Der Geldmarkt ist ein Teil des Finanzmarktes. In dem Bereich interagieren Geldangebote und die jeweilige Geldnachfrage in Verbindung mit dem Geldmarkzins. Die Wechselwirkungen von Angebot und Nachfrage haben kurzfristige Auswirkungen.
Wie in der Wirtschaft steht in Sachen Geld dem Angebot die Nachfrage gegenüber. Im Geldmarkt wird Handel betrieben. Hier werden allerdings keine Güter gehandelt, sondern Objekte. Zu diesen Objekten gehören unter anderem
- Zentralbankgeldguthaben
- Tagesgeld oder Termingeld
- Leihegeschäfte
- Repogeschäfte
- Geldmarktpapiere wie zum Beispiel Wertpapiere mit kurzen Fristen
- Geldmarktderivate
- Schatzanweisungen
- Wechsel
- Fazilitäten
Inhalt
Fazilitäten
Der Begriff Fazilitäten wurde 1952 das erste Mal für kurzfristige Kredite verwendet. Bei Fazilitäten handelt es sich um Bereitschaftskreditvereinbarungen. Diese Kredite sind für Mitgliedstaaten des Internationalen Währungsfonds (IWF) bestimmt. Diese können auf einen Betrag zugreifen, wenn sie zum Beispiel den Vorgaben der Haushaltspolitik des IWF nicht entsprechen. So können Devisen bis zu einem bestimmten Höchstbetrag abgerufen werden.
Teilnehmer des Geldmarktes
Der Geldmarkt bietet verschiedenen Markteilnehmern einen gewissen Handelsplatz. Als Marktteilnehmer bezeichnen sich unter anderem
- Zentralbanken, die das Geldangebot bestimmen und zur Verfügung stellen
- Kreditinstitute
- Großunternehmen
- der Staat mit all seinen Unterbereichen, sowie
- Finanzintermediäre
Finanzintermediäre sind Unternehmen mit Vermittlerfunktion. Sie treten zwischen Angebot und der Nachfrage der Wirtschaftssubjekte treten. Ihre Handlung beginnt nach der Anwendung von Finanzinstrumenten und Finanzierungsinstrumenten.
Aufgabe des Geldmarktes
Der Geldmarkt regelt die Nachfrage und das Angebot. Die Nachfrage kann in Form von Krediten bestehen, währenddessen das Angebot sich nach verschiedenen Produkten ausrichtet, wie zum Beispiel Anlagemöglichkeiten. Die Produkte haben in der Regel kurze Laufzeiten. Meistens verfügen sie über Laufzeiten von bis zu einem Jahr. Neben diesem Produkt besteht auch die Möglichkeit, Geld zu parken. Dies bedeutet, Geld kann zum Beispiel über Tages- oder Festgeldkonten angelegt werden. Diese Konten haben den Vorteil, dass bei Bedarf das geparkte Geld relativ kurzfristig zur Verfügung steht. Der Geldmarktteilnehmer ist wie erwähnt, die Europäische Zentralbank (EZB). Die wiederum steuert die Geldflussmengen. Dies geschieht in der Form, dass die Europäische Zentralbanken über den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren den Markt mit Geld versorgt oder Geld vom Markt abzieht. Das Geld wird vom Markt abgezogen, wenn die Geldmenge zu hoch ist.
Allerdings können neben den Banken und Großinvestoren auch Anleger in den Geldmarkt investieren. Hierzu stehen entsprechende Geldmarktfonds zur Verfügung, die von diversen Kreditinstituten zur Verfügung gestellt werden. Die Geldmarktfonds können mitunter auch genutzt werden, um auch hier Geld zu parken.
Der Einfluss der Europäischen Zentralbank (EZB) auf den Geldmarkt
Die Europäische Zentralbank (EZB) übt auf den Geldmarkt einen großen Einfluss aus. Entsprechende Zinshöhen werden von der Europäischen Zentralbank (EZB) entschieden, die wiederum für Refinanzierungsgeschäfte von großer Wichtigkeit sind. Entsprechend dem aktuellen Zinssatz verleiht die Europäische Zentralbank (EZB) entsprechende Geldmengen. Diese Leihe wird mit entsprechenden Gegenwerten abgesichert. In der Regel zählen Wertpapiere zu den Sicherheiten, die von der Europäischen Zentralbank akzeptiert werden. Die EZB stellt den Zins als Höchstwert dar, den andere Banken nicht überschreiten dürfen. Diese Zinsen beziehen sich auf die Leihe von kurzfristigen Krediten. Die Europäische Zentralbank (EZB) steuert über die Geldmarktzinsen zumindest teilweise die Finanzmärkte. Diese Einflussnahme wird als Geldmarktpolitik bezeichnet.
Makroökonomie und Interbank beim Geldmarkt
Der Geldmarkt besteht, wie alle Märkte, aus Angebot und Nachfrage. Dieses Wechselspiel findet zwischen Banken, Unternehmen und Verbrauchern statt. Die Produkte aus dem makroökonomischen Bereich sind unter anderem Festgeldkonten, wie auch Verbraucherkredite.
Interbank
Als Teil des Finanzmarktes dominiert der Handel mit Geld. Der Handel mit Geld hat ausschließlich kurzfristigen Charakter. Der Handel mit Geld zwischen der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Interbanken steht hierbei im Vordergrund. Für diesen Handel legt die Europäische Zentralbank den Leitzins fest. Der Leitzins wird auch als Geldmarktsatz bezeichnet. Bei dem Interbankenmodell können Banken untereinander Kapital zur Verfügung stellen, beziehungsweise Kredite gewähren. Im gleichen Atemzug können Banken untereinander Geldmarktpapiere kaufen. Bei den Geldmarktpapieren handelt es sich um Wertpapiere mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten.
Der Geldmarkt und das Liquiditätsrisiko
Der Geldmarkt macht eine permanente Liquiditätskontrolle notwendig. Dies können zum Beispiel Großunternehmen und Banken über den Geldmarkt durchführen. Besteht ein Defizit hinsichtlich der Liquidität, können die Banken und Großunternehmen sich über den Geldmarkt mit entsprechenden Geldmitteln versorgen. Bei Kapitalüberschüssen kann der Überschuss in den Geldmarkt geleitet werden. Diese Geldüberschüsse dienen in diesem Fall als verliehenes Geld.
Der Geldmarkt und seine Finanzinstrumente
Wie am Anfang erwähnt, wird auf dem Geldmarkt mit Objekten aus dem Finanzsektor gehandelt. Diese Objekte dienen im Geldmarkt unter anderem auch als Finanzinstrumente. Hier werden die klassischen Finanzinstrumente erklärt:
Repogeschäfte
Ein Wertpapier beim Kauf mit dem Verkauf kombiniert. Diese Handlungsweise ist allerdings auch umgekehrt möglich. Der Rückkauf wird bereits beim Verkauf mit einer festen Summe ausgehandelt. Die Laufzeit für Repogeschäfte beträgt bis zu zwölf Monate. Während dieser Zeit verbleibt das Wertpapier beim Käufer. Nach den zwölf Monaten kauft der Verkäufer die Wertpapiere zu dem vereinbarten Preis zurück.
Wertpapierleihe
Ein Wertpapier wird verliehen. Über die Leihe kann der Leihende vollumfänglich verfügen. Die Beendigung der Leihe wird mit der Zahlung einer Gebühr vergütet.
Tagesgelder, beziehungsweise Termingelder
Bei diesen Produkten handelt es sich um Anlagemöglichkeiten von bis zu zwölf Monaten.
Geldmarktderivate
Folgende Produkte gehören zu den Geldmarktderivaten:
Die Geldmarktsteuerung durch die Europäische Zentralbank (EZB)
Der Geldmarktzins ist das wichtigste Werkzeug für die Europäische Zentralbank. Es gibt verschiedene Zinsarten beim Geldmarktzins, die sich durch folgende definieren:
- Einlagesatz
- Spitzenrefinanzierungszinssatz
- Hauptrefinanzierungszinssatz
Die Zinsen, die eine Bank für geliehenes Geld bezahlen muss, nennen sich Refinanzierungszinssätze. Diese Zinsen werden dem Geldmarkt zugeführt. Legen Banken und Großunternehmen Geld bei der Europäischen Zentralbank an, erhalten sie dafür Zinsen im Sinne des Einlagensatzes. Muss Geld auf den Markt geleitet werden, benötigen Banken einen gewissen Anreiz über die Geldmarktzinsen. Über diesen Weg können Banken sich mit entsprechenden Krediten versorgen. Die Folge dieser Kredite ist, dass die Banken an ihre Verbraucher Kredite mit ansprechenden Zinssätzen vergeben können. Niedrigzinsen haben zum Beispiel auch positive Auswirkungen in verschiedenen Branchen. Dies bewirkt die Geldmarktpolitik der Europäischen Zentralbank.
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