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Was ist ein Bausparkredit?
Bei einem Bausparkredit handelt es sich um eine Art Umlageverfahren. Die über einen bestimmten Zeitraum angesparten Sparbeiträge werden während der sogenannten Ansparphase nicht in den eigenen Bausparvertrag eingezahlt, sondern an andere als Bauspardarlehen weitergegeben. Der Vorteil bei einem solchen Bausparkredit ist, dass die Zinsen welche zu Zeiten extrem hoher Hypothekenzinsen deutlich unter den Zinsen der Banken und auch Sparkassen liegen. Der Nachteil bei einem Bausparkredit liegt jedoch darin, dass zu Zeiten wo eine hohe Nachfrage nach Bausparkrediten besteht tatsächlich alle Auszahlungskriterien erfüllt sein müssen, ebenso geht die Wartezeit über die Zuteilungsreife hinaus, da in einem solchen Fall nicht ausreichend liquide Mittel vorhanden sind. Sollte es zu so einem Vorfall kommen dann wird der Bausparkredit teuer, da man eine Zwischenfinanzierung benötigt.
Damit die Zuteilungsdauer verkürzt werden kann, ist es stets sinnvoll, nicht einen besonders großen Vertrag abzuschließen, sondern eher die Bausparsumme aufzuteilen in mehrere kleine Verträge. Man kann davon ausgehen je höher die angesparte Bausparsumme ist, um so länger muss man warten bis die Zuteilungsreife erreicht ist. Wird der Bausparvertrag zu Beginn einer Finanzierung geschlossen, so muss man davon ausgehen, dass auf jeden Fall zwischenfinanziert werden muss. Sinnvoller ist es, falls vorhanden, Vermögenswirksame Leistungen zum Aufbau eines Guthabens zu nutzen.
Wie hoch sind die monatlichen Raten bei einem Bausparkredit durchschnittlich?
Bausparkredite sind in der Regel mit einem besonders hohen Tilgungssatz ausgestattet. Der Vorteil ist hier, dass im Vergleich zu einem Annuitätendarlehen eine deutlich kürzere Laufzeit gegeben ist, hier spricht man von 15 bis 17 Jahren. Zu beachten wäre hier zwar, dass die monatliche Belastung wesentlich höher ist, jedoch die Gesamtkosten, welche bei der Finanzierung entstehen deutlich geringer sind.
Wann erhält man den Bausparkredit?
Wer einen Bausparkredit benötigt der kann diesen bei einer Bank seines Vertrauens beantragen und muss den Bausparkredit natürlich an diese zurückführen. Eine Rückzahlung erfolgt in der Regel in monatlichen Raten. Selbstverständlich prüft die Bank vor Vergabe eines Bausparkredites die Bonität des Antragstellers, es ist zudem immer besser wenn der Antrag mit einer zweiten Person gestellt wird. Ebenso sollten Sie mit Ihrem Bankberater eine Sondertilgung vereinbaren, denn wer einen Bausparkredit aufnehmen möchte verfügt oftmals über einen Bausparvertrag, der in der Regel während der Laufzeit des Kredites zur Auszahlung kommt, hier könnten Sie das ausgezahlte Geld aus dem Bausparvertrag in die Rückzahlung des Bausparkredites fließen lassen. Eine Sondertilgung ist nur möglich, wenn dies bei Vertragsabschluss mit dem Kreditinstitut vereinbart wurde.
Welche Vorteile hat eine Sondertilgung?
- eine Sondertilgung verkürzt die Kreditlaufzeit und der Kreditnehmer ist schneller schuldenfrei
- verkürzte Laufzeit bedeutet, dass sich die Zinslast verringert. Wer es sich finanziell leisten kann sollte den Bausparkredit schnellsten mit Sondertilgungen ausgleichen, um schuldenfrei zu werden.
Vorsicht vor einem Kombikredit
Ein Bausparkredit ist sicherlich eine gute Sache, wenn man daran denkt eine Immobilie zu erwerben, doch zahlreiche Bausparkassen werben mit besonders niedrigen Baugeldzinsen, doch sich hier beirren zu lassen ist falsch, denn Sie könnten schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
- irreführende Zinsangaben
- fehlende Zinssicherheit
- keine echte Sondertilgung
Nicht nur Kreditinstitute gewähren einen Bausparkredit, auch bei Bausparkassen ist ein solcher erhältlich. Vergleichen Sie unbedingt die unterschiedlichen Angebote und halten Sie im Zweifelsfall Rücksprache mit der Verbraucherzentrale.
Kann die Bausparkasse den Bausparkredit verwehren, trotz Bausparvertrag?
Sollte die Bausparkasse den Bausparkredit verweigern trotz Vorliegens der Voraussetzungen und auch trotz Zuteilungsreife handelt die Bausparkasse hier falsch und handelt gegen die vertraglichen Verpflichtungen. In einem solchen Fall ist die Bausparkasse gegenüber Ihnen zum Ersatz des dadurch entstehenden Schadens verpflichtet. Selbstverständlich darf die Bausparkasse oder auch das Kreditinstitut zwar theoretisch bis zur Bereitstellung Zinsen für die Zeit zwischen der Darlehenszusage und der Darlehensauszahlung belasten.
Was kann man machen, wenn der Bausparkredit eher benötigt wird als geplant?
Wer seine Wunschimmobilie eher finanzieren möchte als dies der Bausparvertrag zulässt, der muss in den meisten Fällen die Zeit bis zur Auszahlung des Bausparkredits mit eigenen Mitteln überbrücken. Ist der Bausparvertrag jedoch im laufe der Jahre ausreichend bespart worden und die gewünschte Mindestsumme bereits erreicht, kommt für den Bauspareigentümer eine sogenannte Zwischenfinanzierung infrage damit dieser den Zeitraum von ein paar Monaten bis zur Zuteilung des Bausparvertrages überbrücken kann. Trifft dies jedoch noch nicht zu, weil der Bausparertrag eventuell noch nicht ausreichend von Ihnen bespart wurde, ist es möglich ein Vorausdarlehen aufzunehmen. Ein solches Darlehen wird oftmals auch als Vorfinanzierung bezeichnet und sollte dementsprechend genauestens und sorgfältig geprüft werden. In manchen fällen ist eine vorzeitige Kündigung des Bausparvertrags überlegenswert, wenn der Verlust hier nicht zu gravierend ausfällt. Sie sollten sich hier vorab informieren und alle möglichen Optionen abwägen.
Die Funktion eines Bausparkredits
Grundsätzlich funktioniert ein Bausparkredit nach dem Solidarprinzip. Die Sparer zahlen alle in einem großen Top ein und wenn einer der Bausparer dann ein Mindestguthaben durch seine regelmäßigen Zahlungen angespart hat, dann hat er ein Anrecht auf ein sehr zinsgünstiges Darlehen. Schon beim Vertragsabschluss wird deutlich, dass ein Bausparkredit für den Kreditnehmer eine langfristige Planungssicherheit bietet, denn der Zinssatz steht schon bei der Darlehensvergabe fest und richtet sich nicht nach der kommenden Entwicklung auf dem Kapitalmarkt. Der Vertrag wird im Grunde über eine feste Bausparsumme abgeschlossen und die Höhe der monatlichen Rate wird in Zukunft den Bausparkredit angeben. Dabei wird ein Bausparkredit in drei Phasen unterteilt:
- Ansparphase
- Zuteilung
- Darlehensphase
Damit der Bausparkredit in die Phasen kommen kann, muss in der Ansparphase ein Guthaben von um die 40 bis 50% angespart werden. Erst danach wird der Kredit mit der Restsumme ausgezahlt. Abhängig von der Höhe des Bausparkredits ist die monatliche Summe, die zum Ansparen genutzt wird. Bei den meisten Bausparkassen liegt die Leistung zwischen 3 und 10%. Das würde bedeuten, dass bei einer Summe von 50.000 Euro der künftige Kreditnehmer zwischen 150 und 500 Euro im Monat in der Ansparphase bezahlen muss. Damit der Bausparkredit ausgezahlt werden kann muss eine Zielbewertungszahl erreicht werden. Die Zielbewertungszahl wird aus dem Guthaben und der Sparzeit, also deren Dauer ausgerechnet. Das Kapital, das angespart wurde, wird zusammen mit dem Kredit und den Zinsen ausgezahlt. Die Tilgung wird mit einem definierten Zinssatz bestückt und muss nach der Auszahlung an den Kreditgeber zurückgezahlt werden.
Der Aufbau der Ansparphase
Die Ansparphase ist die wichtigste Phase bei einem Bausparkredit. In der Regel wird ein Bausparvertrag für bis zu sieben Jahre abgeschlossen. In Einzelfällen kann der Vertrag länger gestaltet werden oder einfach verlängert werden, um die angesparte Summe zu vermehren. Beim Aufbau des Sparguthabens muss der Sparer bis zu 50% der Wunschsumme ansparen, die im Vorfeld selbst ausgesucht wird. Der restliche Betrag wird dann von der Bausparkasse in Form eines Kredits zur Verfügung gestellt. Als Beispiel: Ein Sparer möchte einen Bausparkredit in Höhe von 100.000 Euro bekommen, dann muss er eine Summe von 50.000 Euro selbst ansparen. Das wird mit monatlichen Zahlungen durchgeführt. Bei einer Summe von 50.000 Euro, die angespart werden muss, kann man sich ausrechnen, wie hoch die Zahlung im Monat sein sollte, wenn der Vertrag auf 7 Jahre läuft.
Die Zuteilung beginnt
Der Zuteilungstermin ist die zweite Phase des Bausparkredits. Der Zuteilungstermin legt fest, wann der Kredit an den Sparer ausgezahlt wird. Der Termin wird allerdings nicht automatisch bestimmt, sondern erfolgt aufgrund einer Zuteilung. Für diese Zuteilung müssen im Vorfeld einige Voraussetzungen erfüllt werden, darunter die Hauptvoraussetzung, die Höhe des festgelegten Mindestsparguthabens. Zuerst muss die Summe erreicht werden und dann spielt der vorliegende Bauspartarif ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Zielbewertungszahl spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle. Die Spardauer und das Guthaben werden miteinander verglichen und in ein Verhältnis gesetzt, das die Leistungen der anderen Sparer mit einbezieht. Die Sparer können von einem frühen Zuteilungstermin profitieren, wenn ein hoher monatlicher Betrag eingezahlt wurde und somit die Ansparphase gering gehalten wurde. Die Phase des Kredits und die Auszahlung erfolgt in festen Perioden der Zuteilung. Grundsätzlich kann der Zuteilungstermin sich durchaus monatelang hinziehen. Erst, wenn der Bausparer alle Kriterien zur vollsten Zufriedenheit erfüllt, dann beginnt die letzte Phase des Bausparkredits.
Die letzte Phase – Darlehensphase
Nachdem die Zuteilung festgelegt und dem Termin zugestimmt wurde beginnt die sogenannte Darlehensphase, die dritte Phase des Bausparkredits. Die Summe wird mit einer Gebühr von 2 bis 3% ausgezahlt. Die Höhe des Kredits liegt zwischen dem Guthaben und der festgelegten Summe. Der Bausparkredit wird im Grunde mit einem sehr kurzen Rückzahlungszeitraum versehen und der liegt in der Regel zwischen 7 und 12 Jahren. Bei einem Hypothekendarlehen sind die Rückzahlungszeiträume wesentlich höher angesetzt. Die monatlichen Raten sind somit sehr hoch und liegen bei etwa 0,6%.
Die Eignung eines Bausparkredits
Der Bausparkredit eignet sich in erster Linie für Sparer, die ein geringes Risiko eingehen wollen, gerade, wenn es um die Zinsentwicklung geht. Die Nutzung eines Bausparkredits bedeutet, dass die Zinsen auf dem Kapitalmarkt sich entwickeln können wie sie wollen ohne das der Sparer davon betroffen ist, denn die Zinsen werden im Vorfeld festgelegt und während der Laufzeit nicht mehr verändert.
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