Der Bankplatz ist und war schon immer die Stadt, in der die Bank ihren Sitz besitzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um den Hauptsitz handelt oder nur um eine Filiale. In der Regel haben die einzelnen Banken einen Hauptsitz in einer großen Stadt und in jeder kleinen Stadt und sogar in Gemeinden mindestens eine Filiale. Der Bankplatz bezeichnet den Sitz des Hauptsitzes oder der Filiale. Somit kann jeder Verbraucher ohne Schwierigkeiten feststellen, welche Bank wo einen Firmensitz besitzt.
Inhalt
Die Bankplatz-Nummer
Die Bankplatz-Nummer besteht aus drei Ziffern der Bankleitzahl. Die Bankleitzahl ist die Kennziffer zur Identifizierung der Bank und besteht in Deutschland aus acht Ziffern. In Österreich besteht die Bankleitzahl aus nur fünf Ziffern. Während die komplette Bankleitzahl für den Zahlungsverkehr ein Muss ist, sind die ersten drei Ziffern die Bankplatz-Nummer. Die erste Ziffer bezeichnet das Clearing-Gebiet der Bank.
- 1. Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern
- 2. Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein
- 3. Nordrhein-Westfalen, Landesteil Rheinland (Düsseldorf und Köln)
- 4. Nordrhein-Westfalen, Landesteile Westfalen und Lippe
- 5. Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
- 6. Baden-Württemberg
- 7. Bayern
- 8. Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Die Ziffern zwei und drei legen den genauen Ort fest, an dem sich die Filiale der Bank befindet. Auch der Bankbezirk ist in diesen beiden Nummern zu erkennen. Zusammen ergeben die drei ersten Ziffern der Bankleitzahl den Bankplatz mit Bundesland, Ort und Bankbezirk.
Entwicklung
Bis 2002 wurde jeder Ort als Bankplatz bezeichnet, an dem sich eine Niederlassung einer Landeszentralbank befand. Dazu gehörten nicht nur die Hauptstellen, sondern auch Zweigstellen, die als Abrechnungsstellen geführt wurden. Als der Euro eingeführt wurde und die Deutsche Bundesbank in das System der Europäischen Nationalbank aufgenommen wurde, musste eine Vielzahl von Landebanken geschlossen werden. Auch eine Ersetzung von Außenstellen war nicht vorgesehen. Somit geriet der Begriff des Bankplatzes schnell in Vergessenheit und gilt heute als historisches Relikt.
Die heutige Bedeutung
Heute bezeichnet der Bankplatz den Ort, an dem sich die Banken befinden, die eine zentrale Entscheidungsfunktion haben und bei denen Finanzgeschäfte durchgeführt werden. Heute wird der Begriff Finanzplatz viel häufiger verwendet als Bankplatz. Bei den Synonym Finanzplatz handelt es sich eigentlich nicht nur um Banken, sondern bezeichnet auch Finanzdienstleister. Grundsätzlich ist jede Bank auch ein Finanzdienstleister, denn sie kümmern sich um Transformationen und Giralgeldschöpfung. Durch diese Funktionen ist jede Bank auch ein Finanzdienstleister. Die Banken zählen zu den bedeutendsten Dienstleistern im Finanzwesen und somit ist der Bankplatz auch wieder zum Bankplatz geworden und der Finanzplatz ebenfalls.
Der Bankplatz und deren Bedeutung in der Bankleitzahl
Der Bankplatz wird durch die ersten drei Ziffern der Bankleitzahl bestimmt. Die Bankleitzahl ist ein fester Bestandteil der Finanzgeschäfte und wird bei Überweisungen benötigt. Bei einer Überweisung muss die Bankleitzahl als Zusatzinformation angegeben werden. Durch sie kann die Bank erkennen, wo sich die Bank befindet, an die Geld gesendet werden soll. Die Bankleitzahl ist also im Grunde eine Erkennungszahl mit vielen wichtigen Informationen. Bis 2008 war die Bankleitzahl ein Muss bei Überweisungen aller Art, aber dann kam die Sepa-Überweisung mit der BIC. Die BIC ist ein spezieller Code für Auslandsüberweisungen. Für eine normale Überweisung wird die IBAN benötigt. Die IBAN ist ein Code für die Internationale Bankcodenummer. Hierbei handelt es sich um standardisierte Nummern von Bankkonten. Für normale Überweisungen innerhalb der EU wird heute nur noch die IBAN benötigt. Aber bei Auslandsüberweisungen, also Transaktionen die außerhalb der EU liegen, muss die BIC eingegeben werden. Die BIC besteht aus mehreren Ziffern, von denen die ersten Ziffern die frühere Bankleitzahl ergeben und somit auch den Bankplatz bestimmen. Die BIC wird auch als SWIFT-Code geführt und wird nur bei Auslandsüberweisungen benötigt. Dazu gibt es ein spezielles Feld, das nur bei den Überweisungen zu finden ist. Hier müssen die Zahlen ohne Leerzeichen eingegeben werden, damit die Überweisung stattfinden kann. Heute gibt es keine Bankleitzahlen mehr. Es wird nur noch mit IBAN und BIC gearbeitet, um den Zahlungsverkehr einfacher zu gestalten.
Die Zusammensetzung des BIC-Codes
Der BIC-Code wird seit 2010 für den internationalen Zahlungsverkehr verwendet. Er besteht aus acht Ziffern, von denen die ersten Ziffern den Bankplatz bezeichnen. Danach folgen weitere Ziffern, die für die Kontodaten des Empfängers stehen. Der BIC-Code wurde von den Zentralbanken eingeführt und gilt heute als einzige Transaktionen, die rechtlich gültig ist. Ohne den BIC-Code können heute keine Überweisungen mehr ins Ausland gemacht werden.
Der Bankplatz innerhalb des BIC
Im BIC befindet sich der Bankplatz nicht direkt am Anfang. Am Anfang steht der Bankcode der Bank. Dieser Code bezeichnet also die Bank selber, ob es sich um Sparkasse, Volksbank oder andere Banken handelt. Dann folgt der Ländercode. Jedes Land hat einen eigenen Code, wodurch die Transaktion sofort zugewiesen werden kann. Erst dann folgt der Bankplatz also Teile der Bankleitzahl. Die zwei Ziffern bezeichnen den Ort, an dem sich die Bank befindet und die letzten drei Ziffern bezeichnen die Filiale. Jede Filiale besitzt eine andere dreistellige Nummer, denn es kommt vor, dass in einem Ort mehrere Filialen einer Bank stehen. Bekannt ist das gerade bei den Sparkassen. Hier befinden sich in einem Ort teilweise zwei bis drei Filialen auf engstem Raum. Damit die Filialen auseinander gehalten werden können, sind die drei letzten Ziffern des BIC-Codes vorhanden.
Der Sinn des Bankplatzes
Für den Verbraucher selber hat der Bankplatz keine Bedeutung. Nur die einzelnen Banken arbeiten mit den Zahlen des Bankplatzes. Dabei geht es nicht nur um Überweisungen oder andere Finanztransaktionen, sondern auch um Briefverkehr und andere Firmeninterna. Mit Hilfe der Zahlen, die den Bankplatz bestimmen, können auch die Banken untereinander feststellen, wo sich die nächste Filiale befindet und den Briefverkehr auf den richtigen Weg schicken.
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