Ein Chart dient als schnelle Übersicht über eine Entwicklung einer Ware oder Dienstleistung. Andererseits bietet dieses Instrument ebenso einen Einblick über die Genese eines Aktienkurses oder einer Anleihe am Markt. Hierfür werden Zeiträume, Vergleiche und Entwicklungen als Kennzahlen definiert, um relevante Erkenntnisse ziehen zu können. Zudem kann das Chart über einen festgelegten Zeitraum betrachtet, als Grundstein für zukünftige Prognosen und vor allem Entwicklungschancen eines Produktes genutzt werden. Daher fungiert es als eines der wichtigsten Instrumente zur Ermittlung relevanter Marktindikatoren. In vielen Fällen gibt es regelrechte Marktmuster preis und ermöglicht die Erschließung mitunter neuer Märkte.
Inhalt
Aufbau / Arten
Damit ein Chart die wichtigen Einblicke in die Marktentwicklung verraten kann, bedarf es einer gezielten Abbildung relevanter Indikatoren. Die Visualisierung – beispielsweise einer Preisbewegung – hängt hierbei von den darzustellenden und abhängigen Kenngrößen ab. Diese können vom Nutzer des Charts frei vorgenommen werden, da die Anwender unterschiedliche Zugänge zum Markt benötigen. Auch eine Verschiebung der Relevanzen in Bezug auf das eigene Produkt spielt hierbei eine Rolle, weshalb die Charts sehr individuell vorgenommen werden können. Der generelle Aufbau ist mit einem Zwei-Achsen-Diagramm realisiert. Dabei weist die Abszissenachse in der Regel das Zeitfenster auf, während das Preisniveau auf der Ordinate notiert ist. Diese eher lineare Abbildung wird aufgrund von längerfristigen Betrachtungen über ein Marktsegment gern in eine logarithmische Skalierung geändert – dies dient der Übersichtlichkeit und dem Pragmatismus. Es haben sich mit der Zeit und der Erfahrung am Markt dennoch einige Modelle als besonderes Indiz herausgestellt:
- Balken-Chart (Bar Chart) – Dieses Chart wird auch OHLC (Open High Low Close) genannt. Hierbei wird jedes Zeitintervall mittels senkrechter Linie notiert, welche als Verbindung vom höchsten zum niedrigsten Kurs während dieser Zeitspanne reicht. Auf der linken Seite markiert ein waagerechter Strich den Eröffnungskurs, auf der rechten Seite den Schlusskurs.
- Linien-Chart – Im Gegensatz zum Blaken-Chart werden beim Linien-Chart lediglich die Schlusskurse der jeweiligen Zeitintervalle markiert. Diese Verbindungen geben allerdings keine Auskunft über bestehende Höchst- und Tiefstkurse. Besondere Charts wie das Intraday-Chart können beispielsweise nur in diesem Typ dargestellt werden, da sie jedes separate Geschäft als eigenständigen Wert angeben. Hierbei ist die Zeitachse nichtlinear gewählt, weil es in diversen Zeitintervallen zu unterschiedlich oft gehandelten Wertpapieren kommen kann.
- Candlestick-Chart – In dieser Adaption eines Balken-Charts lassen sich Trends noch spezifischer erkennen. Insbesondere für Preisentwicklungen lassen sie sich hervorragend nutzen. Die Abweichung zwischen Eröffnungs- sowie Schlusskurs wird als kleines Rechteck notiert. Mit unterschiedlichen Farbigkeiten für hoch- oder tief liegende Kurse erhält man einen dezidierten Überblick auf die Zeitintervalle. Zudem kennzeichnet ein Strich zum Höchstkurs des Intervalls – der Docht – sowie ein Strich zum Tiefstkurs – die Lunte – existente Schwankungen auf.
Des Weiteren stehen einige spezielle Charts zur Verfügung:
- Point-and-Figure-Chart
- Tick-Chart
- Kagi-Chart
- Schlusskurs-Chart (Close Only Chart)
- Vergleichs-Charts
Ein Chart als visualisierte Darstellung eines Verlaufes wird zur besseren Unterscheidung in Form eines Diagramms dargestellt. Dieses bezieht sich wiederum auf die vorher ausgewählten Kenngrößen. Dabei werden diese zum komplexen Verständnis durchaus gern in Verbindung und Abhängigkeit gesetzt. Mit dieser Zuhilfenahme diverser Zusammenhänge auf unterschiedlichen Ebenen entsteht somit ein wirtschaftlich aussagekräftiger Überblick über die Entwicklung bis dato, den aktuellen Stand und die zukünftige Prognose. Unter der Berücksichtigung diverser Kurse kann somit ein authentisches Verhalten am Markt verdeutlicht werden. Des Weiteren hilft diese Abbildung als Interpretation hinsichtlich der Vorhersagen in naher sowie mit dem entsprechenden Zeitraum in ferner Zukunft. Diese Komplexität erfordert aufgrund der Codierung mittels Fachindizes vom Nutzer ein gewisses Vorwissen der Materie.
Potenzial des Charts
Dabei wird vornehmlich der Kursverlauf eines Basiswertes abgebildet. Und dennoch schenkt ein Chart dem Nutzer mit Hilfe der Vermengung und der Verknüpfung unterschiedlicher Basiswerte eine komplexe Veranschaulichung. Insbesondere können einhergehende Abhängigkeiten von zwei und durchaus mehreren Faktoren in Zusammenhang gesetzt werden. Gerade diese Vernetzung der Relevanzen und Einflussfaktoren gibt eine Einsicht in die Tiefen des Börsenmarktes – und vor allem das Potenzial für Gewinn bringende Entscheidungen. Die Erfolgsmöglichkeiten, welche ein Chart für eine Anlage oder ein Finanzmittel bietet, sind mittels geeignetem Rahmen an Bezugsgrößen und dem Einbezug realer Verbindungen am Markt dementsprechend groß. Beispielsweise lässt sich aus bekannten Preisbewegungen der nahen Vergangenheit eine Entwicklung für die Zukunft voraussagen. Mit diesem Schachzug kann die Preispolitik als Säule der Wirtschaftlichkeit für deutlichen Gewinn sorgen. Der Einstieg zum richtigen Zeitraum kann daher mehr Einnahmen generieren oder vor einem Verfall – ähnlich eines Dumpings – bewahren. Das Einsatzspektrum eines Charts ist äußerst flexibel.
Daher geben diese Visualisierungen für verschiedene Märkte den benötigten Aufschluss:
Um die Zuverlässigkeit eines Charts zu realisieren, muss stets von der Erwartung linearer sowie nicht-linearer Muster ausgegangen werden. Diese können sich in Volumen- oder Preisschwankungen ausdrücken und bewirken Veränderungen, welche auf dem Börsenmarkt durchaus ertragreiche Überschüsse zur Folge haben können. Mittels historischer Kursentwicklung gibt der Chart eine Vorhersage über möglich zu erwartende Börsenkurse. Dafür stehen unterschiedliche Techniken zur Verfügung. Charts ermöglichen daher ebenso einen detaillierten Überblick über relevante Ereignisse.
Dabei helfen dem Nutzer folgende Mittel:
- Zooming legt den genauen Fokus auf den Anstieg oder den Abfall des Kurses einer separaten Aktie – das rechtzeitige Bemerken einer solchen Trendwende kann sehr viel Gewinn einfahren oder einen möglich zu erartenden Verlust minimieren.
- Verschiedene Zeitintervalle helfen bei der gezielten Suche nach Entwicklungschancen – dieser lässt sich festgesetzt oder nach eigenen Angaben auswählen. Die Suche nach Trends wird forciert. Dies kann sich hinsichtlich Börsenentwicklungen und Preispolitik als lukrativ auszeichnen.
- Unterschiedliche Chartmodi ermöglichen Sichtung nach individuellen Darstellungswünschen (Candlestick, Linie oder Trendphase Open High Low Close) Für jeweils gewünschte relevante Kenngrößen und oft in Bezug auf Abhängigkeiten zu anderen Indizes stehen unterschiedliche optimale Veranschaulichungen parat.
- Vergleichsoptionen nach bestimmten Vorgaben – Oft sind Prognosen an verschiedene Parameter verknüpft, welche in Zusammenhang gesetzt werden sollten. Zudem kann auch die Einsicht auf unterschiedliche Sektoren oder sogar Konkurrenten im Wettbewerb geschaut werden.
Hinweis: Auch in der Wirtschaft findet das Chart hinsichtlich der Finanzierung und Realisierung eines Projektes Anwendung. Das Zeit-Kosten-Fortschritts-Diagramm gibt Auskunft über aktuelle Kontostände, zukünftige Termine sowie die Meilensteine des Projektes als Indiz für den Fortschritt. Das Chart ist somit auch in der projektbezogenen Planung des öffentlichen Wirtschaftssektors ein unerlässliches Instrument zur Messung von Kenngrößen und die Vorhersagen über zu erwartende Entwicklungen.
Chart-Analyse
Um die Daten aus den Charts effektiv nutzen zu können, bedarf es einer Chart-Analyse. Diese bedient sich unterschiedlicher Marktmuster, welche aus Erfahrungen, Intervallen, saisonalen Prognosen sowie Trends beruhen. Dabei werden die Entwicklungschancen hinsichtlich eines Produktes erkannt oder die Zusammenhänge zwischen Segmenten und einer Ware analysiert. Aufgrund der Komplexität dieses Instrumentes stehen den Anwendern am Börsenmarkt verschiedene Mittel bei der Chart-Analyse zur Verfügung.
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