Mit der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes wird die Geldmenge beschrieben, die innerhalb eines Jahres umgesetzt wird und dies als Durchschnittswert. Hierbei werden alle Zahlungsmittelarten erfasst. Zu den Zahlungsmittelarten gehören unter anderem:
• gesetzliche Zahlungsmittelarten
• sonstige Zahlungsmittel wie
• Überweisungen
• Schecks
• Wechsel
• Lastschriften und Geldersatzmittel wie
• Briefmarken
• Wertmarken
• Gutscheine
• Schuldscheine
• Kreditbriefe
• Kreditkarten
• Guthabenkarten
Inhalt
Mikroökonomie und Makroökonomie
Mikroökonomie
In der Volkswirtschaft werden Begriffe wie Mikroökonomie und Makroökonomie verwendet. Bei der Mikroökonomie ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes schneller als bei der Makroökonomie. Entsprechend der Umlaufgeschwindigkeit kann eine Formel verdeutlichen, um wie viel schneller das Geld innerhalb eines Jahres läuft:
V = Umsatz : Geldmenge : Zeit
Die Formel richtet sich an einem Beispiel aus, das eine Geldumlaufgeschwindigkeit verdeutlichen soll:
Ein Bauer benötigt eine Reparatur an seinem Mähdrescher. Hierfür schlachtet er ein Schwein und verkauft das Fleisch an einen Metzger. Der Metzger verkauft das Fleisch für eine Betriebsfeier an einen Cateringservice. Der Cateringsservice richtet eine Betriebsfeier einer Mechanikerwerkstatt aus. Die Mechanikerwerkstatt repariert den Mähdrescher.
Bauer verkauft Fleisch an Metzger für 200,00 Euro
- Metzger verkauft Fleisch an Cateringservice für 400,00 Euro
Cateringservice richtet Betriebsfeier für Merchanikerwerkstatt aus für 400,00 Euro
- Mechanikerwerkstatt repariert Mähdrescher für 450,00 Euro
Gemessen an der Formel bedeutet dies nun:
450,00 € : 400,00 € : 1 Jahr = 1,25 €/Jahr
Anhand dieses Beispiels ist zu erkennen, dass dieses Geld ungefähr 1,25 Mal umgelaufen ist.
Makroökonomie
Um die Makroökonomie erklären zu können, sollte ein Begriff im Vorfeld definiert werden. Mit der Bezeichnung „Kassenhaltungskoeffizienten“ wird die Verweildauer des Geldes in einer Kasse angezeigt. Mit dem „Kassenhaltungskoeffizienten“ wird eine volkswirtschaftliche „Kennzahl“ bestimmt, mit dem ein Anteil des Einkommens im Sinne der Wirtschaftssubjekte, wie private Haushalte, Unternehmen oder der Staat, in der Kasse gehalten werden soll.
Bei der Makroökonomie verhält sich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes gegensätzlich wie der der Mikroökonomie. Unter der Makroökonomie wird das Verhältnis einer gesamtwirtschaftlichen Summe bezeichnet. In der Summe sind alle Käufe, beziehungsweise ihren Geldwert. Als weitere Beschreibung kann aber auch die Einkommensgröße der Gesamtwirtschaft zum Geldbestand der Gesamtwirtschaft dienen. Somit bezeichnet die Makroökonomie die durchschnittliche Haltedauer des Geldes.
Die Einkommensumlaufgeschwindigkeit
Unter den Umlaufgeschwindigkeiten sind mehrere Formen vorhanden, mit denen eine Betrachtung auf die Geldmenge ermöglicht wird. Mit der einfachsten Form – die bezieht sich auf die Umlaufgeschwindigkeit des Einkommens – wird ein Bezug hergestellt auf das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der gesamtwirtschaftlichen Einkommensgrößen. Um diese Formen in der Berechnung unterscheiden zu können, werden verschiedene Maßangaben verwendet. Für jede Maßeinheit wird die entsprechende Abkürzung verwendet.
• Y = Abkürzung für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nominal
• M1, M2 und M3 = Arten der jeweiligen Geldmengen
• V1,V2 und V3 = die jeweiligen Umlaufarten des Geldes
Einkommen und Bruttoinlandsprodukt
Was ist Einkommen?
Einkommen kann aus verschiedenen Einnahmequellen herrühren. So findet ein Einkommen über reguläre Arbeitsleitungen in Form von Lohn- und Gehaltszahlungen statt. Des Weiteren ist Einkommen in Form von Zinsleistungen auf Vermögen möglich, sowie in Form einer Grundrente wegen der Bereitstellung von Grund und Kapital.
Eine weitere Einkommensart ist der Residualgewinn. Dieser rührt aus unternehmerischer Tätigkeit, auch allgemein bekannt als Unternehmergewinn. Es sind noch weitere Einkommensarten möglich, wie zum Beispiel aus freiwilligen Zuwendungen und aus Ansprüchen hinsichtlich rechtlicher Auseinandersetzungen, wie auch als Differenzialeinkommen. Differenzialeinkommen ist eine Sammelbezeichnung für Grundrenten und Produzentenrenten.
Was ist das Bruttoinlandsprodukt?
Als Bruttoinlandsprodukt werden alle Waren und Dienstleistungen bezeichnet, die innerhalb eines Jahres in einer Volkswirtschaft erzielt wurden.
Trends innerhalb der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
Unter Beobachtung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes lassen sich langfristig, aber auch mittelfristig Trends ablesen. Die Geldmenge, die für ein Inlandsprodukt benötigt wird, richtet sich nach den Trendverläufen, die anhand der Kursverläufe abzulesen sind. Ein steigendes Inlandsprodukt benötigt demnach auch mehr Geld. Entsprechend der Geldumlaufgeschwindigkeit ist allerdings die Geschwindigkeit die Basis, um abwägen zu können, ob Geldmengen benötigt werden. Wenn der Geldeinsatz innerhalb einer Volkswirtschaft sinkt und somit der Geldumlauf ins Stocken gerät, kann dies verschiedene Ursachen haben. Eine der wichtigsten Ursachen findet sich in der Zurückhaltung der Kunden, die weniger in Waren und Dienstleistungen investieren, was zuletzt auch Folgen für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes hat. Je weniger Geld in Umlauf gebracht, desto langsamer ist die Zirkulation der Geldmengen.
Dies ist in der Art zu verstehen, dass hundert Euro ausgegeben werden, die allerdings hinsichtlich des Prinzips der Geldumlaufgeschwindigkeit mindestens einmal im Jahr wieder beim Kunden zurückkommen. Ist eine Wirtschaft schwächelnd oder gibt es Warnsignale aus der Geldpolitik, beziehungsweise steigende Zinsen hinsichtlich der Investitionskredite, werden Investitionen der Wirtschaft still gelegt, bis sich hinsichtlich der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank eine Entspannung abzeichnet.
Umlaufgeschwindigkeit des Geldes hinsichtlich der Arbeitsmarktpolitik
Je nach arbeitsmarktpolitischen Tendenzen, beziehungsweise der Angaben hinsichtlich der Beschäftigungszahlen der jeweils laufenden Wirtschaftsjahre ergibt sich eine entsprechende Einkommenssituation, die sich auf die Kaufkraft auswirkt. Mit geringeren Beschäftigungszahlen wird die Situation hinsichtlich des Geldflusses eingetrübt. Dies wirkt sich marktwirtschaftlich auf die Gesamtwirtschaft durch niedrigere Absatzzahlen aus. Dementsprechend werden Investitionen in diesen Zeiten heruntergefahren. Die Geldumlaufgeschwindigkeit bremst sich durch marktwirtschaftliche Negativwerte aus. Damit die Geldumlaufgeschwindigkeit wieder Fahrt aufnimmt, müssen Anreize in die Wirtschaft gestartet werden. Diese Anreize werden aktuell durch die Nullprozentzinsen der Europäischen Zentralbank über einen ungewohnt langen Zeitverlauf künstlich gehalten. Durch diesen Motor für die jeweiligen Volkswirtschaften der Europäischen Staaten wird die Wirtschaftsleistung gefördert und dementsprechend die Kaufkraft durch steigende Zahlen des Arbeitsmarktes gesteigert. Dementsprechend ist zu bemerken, dass die Volkswirtschaft und die Marktwirtschaft einen direkten Einfluss auf die Geldumlaufgeschwindigkeit ausüben.
Wirtschaftliche Prognosen hinsichtlich der Geldumlaufgeschwindigkeit
Derzeit erleben die Wirtschaftsnationen innerhalb der EU ein gleichbleibendes Wachstum hinsichtlich der Realwirtschaft. Die Wachstumswahrscheinlichkeit hinsichtlich der Zukunft wird bestimmt davon, ob Inflation sich auf die wirtschaftlichen Bemühungen auswirkt. Eine Inflation hat die Auswirkung, dass die Geldumlaufgeschwindigkeit zunimmt. Die Angst vor einer weiter steigenden Inflation, die möglicherweise sogar in eine Depression endet, lässt sich als Anstieg der Geldumlaufgeschwindigkeit verzeichnen. Im Falle einer längerfristig anhaltenden Inflation wird ein Zeitpunkt erreicht werden, in der die Geldumlaufgeschwindigkeit ihren Höhepunkt erreicht hat. In diesem Fall besteht die Gefahr einer absoluten Umkehr.
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