Die Deutsche Börse AG ist eine Aktiengesellschaft und eine der größten Börsenorganisationen auf der Welt. Sie eröffnet weltweit institutionellen und privaten Investoren den Zugang zu den globalen Kapitalmärkten und erbringt Dienstleistungen rund um Aktien- und Terminhandel, sowie Clearing, Settlement und Custody. Der Sitz der Gesellschaft ist in Frankfurt am Main. Die Deutsche Börse AG beschäftigt etwa 3.000 Mitarbeiter und betreibt die bedeutendste Handelsplattform in Deutschland, XETRA. Zu den Geschäftsfeldern der DBAG gehört auch das Bereitstellen von Realtimekursen, sowie die Feststellung und Veröffentlichung von Indexständen. Der DAX ist der größte deutsche Aktienindex und eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG.
Inhalt
Geschichte der deutschen Börse AG
Entstanden ist die Deutsche Börse durch die Frankfurter Wertpapierbörse AG, die im Jahr 1990 gegründet wurde. Nur zwei Jahre später wurde aus ihr die heute bekannte Deutsche Börse. Ihren traditionellen Sitz in Frankfurt am Main nahm die Deutsche Börse erst im Jahr 2000 ein. Dort entstand in mühseliger Kleinarbeit ein modernes Bürogebäude, das extra für die Deutsche Börse errichtet wurde. Gebaut hat das Bürogebäude die Commerzbank mit Hilfe von Immobilienfonds. Die Deutsche Börse ist als Mieter in das Gebäude eingezogen und hat einen zehnjährigen Vertrag unterschrieben. Nach Ablauf dieses Vertrages hat die Deutsche Börse beschlossen, dass ein Umzug anstehen muss. 2008 zog erstmal die Hälfte der Deutschen Börse in die Übergangsbüroräume ins benachbarte Eschborn. 2010 zogen dann auch die restlichen Mitarbeiter nach Eschborn um. Heute ist die Deutsche Börse im The Cube Zuhause, wobei das Rechenzentrum und die Verwahrungsstelle für Wertpapiere sich weiterhin im Frankfurt befinden. Auch als offizieller Sitz ist immer noch Frankfurt bekannt und das scheint auch in Zukunft so zu bleiben, obwohl nur noch wenige Mitarbeiter der Deutschen Börse dort arbeiten. Im Jahr 2009 hat die Deutsche Börse zum ersten Mal seit Gründung ein schlechtes Ergebnis präsentieren müssen. Es folgten einige Entlassungen und eine Umlagerung von 15% der Mitarbeiter nach Tschechien, wo ein günstigeres Arbeiten möglich ist.
Das Unternehmensprofil der Deutschen Börsen
Die Deutsche Börse ist als eine Gruppe bekannt, die mittlerweile in 16 Länder insgesamt 22 Standorte besitzt. Mehr als 4.500 Mitarbeiter sind für das Unternehmen tätig. Zu den Handelsplätzen gehören Xetra und Börse Frankfurt. Im Kassamarkt den Cash-Market und die größte Terminbörse der Welt mit Eurex. Seit dem Jahr 2002 ist die Deutsche Börse sogar Alleineigentümer der Wertpapierabwicklung Clearstream. Sie verwaltet, bewahrt auf und wickelt ab. Softwareentwicklung, Betrieb und Bereitstellung von Netzwerken und den Computern wird durch den technischen Dienst der Deutschen Börse durchgeführt. Zudem stellt die Deutsche Börse im Bereich Market Data und Services die Wertpapierkurse in Echtzeit zur Verfügung. Mit diesem Segment konnten im Jahr 2012 mehr als 990.000 Finanzinstrumente gehandelt werden. 2009 kaufte die Deutsche Börse Need to Know News, einen US-Finanznachrichtendienst, der 2016 an Hale Global wieder veräußert wurde.
Die wichtigsten Börsen in Deutschland
Die Frankfurter Wertpapierbörse ist eine der wichtigsten Börsen im Land, aber es gibt noch weitere sechs Börsen, die sich in Deutschland verteilen. Dazu gehören:
- Börse Berlin
- Börse Düsseldorf
- Hamburger Börse
- Börse München
- Börse Stuttgart
- Tradegate Exchange Berlin
Die größte Börse befindet sich an der Wall Street
Obwohl die Deutsche Börse eine der bedeutsamsten Börsen des Landes ist, spielt sie im Vergleich zu den anderen Börsen auf der ganzen Welt nur eine untergeordnete Rolle. Die größte Börse steht in Amerika und ist unter dem Namen NYSE bekannt. Die New York Exchange hat ihren Sitz an der Wall Street und ist die größte und bedeutendste Wertpapierbörse auf der Welt. Mehr als 2/3 des gesamten Handels werden über sie durchgeführt. Im Gegensatz dazu ist die Deutsche Börse AG ein kleines Licht.
Die Funktion der Deutschen Börse AG
Die Deutsche Börse AG arbeitet mit zwei Varianten dem Parkett und dem Computer. Der Parkett- oder auch Präsenzhandel ist die klassische und bekannteste Form der Börse. In dieser Varianten handelt die Händler direkt vor Ort und wickeln ihre Ein- und Verkäufe durch das Zurufen von persönlichen Informationen ab. Dabei handeln die Händler entweder im eigenen Interesse oder arbeiten im Auftrag eines Kunden. Heute findet diese Art des Handelns nicht mehr in jeder Börse statt, aber in der Deutschen Börse AG gibt es das immer noch.
Heute wird der klassische Börsenhandel mehr und mehr von den elektronischen Plattformen übernommen. Viele Handelsfunktionen werden mit speziellen Computerprogrammen durchgeführt, dazu gehören nicht nur die Berechnungen, sondern auch die gesamte Kommunikation. Eingesetzt werden bei der Deutschen Börse AG Broker, die entweder auf eigene Rechnung arbeiten oder im Auftrag eines Kunden handeln. Alle Kauf- und Verkaufsaktionen werden in das Computersystem eingegeben und können dann automatisch abgewickelt werden.
Die meisten Börsen auf der Welt arbeiten heute mit speziellen Computerprogrammen, denn die Aktionen können alle wesentlich schneller und mit der ganzen Welt abgeschlossen werden. Somit ist der Computerhandel deutlich beliebter als der Parketthandel. Zudem findet der Computerhandel meist ohne einen Zwischenhändler statt und das spart Geld.
Die Aufsicht über die Deutsche Börse AG
Die Deutsche Börsen AG und alle anderen Börsen werden durch staatliche Aufsichtsämter kontrolliert. In Deutschland kümmert sich die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht um diese Kontrollen. Aber auch die Handelsüberwachungsstellen der Deutschen Börse AG hat ein Auge auf die einzelnen Aktionen. Durch die gute Kontrolle soll großer Schaden vermieden werden und auch Betrügern soll es nicht gelingen an der Deutschen Börse AG ihr Unwesen zu treiben.
Die Unternehmensstruktur der Deutschen Börsen AG
Die Deutsche Börsen AG hat zahlreiche Beteiligungen. Zu den wichtigsten gehören:
- 40% China Europa International Exchange AG
- 100% Börse Frankfurt Zertifikate Holding S.A.
- 29% BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH
- 16% Deutsche Börse Commodities GmbH
- 75% Tradegate Exchange GmbH
- 100% Eurex Global Derivatives AG
- 100% Eurex Zürich AG
- 100% Clearstream Holding AG
- 100% Deutsche Börse Systems Inc.
- 100% Deutsche Börse Services s.r.o.
- 100% STOXX Ltd.
- 100% Indexium
„The Cube“ – der Firmensitz der Deutschen Börse AG
Die Deutsche Börse AG hat den Immobilienentwickler Groß & Partner beauftragt in Eschborn ein Bürogebäude bauen zu lassen, um Gewerbesteuern zu sparen. Dafür wurde der Architekt Jürgen Engel ins Boot geholt, der für 200 Millionen Euro einen Büroturm mit einer Höhe von 87 Meter bauen ließ und eine 80 m hohe Eingangshalle. Das Hochhaus bekam den Namen „The Cube“ und hat eine Gesamtfläche von 56.000 Quadratmeter. Neben dem Hauptsitz als Deutsche Börse stellt die Deutsche Börse Photography Foundation regelmäßig Fotografien aus. „The Cube“ wurde als ersten deutsches Hochhaus mit dem Leadership in Energy and Enviromental Design ausgezeichnet. Das Gebäude wurde 2010 an die Signa Holding für 230 Millionen Euro verkauft aber die Deutsche Börse AG hat einen Mietvertrag bis 2025 mit der Option zur Mietverlängerung.
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