Bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich handelt es sich um eine internationale Organisation im Finanzwesen. Die Bank wird auch kurz ganz einfach nur als BIZ bezeichnet. BIZ ist die Abkürzung für Bank for International Settlements. Die Mitgliedschaft in dieser Organisation ist nur Zentralbanken oder anderen vergleichbaren Institutionen vorbehalten. Mittlerweile hat die BIZ um die 60 Mitglieder. Zu den bekanntesten Mitgliedern gehören:
- Federal Reserve System
- Chinesische Volksbank
- Bank of Japan
- Deutsche Bundebank
Zahlreiche Zentralbanken und große Volkswirtschaften sind ebenfalls dieser Organisation ansässig.
Inhalt
Kurzinformationen zur BIZ
Die Gründung der Bank für internationalen Zahlungsausgleich fand am 17.05.1930 statt. Sie zählt zu den ältesten, weltweit aggierendsten Finanzorganisationen. Allgemein ist sie auch als Bank der Zentralbanken bekannt und hat einige sehr wichtige Funktionen. Beispielsweise verwaltet die BIZ die Währungsreserven, hält Sitzungen der Zentralbankengouverneure ab, bei denen es um die Finanz- und Währungsstabilität geht. Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht und das Sekretariat des Financial Stability Boards sind in der BIZ angesiedelt. Die BIZ hat ihren Sitz in der Schweiz. Genauer gesagt in Basel. Die Grundstücke und auch die Gebäudeteile unterliegen der Hoheitsgewalt der Schweiz, das aber nur eingeschränkt.
Die Gründungsphase der BIZ
Zur Gründungszeit 1929 bis 1930 wurde die BIZ als Reparationsbank bezeichnet. Schon zu Beginn übernahm die Bank die Aufgaben eines Reparationsagenten. Entwickelt wurde die Idee dahinter schon einige Jahre zuvor von Montagu Norman. Mit der Idee ausgestattet trafen sich 1927 die Gouverneure der vier wichtigsten Zentralbanken zu einem ersten Treffen. Das Treffen fand in Amerika statt. Die Bank sollte die Kooperation der Zentralbanken stärken. Nachdem das erste Treffen recht erfolgreich verlief, konnte die Planung weitergehen. 1929 haben sich die Experten erneut getroffen, um das neue Finanzinstitut zu gründen und wichtige Faktoren festzulegen. Zwar gab es einige Meinungsverschiedenheiten, aber am Ende wurden sich die Experten einig und gründeten die BIZ. Offiziell wurde die BIZ am 27. Februar 1930 gegründet. Sie hatte ein Grundkapital von 500 Millionen Schweizer Franken. Der größte Teil stammt aus den Zentralbanken, die bei der Gründung anwesend waren. Dazu gehörten:
- die Deutsche Reichsbank
- die Bank of England
- die Banque de France
- die Banca dÍtalia
- die Belgische Nationalbank
- die Wall-Street Bankengruppe
- die First National Bank of Chicago
Der erste Sitz der BIZ war im Grand Hotel und das Savoy Univers Hotel in Basel. Die Arbeit nahm die BIZ am 17. Mai 1930 auf.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Während im Zweiten Weltkrieg die BIZ ihre Aufgaben einstellte, wurde 1945 also nach dem Zweiten Weltkrieg die Arbeit wieder aufgenommen. Allerdings wurden ein paar Statuten verändert und somit konnten auch die Banken der sozialistischen Länder Mitglieder werden. Bis 1971 lagen die Hauptaufgaben der BIZ in der Koordination von Währungskrisen. Dabei arbeitete sie mit der G10 sehr eng zusammen. Die G10 sind die 10 wichtigsten Notenbanken. 1994 wurde die BIZ mit neuen Aufgaben betreut und somit konnten neue Geldgeschäfte und Koordinationen stattfinden. In den Fokus rutschte die BIZ erst im Zuge der Eurokrise. Das öffentliche Interesse wurde immer mehr und somit veröffentlichte die BIZ 2012 ihren Jahresbericht. Dadurch und durch ihre Arbeit konnte der Zusammenbruch des Finanzsystems verhindert werden.
Der Aufbau der BIZ
Die BIZ hat ihren Hauptsitz immer noch in Basel. Dazu kommt eine Repräsentanz in Mexiko-Stadt und eine in Hongkong. Die BIZ ist eine internationale Organisation. Das Grundkapital betrug 1,5 Milliarden Goldfranken. Das Kapital wird aber mittlerweile auf mehr als 6 Milliarden geschätzt. Dazu kommen mehr als 600.000 Aktien mit 5.000 Sonderziehungsrechten. Formal handelt es sich bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich um eine Aktiengesellschaft, aber trotzdem um eine internationale Organisation und ist dem Völkerrecht unterworfen.
Das oberste Organ
Das oberste Organ der BIZ ist die Generalversammlung. Sie findet einmal im Jahr statt. Es haben um die 60 Zentralbanken einen Sitz und somit auch eine Stimme bei der Generalversammlung. Bei der Versammlung wird über den Jahresabschluss, den Jahresbericht, die Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder und die Buchprüfer gesprochen. Zudem werden neue Posten vergeben und viele andere wichtige Dinge festgehalten, die im kommenden Jahr durchgeführt werden sollen.
Die Verwaltung
Die Geschäftsführung der BIZ unterliegt dem Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat wird alle drei Jahre neu gewählt und wird von vier Komiteen unterstützt.
Zu den Komiteen gehören:
- Revision
- Bankgeschäft und Risikomanagement
- Verwaltung
- Nominierung
Im Verwaltungsrat können bis zu 11 Präsidenten der Zentralbanken sitzen. Der Verwaltungsrat wählt einen Vorsitzenden. Zudem werden der Generaldirektor und die anderen Management-Mitglieder vom Verwaltungsrat gewählt.
Die Aufgaben der BIZ
Zu den Aufgaben der BIZ gehören, nach eigenen Angaben, die Zusammenarbeit der einzelnen Zentralbanken zu fördern und eine Stabilität von Währung und Finanzen zu garantieren. Zudem dient die BIZ den Zentralbanken als ganz normale Bank.
Die Treuhandfunktion
In ihrer Funktion als Bank der Zentralbanken nimmt die BIZ eine Treuhandfunktion ein. Sie verwaltet die vorhandenen Währungsreserven. Etwa 7% der Weltwährungsreserven liegen bei der BIZ deponiert. Um die 120 Zentralbanken zählen zum Kundenkreis der BIZ. Die Einlagen der Bank sind rasch verfügbar und gelten als hoch liquide.
Bewältigung und Koordination
In Sachen Geld- und Finanzfragen ist die BIZ für alle Zentralbanken ein Anlaufpunkt. Die genaue Vorgehensweise wird bei den Generalversammlungen und bei den Tagungen des Verwaltungsrates besprochen. Zudem hat die BIZ im Laufe der Zeit noch einige andere Aufgaben bekommen. Gerade in den 60er Jahren gab es immense Spannungen beim Wechselkurs. Zu der Zeit sorgte die BIZ dafür, dass Arbeitsgruppen gebildet wurden und sie übernahm eine Stützfunktion bei den Währungen. Die BIZ übernahm eine Aufsichtsfunktion bei den wachsenden Kapitalströmen. Aufgrund von zahlreichen Bankenpleiten hat die BIZ den Basler Ausschuss ins Leben gerufen. Der Basler Ausschuss ist eine Bankenaufsicht, welche die Banken kontrolliert und unterstützt. Jede internationale Bank muss ein Eigenkapital haben, das liegt bei knapp 8% Aktiva. Auch im Bereich Forschung ist die BIZ tätig. Im Bereich Geldpolitik und Geldtheorie betreibt sie intensive Forschungen. Dabei werden Quartalsberichte und Analysen erstellt, die dann den Mitglieder vorgestellt werden. Alle 3 Monate werden die Statistiken veröffentlicht. Das Erkennen von Länderkrisen und die Beurteilung von Finanzkrisen gehört ebenfalls in den Aufgabenbereich der Bank für internationalen Zahlungsausgleich.
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