Die Duration ist eine Kennzahl, die angibt, wie hoch die durchschnittliche Kapitalbindung bei einer Geldanlage in festverzinsliche Wertpapiere dauert. Daher kann die Duration auch als Mittelwert für die Dauer bezeichnet werden, nach der Anleger Zahlungen aus der Anlage in festverzinsliche Wertpapiere erhalten. Die Duration berücksichtigt auch Ausfälle bei Zahlungen aus Anleihen.
Inhalt
Das Konzept der Duration
Eingeführt wurde die Duration im Jahr 1938 von Frederick R. Macaulay. Er war ein kanadischer Ökonom, der wesentliche Erkenntnisse und Begriffe im Bereich der Finanzen entwickelte. Macaulay arbeitet dabei mit John Richard Hicks zusammen. Die Forschungen der beiden sind auch heute noch ein großer Bestandteil der Finanzwelt. Eine der bedeutendsten Entwicklungen war die Duration. Auch heute noch wird die Duration als Macaulay-Duration bezeichnet. Es handelt sich bei der Duration eigentlich um einen Zeitpunkt. Der Zeitpunkt zwischen dem Zinsändeungsrisiko und der völligen Immunisierung ist hier gemeint bevor eine Endwertschwankung eintritt. Dabei setzt das Konzept der Duration voraus, dass sich zwei Auswirkungen auf den Endwert eines Wertpapiers widerspiegeln. Bei einem Zinsanstieg bekommt man für das Wertpapier einen geringeren Barwert als wenn ein Zinsabfall entsteht. Aufgrund der Reinvestitionsprämisse werden die Coupons allerdings deutlich höher verzinst. Das bedeutet, dass ein Zinsanstieg bei einem Wertpapier im Endeffekt zu einem höheren Endwert führen wird. Genau umgekehrt verhält es sich natürlich auch bei einer Zinssenkung. Der Zeitpunkt, der zwischen den gestiegenen Zinsen und den gesunkenen Zinsen liegt, dass ist die Duration.
Die Duration ist ein wichtiger Mittelwert zwischen den beiden oben genannten Zeitpunkten. Der Mittelwert wird durch viele wichtige Faktoren ermittelt von den Baranteilen bis hin zu den Zins- und Tilgungszahlungen. Die Duration entspricht einer Taylorreihenentwicklung. Die Taylorreihe wird zur Analyse herbeigezogen, um eine glatte Funktion darzustellen. Die dadurch entstehende Potenzreihe wird zum Grenzwert und diese Entwicklung wird als Taylorreihenentwicklung bezeichnet.
Die Modelle beim Durationskonzept
Es gibt verschiedene Annahmen, die bei einem Durationskonzept getroffen werden können:
- Flache Zinsstrukturkurve
Hierbei handelt es sich um eine vereinfachte Annahme, die durch laufzeitunabhängige Zinsen bestimmt wird. Die Zahlungen können zu verschiedenen Zeitpunkten stattfinden und werden mit einem einheitlichen Zinssatz abgeführt. - Einmalige Änderung des Marktzinsniveaus
Die einmalige Änderung findet durch eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve statt. Die Änderung stellt sich meist direkt nach dem auf der Anleihe dar. - Wiederanlage
Die Wiederanlage von Zahlungen der Kupons wird durch den Marktzins bestimmt. - Keine Steuern
Es fallen keinerlei Steuern an. - Keine Transaktionen oder Ganzzahligkeitsprobleme
Die modifizierte Duration
Die Duration wird immer in Jahren gemessen. Es handelt sich um eine wichtige Einheit. In der Praxis gibt es sehr viele Fragen rund um das Thema der Duration. Eine sehr bedeutende Frage, die durch die modifizierte Duration übernommen wird ist die Aussage, ob eine Marktzinsniveauveränderung auch eine Veränderung auf den Anleihekurs ermöglicht. Hier kommt dann die modifizierte Duration zum Einsatz. Sie übernimmt die Aufgabe anzuzeigen, um wie viel sich der Anleihekurs verändern kann. Diese Angabe wird immer in Prozentwerten gemacht. Die modifizierte Duration misst dabei die Zinssatzänderung und stellt eine Art Elastizität dar. Damit das Konzept der Duration aufgehen kann, ist das nur bei einer geringen Zinsänderung möglich. Bei der modifizierten Duration handelt es sich um eine Kennzahl, die angibt, wie hoch der Gesamtertrag einer Anleihe sein kann, wenn der Zinssatz sich ändern wird.
Durationskonzept – die Bewertung
Um eine Zinssensibilität zu beurteilen reicht es nicht aus, einfach nur die gesamte Laufzeit zu betrachten. Auch das zeitliche Anfallen der Zahlungen spielt eine sehr große Bedeutung und darf nicht außer Acht gelassen werden. Wichtig zu wissen ist, dass Zinsen sich nicht dauerhaft, sondern nur stufenweise verändern. Es kann also keine lineare Beziehung hergestellt werden und somit kann die Duration auch nicht exakt berechnet werden. Es kann durchaus dazu führen, dass die Kurssteigerung unterschätzt und der Kursrückgang überschätzt wird. Diese Aktionen fallen nur bei geringen Änderungen der Zinsen ins Gewicht. Bei größeren Zinsänderungen wird eine Preisabschätzung mit Hilfe der Konvexität gemacht.
Für wen ist die Duration wichtig?
Die Duration spielt für Anleger eine bedeutende Rolle, die Anleihen, Rentenfonds oder -EFTs besitzen. Bei allen dieser Anlageformen sollen am Ende Rendite herauskommen und die Kurse der Zinsen entwickeln sich beinah täglich weiter. Dabei bietet die Duration die Möglichkeit, dass auch Anfänger im Bereich des Anlegens die festverzinslichen Wertpapiere und ihre Renditen gut miteinander vergleichen können. So kann das Risiko im besten Fall minimiert werden.
Beispiel für Duration
Die Duration bei den Rentenfonds der Allianz liegt bei 7,8 Jahren. Das bedeutet eigentlich, dass der Zinskurs sich um 7,8% verändern wird und zwar zum Nachteil. Das heißt er wird sinken, aber nur, wenn auf der anderen Seite das Rentenniveau um nur einen Punkt steigen wird. Als kleine Hilfestellung bietet sich die Faustformel an:
„ Je länger die Restlaufzeit, desto länger ist die Duration!“
Wo lassen sich die besten Anleihen kaufen?
Im Grunde ist die Frage leicht zu beantworten. Die Anleihen sollten immer direkt an der Börse mit Hilfe eines zugelassenen Brokers gekauft werden. Der Broker hat das Recht an allen deutschen Börsenplätzen zu handeln. Er kann die Anleihen nicht nur kaufen, sondern auch verkaufen und das ist gerade bei Anleihen eine gute Lösung. Zudem kennt der Broker sich mit der Berechnung der Duration bestens aus und kann die Anleihen direkt miteinander vergleichen und seinen Mandanten die besten Anleihen vorstellen.
Die Duration der Anleihen
Es gibt drei Varianten, die für die Duration und die Anleihen heute gelten:
- Je tiefer der Nominalzins desto höher ist die Duration.
- Je tiefer der Marktzins desto höher ist die Duration.
- Je länger die Restlaufzeit desto höher ist die Duration.
Gift für Rentenfonds – die steigenden Zinsen
Viele Anleger sind der Meinung, dass steigende Zinsen sehr gut für Rentenfonds sind, aber das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Bei einem steigenden Zinsniveau bedeutet das, dass der Kurswert im Endeffekt verringert wird. Aus dem Grund sind steigende Zinsen für Rentenfonds überhaupt nicht förderlich. Ganz im Gegenteil sie schädigen die Rentenfonds sogar. Ein sinkender Zinssatz ist für Rentenfonds eigentlich perfekt, denn ein sinkender Zinssatz bedeutet einen höheren Marktzins und somit viel bessere Rendite im Endeffekt. Laien können davon ausgehen, dass der Marktkurs sich immer invers zum Marktzins verhält. Das zeigt sich vor allen Dingen in der Restlaufzeit, die in Jahren angegeben wird. Bei einer Restlaufzeit, die zwischen sieben und zehn Jahren liegt wird der Nachteil der Zinsen sehr deutlich. Gerade bei den Rentenfonds sind Manager immer darauf bedacht, die Duration zu beobachten, denn Rentenfonds sollen gute Rendite bringen und keinen Nachteil für den Anleger.
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