Eine Art Bürgschaft, die eine Bank für ihren Kunden übernimmt, indem sie einem Dritten zusichert, bei Bedarf eine bestimmte Zahlung zu leisten. Tritt dieser Fall ein, kann sie bei ihrem Kunden Rückgriff halten.
Bei einer Bankgarantie handelt es sich um einen von einer Seite aus verpflichtenden Vertrag, der eine verschuldungsunabhängige Erfüllungshaftung zur Folge haben kann. Bankgarantien kommen hauptsächlich bei Außenhandelsgeschäften zum Einsatz. Dabei sind Geschäfte mit den Handelspartnern im Ausland häufiger mit einem Risiko verbunden, als dies im Inland der Fall ist.
Eine solche Garantie sorgt dafür, dass der Garantie-Begünstigte sofort und ohne jeden Aufschub einen sicheren und schnellen finanziellen Ausgleich für einen bestimmten entstandenen Nachteil bekommt. Somit garantiert eine Anzahlungsgarantie von einer Bank oder einem Kreditinstitut dem Käufer die Rückzahlung der von ihm durchgeführten Anzahlung, wenn der Verkäufer die dafür bestellte Sache, für die die Anzahlung geleistet wurde, nicht zur Verfügung stellt.
Außerhalb von Banken oder Kreditinstituten können auch sonstige Unternehmen gemäß § 14 BGB ein selbstständiges Garantieversprechen abgeben.
Inhalt
Direkte und indirekte Garantie
Direkte Garantie
Hier wird ein Garantievertrag zwischen einer Bank oder einem Kreditinstitut sowie einem Begünstigten abgeschlossen.
Beispiel:
Ein deutsches Unternehmen verkauft seine Produkte an einen französischen Konzern, mit dem es bisher noch keine Zusammenarbeit gab. Dieser bietet dem deutschen Unternehmen eine Bankgarantie von einem international operierenden französischen Kreditinstitut an. Vom deutschen Unternehmen wird diese Sicherheit akzeptiert und die Produkte werden termingerecht geliefert. Da nach einigen Wochen immer noch kein Zahlungseingang für die Warenlieferung vorhanden ist, wendet sich das deutsche Unternehmen an die französische Bank. Von dort aus wird die Forderung beglichen und die Zahlung an das deutsche Unternehmen durchgeführt. Die französische Bank verlangt dann von ihrer Seite aus eine Zahlung von dem französischen Unternehmen. Von dort aus wird die Schuld bezahlt und das Geschäft ist abgeschlossen.
Indirekte Garantie
Bei der indirekten Garantie kommt eine Zweitbank hinzu.
Die Bank des Bankkunden (also die Erstbank) beauftragt eine andere Bank (beispielsweise eine Bank im Land des Begünstigten) die Garantie gegenüber dem Begünstigten unter eine uneingeschränkte Rückhaftung zu übernehmen. Diese Rückhaftung ist die Absicherung für die Zweitbank für den Fall, falls die Zweitbank vom Begünstigten in Haftung genommen wird.
Die Erstellung einer indirekten Bankgarantie ist zeitaufwendiger und teurer für den Auftraggeber. Zur Provision der Erstbank kommen auch die Provisionen der Zweitbank hinzu.
Die Bestandteile einer Bankgarantie
Bei jedem Vertrag gibt es grundsätzliche Normen und auch Eigenheiten. So ist es auch bei einer Bankgarantie. Eine Bankgarantie besteht normalerweise aus 4 wichtigen Abschnitten, die auf alle Fälle enthalten sein sollten.
Dabei wird der erste Abschnitt als Grundgeschäft bezeichnet, auf das sich eine solche Garantie bezieht. Dabei bedeutet, es wird schriftlich fixiert, um welche Bankgarantie es sich handelt. Dabei beinhaltet dieser Abschnitt die genauen Geschäftspartner mit Namen sowie deren exakten Adressen, das Datum des Vertragsabschlusses sowie die Grundgeschäfts-Art mit der Vertragsnummer.
Der zweite Abschnitt gibt normalerweise an, um welche Höhe es sich bei dem zu zahlenden Betrag handeln soll, falls eine solche Bankgarantie in Anspruch genommen werden sollte.
Im dritten Abschnitt wird dann von der Bank dem Begünstigten gegenüber in Form einer Absichtserklärung versichert, dass der im Vertrag schriftlich fixierte Garantiebetrag unwiderruflich bezahlt wird, sobald die erste schriftliche Aufforderung von dem entsprechend Begünstigten eintrifft.
Im vierten Abschnitt werden die Bank sowie der Schuldner abgesichert. Dabei gibt die Befristungsklausel hier an, bis zu welchem Datum diese Garantieverpflichtung Gültigkeit hat.
Hierbei werden von Banken unterschiedliche Bankgarantien angeboten. Die wichtigste davon ist die Zahlungsgarantie. Bei einer solchen Zahlungsgarantie wird der Verkäufer (also der Gläubiger) abgesichert. Wenn ein Verkäufer seine Ware pünktlich ausliefert, aber keine Zahlung vom Käufer (also der Schuldner) dafür erhält, kann dann nun aufgrund der vorhandenen Bankgarantie der Verkäufer von dem Kreditinstitut den Garantiebetrag der in der Bankgarantie schriftlich niedergelegt ist, verlangen.
Die Kosten einer Bankgarantie
Eine solche Sicherheit, wie eine Bankgarantie, erhält man von den Banken oder Kreditinstituten nicht kostenlos. Man spricht hier von einer Avalgebühr. Die Höhe dieser Avalgebühr richtet sich nach der Bankgarantie-Höhe und nach dem Risiko, das die Bank oder das Kreditinstitut eingeht.
Das Risiko hängt wiederum von der Kreditwürdigkeit der Unternehmens oder der Privatperson ab. Dabei handelt es sich um einen Prozentsatz, der unter 1 Prozent (zum Beispiel 0,65 Prozent) liegt. Hierbei gibt es auch einzelne Banken oder Kreditinstitute, die auch Pauschalbeträge (beispielsweise 500 Euro) für eine einzelne Garantie verlangen.
Aber eine Bankgarantie kann auch zu einer finanziellen Abwärtsspirale sich entwickeln. Dabei müssen dann diejenigen, die ihr Projekt nicht fördern lassen und nur teilweise nur selbst dafür bezahlen müssen aufpassen, nicht in diese finanzielle Abwärtsspirale zu geraten.
Somit ist dann eine Möglichkeit vorhanden, um aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Dazu gehört eine vernünftige Umschuldung, weil man dann auch wesentlich günstiger eine Bankgarantie erhalten kann. Hierbei ist dann die Möglichkeit vorhanden, bei einer anderen Bank, als der Hausbank (beispielsweise Direktbank) einen kostengünstigen Kredit aufzunehmen, um damit bei der Hausbank den Schuldenstand zu tilgen. Dadurch wird dann der Schuldenstand bei der Hausbank getilgt und somit kann man dort eher eine Bankgarantie unter den neuen Gegebenheiten bekommen.
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