Der mittels der Bilanz einer AG festgestellte Kurs deren Aktien.
In der heutigen Zeit spielen die Aktien eine bedeutende Rolle bei Unternehmen und Anlegern. Unternehmen, die in die Zukunft gehen und mit neuem Kapital neue Projekte beginnen wollen, die schreiben sich zu einer Aktiengesellschaft um. Für die Gründung eine Aktiengesellschaft muss ein Eigenkapital vorhanden sein, das in den einzelnen Ländern unterschiedlich hoch ist. Nach Gründung der Aktiengesellschaft kann das Unternehmen sich mit dem Kürzel AG ausstatten und an der Börse Aktien ihres Unternehmens anbieten. Anleger und Aktionäre sind immer auf der Suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten. Gerade neue Aktiengesellschaften sind heute sehr gefragt. Jede Aktie, die an der Börse angeboten wird, hat einen Preis. Der Preis wird von den Aktiengesellschaften festgelegt. Dabei stimmt der Aktienwert nicht immer mit dem tatsächlichen Wert überein. Der Bilanzkurs kann dabei helfen, den tatsächlichen Wert einer Aktie einzugrenzen.
Inhalt
Die Bilanzkursformel
Die Formel für den Bilanzkurs eignet sich dafür, um den inneren Wert einer Aktie zu bestimmen. Dazu wird das bilanzierte Eigenkapital dem Grundkapital entgegengesetzt. Das kann nur gelingen, wenn das Eigenkapital durch das Grundkapital geteilt wird. Das Ergebnis aus dieser Rechnung muss mit dem Faktor 100 multipliziert werden.
Damit die Rechnung funktioniert muss nicht nur das gezeichnete Kapital eingerechnet werden, sondern auch die Kapitalrücklagen, die Gewinnrücklagen und der Gewinn- oder Verlustvortrag. Die stillen Reserven werden bei der Rechnung nicht berücksichtigt. Im Grunde ist der Bilanzkurs nur teilweise aussagekräftig genug. In der Regel bietet sich ein Vergleich zwischen Bilanzkurs und Börsenkurs an. Ein hoher Börsenkurs kann ein untrügliches Zeichen dafür sein, dass das Unternehmen über eine Menge stille Reserven verfügt.
Um den Bilanzkurs zu berechnet, gibt es die folgende Formel:
Bilanzkurs = bilanziertes Eigenkapital geteilt durch das Grundkapital und multipliziert mit hundert.
Unterschied zwischen dem Bilanzkurs und dem Börsenkurs
Der Börsenkurs ist der Wert einer Aktie zum momentanen Zeitpunkt. Das bedeutet, für den Preis kann die Aktie zurzeit an der Börse erstanden werden. Der Börsenkurs ist in den meisten Fällen deutlich höher als der tatsächliche Nennwert einer Aktie.
Bei dem Bilanzkurs handelt es sich um eine Kennzahl, die zur Beurteilung der Aktien genutzt wird. Der Kurs ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen den Eigenkapital und dem Grundkapital. Ist der Bilanzkurs einer Aktie größer als der momentane Nennwert, dann ist die Aktie sehr preiswert. Das bedeutet, dass die Eigenmittel höher sind als der Börsenkurs deutlich macht.
Bilanzkurs gibt Aufschluss über die finanzielle Lage
Der Bilanzkurs ist eine gute Möglichkeit, um die finanzielle Lage einer Aktiengesellschaft festzustellen bevor eine Investition getätigt wird. Gerade in der heutigen Zeit spielt die finanzielle Lage eine wesentliche Rolle für die Zukunftsplanung. Aktionäre und künftige Anleger wollen ihr Kapital in Unternehmen investieren, die Zukunft haben. Sie wollen in der Zukunft abgesichert sein und wenn möglich jedes Jahr einen kleinen bis großen Gewinn erhalten. Das ist aber nur möglich,wenn das Unternehmen eine gute finanzielle Lage aufweist und die Aktien zu bekommen sind. In der Regel werden die Aktien aller Aktiengesellschaften an der Börse gehandelt. Dazu ist ein Broker notwendig, der sich mit dem Bereich auskennt und sich um den Kauf und Verkauf der gewünschten Aktien kümmert. Grundsätzlich beschäftigt sich der Broker den ganzen Tag mit den Bilanzkursen und den Börsenkursen, um seinen Kunden potentielle gute Aktien anbieten zu können, die Gewinn versprechend aussehen. Dabei achtet er in erster Linie immer auf den Bilanzkurs, der Aufschluss über die tatsächliche finanzielle Lage eines Unternehmens geben kann.
Die stillen Reserven
Die stillen Reserven sind auch unter den Bezeichnungen stille Rücklagen oder Bewertungsreserven bekannt. Hierbei handelt es sich um Vermögenswerte, die nicht in der Bilanz zu finden sind. Aus dem Grund wird eine genaue Bilanzierung eines solchen Unternehmens schwierig. Das Betriebsvermögen kann nicht genau definiert werden, denn die stillen Reserven tauchen nirgendwo auf. Die stillen Reserven haben viel mit dem Bilanzkurs zu tun, denn sie tauchen in der Bilanzrecht nicht auf und das kann ein untrügliches Zeichen dafür sein, dass ein Unternehmen finanziell sehr gut dasteht. Stille Reserven entstehen, weil viele Beträge einfach gerundet oder geschätzt angegeben werden. Durch die stillen Reserven bekommt ein Unternehmen deutlich mehr Eigenkapital, das in der Bilanz allerdings nicht auftaucht.
Beispiele:
- Wirtschaftsgüter
Der Aufwand und die Bezahlung für die Wirtschaftsgüter wird zwar sofort gebucht, aber sie behalten in jedem Fall ihren Wert. In Zukunft können sie ganz einfach mit Gewinn weiterverkauft werden. - Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
Vermögenswerte können abgeschrieben werden und nach der Ablauffrist bleibt ein Erinnerungswert von 1 Euro bestehen. Der tatsächliche Wert kann wesentlich höher sein. - Strafzahlungen / Nachzahlungen
Nachzahlungen oder Strafzahlungen können in der Regel deutlich geringer ausfallen und die übrig gebliebene Summe kann dann als stille Reserve angesehen werden. - Anschaffungskostenprinzip
Im Laufe der Zeit können Aktien oder Grundstücke sich im Wert deutlich verbessern. In der Bilanz werden aber auch in Zukunft nur die reinen Anschaffungskosten stehen. Somit ist die Wertsteigerung eine stille Reserve.
Die stillen Reserven werden also in der Regel nicht deutlich gemacht und somit kann niemand den genauen Wert des Unternehmens bestimmen. Ein eindeutiger Faktor ist der Börsenkurs. Ein hoher Börsenkurs kann darauf schließen lassen, dass das Unternehmen zahlreiche stille Reserven hat.
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