Unternehmen, die erfolgreiche Wirtschaftsjahre hatten und dessen Entwicklungsprognose auf lange Sicht positiv zu bewerten ist, sind Kandidaten für einen Börsengang. Hierbei spielt es keine Rolle, ob Aktien oder Wertpapiere für die Veröffentlichung vorgesehen sind – wichtig ist zum Anfang, wenn Aktien das erste Mal an einer Börse notiert werden, wie hoch der ermittelte Kurs, sprich der Einführungskurs sein wird. Hier stellt sich aber die Frage, was unter dem Begriff Einführungskurs zu verstehen ist und wie er zustande kommt.
Inhalt
Entstehung eines Einführungskurses
Die Entstehung eines Aktienkurses ist oftmals auch für Insider der Börse ein Buch mit sieben Siegeln, da sich im Vorfeld nie vorhersagen lässt, ob sich ein Aktien- oder Wertpapierkurs in die eine oder andere Richtung bewegt. Oftmals war ein Kursverlauf mehr als überraschend, da nach Öffnung der Börse im Tagesverlauf die Tendenz eines Kurses steil nach oben ging und sich nach Abschluss des Tages als Blase herausstellte. Die Bestimmung eines Kurses hängt zu einem sehr großen Teil von der Stimmung des Marktes und vielen Randereignissen ab. Gerade bei Neuemittenten, (So werden Herausgeber von Aktien bezeichnet, die zum ersten Mal Aktien an der Börse platzieren) sind Anleger sehr neugierig und warten zumindest die erste Zeit ab, um zu sehen, welches Potenzial sich hinter den Neuerscheinungen verbirgt. Oftmals sind neue Aktien, ist erst einmal das Interesse geweckt, innerhalb von kürzester Zeit verkauft. Dieses Phänomen sorgt für einen rasanten Anstieg des Einführungskurses. Allerdings ist nicht der Kaufwert einer Aktie bestimmend für den Eröffnungskurs, sondern der Wert, der zwischen Einkauf und Verkauf liegt. Hierbei ist es entscheidend, ob Wertpapiere oder Aktien auf dem Einheitsmarkt oder dem variablen Markt emittiert werden, da die Art des Marktes von der Kursnotierung abhängig ist.
Schwankungen bei den Kursen und warum sie entstehen
Das Spekulationsgeschäft an den Börsen ist in der Regel hauptsächlich für die Gruppen bestimmt, die sich fachlich sehr gut mit Aktien, Anlegern, der Börsenstimmung und den Kursverläufen auskennen. Um an der Börse an den Geschäften teilhaben zu können, muss eine gewisse Erfahrung vorhanden sein, um weit vor einem Kursverfall zu erkennen, dass er möglicherweise kommt. Zu Beginn wurde erwähnt, dass der Verlauf niemals zu hundert Prozent bestimmt werden kann, da die Verläufe meist unvorhersehbar sind. Nimmt ein Broker aber eine gewisse Anzahl von Aktien oder Wertpapieren, die er für Anleger gewinnbringend verwalten soll, hat er nie die Aktien allein im Blickfeld, sondern sondiert mitunter auch das Umfeld des Unternehmens, das die Aktien an der Börse gelistet hat. Politische Einflüsse, Veränderungen in der Unternehmensstruktur, Absatzzahlen eines Unternehmens, Neuentwicklung von Produkten und viele Einflüsse mehr können positiv, wie auch negativ auf Aktien und Wertpapiere wirken. Die Folge ist entweder ein „RUN“ auf die Aktien oder – wie oft schon in der Vergangenheit gewesen – Panikverkäufe. Broker, die in solchen Situationen nicht schnell genug reagieren, sind im schlimmsten Fall verantwortlich für schwere Verluste der Anleger.
Wie sich ein Aktienkurs ermittelt
Die Börse wird von Käufen und Verkäufen bestimmt und von der Anzahl der Anleger, die über Broker an der Börse aktiv sind. Die Börse in Deutschland beginnt ihr Handelsgeschäft morgens um acht Uhr und endet um zwanzig Uhr, wobei die Öffnungszeiten entsprechend der Anlagenprodukte verschieden sein kann. Anleger haben innerhalb dieser Geschäftszeiten die Möglichkeit, ihren Handel mit Aktien zu betreiben. Dies bedeutet, in dieser Zeit muss beobachtet werden, wie der Verlauf zu Beginn der Börse war, wie er sich entwickelt und wie der Trend sein könnte. Diese drei Faktoren bestimmen, ob gekauft oder verkauft wird. Neben diesen Gegebenheiten spielt auch noch eine gewichtige Rolle, wie hoch der Kaufs- beziehungsweise Verkaufswert vom Anleger sein soll. Dies bedeutet das sich in dieser Zeit der Aktienkurs entwickelt und dieser in engem Zusammenhang mit dem Aktienverlauf steht. Letztendlich bestimmen Käufer und Verkäufer den Verlauf des Kurses durch ihre Bereitschaft, wie hoch ihre maximale Investition für eine Aktie sein soll und in welcher maximalen Preisklasse die Aktie verkauft werden soll. Die Differenz zwischen den beiden maximalen Verhältnissen, also dem „Bid-Price“ und dem „Aks-Price“ bestimmt den Kurs der Aktie. Dieser Kurs wird vom „Skontroführer“ ermittelt.
Skontroführer Definition
Bis 2002 wurden die Wertpapiere und Aktien von einem Börsenmakler vermittelt, verwaltet und hatten eine Beteiligung an der Kurnotierung. Die heutige Bezeichnung der Börsenmakler ist auf Skontroführer geändert worden und beschränkt sichlediglich nur noch auf das Parkettgeschäft der Börsen. Dies hat den Hintergrund, dass auch die Börse durch die Computerbörse erweitert wurde und dort die Börsenabschlüsse vom Computer durchgeführt werden. Hier wird kein Skontroführer mehr benötigt, der eine Kursnotierung durchführt.
Kursnotierung im Sinne der Börsenordnung
Dem Börsengesetz entsprechend unterliegt die Kursfeststellung den Börsenordnungen. Die Börsenordnungen werden nach Maßgabe des Börsengesetzes unter dem Paragraphen §16 (BörsG) erlassen. Die Kursfeststellungen werden laut Börsengesetz als Börsenpreise bezeichnet, die innerhalb der Börsenzeit an den jeweiligen Börsen festzustellen sind. Anhand des Börsengesetzes wird vorgeschrieben, wie die Feststellung zu erfolgen hat und untermauert dies mit dem Paragraphen 24, Absatz 2 des Börsengesetzes. Dem Gesetzestext zur Folge müssen die Kursfeststellungen der realen Marktlage entsprechen. Laut dem Paragraphen § 24, Absatz 3 ist eine direkte und sofortige Veröffentlichung der Kursfeststellung Pflicht und zwar in einer Form, die für die jeweiligen Anleger und Interessenten leicht zugänglich sein muss.
Es gibt verschiedene Arten von Kursen, die über die jeweiligen Märkte festgestellt werden:
- Der Einheitsmarkt, auch als Präsenzbörse bezeichnet
- Der variable Markt
Am Einheitsmarkt werden Wertpapiere mit geringem Umsatzvolumen gehandelt, für die in der Gesamtheit ein Einheitskurs festgestellt wird. Nach Auftragsende am Einheitsmarkt ist ein Kurs verantwortlich, der die meisten Umsätze erzielt hat. Dieser Kurs gilt demzufolge als einheitlicher Kurs für alle weiteren Kurse innerhalb dieses Marktes. An dieser Form der Kursermittlung ist der Skontroführer beteiligt.
Der variable Markt wird geprägt durch Handelsobjekte mit höherem Umsatzvolumen. Diese Umsatzverläufe bestimmen auf diesem Markt letztendlich die Kursnotierungen. Die werden gestaltet durch die jeweilige Umsatzlage von mehreren Börsenkursen und dies bezogen auf ein Handelsobjekt. Die Beendigung des Kursverlaufs wird mit dem Schlusskurs erzielt.
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