Inhalt
Was ist ein Energiedarlehen?
Der Begriff „Energiedarlehen“ ist eine Bezeichnung für eine spezielle Art von Modernisierungskredit, Dieser Modernisierungskredit kann nur unter bestimmten Voraussetzungen gewährt werden. Mit Hilfe eines Energiedarlehens können Immobilieneigentümer den Erwerb, die Montage oder der Austausch regenerativer Systeme finanzieren. Das Energiedarlehen kann dabei als Einzel- oder Ergänzungsfinanzierung angewendet werden. Mit einem Energiedarlehen wird eine Investition in erneuerbare Energien gefördert. Dies ist gleichbedeutend mit einer Investition in eine nachhaltige und umweltfreundliche Zukunft. Synonym findet man bei unterschiedlichen Kreditanbietern für den Begriff „Energiedarlehen“ auch unterschiedliche Namen, die jedoch im Endeffekt das gleiche bedeuten, wie z.B. Energiekredite, Grüner Kredite, Investitionskredite, Modernisierungskredite, Ökokredite, Solarkredite oder Umweltkredite.
Attraktiv wird das Energiedarlehen dadurch, dass der effektive Jahreszins weit unter den Zinsen und Konditionen herkömmlicher Kredite, z.B. Ratenkredite, liegt.
Heutzutage ist es keine Seltenheit mehr, die eigene Behausung mit Energie, die aus Photovoltaik- und Solaranalgen gewonnen wird, zu versorgen. Um ein solches Vorhaben zu finanzieren, empfiehlt sich die Aufnahme eines Energiedarlehens. Dieses birgt viele Vorteile und stellt somit für viele Bauherren die richtige Wahl dar.
Ein Energiedarlehen kommt, wie der Name bereits verrät, zur Förderung umweltfreundlicher Projekte sowie von erneuerbaren Energien zum Einsatz. Diesbezüglich bieten Finanzinstitute mittlerweile verschiedene Konditionen an. Auch kann die Bezeichnung des betreffenden Darlehens variieren. Dass es sich um ein Energiedarlehen handelt, lässt sich aber leicht daran erkennen, welche Einsatzmöglichkeiten und Projekte gefördert werden. Zumeist handelt es sich hierbei um Maßnahmen, welche die Realisierung von Photovoltaik- und Solaranlagen, Solar- und Geothermie, Wärmepumpen und Pelletheizungen vorsehen.
In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um sehr günstige Darlehen, die ohne die Eintragung einer Grundschuld vergeben werden. Das Energiedarlehen ist streng zweckgebunden und darf nicht für andere Ausgaben aufgewendet werden. Auch die Verzinsung erweist sich als günstig, sodass sich die Höhe der Ratenzahlungen in Grenzen hält.
Das Energiedarlehen richtet sich insbesondere an Personen, die erneuerbare Energien in ihre Immobilie integrieren und so einen Beitrag zum Umweltschutz leisten wollen. Dabei kann dieses als Einzel- oder in Form eines Ergänzungsdarlehens in Anspruch genommen werden. Dabei ist dieser Kredit nicht als Baudarlehen, sondern als Ratenkredit mit günstiger Verzinsung anzusehen. So besteht die Möglichkeit, das Energiedarlehen ergänzend zu einer bestehenden Baufinanzierung zu beantragen, um hiermit Projekte im Bereich regenerativer Energien zu finanzieren. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, zusätzlich zu jenem Darlehen eine staatliche Förderung zu beantragen. Empfehlenswerte Programme bietet in diesem Kontext unter anderem die KfW Förderbank sowie die KfW Baufinanzierung an. Diesbezüglich gilt es darauf zu achten, dass solche Förderungen stets vor dem Baubeginn einer Maßnahmen zu beantragen sind – andernfalls entfällt der Anspruch auf finanzielle Unterstützung.
Energiedarlehen werden mittlerweile von einer Vielzahl an Instituten vergeben. Dabei kann die Entscheidung für einen bestimmten Kredit jedoch schwer fallen. Aus diesem Grund ist es ratsam, im Vorfeld mehrere Angebote miteinander zu vergleichen. Diesbezüglich sollten potenzielle Kreditnehmer unbedingt einen Blick auf die Konditionen der einzelnen Institute werfen und diese einander gegenüberstellen. Des Weiteren lohnt es sich in den meisten Fällen, ein unverbindliches Angebot anzufordern. Nach der Eingabe der gewünschten Kreditsumme und der Laufzeit erhalten Interessenten so einen Überblick über die Höhe der zukünftigen Ratenzahlungen. Fallen diese zu hoch aus, kann es sich lohnen, die Laufzeit zu verlängern.
Insgesamt gesehen, ist ein Energiedarlehen allen Personen, die bei ihrer Immobilie einfach und zu günstigen Preisen Maßnahmen energiesparende Maßnahmen für den Umweltschutz realisieren wollen.
Rahmenbedingungen und Vorteile
Rahmenbedingungen und Vorteile in Kurzform:
- Günstige Zinsen
- Schnelle Beantragung und Bearbeitung
- Kein Grundbucheintrag notwendig
- Darlehenssumme zwischen 5000 Euro bis 60000 Euro
- Hohe Maximallaufzeit (bis zu 18 Jahre Laufzeit)
- Mögliche Sondertilgung
- Keine Altersbeschränkung bei Antragsstellung
- Keine zusätzlichen Sicherheiten notwendig
- Berücksichtigung der Einspeiserlöse in die Haushaltsrechnung
- Nutzung des Energiedarlehens als Ergänzung zu einer bereits laufenden Immobilienfinanzierung möglich
Eine wichtige Bedingung, die an einem Energiedarlehen gestellt wird, steht im Namen und ist die zweckmäßige Verwendung der Darlehenssumme als Investition in erneuerbare Energien bzw. regenerative Systeme. Die Auswahl der Darlehenssumme erfolgt dabei individuell je nach Bedürfnis des Immobilieneigners. Die Höhe der Darlehenssumme ist im unteren bzw. mittleren Bereich. Man kann die Darlehenssumme flexibel zwischen 5000 Euro und 60000 Euro wählen.
Ein Vorteil des Energiedarlehens besteht darin, dass die Auszahlung relativ unbürokratisch und schnell vonstatten geht. Es ist somit nicht mit langen Wartezeiten zu rechnen. Ein weiterer Pluspunkt bei jenem Darlehen besteht darin, dass auch die Möglichkeit einer Sondertilgung besteht. Das heißt, dass beim Vorhandensein der finanziellen Mittel, das Energiedarlehen auch frühzeitig zurückgezahlt werden kann. Die Laufzeit beträgt bis zu 18 Jahre, wobei sich diese natürlich nach der Beliehenen Summe richtet. Die Mindestlaufzeit beträgt ein Jahr.
Eignung
Für wen geeignet ist ein Energiedarlehen geeignet?
Sollen in eine Immobilie ein oder mehrere regenerative Systeme eingebaut und in erneuerbare Energien investiert werden, so kann das Energiedarlehen als eine attraktive und zinsgünstige Realisierungs- und Umsetzungsmöglichkeit gesehen werden. Das Energiedarlehen sollte man nicht als Baudarlehen sehen, sondern eher als einen zinsgünstigen Ratenkredit mit besonders guten Konditionen. Einer dieser Vorteile ist eine einfache Beantragung und auch die Abwicklung geht i.d.R. schnell und zügig von statten, eben als würde man einen Ratenkredit beantragen.
Bauvorhaben können entweder allein durch Energiedarlehen finanziert werden oder es besteht auch die Möglichkeit, das Energiedarlehen als eine Ergänzung zu einer bestehenden Baufinanzierung zu benutzen. Auch die Kombination des Energiedarlehens mit staatlichen Förderungen, wie sie zum Beispiel für den Einsatz von Photovoltaik gewährt werden, ist möglich.
Die Zinsen, die für ein Energiedarlehen anfallen, berechnen sich aus Darlehenssumme und Laufzeit. Mit einer maximalen Laufzeit von 18 Jahre besteht auch im Bereich der Laufzeit eine gewisse Flexibilität.
Die Installation einer eigenen Energieanlage wird immer stärker angefragt, denn nach dem Ausstieg aus der Atomenergie und die damit verbundene Umstrukturierung in der deutschen Energielandschaft, steigen die Energiekosten in Deutschland immer weiter.
Mit einer eigenen Energieanlage kann man sich von dieser Kostensteigerung ein stückweit unabhängig machen. Zudem hat man einen weiteren Vorteil, dass man Energie, die man selbst nicht benötigt, in das allgemeine Stromnetz einspeisen kann.
Für diese Einspeisung erhält man nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine gesetzlich garantierte Rückvergütung. Diese Rückvergütung kann bei der Finanzierung der Energieanlage mit eingebunden werden.
Formen regenerativer Systeme
Welche Formen regenerativer Systeme bzw. Systeme, die den erneuerbaren Energien zuzuschreiben sind, sind den freigegeben als Zweck eines Energiedarlehens?
Ein klassisches Energiedarlehen darf nur für die Finanzierung regenerativer Energien bzw. Systeme verwendet werden. Ziel der Investitionen über ein Energiedarlehen ist es, den Anteil der Nutzung erneuerbarer Energien zu erhöhen, allgemein zur Energieeinsparung beizutragen bzw. energetische Verbesserungen herbeizuführen. Zu den erneuerbaren Energien zählen Umwandlungen aus Sonnenenergie, Windenergie, Erdwärme und Wasserkraft.
Systeme, die auf erneuerbaren Energien basieren sind zum Beispiel:
- Biomasse,
- Blockheizkraftwerke,
- Gasgeneratoren,
- Geothermie,
- Pelletheizungen (Energiegewinnung aus holzverdichtetem Brennmaterial),
- Pumpspeicherwerke,
- Photovoltaik-Anlagen (Energiegewinnung aus Sonnenenergie basierend auf den Photoeffekt),
- Solarthermische Anlage (Umwandlung der Sonnenenergie in nutzbare Wärmeenergie über ein Arbeitsmedium),
- Wärmepumpen (Energie aus der Erdwärme),
- Wasserkraftwerke und
- Windkraftanlagen.
Die Kosten und Energieeinsparpotenziale von Energieanlagen, z.B. Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung inklusive des Eigenverbrauchs sind grundsätzlich abhängig vom Standort und weiteren individuellen Gegebenheiten. Mit einer Photovoltaik-Anlage für ein Einfamilienhaus kann man ca. 15% der Energiekosten einsparen und zusätzlich noch von der Einspeisevergütung profitieren. Eine solche Anlage kostet für ein Einfamilienhaus zwischen 10000 Euro und 20000 Euro. Diese Beträge passen genau in den Bereich der Summe, die im Rahmen eines Energiedarlehens gewährt werden können.
Wer darf ein Energiedarlehen erhalten?
Darlehensnehmer dürfen nur Nichtselbstständige sein. Zu dieser Regel gibt es auch Ausnahmen. So dürfen zusätzlich zu den Nichtselbstständigen auch Apotheker, Ärzte, Hausverwalter, Insolvenzverwalter, Notare, öffentlich bestellte Vermessungsingenieure, Rechtsanwälte, Steuerberater, vereidigte Buchprüfer, Wirtschaftsprüfer und Zahnärzte ein Energiedarlehen aufnehmen. Für die Ausnahmen wird zusätzlich zu den allgemeinen Unterlagen auch noch ein Nachweis über die Berufsgruppenzugehörigkeit benötigt.
Wer bietet Energiedarlehen an?
Die Beantragung eines Energiedarlehens kann bei allen deutschen Förderbanken z. B. KfW oder DKB, sowie vielen inländischen und ausländischen Banken und Finanzierungsanbietern erfolgen. Fast alle Banken, Finanzinstitute, Genossenschaftsbanken, Geschäftsbanken, Hausbanken, Sparkassen und Universalbanken gewähren ein Energiedarlehen bzw. einen Energiekredit in Verbindung mit einem Fördermittelantrag.
Die Zuteilung eines Energiedarlehens erfolgt meist ohne Grundbucheintrag, womit sich der Kreditnehmer Amts- und Notarkosten spart. Häufig verzichten Banken auf Bearbeitungsgebühren und bieten Sondertilgungskonditionen für ein Energiedarlehen an.
Förderungsmöglichkeiten
Welche zusätzlichen Förderungsmöglichkeiten gibt es noch?
Geplante Baumaßnahmen, die zur Verbesserung der Energiebilanz dienen, sollte man immer auch darauf untersuchen, ob man das Energiedarlehen mit staatlichen Fördermitteln ergänzen kann. Zum Beispiel bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem Programm „Energieeffizient Sanieren“ Bauvorhaben in den folgenden Bereichen:
- Einbau einer energieeffizienteren Heizung,
- Erneuerung der Fenster und
- Wärmedämmung
an. Die KfW kann einen Zuschuss zu den jeweiligen Baumaßnahmen gewähren, wobei Einzelmaßnahmen bis zu 2500 Euro bezuschusst werden können. Wichtig ist dann, den Antrag immer vor Beginn der Baumaßnahme bei der KfW zu stellen. Für spezielle Baumaßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Einbau einer Photovoltaikanlage stehen, hat die Bank mit dem „KfW-Programm Erneuerbare Energien – Standard“ ein eigenes Programm bereitgestellt, in welchem zinsgünstige Kredite angeboten werden.
« Zurück zum Wiki Index