Um den Geldkurs zu verstehen, sollte im Vorfeld bekannt sein, welche Zusammenhänge mit dem Geldkurs vorhanden sind. Der Geldkurs allein hat keine eigenständige Daseinsberechtigung, da der Geldkurs erst durch Handlung von Personen, Privathaushalten oder Unternehmen seine Wirkung erhält. Im folgenden wird erklärt, welche Kräfte vorhanden sind, die den Geldkurs durch ihr handeln in veränderliche Größenverhältnisse bewegen können:
Grob beschrieben ist der Geldkurs ein Börsenkurs. Nicht mehr und nicht weniger. Hierbei ist kein physisches Geld im Umlauf, sondern wird fiktiv gehandelt. Der Börsenkurs sagt aus, zu welchem Kurs Finanzprodukte gekauft werden können. Klassische Finanzprodukte sind zum Beispiel
- Devisen
- Wertpapiere
- Edelmetalle
- Sorten
Zu diesen Begriffen folgen weitere Erklärungen.
Wie es bekannt sein sollte, wird der Börsenkurs durch Nachfrage bestimmt. Marktwirtschaftlich gesehen heißt dies vereinfacht erläutert: Der Preis wird durch die Nachfrage bestimmt. Allerdings ist die Börse nicht so einfach auf diese simple These zu reduzieren. Hier spielen mitunter auch die politischen und die wirtschaftlichen Entwicklungen eines jeden Landes eine große Rolle, die einen ungewollten aber dennoch direkten Einfluss auf die Entwicklung eines Finanzproduktes ausüben.
Inhalt
Aktuelles Beispiel – der Brexit
Ein Referendum, sprich Volksentscheid, sprach sich – wenn auch mit knapper Mehrheit – für einen Austritt aus der Europäischen Union aus. Fakt ist, dass nach mehrmaligen Verhandlungen der britischen Premierministerin mit den Mitgliedsstaaten der EU keine Tendenz erkennbar ist, ob ein geordnetes Brexit zustande kommt, oder nicht. Diese politische Situation übt nachhaltig negativ auf die britische Wirtschaft und den an der Börse gehandelten Finanzprodukten aus. Investoren ziehen ihre unternehmerischen Vorhaben aus Endland ab, wodurch die Wirtschaft zunehmend in Bedrängnis gerät. Die Nachfrage an Exportprodukten sinkt und der Börsenkurs ist mit kurzen Ruhephasen am trudeln.
Wie sich Entscheidungen auf den Geldkurs auswirken
Wie in jedem Geschehen des Handels stehen sich zwei Personen gegenüber. Dies ist als Metapher zu verstehen, denn tatsächlich sieht sich keiner dieser beiden Handelspartner. Die Handelspartner setzen sich einerseits aus den Wirtschaftssubjekten, dem Börsenmakler (Broker) und der Börse zusammen. Die eigentliche Arbeit der Börse ist, alle beweglichen und unbeweglichen Güter, Aktien und sämtliche Finanzprodukte zu handeln. Je nach Nachfrage, steigt der individuelle Wert der einzelnen Produkte. Wirtschaftssubjekte bewerten entweder in eigener Regie den Kursverlauf an der Börse oder haben einen Broker beauftragt, die eingesetzte Summe in die jeweilig stärksten Produkte zu investieren. Hier kommt wieder der Begriff Geldkurs zum tragen.
Hausse oder Baisse – der Börsenkurs versus Geldkurs
Zwei Begriffe, die bei Anlegern entweder für Freudensprünge oder Sorgenfalten sorgen. Hausse bedeutet im Börsenjargon einen Kursanstieg hinsichtlich gehandelter Produkte. Baisse hingegen ist ein Kursabfall und zwingt Anleger, ihre Investition zu sichern und weiteren Verlusten vorzubeugen. Im Sinne des Geldkurses bedeutet dies, dass ein Anleger bereit ist, eine gewisse Summe in ein Finanzprodukt zu investieren. Hierfür bietet sich an der Börse ein Mittelwert an. Es ist ab diesem Zeitpunkt notwendig, den Wert des Produkt zu beobachten. In der Regel erkennen Profis im Vorfeld, wie die Tendenz in der Entwicklung eines Produkts verlaufen wird. Der Börsenmakler kann anhand seiner Expertise den Anleger raten, besonders in ein bestimmtes Produkt zu investieren oder, im Falle einer Baisse, ein Produkt schnell zu verkaufen. Der Geldkurs bestimmt letztendlich, ob der Anleger mit seiner Spekulation mit Gewinn oder Verlust hervorgeht.
Der Handel mit imaginären Gütern
Wirtschaftssubjekte werden in der Wirtschaftswissenschaft auch Wirtschaftseinheit genannt. Hierbei handelt es sich um einen selbstständigen Entscheidungsträger. Dies bedeutet, Wirtschaftssubjekte oder Wirtschaftseinheiten können
- private Haushalte
- Unternehmen
- der Staat
sein.
Hier stellt sich die Frage, wie diese drei Gruppen Einfluss auf den Geldkurs nehmen?
Die Antwort ist in der Tat recht simpel:
Ein privater Haushalt möchte Sorten, beziehungsweise Devisen kaufen. Der nächste Urlaub ist geplant und es ist angedacht, die fremdländische Währung mitzuführen. Hier überprüft der private Haushalt, zu welchem Geldkurs die Sorte gehandelt wird. Hierbei ist zu beachten, das der Geldkurs täglichen Schwankungen unterliegt. Der private Haushalt möchte möglichst viele Sorten oder Devisen für den Betrag in Euro erhalten und prüft täglich den Kursverlauf. Somit rechnet sich der private Haushalt aus, wie viel Sorten er bekommt, wenn der Geldkurs zu einem bestimmten Zeitpunkt am niedrigsten ist. Hierbei wechsel der private Haushalt seine heimische Währung in die Währung seiner Destination.
Unternehmen verfahren im Groben ungefähr auf die gleiche Weise wie der private Haushalt. Hier allerdings wird nicht in harte Währungen umgerechnet, sondern immaterielle Werte. Dies bedeutet, dass Unternehmen investiert zum Beispiel in Zukunftstechnologien, in Aktien, in Agrarprodukte oder Produkte aus dem Finanzsektor, wie zum Beispiel Fonds oder Anleihen. Diese Produkte werden tagesabhängig dotiert an der Börse gelistet. In diesem Zusammenhang taucht jetzt ein neuer Begriff auf, der wie der Geldkurs eine gleiche Gewichtung hat: Der Briefkurs. Dieser Kurs bezieht sich allerdings hauptsächlich auf den Verkauf von Finanzprodukten. Damit das Unternehmen mit den börsendotierten Produkte im Sinne einer Gewinnmaximierung arbeiten kann, schaltet das Unternehmen entsprechende Börsenmakler hinzu.
Als letztes Segment der Wirtschaftseinheiten kann der Staat genannt werden. Hier stellt sich wiederum die Frage, wie ein Staat oder eine staatliche Institution mit einem Geldkurs in Verbindung gebracht werden kann. Der Staat benötigt Staatsreserven. Diese Staatsreserven werden als Goldreserve gelagert. Deutschland verfügt zurzeit über 3381 Tonnen Gold, wobei 40 % in Deutschland gelagert sind und der Rest sich in Tresoren der FED in New York, Bank of England und der Banque de France befinden. Der Staat passt das Goldvermögen regelmäßig an und ist in diesem Sinne ebenso abhängig vom Geldkurs. Zusätzlich werden vom Staat Obligationen gehandelt, die als Wertschöpfung an private Haushalte oder Unternehmen verkauft werden.
Geldkurs in globaler Sicht
Der Geldkurs bezieht sich nicht auf ein Land, sondern beeinflusst den Handel mit Finanzprodukten, Devisen, Sorten oder Edelmetallen weltweit. So können Unternehmen oder private Haushalte, auch Wirtschaftseinheiten genannt, über die Börse sehen, wie der Geldkurs zum Beispiel den Kauf von Finanzprodukten über die Börse in New York oder Japan beeinflusst. Die einzelnen Börsen arbeiten zwar alle eigenständig, dennoch wirkt sich der Geldkurs beim internationalen Handel mit Devisen, Edelmetallen je nach Kursrichtung positiv oder negativ aus. Dies bezieht sich zum Beispiel auch auf den genannten Briefkurs. Endet zum Beispiel ein Börsenverlauf, können an den veröffentlichten Kurswerten eine Ergänzung mit dem Buchstaben B erkannt werden, dass zwar kein Umsatz zustande gekommen ist, dennoch Angebote auf verschiedene Produkte vorhanden waren.
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