Der Bankier ist eine Person, die in einer privaten Bank arbeitet. Der sogenannte Privatbankier ist der persönlich haftende Gesellschafter der Bank. Er arbeitet entweder in der Privatbank oder in einem Bankhaus. Der Begriff des Bankiers ist schon sehr alt und wird heute kaum noch verwendet. Die Definition kann entweder recht eng oder sehr weit beschrieben werden. Eigentlich ist ein Bankier ein Einzelunternehmen oder eine Personengesellschaft. Somit liegt die Entscheidungsgewalt immer bei dem Bankier und zudem haftet er auch. Der Bankier steht in persönlicher Haftung. In den letzten Jahren ist der Begriff des Bankiers immer mehr in den Umgang gelangt.
Inhalt
Die Privatbank
Der Begriff Privatbank kann auf verschiedene Weisen definiert werden. Die bekannteste Definition ist, dass es sich um private Bank handelt.Das bedeutet, eine Privatbank ist eine Bank, die sich im privaten Besitz befindet. Dabei spielen die Struktur, die Geschäftstätigkeit und die Eigentumsverhältnisse keine Rolle. Grundsätzlich wird der Begriff der Privatbank im Einklang mit Einzelunternehmen oder Personengesellschaften genannt. Der Privatbankier arbeitet also in einer privaten Bank. In dieser Bank ist er meist Eigentümer oder ein Familienmitglied befindet sich in der Geschäftsführung. Es kann auch vorkommen, dass neben der Geschäftsleitung einer Bank ein persönlich haftender Gesellschafter vorhanden ist. Auch hier wird der Gesellschafter als Privatbankier bezeichnet. Bei dieser Form handelt es sich nicht nur um die Rechtsform, sondern betitelt auch den geschäftsführenden Gesellschafter der Bank.
Private Banking
Der Begriff Private Banking ist komplett von den anderen Definitionen abzugrenzen. Private Banking bezeichnet in der Regel die Betreuung von wohlhabenden Kunden. Die Kunden werden intensiver und individueller behandelt als die anderen Kunden. Sie bekommen eine persönliche Betreuung nach Wunsch. Die anderen Kunden werden eher als Massengeschäft bezeichnet. Der Begriff Private Banking wird aber auch als Geschäftsbereich verwendet, in dem Private Banking für die wohlhabenden Kunden betrieben wird. Die Private Banking Dienstleistungen werden in der Regel nur von kleinen Banken angeboten.
Rechtsgrundlagen in Deutschland
Die Privatbanken unterstehen in Deutschland dem Kreditwesengesetz. Somit braucht der Eigentümer einer Bank die schriftliche Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Dazu muss er seine fachliche Eignung nachweisen können. Die Bezeichnung als Bankier erhält er nur, wenn die Bank die Geschäftszwecke und die Werbezwecke eines Kreditinstituts erfüllt. Der Begriff des Bankiers und auch der Begriff Privatbank sind rechtlich geschützt und dürfen nicht überall verwendet werden. Sie dürfen nur von Inhabers eines Bankgeschäfts genutzt werden. Dadurch wird ein Missbrauch in der Öffentlichkeit verhindert.
Rechtsgrundlagen in der Schweiz
In der Schweiz sieht die Rechtsgrundlage für den Bankier anders aus. Hier nimmt er eine rechtliche Stellung ein. Die Rechtsform eines Bankiers ist entweder als Einzelunternehmen oder als Kollektiv- und Kommanditgesellschaft. Um sich Bankier nennen zu dürfen ist die Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht notwendig. Auch in der Schweiz ist der Begriff des Bankiers geschützt. Hinterlegt ist die Kollektivmarke des Bankiers als geistiges Eigentum des Eidgenössischen Instituts. Heute sind viele der noch vorhandenen Privatbanken in der Vereinigung Schweizer Privatbankiers. Sie sind als Einzelunternehmen oder Kollektiv- und Kommanditgesellschaften geführt. Die Banken haben meist einen oder mehrere persönlich und unbeschränkt haftende Bankiers.
Die Geschichte der Bankiers
Die ersten Bankiers sind aus dem 13. Jahrhundert bekannt. Sie stellen die älteste Unternehmensform im Bankwesen dar. Florenz war im 13. Jahrhundert eine Handelsmacht und die Bankgeschäfte begannen ebenfalls zu florieren. Spediteure, Kommissionäre und Warengroßhändler begannen sich mit ihren Geschäften und ihrem Geld immer häufiger den Banken zuzuwenden. In Florenz waren die ersten Bankiersfamilien die Bardis, die Peruzzis und die Acciaiuolis. Sie waren weit bis ins 14.Jahrhundert tätig und hielten die meisten und bedeutendsten Filialen in Europa. Sie hatten Filialen in allen wichtigen Städten und arbeiteten sogar mit dem König Eduard III aus England zusammen. Der König hatte immense Schulden durch den Hundertjährigen Krieg angehäuft und konnte sie nicht mehr zahlen. Erst zu der Zeit gerieten die Bankiersfamilien in große Schwierigkeiten. Neben ihren Banken verloren sie auch immer mehr an Einfluss.
Vieri di Cambio de`Medici gilt als der Vorläufer der modernen Bankiers. Zwischen 1348 und 1392 baute er ein verzweigtes Bankhaus auf, das seine Filialen in allen wichtigen Städten in Europa hatte.
Nachdem er sein Imperium aufbaute kamen immer mehr Bankiersfamilien dazu. Es gab viele Auf- und Abstiege. Die wirtschaftlichen, militärischen und politischen Aktionen in Europa sorgten dafür, dass die Bankiers immer wieder an Macht verloren und gewannen.
Bis ins 19. Jahrhundert waren Bankiers eher in kleinen Banken und Geldhäusern tätig. Sie arbeiten meist als eine Art Familienunternehmen. Zu diesen Zeiten galten die Bankiers als Universalbankiers, die ihren Kunden meist Kredite vermittelten. Sie galten als die einflussreichsten Leute im Kreditwesen. In der Gründerzeit wurde das Bankwesen verändert und immer mehr Aktiengesellschaften wurde gegründet. Die Bankiers wurden immer weniger und der eigentliche Bankier verschwand teilweise ganz von der Bildfläche. Erst ab 1931 kamen neue kleine Banken hinzu und auch die Bankiers waren wieder zu finden. Die Bedeutung des Bankiers wurde wieder deutlich und ihr Ansehen stieg. Die bekanntesten Bankiersfamilien verschwanden durch die Machtverschiebungen immer mehr und die Nachfolge war unsicher. Dadurch wurden die Banken eher zu Kapitalgesellschaften.
Es gab immer noch einige Bankiers, die ihr Geschäftsmodell änderten und somit ihr überleben sicherten. Sie haben sich auf Private Banking spezialisiert und betreuen ihre Kunden und deren Vermögen heute individuell. Sie haben sich auf Luxusbanking spezialisiert. In der Schweiz ist der Begriff des Bankiers geschützt. In Deutschland werden die Bankiers nicht mehr in Statistiken geführt.
Aktive Bankiers in Deutschland
Hier eine kleine Liste von noch aktiven Privatbankiers in Deutschland. Die Liste ist von 2017.
- Bankhaus Anton Hafner KG
- Bankhaus Ellschwanger & Geiger KG
- Bankhaus Max Flessa KG
- Bankhaus von der Heydt GmbH & Co.KG
- Hanseatic Bank GmbH & Co.KG
- North Channel Bank GmbH & Co.KG
- Von Essen Bank GmbH
- M.M.Warburg & CO KGaA
Aktive Bankiers in der Schweiz
Auch in der Schweiz gibt es noch Bankiers. Laut Stand 2017 gibt es laut Definition nur noch fünf Privatbanken.
- 1. Bordier & Cie
- 2. Rahn & Bodmer
- 3. Reichmuth & Co.
- 4. E.Gutzwiller & Cie.Banquiers
- 5. Mourgue d`Algue & Cie
Die bekanntesten Bankiers
Die Rothschilds gelten als die bekanntesten Bankiere des 19. Jahrhunderts. Sie waren nicht nur in Paris und London aktiv, sondern auch in Wien, Neapel und Frankfurt.
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