Die Bezeichnung „freier Makler“ bezieht sich auf den Freihandel an den Börsen. Es handelt sich beim freien Makler somit um einen Vermittler von Börsengeschäften. Bis zum Jahr 1998 wurde unterschieden zwischen den freien Maklern, die berechtigt waren, mit allen Wertpapieren des amtlichen Marktes zu handeln und den Kursmaklern, die darüber hinaus zur Kursfeststellung berechtigt waren. Der Beruf des Börsenmaklers (Kursmaklers) war bis 1998 eine geschützte Berufsbezeichnung. Ab 1998 wurde die Trennung zwischen den beiden verschiedenen Berechtigung aufgehoben. Es gab nur noch die Börsenhändler, auch Handelsmakler. Ab Mitte 2002 gibt es auch diese Berufsbezeichnung nicht mehr. Der Börsenmakler wurde endgültig vom Skontoführer abgelöst. Der Skontoführer wird auch als Broker (engl. Gewerbsmäßige Vermittler von Börsengeschäften) bezeichnet. Skontoführer sind berechtigt, Börsenpreise innerhalb des regulierten Marktes zu ermitteln. Die Preisermittlung durch den Skontoführer ist nicht erforderlich bei einer Ermittlung über die elektronischen Handelssysteme. Die englische Bezeichnung Broker hat sich heute im Sprachgebrauch sowie für die Berufsbezeichnung durchgesetzt. Daher wird hier folgend auch nicht mehr von freien Maklern oder Börsenmaklern, sondern nur noch von den Brokern gesprochen. Dennoch gibt es einen Unterschied zum Börsenmakler/Skontoführer. Während dieser im eigenen Auftrag Handel betreiben kann, ist der Broker im Auftrag eines Kunden tätig.
Inhalt
Aufgaben des Brokers
Die Broker nehmen beim Börsenhandel eine wichtige Stellung ein. Trader (einzelne Händler) sind auf die Vermittlung eines Brokers angewiesen, wenn Sie aktiv in den laufenden Aktienhandel oder Devisenhandel einsteigen möchten.
Die Aufgaben des Brokers in der Kurzfassung:
- Beratung und Vermittlung für Börsengeschäfte
- Der Broker ist im Auftrag seiner Kunden tätig
- Der Broker ist spezialisiert auf den Aktienhandel, Handel mit binären Optionen, Rohstoffen, Edelmetallen oder als
- Forex-Broker auf den Devisenhandel, Forex
- Der Broker betreut Privat- und Geschäftskunden
- Fachkenntnis zum Börsenwissen, Börsenrecht
- Fachkenntnisse zu Methoden und Trends des Handels
- Laufende Verfolgung der Vorgänge auf den jeweiligen Märkten
Broker müssen zugelassen sein. Auch zahlreiche Banken treten als Broker auf. In dem Fall wird vom Broker auch das Depot, Bankkonto für Wertpapiere, angeboten. Große Broker als Finanzunternehmen oder Banken beschäftigen allerdings zugelassene Skontoführer für die Kursfeststellung.
Mehr und mehr Gewicht haben heute die Online-Broker. Das hat Vorteile für den Handel. Die Geschäfte werden via Internet abgewickelt. Es fallen geringere Kosten beim Handel an der Börse an. Die Eröffnung von Depot z. B. ist häufig kostenlos. Die Online-Kommunikation erleichtert den schnellen Handel mit Aktien und anderen Werten. Die Broker können ihren Kunden online Übungsflächen wie das Demo-Konto zum risikofreien Probehandel ohne Gewinn und Verlust anbieten. Das ermöglicht besonders Anfängern beim Trading den Einstieg in die Materie der verschiedenen Handelsmöglichkeiten, das Erkennen von Trends, Kenntnisse von Methoden des Tradings und der Einschätzung von Kursverläufen.
Die Broker für Forex, den Devisenhandel sind in einer großen Anzahl allerdings keine Banken. Sie bieten somit auch nicht die üblichen Brokerleistungen einer Bank, z. B. das Depot an.
Es bieten allerdings auch Online-Broker ihre Dienste aus Ländern außerhalb der EU an. In dem Fall sind die Broker nicht an das deutsche Börsenrecht und weiteres deutsches Recht gebunden. Es gelten die Gesetze und Regularien des jeweiligen Staates.
Private Trader im Börsenhandel und Broker
Private Trader beim Wertpapierhandel sind auf einen guten Broker angewiesen. Privatpersonen sind für den Handel an der Börse nicht zugelassen. Hier stellt der Broker die wichtige Schnittstelle zwischen dem Trader und der Börse dar. Dabei kann auch die Frage nach den Kosten gestellt werden. Trader stehen vor der Wahl, ob sie die Leistungen einer Bank in Anspruch nehmen, einschließlich des Depotkontos oder einen Broker ohne Bankleistungen wählen. Letztere können manchmal günstiger sein. Es ist dann ein zusätzliches Konto beim Broker einzurichten, über das die Orders abgewickelt werden. Das Zweitkonto ist besonders vorteilhaft für private Trader, die sehr aktiv und langfristig handeln und sich am Tageshandel, Day-Trading, beteiligen wollen.
Der Broker bietet dem Kunden eine Handelsplattform, auf dem er mittels seiner Orders agieren kann. Die Ausstattung dieser Handelsform, das Angebot von börsennotierten Wertpapieren ist ein entscheidender Aspekt für die Wahl des passenden Brokers. Es gibt online Vergleichsportale auch für die verschiedenen Broker aus dem In- und Ausland. Neben der Handelsplattform profitieren die Anleger vom spezialisierten Wissen des Brokers und professionellen Analysen des jeweiligen Marktes.
Spezialisierte Broker gibt es für:
- Breit gefächerte Finanzprodukte, einschließlich Forex
- CFD – Handel mit Derivaten
- Forex – Währungen
- Binäre Optionen
- Aktien, Wertpapiere
Es werden von unterschiedlichen Brokern verschiedene vergünstigte Leistungen angeboten, beispielsweise geringere Gebühren bei Käufen von einzelnen Wertpapieren, vorteilhafte Paketpreise, Handel zum Festpreis nach dem Vorbild der Flatrate usw.
Ein Broker muss nach der Art des Handels gewählt werden. Auf der einen Seite stehen dabei die Broker für Aktien, Rohstoffe, Edelmetalle, auf der anderen Seite die spezialisierten Forex-Broker für den Handel mit Devisen und CFDs. Nur wenige Broker bieten beide Handelsarten zugleich an.
Wichtige Kriterien für Online-Broker
Online-Broker bieten sich in einer großen Anzahl im Internet an. Für Neuanleger auf dem Aktienmarkt ist es schwer, eine Entscheidung für den richtigen Broker zu treffen. Einige wichtige Kriterien für die Auswahl des Online-Brokers sollten Kunden bereits kennen, bevor sie beispielsweise einen Online-Vergleich für die Broker heranziehen.
- Umfang von Service und Betreuung – z. B. kostenloses Demo-Konto, Telefon-Support, persönliche Beratung usw.
- Kostenfreie oder günstige Echtzeit Börsenkurse – ermöglichen den realen Marktüberblick, erlauben schnelle Reaktionen, Vermeidung von Verlusten durch verzögertes Reagieren beim Trading
- Gebühren fürs Depot – Depots sind bei Online-Brokers meist gebührenfrei, Gebühren können allerdings manchmal durch begrenzte Anzahl von Orders anfallen
- Orderkosten
Unabhängig, ob ein Vergleich genutzt wird oder nicht, sollte mehrere Broker genau angesehen werden. Auch Angebote, die sich auf den ersten Blick kaum unterscheiden, offenbaren häufig bei näherem Hinsehen Unterschiede bei der Vielfalt und Qualität der Leistungen.
Börsenhandel ist mit Risiken behaftet
Der Broker ermöglicht einerseits Privatpersonen, überhaupt am Börsenhandel teilzunehmen, andererseits gewährt ein guter Broker auch zahlreiche Hilfen beim Einstieg und bei wichtigen Entscheidungen. Dennoch bleibt der Handel an jeder Art von Börse mit hohen Risiken behaftet. Es können hohe Gewinne gemacht werden, es besteht aber auch die Gefahr von schmerzlichen Verlusten. Ganz verlustfrei geht dieser Handel nie vonstatten. Es kommt darauf an, wieweit sich am Ende durchgängig Gewinne verzeichnen lassen. Daher gilt es als ratsam, nie das gesamte Vermögen in den Börsenhandel zu investieren und Brokerberatungen aktiv in Anspruch zu nehmen.
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