Inhalt
Was ist die Bereitstellungsprovision?
Wann immer man mit der Aufnahme von einem Kredit zu tun hat, trifft man häufig auf den Begriff Bereitstellungsprovision. Dabei ist es meist völlig egal, um was für eine Art von Kredit es sich handelt. Vielen Menschen ist jedoch nicht klar, was sich eigentlich hinter dem Begriff verbirgt und worauf es bei der Kredit Bereitstellungsprovision zu achten gilt. Dies lässt sich jedoch recht einfach erklären.
Die Bereitstellungsprovision bei Krediten ist eine Gebühr, die von dem Kreditgeber berechnet wird. Wie der Name schon sagt, wird die Provision von den Banken dafür berechnet, dass der Kredit bereitgestellt wird. In einigen Kreditangeboten ist die Bereitstellungsprovision bereits in den Gesamtkosten für den Kredit enthalten. Andere Finanzinstitute hingegen berechnen die Bereitstellungsprovision separat, wenn sie fällig wird. Sie dient dazu, die Kosten des Kreditinstitutes für die Bereitstellung eines Kredites zu decken. Die Bereitstellungsprovision ist nicht zu verwechseln mit der Vermittlungsgebühr bzw. der Provision, die von Kreditvermittlern berechnet wird, wenn sie erfolgreich einen Kredit für den Kunden vermitteln.
Wann wird die Bereitstellungsprovision fällig?
Wann die Bereitstellungsprovision fällig wird, hängt von den Banken ab. Generell gilt: Die Bereitstellungsprovision wird in der Regel dann fällig, wenn die Kreditsumme nicht bis zu einem bestimmten Zeitraum vollständig in Anspruch genommen wurde. Häufig ist das zum Beispiel bei Immobilien- und Baukrediten der Fall. Der Kredit wird vor dem Kauf beantragt. Nach der Genehmigung durch die Bank kann es mitunter jedoch noch einige Zeit dauern, bis der Kauf abgeschlossen und der Kredit in Anspruch genommen wird. Die meisten Kreditinstitute geben ihren Kunden einen festgelegten Kulanz-Zeitraum. Innerhalb von diesem wird keine Gebühr erhoben. Bei einigen Kreditvermittlern und Banken kann die Bereitstellungsprovision aber auch generell für einen Kredit fällig werden.
Wie hoch ist die Bereitstellungsprovision?
Die Höhe der Bereitstellungsprovision hängt von dem Kreditinstitut ab. Sie liegt jedoch in der Regel bei 0,25% des Kreditbetrages. Wichtig ist es dabei zu beachten, dass diese Gebühr monatlich erhoben wird. So lange, bis die beantragte Kreditsumme vollständig in Anspruch genommen wurde. Das kann unter Umständen bei einer längeren Verzögerung zu unerwarteten und – je nach Kreditsumme – zu nicht unerheblichen Kosten führen. Auch aus diesem Grund sollte man sich bereits im Vorfeld ausführlich über die Höhe der Kosten informieren und die Antragstellung so genau wie möglich planen, um eine anschließende Verzögerung zwischen Genehmigung und Inanspruchnahme zu vermeiden.
Wann wird die Bereitstellungsprovision fällig?
Wie bzw. wann die Bereitstellungsprovision fällig wird, ist von der Bank und dem jeweiligen Kreditvertrag abhängig. Einige Banken berechen den Betrag nach Ablauf der Kulanz-Frist monatlich und buchen den Betrag vom Konto des Kreditnehmers ab. Andere Banken – das scheint die Norm zu sein – addieren die entstanden Kosten aus der Bereitstellungsprovision zur Gesamtsumme des Kredites (Kreditsumme + Zinsen + Bereitstellungsprovision) und errechen so einen neuen Gesamtbetrag, der für den Kredit zurückgezahlt werden muss. Die Bereitstellungsprovision wird in diesem Fall mit den monatlichen Gebühren beglichen, mit denen auch der Kredit getilgt wird.
Für welche Kredite wird die Bereitstellungsprovision berechnet?
Generell wird die Bereitstellungsprovision häufig im Bereich der Bausparkredite verwendet. Aber auch für andere Kredite bzw. in anderen Bereichen kann die Gebühr Anwendung finden. Ob und in welcher Höhe die Bereitstellungsprovision fällig wird und wie lang der Kulanz-Zeitraum ist, dass sollte man stets bei Abschluss des Kreditvertrages erfragen. Die Information ist aber auch in den Vertrags- und Geschäftsbedingungen zu finden.
Worauf ist bei der Bereitstellungsprovision zu achten?
In jedem Fall sollte man sich bereits vor Vertragsabschluss darüber informieren, ob eine Bereitstellungsprovision fällig wird oder nicht. Außerdem ist es stets interessant zu wissen, ob ein Kulanz-Zeitraum vorhanden ist und wie lang dieser ist. So kann man sich ideal auf die Zahlung einstellen und bereits frühzeitig Verzögerungen bei der Auszahlung vermeiden. Handelt es sich um einen Verbraucherkredit, dann kann man diesen außerdem bereits bei der Antragsstellung widersprechen. So erspart man sich den späteren Schriftwechsel mit der Bank oder den Gang zum Rechtsanwalt. Zudem sollte man sich natürlich auch über die Höhe der Bereitstellungsprovision informieren und in Erfahrung bringen, wie diese fällig wird bzw. zu begleichen ist.
Sind Bereitstellungsprovisionen zulässig?
Viele Banken haben die Bereitstellungsprovisionen fest in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie in den Kreditverträgen verankert. Dennoch sollte man hier Vorsicht walten lassen. Denn: Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil entschieden, dass die Bereitstellungsprovision für einen Kredit unzulässig ist, wenn es sich um einen Verbraucherkredit handelt. Das hindert die Banken jedoch oftmals nicht daran, die Gebühr trotzdem zu berechnen. Sollte man der Meinung sein, dass die Berechnung unrechtmäßig erfolgte, kann man bei den Banken schriftlich eine Rückzahlung fordern. Entsprechende Musterbriefe dafür findet man im Internet reichlich. Außerdem kann man sich im Zweifelsfall über den Rechtsschutz an einen Anwalt wenden.
Kulanz schon vor Vertragsbeginn
Mittlerweile gibt es bei den Bereitstellungsprovisionen aber von Bank zu Bank einige Unterschiede, die sich auf die ersten ein bis drei Monate beziehen. Die meisten Banken verlangen in diesem Zeitraum meist keine Provision für die Bereitstellung eines Kredites. Es gibt sogar einige Banken, die auch einen längeren Zeitraum anbieten. Im Grunde handelt es sich beim Zeitraum für die Freistellung von der Bereitstellungsprovision um eine Kulanz der Banken, die schon bei Vertragsbeginn deutlich werden. Viele Banken arbeiten mit einem besonderen Service und verrechnen die Provision mit anderen anfallenden Gebühren, so dass die Bereitstellungsprovision nicht mehr separat berechnet werden muss. Die meisten Banken verlangen Zinsen in Höhe von bis zu 0,25%, die sie als Bereitstellungsprovision bezeichnen. Im Grunde fällt die Provision oder die Gebühren jeden Monat an, in denen der Kredit nicht in Anspruch genommen wird. Die Art der Finanzierung spielt keine Rolle, das wird bei Vertragsbeginn festgehalten.
Bereitstellungsprovision bei der Baufinanzierung
Die Bereitstellungsprovision ist überwiegend in der Baufinanzierung bekannt, denn gerade in solchen Fällen muss schon im Vorfeld die Finanzierung geklärt sein, bevor ein Bau in Angriff genommen wird. Schon bei der Planung eines Hausbaus kommt die Finanzierung in den Vordergrund. Die Größe der Immobilie, das Grundstück und der Bauträger sind ebenfalls wichtig, aber ohne eine entsprechende Finanzierung nutzen alle anderen Dinge nichts. Also besuchen künftige Bauherren in der Regel zuerst die Hausbank, um festzustellen, wie hoch der Baukredit sein könnte anhand ihres Einkommens und der aktuellen Lebenssituation. Die Bank errechnet ein Angebot und stellt somit einen Kredit zur Verfügung, der aber nicht sofort zur Auszahlung kommt. Der Grund ist einfach, denn erst mit der Kreditzusage kann der Bauherr sich mit dem Bauträger auseinander setzen, die Immobiliengröße festlegen und ein passendes Grundstück kaufen. Der Kredit wird somit in die Warteschleife gelegt und dafür fällt die Bereitstellungsprovision bei der Baufinanzierung an. Der Kredit ist zwar genehmigt, aber kommt erst später zur Auszahlung. Bei einer Baufinanzierung ist es durchaus möglich, dass die Auszahlung erst nach Monaten stattfindet und deswegen verzichten bekannte Banken in den ersten Monaten auf die Bereitstellungsprovisionen. Höhe und Auszahlung der Provision werden immer im Vertrag festgehalten.
Bereitstellungsprovisionen sind höher als der Zinssatz für das Darlehen
Im Grunde handelt es sich bei der Bereitstellungsprovision um eine Entschädigung für die Banken. Die Kreditsumme wird aufbewahrt und kann somit keinen Gewinn einbringen, also muss die Summe entsprechend abgesichert werden. Es werden auch keine Darlehenszinsen fällig, aber die Kosten für die Bereitstellung sind meist recht hoch. Für den Verbraucher sind die Bereitstellungsgebühren meist nur schwer nachzuvollziehen, aber für die Banken sind sie eine Einnahmequelle. In der Regel ist die Bereitstellungsprovision höher als der Zinssatz für das Darlehen, aus dem Grund wird meist der Darlehenszins genommen und auf die Bereitstellungsprovision verzichtet. Die Bereitstellungsprovision liegt, wie oben schon erwähnt zwischen 2,5 und 3% und der effektive Jahreszins liegt aktuell bei unter 2%. Bei einer hohen Darlehenssumme handelt es sich um mehrere Tausend Euro, die der Verbraucher einsparen kann, wenn er die anstatt der Bereitstellungsprovision lieber die Darlehenszinsen zahlt.
Die freie Zeit der Darlehensprovision nutzen
In der heutigen Zeit ist Geld Mangelware und weder der Verbraucher noch die Bank kann es sich leisten Geld zu verschenken. Aus dem Grund sollten sich beide Parteien Gedanken zur freien Zeit machen, damit die Bereitstellungsprovision sinnvoll genutzt werden kann. In den letzten Jahren hat bei vielen Banken ein Umdenken stattgefunden und sie bieten bis zu 15 Monate an, die ohne Bereitstellungsprovision sind. Es besteht unter Umständen sogar die Möglichkeit diese Zeit zu verlängern, ohne das Gebühren anfallen. Die Banken müssen aber auch an ihren Gewinn denken und somit wird wahrscheinlich der Darlehenszins höher ausfallen. Gerade bei der Suche nach einem Baufinanzierer sollte die bereitstellungsfreie Zinszeit eine bedeutende Rolle spielen. Die zusätzlichen Kosten, die für eine Baufinanzierung anfallen können den Bauherren auffressen. Mit dem Zinsvorteil, den ein niedriger Darlehenszins im Gegensatz zur Bereitstellungsprovision bietet, kann hervorragend geplant werden. Das Geld kann wesentlich sinnvoller genutzt werden.
« Zurück zum Wiki Index