Der Deutsche Aktienindex ist als genereller Indikator der deutschen Wirtschaft im Allgemeinen sowie einzelner Unternehmen im Speziellen bekannt. Um einen besseren spezifischen Einblick in bestimmte Branchen und Modelle zu schaffen, wurde zur Unterstützung des großen Aktienindex der Bundesrepublik am 2. April 1993 ein zusätzlicher Index erschaffen – der Composite DAX oder CDAX (Composite steht im Deutschen für Zusammensetzung beziehungsweise Mischung). Er greift zur Berechnung dabei auf eine viel umfangreichere Aktienanzahl zurück.
Inhalt
Unterschied DAX – CDAX
Der grundlegende Unterschied zwischen den beiden Indizes liegt in der Etablierung der gewerteten Aktien. Dabei umfasst der reguläre DAX lediglich 30 Blue Chips, welches recht wenig erscheint. Jedoch sind hierbei alle marktrelevanten und gewichtigen Aktien notiert. Unter der Bezeichnung Blue Chips versteht man die umsatzstärksten Aktien eines Börsenmarktes. Diese Unternehmen verfügen in der Regel über einen langzeitlich hohen Wert an der Börse. Meist zeichnen sich hierbei (welt-)bekannte und äußerst angesehene Firmen mit positivem Image am Markt selbst und in der Gesellschaft als Kenngrößen ab. Weitere Eigenschaften dieser Blue Chips sind eine hohe Solidität und gleichermaßen eine starke und Bonität. Der CDAX wiederum enthält sämtliche deutsche Aktien, welche an der Frankfurter Börse im General Standard beziehungsweise Prime Standard gelistet sind. Daher ergibt sich eine übersichtlichere Aufführung der bestehenden Wertpapiere dieses bundesdeutschen Börsenzentrums. Die dafür benötigte Berechnung der Finanzwerte erfolgt hierbei über die Deutsche Börse Gruppe. Allgemein wird der CDAX in Betrachtung auf die gesamtwirtschaftliche Börsenentwicklung als aussagekräftigerer Index im Vergleich zum DAX angesehen. Hingegen wirkt sich der DAX als der bedeutendere Index der Bundesrepublik – mitunter auch für politische Entscheidungen und Kooperationen – aus.
Inhalt CDAX
Mit insgesamt 18 Branchenindizes stellt der CDAX eine sehr umfassende Informationsquelle über aktuelle Aktienwerte sowie deren Veränderungen zum gewünschten Zeitraum parat. Die Ermittlung der Indizes für die jeweiligen Branchen und separaten Unternehmen erfolgen dabei minutengenau.
Dazu gehören folgende Branchen:
- Einzelhandel
- Industrie
- Finanzdienste (Hypotheken-, Kredit-, Banken, Versicherungen)
- Medien
- Chemie
- Maschinenbau
- Software
- Technologie
- Telekommunikation
- Transport und Verkehr (Auto)
- Bau
- Elektro
- Nahrungs- und Genussmittel
- Pharmazie
- Eisen und Stahl
- Textil
- Papier
- Grundstoffe und Versorgung
Hinweis: Ausländische Aktien – wie beispielsweise von Airbus – sind im CDAX nicht enthalten. Somit stehen mitunter weltbekannte Firmen trotz deutschem Anteil und somit einem spürbaren Einfluss auf den eigentlichen Aktienwert keine Relevanz.
Der CDAX ist in seiner Funktionalität an der Deutschen Börse als Performanceindex anzusehen und wird dahingehend auch berechnet. Diesem so genannten Kursindex liegt der aus dem Jahre 1987 festgelegte Basiswert von 100 Punkten zugrunde. Die retrospektive Sicht auf mitunter historische Kurswerte ermöglicht hierbei eine Berücksichtigung einzelner Aktien bis hin zum Jahr 1970.
Es gibt generell zwei Darstellungsformen für solche einen Composite DAX:
- Performanceindizes geben dabei Auskunft über einen Entwicklungsstand der betroffenen Aktien – der aktuelle Wertstand wird dabei anderweitig kommuniziert. Meist steht hierbei ein Portfolio aus mehreren Aktien oder Aktienkonglomeraten zur Hand. Bei mehreren Vergleichswerten wird versucht, eine relevante Zahl abzubilden. Bei der Berechnung wird die fiktive Integration aller Einnahmen, Dividenden sowie erwirtschafteten Erlöse in den bereits existenten Bestand zugrunde gelegt – als ob diese Werte reinvestiert worden wären. Ohne weitere Angaben der Aktienwerte ist im Abbild oft die Performance eins Wertpapiers oder einer Anlage gemeint.
- Unter einem Kursindex werden ausschließlich die Aktienkurse zur Berechnung zugrunde berücksichtigt. Dieser Indexstand präsentiert sich bereinigt von eventuellen Erträgen beziehungsweise Erlösen. Sonderzahlungen und Bezugsrechte stehen somit außen vor.
Die Darstellungsform ist bei der Beurteilung der Aktien extrem relevant. Kurs- oder Performanceindex stellen zwei separate Werte dar.
Hinweis: Die internationale Wertpapierkennnummer lautet DE0008469602.
Im Verlauf der Geschichte sind aus anfänglich 156 gelistete Aktiengesellschaften anno 1973 bis zum Jahr 2014 über 480 Listungen gleichwertiger Natur in der Bundesrepublik entstanden. Mit dem Blick auf den amtlichen Handel sowie geregelten Markt werden diese insgesamt im CDAX berücksichtigt. Lediglich die nur an Regionalbörsen gehandelten Aktien finden keinen Anklang im Composite DAX. Die gängigen Regionalbörsen in Deutschland werden durch folgende Zentren gestellt:
- Börse Düsseldorf
- Börse Berlin
- BÖAG Hamburg – Hannover
- Börse Stuttgart
- Börse München
- Börse Bremen
Deutlich spürbar hat die Bedeutung der Regionalbörsen jedoch seit der Einführung der elektronischen Plattform für den Finanzhandel – XETRA – nachgelassen. So wird der größte Anteil der Transaktionen von Wertpapieren in Deutschland nunmehr über dieses Mittel abgewickelt. Lediglich die kleinen Unternehmen sind somit noch an regionalen Märkten notiert, entscheidend ist hierbei die Höhe des Börsenumsatzes. Äußerst repräsentative Bedeutungen werden der Börse München in Hinblick auf die Branche der Brauereien und dem Derivatehandel an der Börse Stuttgart zuteil.
Geregelter Markt
Unter dem geregelten Markt versteht man einen organisierten Finanzmarkt als ein Börsensegment. Dieser ist gekennzeichnet durch folgende Charakteristika:
- Er ist gesetzlich geregelt
- Zahlungsvoraussetzungen sind vorbestimmt
- Folgepflichten sind deklariert
Der regulierte Markt kann folgend als das Gegenstück zum börsenregulierten Freiverkehr angesehen werden.
Hinweis: Neben dieser innerdeutschen Reglementierung des Begriffes Regulierter Markt bestehen zudem diverse gesetzlich bestimmte Börsensegmente – beispielsweise auf dem europäischen Finanzparkett.
Dabei enthalten verschiedene Bestimmungen sämtliche Zulassungsbeschränkungen zu einem Regulierten Markt. Dieses öffentlich-rechtliche Zulassungsverfahren ist dabei in diesen Dokumenten festgeschrieben:
- Börsengesetz
- Wertpapierprospektgesetz
- Börsenordnung
- Börsenzulassungsverordnung
Hinweis: Alle nicht im Freiverkehr befindlichen oder an einem regulierten Markt zugelassenen Basiswerte – speziell in Form von Effekten – oder Rechte, welche an der Börse gehandelt werden sollen, müssen per Geschäftsführung der Börse selbst via Zulassung akzeptiert werden.
Weitere DAX-Indizes
Für spezielle Wirkungsfelder, bestimmte Branchen und sehr spezifische Marktentwicklungen verfügt der Börsenmarkt zusätzlich über weitere DAX-Indizes:
- MDAX
- HDAX
- Short-DAX (Strategie-Index)
- ÖkoDax
- TecDAX
- DivDAX (Dividenden)
- ODAX (Eurex)
- FDAX (Futures)