonität nicht mehr gewährleistet ist. Das bedeutet, dass das Unternehmen beziehungsweise der Ausgeber in Zahlungsschwierigkeiten geraten kann. Es kann also vorkommen, dass er seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Das kann bis zur Zahlungsunfähigkeit reichen. Der Anleger kann also sein Kapital teilweise oder sogar ganz verlieren. Trotz der Baby-Bonds hat der Anleger aber kein Recht in das Firmengeschehen einzugreifen. Er muss sich der Entscheidung der Unternehmen beugen und kann nur zusehen.
Das Währungsrisiko
Es gibt Baby-Bonds, die nicht in Euro ausgegeben werden. In diesem Fall geht der Anleger ein Währungsrisiko ein. Im Grunde bedeutet das, dass der Anleger ein Risiko in Bezug auf Wechselkursschwankungen eingeht. Somit können nicht nur Gewinne erzielt werden, sondern auch Verluste gemacht werden. Die Baby-Bonds bieten sich somit keine Einlagensicherung.
Der Nutzen des Baby Bonds
Der Anleger bekommt nach dem Kauf der Baby-Bonds festgelegte Zinszahlungen, die im Vorfeld genau festgehalten werden. Auch die Laufzeit des Kredits also der Einlage ist vertraglich festgehalten. Nach der Laufzeit muss das eingesetzte Kapital von dem Ausgeber an den Anleger komplett zurückgezahlt sein. Der Anleger hat während der Laufzeit die Möglichkeit die Baby-Bonds zu veräußern, aber muss dann damit rechnen, dass eventuelle Einbußen vorhanden sind. Es können Verluste entstehen, aber auch Gewinne. Das ist immer recht unterschiedlich. Gerade die Baby-Bonds mit hoher Bonität bieten eine optimale Einlagensicherheit. Zu den Baby-Bonds mit hoher Bonität zählen die Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland. Es gibt aber auch
- Ramsch-Anleihen
- Schrott-Anleihen
- Junk-Bonds
bei denen das Ausfallrisiko sehr hoch ist. Die Baby-Bonds weisen nicht nur eine minderwertige Qualität auf, sondern auch die Bonität ist nicht gut. Bei diesen Baby-Bonds handelt es sich um Schuldverschreibungen mit einem hohen Risiko. Der Zinssatz kann entsprechend hoch gestaltet werden. Allerdings muss als Anleger bei diesen Schuldverschreibungen auch damit gerechnet werden, dass das Ausfallrisiko sehr hoch sein kann.
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