Sobald eine Finanzierung gewünscht wird, ist es notwendig, eine geeignete Finanzierungsform zu finden. Dementsprechend ist es umso besser, wenn man sich hier über die jeweiligen, vorhandenen Möglichkeiten auskennt, damit es machbar ist, die jeweils geeignete Finanzierungsform zu finden.
Die diversen, vorhandenen Finanzierungsinstrumente lassen sich grob in drei verschiedene Bereiche einteilen: kurz- sowie langfristige Bankkredite und sonstige Fremdfinanzierungsformen.
Inhalt
Kurzfristige Darlehen
Unter einem kurzfristigen Bankkredit werden gemeinhin Darlehen verstanden, deren Laufzeit unter einem Jahr beträgt. In der Regel wird ein solcher Kredit aufgenommen, um die Liquidität im Rahmen des alltäglichen Geschäftsablaufs zu sichern. Ebenso bieten sie sich an, um zum Beispiel Hochzinsphasen zu überbrücken oder um eine Zwischenfinanzierung eines Darlehens mit längerer Laufzeit abzusichern. Zu den kurzfristigen Darlehen zählen folgende Varianten.
Eines der kurzfristigen Darlehen, die sicherlich am bekanntesten sind, ist der Kontokorrentkredit. Hier vergeben die Banken einen gewissen Darlehensrahmen, den der Inhaber des betreffenden Kontos frei nutzen kann. Die Rückzahlung des Darlehens erfolgt jedoch nicht, wie bei anderen Darlehen, jeden Monat in gleichmäßigen Raten,sondern kann vom Kreditnehmer frei nach Wunsch vorgenommen werden. Üblicherweise ist der Kontokorrentkredit auf ein Jahr ausgelegt und wird an dem jeweiligen Zeitpunkt verlängert. Allerdings fallen bei einem solchen Darlehen in der Regel recht hohe Zinszahlungen an. In vielen Fällen kann hier ein klassischer Ratenkredit somit die deutlich bessere Variante darstellen.
Aber auch die Kreditlinie zählt zu den kurzfristigen Krediten. Diese ist eine Sonderform des oben genannten Kontokorrentkredits, die speziell auf die Wohnungswirtschaft zugeschnitten wurde. Im Bereich der Unternehmensfinanzierung ist die Kreditlinie häufig zu finden. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass hier sehr kurzfristige Darlehenslaufzeiten, wie etwa täglich, bis hin zu langfristig, beispielsweise mehr als vier Jahre, machbar sind. Außerdem ist hier oftmals eine variable Vereinbarung in Bezug auf die Zinsen gegeben. Dementsprechend bieten sich hier die verschiedensten Verwendungsbereiche an. So ist es beispielsweise möglich, die Kreditlinie als Zwischenfinanzierung zu nutzen.
Ebenso zählt der Avalkredit zu den kurzfristigen Darlehensformen. Hierbei handelt es sich um eine Bürgschaft oder aber um eine Garantie, die von einer Bank für sowie ebenfalls im Auftrag eines ihrer Kunden gegenüber einem jeweils Dritten vergeben wird. Allerdings vergibt die Bank hier kein Bargeld, sondern sie stellt hier lediglich den Namen zur Verfügung. Da bei einem solchen Darlehen somit keine Zahlungen durchgeführt werden, fallen hier auch keine Zinsen beziehungsweise Raten an, die der Darlehensnehmer begleichen muss. Im Gegenteil: bei eine Avalkredit ist nur eine Provision zu begleichen, die sich ihrerseits nach dem jeweiligen Risiko sowie der Laufzeit des Kredits richtet. Avalkredite finden beispielsweise bei Wohnungsunternehmungen ihren Einsatz.
Langfristige Darlehen
Zu den langfristigen Darlehen zählt dagegen beispielsweise der Hypothekarkredit, der ebenfalls als Kapitalmarktdarlehen bezeichnet wird. Diese Kreditart findet ebenfalls vor allem im Bereich der Unternehmensfinanzierung Verwendung. Typische, zu finanzierende Objekte sind hier beispielsweise die verschiedensten Gewerbe- sowie ebenfalls Wohnimmobilien. Üblicherweise zählt der Hypothekarkredit zu den Objektkrediten, bei deinen eine Eintragung eines Grundpfandrechts im Grundbuch erfolgt.
Zudem lassen sich die diversen Kreditangebote ebenfalls in folgende Varianten unterteilen:
- Festzins- sowie zinsvariable Kredite
- Forward Darlehen
- Annuitätendarlehen sowie Raten- und endfällige Darlehen
Diese differenzieren sich vor allem hinsichtlich ihrer Rückzahlungsmodalitäten sowie ihrer Zinsgestaltung.
Außerdem gehören Bauspardarlehen ebenfalls zu den Darlehen, die sich durch ihre lange Kreditlaufzeit auszeichnen. Wurde ein Bausparvertrag abgeschlossen, erhält der Anleger, sofern regelmäßig die vereinbarten Beiträge beglichen wurden, einen rechtlichen Anspruch auf die Gewährung eines Bausparkredits.
Innerhalb von Deutschland werden vonseiten des Staates zahlreiche, verschiedene Förderdarlehen vergeben. Diese dienen neben dem Erwerb einer Immobilie zum Beispiel ebenfalls dem Bau sowie der Modernisierung von vorhandenem Wohneigentum. Typisch hierfür sind etwa zinsgünstige Darlehen.
Doch auch Schuldscheindarlehen finden verstärkt Anwendung. Unter einem solchen Kredit wird ein langfristiges Darlehen verstanden, dass zumeist von Wirtschaftsunternehmen, die eine sehr gute Bonität aufweisen, oder auch von öffentlichen Stellen beantragt wird.
Weitere Fremdfinanzierungsarten
Neben oben genannten, kurz- sowie ebenfalls langfristigen Kreditarten, sind ebenfalls noch weitere Finanzierungsmöglichkeiten gegeben, die im Allgemeinen den „sonstigen Fremdfinanzierungen“ zugeordnet werden.
Dazu gehört etwa die Verbriefung, die sich in zwei unterschiedliche Varianten, und zwar in die true sale Struktur sowie ebenfalls in die „synthetische Struktur“ aufteilt. Generell handelt es sich bei der Verbriefung darum, dass besicherte Wertpapiere erzeugt werden. Diese dienen der Finanzierung beziehungsweise der Refinanzierung von Unternehmen sowie von Banken. Ebenso nutzt man die Verbriefung zum Risikotransfer.
Ebenso ist das Immobilien-Leasing möglich: Dabei erfolgt mithilfe eines Leasingvertrags die langfristige Überlassung der Nutzung eines Objekts durch den Leasinggeber an einen Leasingnehmer. Letzterer verpflichtet sich hierbei, die vertraglich vereinbarten Leasingraten zu begleichen.
Sale-and-lease-back-Verfahren: Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form des oben genannten Immobilien-Leasing. In dessen Rahmen befindet sich das jeweilige Objekt bereits im Eigentum des jeweiligen Leasingnehmers. Dieser veräußert das betreffende Objekt zunächst an eine Leasinggesellschaft, geht dann jedoch dazu über, es auf eine lange Frist gesehen anzumieten, um es später, wenn das vertraglich geregelte Ende der Laufzeit erreicht ist, wieder zu einem bereits ebenso bestimmten, restlichen Wert anzukaufen. Auf diese Weise ist es dem Leasingnehmer wieder möglich, liquide zu werden. Zudem profitiert der Leasingnehmer hier ebenso davon, dass ihm ebenfalls der Rückkauf des Objekts zugesichert wird.
Public Private Partnership: wird gemeinhin ebenfalls als „PPP“ bezeichnet. In dessen Rahmen entsteht ein Vertrag mit längerer Vertragsdauer zwischen einerseits einem öffentlichen Auftraggeber sowie andererseits einem privaten Unternehmen, das öffentliche Aufgaben wahrnimmt. Das betreffende Unternehmen ist hier jeweils auf eigene Verantwortung tätig und führt die verschiedenen Bau- und beziehungsweise oder diverse Dienstleistungen durch. Dabei übernimmt es die hierfür leistungstypischen Risiken. Bei PPP gilt jedoch immer eine notifizierungspflichtig.
Genussscheine zählen zu den sogenannten Beteiligungsfinanzierungen. Diese gründen auf einem schuldrechtlichen Vertrag. Hier verhält es sich so, dass der Genussrechtsemittent dem jeweiligen Inhaber der Genussrechte als eine Gegenleistung dafür, dass Kapital überlassen beziehungsweise sonstige Ansprüche abgegolten werden, Vermögenswerte gewährt. Diese bestehen sonst charakteristischer Weise lediglich im Verhältnis zu Gesellschaftern. Dabei handelt es sich unter anderem um Liquididationserlöse oder um Gewinnbeteiligungen. Jedoch gilt es hierbei zu beachten, dass Genussrechte keine Mitgliedschaftsrechte gewährleisten. Es ist jedoch machbar, diese in Genussscheine zu verbriefen, wodurch eine Erhöhung der Verkehrsfähigkeit gegeben ist. Mithilfe von Genussrechten sind flexible, auf die jeweils unterschiedlichen Bedürfnisse der teilhabenden Parteien, angepasste, sowie ebenfalls schuldvertragliche Ausgestaltungen möglich. Diese zeichnen sich zudem durch ihre variablen Ausstattungsmerkmale aus.
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