Jeder Wohnraum, welcher sich im Besitz der Bewohner befindet, verdient die Bezeichnung Eigenheim. Dabei spielt es keine Rolle, ob von einem Ein-, Mehrfamilienhaus oder nur einer Eigentumswohnungen die Rede ist. Im Vergleich mit anderen Ländern liegt Deutschland bei der Eigenheimquote bei weitem nicht auf den vorderen Plätzen. Der Grund hierfür liegt in den hohen Kosten für die Anschaffung eines Eigenheims. Die Bundesregierung versucht über Förderprogramme einer breiten Bevölkerungsschicht die Möglichkeit einzuräumen, in absehbarer Zeit den Erwerb eines Eigenheims zu realisieren.
Als Eigenheim wird ein Grundstück bezeichnet, auf dem ein Wohngebäude errichtet wurde, welches im Besitz einer natürlichen Person steht. Dabei darf allerdings das Wohngebäude nicht mehr als zwei Wohnungen beinhalten. Gleichzeitig muss der Eigentümer eine Wohnung selbst bewohnen, um das Objekt als Eigenheim bezeichnen zu können. Unterschiedliche Arten von Eigenheimen können sein, Ein- oder Zweifamilienhäuser, Reihenhäuser, Bungalows, Einfamilienhäuser mit Einliegerwohnung, Reihenhäuser oder Doppelhäuser. Die Definition Eigenheim kann man auch im Wohnbaugesetz nachlesen. Wohngebäude die nicht selbst bewohnt werden, gelten nicht als Eigenheim, wohl aber als Eigentum.
Inhalt
Wohnbaugesetz
§ 9 Eigenheime und Kaufeigenheime
II. WoBauG ( Wohnungsbau- und Familienheimgesetz )
(1) Ein Eigenheim ist ein im Eigentum einer natürlichen Person stehendes Grundstück mit einem Wohngebäude, das nicht mehr als zwei Wohnungen enthält, von denen eine Wohnung zum Bewohnen durch den Eigentümer oder seine Angehörigen bestimmt ist.
(2) Ein Kaufeigenheim ist ein Grundstück mit einem Wohngebäude, das nicht mehr als zwei Wohnungen enthält und von einem Bauherrn mit der Bestimmung geschaffen worden ist, es einem Bewerber als Eigenheim zu übertragen.
(3) Die in dem Wohngebäude enthaltene zweite Wohnung kann eine gleichwertige Wohnung oder eine Einliegerwohnung sein.
Eigenheim als Altersvorsorge
In den letzten Jahren ist das Eigenheim beziehungsweise Immobilienbesitz immer beliebter geworden und das liegt nicht nur daran, dass der Traum von den eigenen vier Wänden gerade für Familien geeignet ist. Durch die Niedrigzinsen bietet sich ein Eigenheim auch als eine ausgezeichnete Altersvorsorge an. Allerdings kann es zu finanziellen Schwierigkeiten kommen, wenn das Eigenheim zur unerwarteten Kostenfalle wird. Aus dem Grund ist im Vorfeld eine gute Planung ein Muss. Schritt für Schritt muss der Weg ins Eigenheim gemacht werden, damit es am Ende keine bösen Überraschungen gibt. Gerade, wenn das Eigenheim als Altersvorsorge dienen soll, gibt es ein paar Faktoren, die beachtet werden müssen. In erster Linie sollte der Kredit, der für den Bau oder den Kauf des Eigenheims aufgenommen wird, bis zur Rente abgezahlt sein. Die heutige Rente reicht meist nur noch für den Lebensunterhalt und in den meisten Fällen können von der kleinen Rente keine hohen Kreditraten gezahlt werden. Zudem sollte das Eigenheim gut abgesichert sein, das beginnt bei einer Versicherung und endet bei einem Testament.
Der Zeitpunkt für ein Eigenheim
Das perfekte Alter für den Kauf oder Bau eines Eigenheims gibt es nicht. Die Entscheidung für ein Eigenheim ist keine Frage des Alters und somit können 20 jährige, 40 jährige aber auch Rentner sich für ein Eigenheim entscheiden. Die finanzielle Sicherheit und die persönliche Lebensweise sind vielmehr entscheidet für den richtigen Zeitpunkt. Im Durchschnitt sind die Deutschen zwischen 30 und 40 Jahren, wenn sie sich ein Eigenheim zulegen. Aber in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass immer mehr Deutsche, die das Alter von 40 Jahren überschritten haben, an ein Eigenheim als Altersvorsorge denken. Der Grund liegt an den steigenden Mieten und den aktuell sehr niedrigen Zinsen, die für eine Immobilien- oder Baufinanzierung angeboten werden. Die richtige Finanzierung kann sogar dafür sorgen, dass jeden Monat viel Geld gespart werden kann und das mit einem Eigenheim, das auch gleichzeitig als Altersvorsorgen dienen kann. Somit ist der Kauf eines Eigenheims nicht nur ein persönlicher Grund, sondern kann auch wirtschaftlich sinnvoll sein.
Schritt für Schritt ins Eigenheim
Bevor der Einzug in das Eigenheim stattfindet, muss erst mal klar sein, ob es sich um einen Kauf oder einen Neubau handeln soll. Das ist eine sehr grundlegende Frage, denn ein Bau ist mit mehr Aufwand verbunden als ein Kauf. Allerdings können bei einem Selbstbau viele Faktoren wie die Größe, die Ausstattung und die Zimmeranzahl selbst bestimmt werden. Bei einem Kauf sind viele Faktoren schon gegeben und können nicht selbst bestimmt werden. Eine weitere Frage, die im Vorfeld beantwortet werden muss ist die Lage. Eigenheime können am Stadtrand stehen, auf dem Land oder mitten in der City. Hier entscheidet der künftige Besitzer und gerade, wenn es um ein Eigenheim als Altersvorsorge geht, sollte auch daran gedacht werden. Dann muss sich für die Art des Eigenheims entschieden werden von einer Eigentumswohnung über eine Doppelhaushälfte bis zu einem freistehenden Einfamilienhaus gibt es eine große Auswahl. Die Wohnfläche spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, denn beim Kauf und auch beim Bau sollte im Vorfeld klar sein, ob und wie viele Kinder mit einziehen werden oder wie viel Platz im finanziellen Rahmen liegt. Zudem ist auch die Zeit wichtig, wie viel Zeit ist vorhanden oder muss es sehr schnell gehen, das kann die Entscheidung stark beeinflussen. Nachdem diese wichtigen Fragen geklärt sind, geht es an die finanziellen Möglichkeiten.
Das Eigenheim wird in Zukunft die Finanzen immens beeinflussen und somit sollte Ehrlichkeit an erster Stelle stehen. Bei einem Eigenheim spielt das Eigenkapital eine große Rolle und zudem muss klar sein, wie hoch die monatlichen Raten für das Eigenheim sein dürfen ohne dass es zu finanziellen Schwierigkeiten kommt. Dazu bietet sich eine Liste mit den aktuellen Einnahmen und Ausgaben an, um ein konkretes Bild zu bekommen, aber auch ein Budgetrechner bietet sich an. Er kann bei den Berechnungen helfen und schnell einen Einblick verschaffen.
Der zweite Schritt beginnt mit dem Suchen nach dem Eigenheim der Wünsche. Der Rahmen für das Eigenheim ist festgelegt und dann kann es endlich auf die Suche gehen. Auch hier spielt die Zeit eine bedeutsame Rolle, denn bei ausreichend Zeit ist kein Entscheidungsdruck vorhanden und man kann sich in aller Ruhe umschauen, um das passende Eigenheim zu finden. Das Eigenheim muss immer zur Lebensplanung passen. Im Idealfall bietet sich ein Makler an, der bei der Suche helfen wird.
Nachdem das passende Eigenheim gefunden wurde, muss die Finanzierung vorbereitet werden. Gerade im Bereich des Wohneigentums geht es um sehr viel Geld und aus dem Grund müssen die Konditionen stimmen und das Angebot individuell auf den Kunden abgestimmt werden. Damit eine faire und fachgerechte Beratung durchgeführt werden kann, müssen beim Beratungsgespräch direkt alle Unterlagen mitgenommen werden. Dazu gehören nicht nur alle Unterlagen rund um das Eigenheim von dem Expose über Fotos bis hin zum Kaufvertrag, sondern auch alle Unterlagen rund um die persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Beim Kauf eines Eigenheims müssen auch eine Teilungserklärung und die Baupläne eingereicht werden. Zu den persönlichen Unterlagen gehören in der Regel:
- Auflistung aller Ausgaben (monatlich)
- Gehaltsnachweise von drei Monaten
- Steuererklärung der letzten drei Jahre
- Personalausweis oder Reisepass
Die Klärung der Finanzierung ist schon der vierte Schritt auf dem Weg ins Eigenheim. Der Berater kann verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten anbieten, die zur finanziellen Situation des Kunden passen. Unterschiede gibt es in der Länge der Zinsbindung und vor allen Dingen in der Höhe der Tilgungsraten. Zudem kann der Berater über eventuelle Fördermittel beraten, die zur Verfügung stehen. Sämtliche Details werden mit dem Berater geklärt und er steht für alle aufkommenden Fragen jederzeit zur Verfügung.
Der letzte Schritt ist dann der Abschluss des Kauf- oder Bauvertrages für das Eigenheim. Dazu ist ein Notar notwendig, der Makler und auch der bisherige Besitzer des Eigenheims oder des Grundstücks. Der Notar ist der Dreh- und Angelpunkt für einen positiven Abschluss. Er klärt nochmal über alle Einzelheiten auf bevor alle Parteien den Vertrag unterzeichnen und das Eigenheim des Besitzer wechselt.
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