Bei der Europäischen Zentralbank handelt es sich um ein Geldinstitut, das seinen Sitz im deutschen Frankfurt hat. Frankfurt ist die Stadt, die als Finanzmetropole Deutschlands bezeichnet wird und somit ist es natürlich auch nicht verwunderlich, dass die Europäische Zentralbank in der Großstadt ihren Hauptsitz hat. Die Europäische Zentralbank ist für die Verwaltung des Euros zuständig und zudem sorgt sie für die Gestaltung und Durchführung der Wirtschafts- und Währungspolitik. Die Hauptaufgabe der Bank ist die Preisstabilität, damit Arbeitsplätze geschaffen werden können und das Wirtschaftswachstum des Landes stetig steigt. Gegründet wurde die Europäische Zentralbank im Jahr 1998 als gemeinsame Währungsbehörde für die Europäische Union. Zusammen mit der nationalen Zentralbank gehört die Europäische Zentralbank zu dem Europäischen System der Zentralbanken.
Inhalt
Die Zusammensetzung der Europäischen Zentralbank
Die Europäische Zentralbank wird bei hochrangigen Tagungen auf internationaler und regionaler Ebene durch den Präsidenten der Europäischen Zentralbank repräsentiert. Zurzeit handelt es sich bei dem Präsidenten um eine Frau, Christine Lagarde. Nach der Präsidentin gibt es noch drei weitere Entscheidungsgremien, die für alle Entscheidungen rund um die Aufgaben der Bank zuständig sind. Dazu gehören:
- Der EZB-Rat der Europäische Zentralbank-Rat
Der Rat der EZB (Europäischen Zentralbank) besteht aus allen Mitgliedern des Direktoriums und den 16 Präsidenten der Landeszentralbanken, die sich in der Europäischen Union befinden. Dieses Gremium ist der wichtige Entscheidungsgeber und muss alle Entscheidungen bestimmen und ablehnen. Ohne diesen Rat funktioniert bei der EZB nichts. - Das Direktorium
Das zweite Gremium, das für die EZB zuständig ist, ist das Direktorium. Das Direktorium ist für die Überwachung der Tagesgeschäfte zuständig und setzt sich aus der Präsidentin, dem Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern zusammen. Die Mitglieder werden von den Staats- und Regierungschefs der einzelnen Länder bestimmt und sind für eine Dauer von acht Jahren im Direktorium. - Der erweiterte Rat
Der erweiterte Rat hat eine koordinierende und beratende Funktion und kann keine Entscheidungen treffen. In diesem Rat befinden sich die Präsidentin, der Vizepräsident und alle Präsidenten der Landeszentralbanken der Europäischen Union.
Die Funktion der Europäischen Zentralbank
Die Europäische Zentralbank bietet mit den Landeszentralbanken der Europäischen Union das Europäische System der Zentralbanken. Sie arbeitet im Grunde mit allen Landeszentralbanken zusammen, die sich in den Ländern befinden, die der EU angehören. Zudem arbeitet die Bank mit allen Banken im Euroraum zusammen und leitet diese als übergeordnete Bank. Dabei nehmen die einzelnen Gremien der Bank verschiedene Aufgaben ein.
- Der EZB-Rat
Er ist nicht nur für die finanzielle und wirtschaftliche Entwicklung in einer bewertenden Situation zuständig, sondern kümmert sich auch um die Währungspolitik der EU und legt die Zinssätze fest. Die Zinssätze sind maßgeblich für die Zinsen aller Banken, um sich Geld zu beschaffen, um finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. - Das Direktorium
Für die Durchführung der Währungspolitik ist das Direktorium zuständig. Sie führen nicht nur die Tagesgeschäfte der EZB, sondern bereiten zudem alle Sitzungen vor, die für den EZB-Rat notwendig sind und zudem übt das Direktorium alle Funktionen aus, deren Aufgaben durch den EZB-Rat an sie übertragen werden. - Der erweitere Rat
An allen Koordinations- und Beratungsarbeiten der Europäischen Zentralbank beteiligt sich der erweiterte Rat. Zudem kümmert er sich um alle Vorbereitungsarbeiten rund um den Beitritt von neuen Ländern, die der EU beitreten wollen. - Das Personal der EZB
- Der EZB-Rat
In der Europäischen Zentralbank arbeiten nicht nur unbefristete und befristete Mitarbeiter, sondern auch Leiharbeiter und externe Berater. Bis zum Jahr 2004 erhielt das Personal der EZB nur unbefristete Verträge, seit dem Jahr 2004 hat sich viel an der Personalpolitik verändert und alle neuen Mitarbeiter werden nur noch mit befristeten Verträgen bestückt. Bei einigen der Mitarbeiter ist mit der Zeit eine Umwandlung in einen unbefristeten Vertrag möglich.
Länder, die beteiligt sind
Die Europäische Zentralbank ist die Zentralbank für alle Länder, die in der Europäischen Union Mitglied sind. Dazu gehören die Länder:
- Belgien
- Deutschland
- Estland
- Finnland
- Frankreich
- Griechenland
- Irland
- Italien
- Lettland
- Litauen
- Luxemburg
- Malta
- Österreich
- Niederlande
- Spanien
- Slowenien
- Slowakei
- Portugal
- Zypern
Alle diese Länder sind mit der Euro-Währung bestückt. Die Bank hat Reserven in Höhe von mehr als 38 Milliarden Euro.
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank
Im EG-Vertrag steht ein vorgegebenes Ziel und die Europäische Zentralbank muss dieses Ziel erreichen und halten. Dabei richtet sich das Ziel an die Wirtschaft, die bei einer Steigung von um die 2% im Jahr liegen soll. Das bedeutet, die Europäische Zentralbank sorgt mit ihrer Geldpolitik immer dafür, dass die Inflationsrate unter 2% stabil bleibt. Die Strategie, die die Europäische Zentralbank verfolgen soll wurde durch den EZB-Rat im Jahr 1998 festgelegt und besteht bis heute. Das Ziel ist, die allgemeine Wirtschaftspolitik der EU zur unterstützen.
Dabei arbeitet die Europäische Zentralbank mit zwei Säulen Strategie. Bei diesem Konzept geht es um zwei Säulen. Die erste Säule wird als die wirtschaftliche Säule bezeichnet und richtet sich nach der Inflationsentwicklung. Dazu werden spezielle Bereiche analysiert. Dazu gehören
- Lohn und Gehalt
- Wechselkursentwicklung
- Zinssätze (langfristig)
- Wirtschaftstätigkeit und ihre Messgrößen
- Indikationen für Fiskalpolitik
- Kosten- und Preisindizes
- Verbraucher- und Unternehmensumfragen
Die zweite Säule ist die monetäre Säule, die aufgrund des realen Inlandsprodukts festgelegt wird. Aber auch die Geldumlaufgeschwindigkeit kommt zum Tragen. Diese Strategie ist sehr erfolgreich und das hat durchaus einen Grund. Die Europäische Zentralbank kann immer und zu jeder Zeit sehr flexibel auf die Marktanforderungen reagieren. Beispielsweise kann sie bei einer schlechten wirtschaftlichen Lage die Zinsen senken und dafür sorgen, dass mehr Kapital an die Geschäftsbanken ausgegeben wird. Die Banken können sich so viel schneller und aktiver refinanzieren und sich vor einer drohenden Insolvenz retten.
Die Europäische Zentralbank und die Kritiken
Auch wenn die Europäische Zentralbank für alle Landeszentralbanken zuständig ist und die Geschäftspolitik verständlich ist, gibt es trotzdem zahlreiche Kritiker, welche die Geldpolitik nicht gut finden. Gerade im Bereich des Staatsanleihenankaufs sind in den letzten Jahren viele Kritiken laut geworden. Gerade am Sekundärmarkt, zu denen Länder wie Griechenland, Portugal oder Italien gehören, gibt es Staatsanleihen die als Mittelbar oder Unmittelbar gedeutet werden können. Durch den Verkauf der Staatsanleihen an die Europäische Zentralbank kann das Land eine Insolvenz verhindern. Die Europäische Zentralbank ist meist die einzige Optik, welche die Länder noch haben und genau das scheinen die Kritiker das Problem zu sehen.
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