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Begriffserklärung
Hinter dem Begriff Dividendenrendite wird eine besondere Rendite verstanden, bei der die zu erwartende Dividende ausgehend des eingesetzten Kaptitals gemessen wird. Es handelt sich um eine klassische Kennzahl zur Bewertung von Aktien. So liegen zum Beispiel die Dividendenrenditen der bekannten DAX-Werte durchschnittlich zwischen 3 und 4 Prozent. Sie leitet sich aus der Dividende geteilt durch den Aktienkurs mal 100 % ab. Häufig ist hierbei auch von einer Verzinsung die Rede, bei der das eingesetzte Aktienkapital zugrunde gelegt wird. Zu beachten ist jedoch, dass es sich hier nicht um eine echte Verzinsung handelt, sondern lediglich um das Verhältnis des Gewinnanteils jeder Aktie am Kurs des Wertpapiers.
Dividendenrendite und Aktienrendite
Die Dividendenrendite darf nicht mit der Aktienrendite verwechselt werden. Während erstere das verhältnis der Dividende zum gegenwärtigen Kurs beschreibt, stellt die Aktienrendite eine Prozentzahl dar, wie sich der Wert einer Aktienanlage über einen bestimmten Zeitraum hinweg entwickelt hat und berücksichtigt diesbezüglich nicht nur die im Zeitraum angefallenen Dividenden, sondern auch die möglicherweise eingetretenen Kursveränderungen.
Interessant ist, dass diese Kombination von Kursverlauf und Dividendenrendite die Performance einer Aktie wiederspiegelt. Sie bezeichnet letztlich den Aktienindex. Auch der Deutsche Aktienindex (DAX) wird üblicherweise als Performance-Index bezeichnet, während der amerikanische Dow Jones keinen darstellt.
Kurzum beziehen sich die veröffentlichen Dividendenrenditen auf die von der Aktiengesellschaft zuletzt an ihre Aktionäre ausgezahlten Dividenden bezogen auf den aktuellen Aktienkurs. Die persönlichen Dividendenrenditen können sich für einen Anleger erhöhen, wenn dieser die Aktie günstiger einkauft als zum aktuellen Kurs. Der umgekehrte Fall ist natürlich auch möglich. Der DivDAX-Aktienindex gibt Ihnen eine Übersicht über die 15 Aktiengesellschaften innerhalb des DAX, welche die höchsten Dividendenrenditen aktuell besitzen.
Beispiele zur Dividendenrendite
Wenn Sie zum Beispiel für eine Aktie zu 55 Euro pro Aktien eine Dividende von 3 Euro erhalten, ergibt dies eine Dividendenrendite von 5,5 %. Falls Sie für eine 125 Euro Aktie dagegen 6 Euro pro Aktien an Dividende erhalten, so liegt interessanterweise die Dividendenrendite hier nur bei 4,8 %.
Haben Sie im nächsten Beispiel eine Aktie für 20 Euro gekauft und der aktuelle Kurs liegt bei 43 Euro sowie die Dividende bei 2 Euro je Aktie, dann ergibt sich folgende Berechnung:
Die veröffentliche Dividendenrendite liegt bei 2 Euro geteilt durch 43 Euro multipliziert mit 100 %, also bei 4,7 %. Da Sie die Aktie zu 20 Euro gekauft haben, errechnet sich die persönliche Dividendenrendite mit 2 Euro geteilt durch 20 Euro multipliziert mit 100 %, also 10 %. Durch den günstigen Einkauf ist die Dividendenrendite für Sie gestiegen.
Was wird unter Dividendenpolitik verstanden?
Die Dividenden gelten in aller Regel als Maßstab für die Wirtschaftskraft eines Unternehmens und stellen somit ein wichtiges Signal an der Börse dar. Häufig werden daher auch dann Dividenden an die Anleger ausgezahlt, wenn das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Gewinne erzielt hat. Idealerweise sollte eine Aktiengesellschaft seine Ausschüttungsquote so bemessen, dass immer ein Teil des Überschusses für Investitionen oder zur Tilgung von Schulden vorgehalten werden kann. Es gibt viele Unternehmen, die expandieren möchten oder sich vollständig entschulden wollen. Viele haben einen hohen Investitionsbedarf und möchten Ihre Wettbewerbsposition halten. Durchaus kann es trotz eines Betriebsgewinns nur zu einer geringen Dividendenausschüttung oder gar keiner kommen. Hat ein Unternehmen sein Maximalwachstum erreicht oder muss für den Betriebsablauf nur geringe Investitionen tätigen, dann kann es seinen gesamten Gewinn nach Abzug von Steuern und Zinsen an Dividenden ausschütten. Interessant ist in diesem Fall, dass diese Unternehmen hohe Dividendenrendite erreichen, obwohl dahinter nicht unbedingt auch ein sehr großer Gewinn steht. Zu den ersten Unternehmen gehören meist die modernen Technologiekonzerne, zu den zweiten Unternehmen mit hoher Dividendenrendite gehören vielfach die Versorgungsunternehmen.
Durchaus kann es vorkommen, dass die aktuellen Dividenden nicht mit dem Geschäftserfolg eines Unternehmens übereinstimmen. Viele Rückversicherungsunternehmen müssen damit rechnen, dass etwa alle 5 Jahre Naturkatastrophen eintreten, welche die erzielten Gewinne quasi aufzehren. Dennoch versuchen diese Konzerne ihre Aktionäre zu halten und zahlen auch in diesen Zeiten die Dividende in voller Höhe aus. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass der Versicherungskonzern hierdurch keinen Schaden nimmt. Diese habe sich auf die regelmäßigen Katastrophenfälle vorbereitet und diesbezüglich entsprechende Rücklagen gebildet, die auch in der Bilanz auftauchen.
Was bedeutet Dividendenrhythmus?
Mit Dividendenrhythmus wird die Anzahl der Ausschüttungen innerhalb eines Geschäftsjahres bezeichnet. Je nach Unternehmen können Sie von einer jährlichen, halbjährlichen, quartalsweisen oder monatlichen Dividendenausschüttung profitieren. Hierzulande ist die jährliche Ausschüttung am häufigsten vertreten. In den Vereinigten Staaten schütten die Unternehmen meist quartalsweise aus. Darüber hinaus sind auch halbjährliche und monatliche Ausschüttungen zu finden. Einige Unternehmen verändern auch den Dividendenrhythmus. So hat die dänische Novo Nordisk die Anzahl von jährlich auf halbjährlich erhöht. Die niederländische Unilever ist von einer halbjährlichen auf einer quartalsweisen Ausschüttung gegangen. Die französische Total änderte die Ausschüttung zunächst von jährlich auf halbjährlich und dann auf quartalsweise.
Es werden nicht nur Geldwerte ausgeschüttet
Nach § 17 Abs. 2 Nr. 2 Aktiengesetzt können nicht nur Geldwerte ausgeschüttet werden, sondern auch Sachwerte bzw. Wirtschaftsgüter. Ebenso können Anleger Aktien von Tochtergesellschaften erhalten. Dies ist in § 58 Abs. 5 Aktiengesetz geregelt. Häufig ist in diesem Fall von einer Sachdividende oder Naturaldividende die Rede. Selbst die auf der Hauptversammlung angebotene Verköstigung fällt unter den Betriff der Naturaldividende. Von einer sogenannten Stockdividende ist die Rede, wenn eine Dividendenzahlung nicht durch Geld, sondern durch die Ausgabe kostenloser Aktien erfolgt.
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