Bei der Euro-Krise handelt es sich um eine vielschichtige Krise, die seit dem Jahr 2010 abläuft. Inbegriffen sind alle Staaten, die sich in der EU befinden. Dabei wird nicht nur von einer einzelnen Krise gesprochen, sondern von einer Staatsschuldenkreise, einer Bankenkrise und auch einer Wirtschaftskrise. Dabei bezieht sich der Begriff Euro-Krise nicht auf die Währung. Er bleibt einigermaßen stabil und bildet zusammen mit dem US-Dollar und der Britischen Pfund einer der stärksten Währungen in Finanzsektor.
Die Euro-Krise besteht aus vielen verschiedenen Faktoren, deren Bedeutung unterschiedlich gesehen wird. Die Entwicklung der Staatsschulden ist für viele Staaten ein großer Faktor und aufgrund der Staatsschulden der einzelnen Staaten besteht kaum die Möglichkeit, den Staaten innerhalb der EU zu helfen ohne, dass eine dritte Partei beteiligt sein muss. Allerdings wird für die Euro-Krise nicht nur Gesamtschuld verantwortlich gemacht, sondern eher die Finanzierungsprobleme. Die Finanzkrise aus dem Jahr 2007 hat dazu geführt, dass die Staatsschulden immer weiter angestiegen sind und mittlerweile sind zahlreiche EU-Staaten betroffen, darunter unter anderem Griechenland, Italien, Spanien und auch die nördlich gelegenenen Länder sind immer mehr von Problemen betroffen.
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Die Ursachen der Euro-Krise
Es kann nicht genau gesagt werden, wann die Euro-Krise eigentlich seinen Anfang genommen hat, aber es lässt sich ganz eindeutig auf die Immobilienkrise 2008 hindeuten. Der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass es zur Euro-Krise gekommen ist. In Amerika ist mit der Immobilienkrise ein Traum geplatzt, der eigentlich besagte, dass sich jeder Amerikaner ein Haus leisten kann. Aufgrund dieser geplatzten Blase sind die Zinsen gestiegen und das Vertrauen in die Banken hat immer mehr nachgelassen. Die Auswirkungen waren erst überschaubar, aber dann folgte der nächste Supergau und die wirtschaftlich schlechte Lage in Griechenland wurde bekannt. Die Bestimmungen des EU-Stabilitäts- und Wirtschaftspakets haben ein Haushaltsdefizit von 3% vorgesehen und der griechische Haushalt lag im Jahr 2009 zwischen 12 und 13%. Der Staatshaushalt musste saniert werden und somit schlossen einige Länder sogenannte Rettungspakete ab, die helfen sollten. Allerdings war Griechenland auch nur ein Land, denn es löste eine Kettenreaktion aus, dass sich immer mehr Länder zeigten, die immens Schwierigkeiten hatten. Mit Hilfe der Rettungspakete wollten die Länder die Pleite, des Euro-Landes abwenden, denn das hätte schwerwiegende Folgen, die zu einer Banken- und Unternehmenskrise in allen Ländern Europas führen könnten.
Die Auswirkungen der Euro-Krise
Von Beginn an streiten sich die Politiker über die richtige Vorgehensweise, um die Krise bewältigen zu können. Aber die Ziele sind eindeutig, der Euro soll weiterhin als Währung vorhanden sein und die nationale Volkswirtschaft muss wieder zum Laufen gebracht werden. Die Meinungen der Geberstaaten und die der hilfsbedürftigen Nationen sind recht unterschiedlich. Es gibt im Grunde keine wirkliche Einigkeit und auch über die Schnelligkeit ist keine einheitliche Meinung vorhanden. Einige Politiker sind der Meinung, dass nur drastische Sparmaßnahmen dazu führen können die Konsolidierung des Haushaltes zu verhindert und dafür zu sorgen, dass die Krise im Keim erstickt werden könnte. Andere Politiker sind hingegen der Meinung, dass die Sparmaßnahmen dazu führen werden, dass die wirtschaftliche Erholung gar nicht beginnen kann, sondern durch diese Maßnahmen im Keim erstickt werden würden.
Einig sind die Politiker der einzelnen EU-Staaten sich aber in einer Sache, es sollten neue Kontrollmechanismen her, um die Überwachung deutlich genauer zu gestalten. Nur so kann verhindert werden, dass solche Vorfälle wie mit Griechenland vorzeitig erkannt werden und somit dann auch eingegriffen werden kann. Die Experten sind der Meinung, dass die EU durchaus den Problemen gewachsen ist. Das Aufgeben der EU käme einem Rückschritt gleich und sollte nicht in Frage kommen.
Die Maßnahmen in der Euro-Krise
Es werden verschiedene Maßnahmen diskutiert, um der Euro-Krise Herr zu werden. Es werden Gesetze verabschiedet und neue Richtlinien festgelegt, die alle das Ziel haben, die Eurozone zu retten und die Schuldenkrise zu bekämpfen. Aber auch die Symptome und die Folgen sollen mit den verschiedensten Maßnahmen gemildert werden. Es gibt die verschiedensten Maßnahmen:
- Schuldenerlass
Gerade in Bezug auf Griechenland wurde eine Maßnahme ganz heiß diskutiert und das ist der Schuldenerlass. Der Schuldenerlass wird auch als Haircut bezeichnet. Durch diesen Schuldenerlass sollen die hohen Tilgungs- und Zinslasten gesenkt oder komplett ausgesetzt werden. Die Gläubiger verzichten im Grunde auf einen großen Teil der Forderungen. Ein Schuldenerlass ist aber nur möglich, wenn alle Gläubiger der Maßnahme zustimmen. Dabei muss der Schuldenerlass nicht für alle Schulden gelten, sondern kann auch nur auf einen Teil angesetzt werden. Griechenland zum Beispiel hat einen erheblichen Teil seiner Schulden erlassen bekommen. 25% der Schulden sind immer noch vorhanden und müssen weiterhin bezahlt werden. - Kredite und Bürgschaften
Der Euro-Rettungsschirm ist ein bekannter Begriff aus der Euro-Krise. Bei diesem Rettungsschirm geht es darum, dass Mitgliedsstaaten der EU den hilfsbedürftigen Staaten innerhalb der EU Notkredite oder Notbürgschaften zur Verfügung stellen. Das soll dazu führen, dass die Staatsinsolvenz vermieden wird und die Liquiditätsengpässe beseitigt werden. Mittlerweile haben einige EU Staaten den Rettungsschirm in Anspruch genommen, darunter Spanien, Irland, Portugal und auch Griechenland. Auch anderen Staaten steht der Rettungsschirm zur Verfügung, wenn sie aus eigener Kraft nicht mehr die Staatsschulden bedienen können. Allerdings ist umstritten, ob der Rettungsschirm den Staaten aus der Krise helfen kann, denn im Grunde ermöglicht der Rettungsschirm nur, dass neue Schulden gemacht werden, womit andere Schulden bedient werden. - Sixpack
Das Sixpack für Haushaltsdisziplin und gegen das makroönomische Ungleichgewicht ist ebenfalls eine Maßnahme in der Euro-Krise. Hierbei sind strenge Vorgaben von den EU-Staaten vorhanden, die dazu führen sollen, dass der verschuldete Staat sich wieder aus den Problemen ziehen kann. Dazu gehören aber auch Strafen in Milliardenhöhe. Von der Mehrheit der Staaten kann es dazu kommen, dass ein Staat innerhalb von kürzester Zeit seinen Haushalt überdenken und überarbeiten muss, um nicht weiter in die Verschuldung zu geraten. Sanktionen in Höhe von 0,2% des Bruttoinlandsprodukts können die Folge sein, wenn die Maßnahmen nicht in die Tat umgesetzt werden. - Schuldenbremse
Die Schuldenbremse ist auch als EU-Fiskalpakt bekannt. Er wurde 2012 beschlossen und besteht darin, dass die EU-Staaten sich gegenseitig ein Versprechen gegeben haben. Das Versprechen besagt, dass eine Schuldenbremse eingesetzt werden muss. Allerdings ist nicht geklärt, wie und wo die Schuldenbremse genau eingesetzt werden soll.
Neben den genannten Maßnahmen gegen die Euro-Krise gibt es weitere Maßnahmen, aber die oben genannten sind die Hauptmaßnahmen, die in Angriff genommen wurden. Viele der Maßnahmen laufen auch heute noch, um die Euro-Krise zu entschärfen.
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