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Wer ist die Deutsche Bundesbank?
Die Deutsche Bundesbank ist eine juristische Person öffentlichen Rechts und die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Sie verfügt über Währungsreserven in Höhe von etwa 100 Milliarden Euro. Der Vorstand der Deutschen Bundesbank ist Axel Weber. Das Institut hat seinen Sitz in Frankfurt am Main. Durch die Gründung der europäischen Zentralbank wurde die Deutsche Bundesbank in ihren Kompetenzen radikal beschnitten. Wichtige Aufgaben der Bundesbank sind die Versorgung des Wirtschafts- und Bankensystems mit physischem Bargeld, das Auslesen von Falschgeld aus dem Geldkreislauf und der Umtausch von DM in Euro. Außerdem klärt das Institut über Sicherheitsmerkmale von Banknoten auf. Die Deutsche Bundesbank erzielt regelmäßige Gewinne aus der Refinanzierung der Geschäftsbanken. Dieser betrug im Jahr 2007 rund vier Milliarden Euro.
Die Deutsche Bundesbank hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Sie ist die Zentralbank der BRD und wurde am 1. August 1957 gegründet. In neun weiteren Städten hat die Deutsche Bundesbank Hauptverwaltungen.
Aufgaben
Die Deutsche Bundesbank ist unabhängig von den Staatsorganen. Sie befindet sich im System der europäischen Zentralbank. Dem folgend ist ihre zentrale Aufgabe die Vertretung Deutschlands in geldpolitischen Fragen des Eurosystems. Neben der Geldpolitik zählen das Finanz- und Währungssystem, die Bankaufsicht, das Bargeld und der unbare Zahlungsverkehr zu den Aufgabenbereichen der Deutschen Bundesbank.
Die Geldpolitik
Den Euro als stabile Währung zu erhalten ist die zentrale Aufgabe der Deutschen Bundesbank. Der Präsident der Deutschen Bundesbank hat einen Sitz im EZB-Rat, dem Rat der europäischen Zentralbanken. Geldpolitische Entscheidungen werden vom Präsidenten mitgetroffen. Für diese Entscheidungen steht dem Präsidenten ein Pool an Mitarbeitern zur Verfügung, die ihm beratend zur Seite stehen. Unter anderem sind dies Ökonomen und Statistiker.
Das gewaltigste geldpolitische Instrument ist die Anpassung des Leitzinses. Dieser wirkt sich direkt auch auf die Geldgeschäfte in Deutschland aus. Er gibt vor, zu welchen Preisen sich Geschäftsbanken Geld leihen können. Die Höhe des Preises wirkt sich unmittelbar auf Kreditnehmer dieser Banken aus und somit auch auf die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland.
Bankaufsicht
Die Deutsche Bundesbank überwacht die Umsetzung der geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rates in der BRD. In regelmäßigen Abständen werden alle Kreditinstitute in der Bundesrepublik überprüft. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die Kreditinstitute funktionsfähig sind und bleiben. Hier arbeitet die Deutsche Bundesbank eng mit dem BaFin zusammen, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Die Deutsche Bundesbank ist Clearingstelle für Banken und Kreditinstitute. Sie hat einen Überblick über die Verbindlichkeiten der Banken untereinander und stellt Forderungen fest.
Bargeld
Dafür, dass in ganz Deutschland ausreichend Bargeld zur Verfügung steht sorgt die Notenbank. Sie versorgt die Geschäftsbanken mit Münzen und Scheinen. Hat sich bei Banken ein Überschuss an Bargeld angesammelt, nimmt diesen die Notenbank entgegen. Beschädigte Geldscheine werden von der Notenbank angenommen und vernichtet. Gleiches gilt für Münzen. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Notenbank, Falschgeld aus dem Verkehr zu ziehen.
Unbarer Zahlungsverkehr
Neben den Bargeldgeschäften hat die Deutsche Bundesbank auch die Aufsicht über den unbaren Zahlungsverkehr. Sie überprüft Transaktionsabläufe. Geraten solche Abläufe ins Stocken, kann dies den gesamten Finanzsektoren ins Wanken bringen.
Darüber hinaus ist die Deutsche Bundesbank maßgeblich an der Standardisierung von Transaktionsabläufen beteiligt.
Die Deutsche Bundesbank als Zentralbank
Die Deutsche Bundesbank ist auch nach dem Anschluss an das System der europäischen Zentralbanken weiterhin Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland.
Transaktionen zwischen ausländischen und deutschen Banken werden mit der Unterstützung der Zentralbank getätigt. Auf diese Weise können innerhalb von Sekunden selbst Milliardenbeträgen transferiert werden.
Jedes Kreditinstitut in Deutschland ist gewissermaßen Kunde der Deutschen Bundesbank. Die Bankleitzahlen der einzelnen Institute sind die Kontonummern für die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland.
Die Deutsche Bundesbank als Staatsbank
Während der Verbraucher sich seine Bank aussuchen kann, hat der Staat nur ein Institut zur Auswahl: die Deutsche Bundesbank. Alle Behörden haben hier ein Konto. Auch Universitäten, Sozialversicherungsträger und verschiedene gemeinnützige Träger haben ein Konto bei der Deutschen Bundesbank. Diese werde auf Guthabenbasis geführt. Die Zentralbank der BRD übernimmt für die Einrichtungen die Dienstleistungen einer Bank.
Zudem können die Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank ein Konto bei ihrem Arbeitgeber unterhalten.
Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, hat die Bank neun Hauptverwaltungen, und 42 Filialen. In den Filialen kann man bis heute die D-Mark in Euro wechseln lassen.
Währungsreserven der Deutschen Bundesbank
Die Deutsche Bundesbank verfügt über ein großes Eurobarvermögen. Daneben lagern in der Bundesbank aber auch andere Währungsreserven. Hierzu zählen bspw. Gold, Silber oder ausländische Währungen. Die Verwaltung der Reserven obliegt ebenfalls der Deutschen Bundesbank.
Die Bibliothek der Deutschen Bundesbank
Die Bundesbank der BRD unterhält eine Bibliothek. Hier finden sich zahlreiche Publikationen rund um das Thema Geld, Börse, Kredit- und Finanzgeschichte. Die Bibliothek kann von der Öffentlichkeit genutzt werden. Eine Ausleihe ist aber nur als Angestellter der Deutschen Bundesbank möglich.
Im historischen Archiv der Deutschen Bundesbank lagern alle amtlichen Schriftstücke und Unterlagen, die mit dem Tätigkeitsfeld der Deutschen Bundesbank zusammenfallen. Bis zum Jahre 1948 können Unterlagen zurückverfolgt und eingesehen werden. So können sich beispielsweise Eigentumsverhältnisse klären lassen. Eine Einsicht ist für die Bürger aber nur dann möglich, wenn die Sperrfristen nach dem Bundesarchivgesetz erloschen sind. Darüber hinaus müssen verschiedene Bestimmungen erfüllt sein. Dementsprechend ist dieser Teil der Bundesbank in der Sicherheitszone des Geländes angesiedelt und kann nur nach Vorzeigen der Ausweispapiere betreten werden.
Kunst und Kultur
Seit ihrer Gründung sammelt die Deutsche Bundesbank Kunst. Vorrangig sind Künstler aus dem 20. Und 21 Jahrhundert vertreten. Die Kunstwerke werden im Hauptsitz in Frankfurt am Main, den Filialen und Hauptverwaltungen ausgestellt. Die Deutsche Bundesbank möchte der Öffentlichkeit Kunst auf diese Weise zugänglich machen und sie in den Alltag integrieren.
Daneben findet sich auch eine große Geldsammlung in den Archiven der Deutschen Bundesbank. Die numismatische Sammlung umfasst 90.000 Münzen und 260.000 Geldscheine. Der Bestand bildet große geldhistorische Zusammenhänge und Ereignisse ab. Auf Grund ihres Umfangs gilt die Sammlung der Deutschen Bundesbank international als einzigartig.
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