Diese Wortfindung hat nichts mit Schätzen zu tun, sondern mit Schatzbriefen. Die Bezeichnung „Finanzierungsschatz“ war der Name von Bundesschatzbriefen, die für kurze Laufzeiten von nur zwei Jahren in den Jahren von 1975 bis 2012 herausgegeben wurden. Mit dem 1. 1. 2013 endete die Zeit der Finanzierungsschätze. Neben der kurzen Laufzeit hatten diese Bundesschatzbriefe noch eine weitere Besonderheit: Eine Rückgabe der Finanzierungsschätze war ausgeschlossen. Einmal gekauft, mussten sie für ein bis zwei Jahre gehalten werden. Die Anleihen gehörten zu den abgezinsten Anlagen, was besagt, dass die Zinsen vom Kaufpreis abgezogen wurden. Am Ende der Anlagefrist erhielt der Anleger den Preis der Schatzbriefe plus Zinsen ausgezahlt. Als Mindestsumme für die Anlage galt eine Zahlung von 500 Euro. Eine Person konnte jeweils nur bis zu einer Grenze von 250.000 Euro die Finanzierungsschätze kaufen. Gekauft werden konnten sie mit Laufzeiten von 12 Monaten oder von 24 Monaten. Die Finanzierungsschätze wurden monatlich neu in Serien aufgelegt. Fällig wurden zum 20. des Monats, in dem die Laufzeit ablief. Diese Bundesanleihen waren nicht beim Börsenhandel eingeführt. Daher wurden sie von den Kursverläufen der Börsenpapiere nicht berührt. Im Jahr 2012 wurde die Einstellung der Herausgabe für die Finanzierungsschätze von der Finanzagentur des Bundes beschlossen. Es wurde auch nicht als rentabel angesehen, eine ähnlich geartete Alternative ins Leben zu rufen.
Inhalt
Bundesanleihen mit negativer Rendite
Mit Null zu Null aus einem Finanzhandel zu gehen ist wenig erfreulich, aber wenigstens kein Verlust. Bringt eine Anlage jedoch eine negative Rendite, dann ist das ein klares Verlustgeschäft. Galten die Bundesanleihen bis zur Phase der extremen Niedrigzinsen als eine sehr sichere Anlage, so spielen sie heute als Vermögensanlage gar keine Rolle mehr. 2019 ist die Rendite für Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren negativ. Damit stellen sie keine Ausnahme dar. Auch andere Staatsanleihen haben kräftig an Renditen eingebüßt. Viele andere traditionelle Vermögensanlagen haben während der Niedrigzinsphase ähnliche Entwicklungen mitgemacht. Zinsen für ein Sparbuch, ein Tagesgeldkonto, Guthabenzinsen fürs Girokonto sind gleichermaßen auf einem extrem niedrigen Niveau und pendeln weit unter der Inflationsrate, was faktisch ein Minus für die Anlage bedeutet.
Das Festgeld konnte sich trotz Niedrigzins behaupten
Es gibt einige Top Anbieter für Anlagen auf dem Festgeldkonto, die auch derzeit Zinsen anbieten, bei sich das Sparen lohnt. So gibt zum Beispiel auch noch 2019 das Festgeld mit einer Verzinsung zwischen 4,15 % und 4,85 % für 10.000 Euro, die für ein bis zwei Jahre angelegt werden. Für die Anlage der gleichen Summe für einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren werden sogar Angebote für Zinsen von über 5 % beworben. Für Anlagen in Festgeld ab 5.000 Euro für fünf bis 30 Jahren können es sogar mehr als 7 % sein. Je nach Art des Angebots wird das Festgeld zum freien Sparen oder mit einem festen Sparplan angeboten. Es gibt also auch bei den Nullzinsen und Negativzinsen noch eine herkömmliche Anlage, die sehr gute Renditen verspricht. Dagegen sind vom Zinsverfall besonders all jene Geldanlagen betroffen, die variable Zinsen anbieten.
Viele Sparer entscheiden sich daher, ihre alten Anlagen, die kaum lohnende bis gar keine Zinsgewinne bringen, umzuschichten. Unter den Anlagen mit guten Renditen gelten die Top Festgelder von einigen Anbietern als eine sehr sichere Sparform. Das Festgeld ist so gut wie risikofrei. Risiken gibt es nur, wenn das Festgeldkonto vorzeitig in der Anlagezeit gekündigt werden muss. Das kann teuer werden, denn außer Zinsverlusten sind auch Gebühren zu zahlen.
Hohe Zinsen für Risiko-Anlagen
Anlagen mit einem mittleren bis hohen Risiko erscheinen vielen Sparer als Ausweg, um trotz Zinsstillstand bei EZB gute Renditen zu erwirtschaften. Dabei handelt es sich u. a. um Anlagen wie:
- Aktien
- Aktienfonds
- Devisenhandel
- Immobilienfonds
- Fonds für erneuerbare Energien
- Weitere Fondanlagen
Meist gilt hier: Je höher die versprochene Rendite, desto höher ist auch das Risiko. Bei einigen Fondanlagen kann das Risiko sogar den Verlust der gesamten Einlagen nach sich ziehen. Dieses Risiko nehmen auch Anleger in Kauf, die sich am Handel auf dem Aktienmarkt beteiligen wollen. Insbesondere recht unbedarfte Anfänger müssen hier auch mit schmerzlichen Verlusten rechnen. Dagegen bieten die Anlagen für Aktienfonds bei einer gesunden Mischung gute Aussichten zur versprochenen Rendite zu kommen oder zumindest zu einer akzeptablen Rendite. Mindestens 10 Jahre sollte die Anlage allerdings bestehen, damit ein Gewinn abgeschöpft werden kann.
Als sichere Geldanlagen werden allgemein auch Anlagen in Edelmetalle, vornehmlich in Gold, betrachtet. Frei von Risiken ist jedoch auch diese Anlage nicht, da die Gewinn- und Verlustverläufe von den Bewegungen auf dem Markt für Edelmetalle abhängig sind. Es gibt keine voraussehbare Rendite, nur die Möglichkeit über Einkäufe bei niedrigem Kurs und die Verkäufe bei hohem Kurs zu gewinnen.
Sowohl Risikoanlagen wie Vermögensanlagen in Edelmetallen werden gemeinhin nicht als taugliche Anlage für den gesamten verfügbaren Sparbetrag angesehen. Sie sollten nur zu bestimmten prozentualen Anteilen eines Vermögens genutzt werden.
Immobilienkauf statt sparen
Niedrige Zinssätze und Nullzins/Negativzins sorgen in der Regel für Anreiz beim Konsum und beim Investieren. Trotz steigender Preise für Immobilien werden die niedrigen Kauf- und Bauzinsen für die beständige Wertanlage in eine eigene Immobilie genutzt. Dabei kommen zu günstigen Zinsen für die Darlehen noch verschiedene Formen der staatlichen Förderungen wie z. B. das Baukindergeld und geförderte extra vergünstigte Darlehen für energetisches Bauen. Die Investition in die Sanierung des eigenen alten Hauses wird durch Niedrigzins und Förderdarlehen ebenfalls begünstigt. Viele Sparer legen bisherige Gewinne aus alten Sparverträgen lieber für das Eigenkapital für den Hausbau oder für den Kauf eines Hauses an. Das Wohneigentum macht sich auch als eine Form der Alterssicherung bezahlt. Wer alle Förderung gut auszuschöpfen weiß, kann gerade beim Wohneigentum aus den niedrigen Zinsen Vorteile ziehen.
Zinsen für Geld, das Banken verleihen, sind allerdings nie gleich den Zinsen, die sie selbst für aufgenommene Gelder zahlen müssen. Wie günstig sich geringere Bauzinsen auf eine konkrete Planung zum Immobilienkauf auswirken, hängt vom jeweiligen Darlehnsvertrag sowie Faktoren der Bonität der Kreditnehmer und Laufzeit der Darlehen ab.
Die Bundesschatzbriefe sind nicht die einzigen Anlagen, die inzwischen für den privaten Anleger nicht mehr lohnend sind. Viele weitere Geldanlagen privater Sparer sind ebenfalls vom Zinssturz und der extrem langen Phase niedriger Zinsen betroffen. Dennoch gibt es noch Anlagen, die sich für den traditionellen Sparer lohnen und sicher sind.
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