Baubeschreibung

Die Baubeschreibung ist ein Muss bei einem Bauvorhaben. In der Baubeschreibung befinden sich alle Informationen und die genauen Zahlen des zu errichteten Gebäudes. Nicht nur die Bauausführung ist festgehalten, auch die Einbauten und die notwendigen Materialien mit ihrer Menge sind genau festgehalten. Die Baubeschreibung wird vom Hausbauunternehmen zusammengestellt und muss beim Bauantrag mit eingereicht werden.

Der Zweck der Baubeschreibung

Gerade im Bereich der Immobilienfinanzierung gehört die sogenannte Baubeschreibung zu den Grundunterlagen. Die Baubeschreibung mit für die Kreditbewilligung bei der Bank eingereicht werden, die den Kredit für das Bauvorhaben genehmigen soll. Zudem gilt sie als ein Hauptbestandteil des Bauvertrags. Es kann sogar vorkommen, dass beim Bau eines Gebäudes ein Grundstückkauf notwendig ist, dann muss die Baubeschreibung sogar notariell beglaubigt werden. Im Grunde ist die Baubeschreibung eine Beschreibung des Leistungsumfangs. In der Beschreibung sind alle auszuführenden Leistungen und auch die geleisteten und nicht geleisteten Haftungs- und Änderungsausschlüsse enthalten. Bevor der Bauantrag inklusive der Baubeschreibung bei den Behörden eingereicht wird, sollte sie im Vorfeld von einem Anwalt, einem Architekten oder der Verbraucherschutzzentrale kontrolliert werden.

Der Inhalt

In einer Baubeschreibung befinden sich sechs Punkte, die zum Inhalt gehören. Unterhalb der einzelnen Punkte befindet sich eine genaue Beschreibung.

1. Allgemeine Beschreibung der Bauleistung 

Dazu gehören Art, Zweck, Nutzung, Gesamtumfang, Funktion und das Konzept der Bauleistung. Die geeigneten Planungsunterlagen müssen mit eingefügt werden.

2. Qualität, Fabrikate und Preise 

Dazu gehören Hersteller, Fabrikate, Preise pro Quadratmeter, Oberflächen und auch die notwendigen Farben.

3. Beschreibung der Gegebenheiten vor Ort und der Umgebung

Dazu gehören Grundwasserverhältnisse, Schutzzonen, Immissionen, Gewässer, Bewachung und Absicherung der Baustelle, Vorarbeiten von Unternehmen und dem Auftraggeber, gleichzeitig laufende Arbeiten und die Auswirkung auf Dritte bei der Ausführung des Bauvorhabens. Dazu werden alle Planungsunterlagen beigefügt.

4. Die Bauleistungen 

Dazu gehören Baudurchführungen, vor allen Dingen der Bauablauf, die baulichen und ausführungsversorglichen Vorgaben und die Besonderheiten. Die Bauablaufpläne müssen dazu mit eingereicht werden.

5. Beschreibung der Merkmale der Bauleistung 

Dazu gehören die Dämmung, Bauhilfsmaßnahmen und der konstruktive Aufbau. Auch die statischen und bauphysikalischen Berechnungen sind enthalten. Zudem sind alle Angaben rund um die Ausstattungsmerkmale zu machen. Insbesondere über den Haustechnikbereich.

6. Die Leistungsdarstellung 

Dazu gehören die Lagepläne, die Konstruktionspläne und Termin- und Bauablaufpläne.

Die Vollständigkeit der Baubeschreibung

Die Baubeschreibung wird von der Hausbaufirma angefertigt, aber das schützt den Bauherren nicht vor Strafe. Ein genaues Kontrollieren und das Lesen aller Bereiche ist ein Muss, damit er feststellen kann, dass auch wirklich alle Leistungen enthalten sind. Dabei ist vor allen Dingen zu prüfen, ob die vertraglich vereinbarten Leistungen genau aufgelistet sind, auch mit den entsprechenden Kosten. Es müssen alle wichtigen Bestandteile enthalten sein. Der Bauherr kann mit Hilfe der Baubeschreibung die Hausbaufirma ständig kontrollieren, denn es befinden sich alle Leistungen drin. Die Baubeschreibung ist nicht nur für die Hausbaufirma eine Vorlage, auch alle anderen Unternehmen und Betriebe, die am Bauvorhaben teilhaben, müssen sich nach der Baubeschreibung richten. Sie wird nicht nur bei Massivbauhäusern gemacht, sondern auch bei Fertighäusern. Ganz wichtig ist, dass die Baubeschreibung nicht zu allgemein gehalten wird. Sie muss detailliert und sehr genau gemacht werden, damit im Endeffekt keine Probleme aufkommen. Bei der Kontrolle durch den Bauherrn ist wichtig, dass alle Mengenangaben und Produktbeschreibungen sehr genau sind und vollständig. Streitigkeiten und unnötige Kosten können so schon im Vorfeld vermieden werden.

Das Lesen der Baubeschreibung

Gerade Laien, zu denen die meisten Bauherren zählen, haben Schwierigkeiten die Baubeschreibung richtig zu lesen. Dabei ist das Lesen und kontrollieren eine wichtige Aufgabe. Dazu sollte der Bauherr sich ausreichend Zeit nehmen und die Baubeschreibung bis ins kleinste Detail genau studieren. Das folgende Muster kann dabei helfen, eine Baubeschreibung leichter zu verstehen.

Der Aufbau

Bauvorhaben Neubau Einfamilienhaus Musterweg 9, 00000 Musterhausen

1. Die allgemeinen Informationen

xxxx wird auf dem oben genannten Grundstück ein Einfamilienhaus errichtet. Das Einfamilienhaus besteht aus Erdgeschoss, Obergeschoss, Dach und Garage. Im Erdgeschoss befinden sich ein Wohnzimmer, die Küche, ein Bad, die Diele und ein Haustechnikraum. Im Obergeschoss soll es ein Elternschlafzimmer, zwei Kinderzimmer und ein großes Bad geben. Am Wohnzimmer soll es einen Wintergarten geben. Das Wohnzimmer wird durch einen Eingangsbereich erreicht. Eine offene Küche führt zum Wohnzimmer. Das Obergeschoss wird über eine Wendeltreppe erreicht, die sich am Eingangsbereich befindet. Errichtet wird das Einfamilienhaus in Massivbauweise. Dazu gibt es eine Bodenplatte und Streifenfundament. Die Außenwände und die tragenden Innenwände werden in Ziegelbauweise errichtet. Das Dach wird zimmermannsmäßig errichtet. Im oberen Ausstattungsbereich befindet sich die Haustechnik. Im Erdgeschoss gibt es eine Fußbodenheizung. Beheizt wird das Einfamilienhaus mit Heizöl. Der Container befindet sich im Garten. Eine Solartherme dient zur Wasseraufbereitung. Die Sonnenkollektoren sind bauseitig angebracht. Das Dach bekommt eine 45 Grad Neigung.

Kennzahlen

xxx Meter bebaute Fläche mal xxx Meter, sind xxx Quadratmeter

Wohnfläche hat xxx Quadratmeter

Raumhöhe Erdgeschoss xxx Meter

Raumhöhe Obergeschoss xxx Meter

Fußbodenaufbau Erdgeschoss und Obergeschoss sind gleich:

• Bodenplatte
• Dichtung
• Dämmung
• Heizestrich
• Belag
• xxx Zentimeter insgesamt

2. Bauvorhaben, Planung und Genehmigung 

• Planzeichnungen
• statische Berechnungen
• Wärme- und Schallschutznachweise
• Gutachten, Genehmigungen und Versicherungen

3. Hausanschlussleitungen 

• Frischwasser
• Schmutzwasser
• Gas
• Schwach- und Starkstrom

4. Abrissarbeiten und Freimachung 

• Umsetzung eines Schuppens
• eventuelle Freimachung
• Fällen von Bäumen
• Entsorgung des Bauschutts und Unrats

5. Baustelleeinrichtung 

Das Bauvorhaben wird ausgewinkelt und mit Winkelblöcken kenntlich gemacht. Die Vermessungen des Grundstücks, die im Vorfeld ausgeführt werden müssen und deren Kosten werden vom Bauherrn getragen.

Grundsätzlich ist der Aufbau einer Baubeschreibung mit dem oben stehenden Muster zu vergleichen. Somit kann auch ein nicht geübter Bauherr, die einzelnen Posten nachvollziehen und gut verstehen.

Baubeschreibung und Außenanlagen

Grundsätzlich ist der Aufbau einer Baubeschreibung mit dem oben stehenden Muster zu vergleichen. Somit kann auch ein nicht geübter Bauherr, die einzelnen Posten nachvollziehen und gut verstehen.

Das Bauvorhaben wird ausgewinkelt und mit Winkelblöcken kenntlich gemacht. Die Vermessungen des Grundstücks, die im Vorfeld ausgeführt werden müssen und deren Kosten werden vom Bauherrn getragen.

• das Pflastern des Hofes
• das Anlegen einer Rasenfläche
• das Anpflanzen von Bäumen oder Sträuchern

Das hat einfach den Grund, dass die Außenfläche einen großen Einfluss auf den Gesamteindruck des Hauses haben. Mit den Außenanlagen wird das Wohlbefinden des Bewohners und der Umgebung gesteigert. Somit sollten natürlich auch die Leistungen und die Kosten genau aufgelistet werden. Auch die Außenanlagen gehören zum Bauvorhaben und kosten entsprechend Geld. Gartenwege, befestigte Flächen und Pflastersteine sind feste Dinge, die in der Baubeschreibung unbedingt vorhanden sein sollten.