Auf der ganzen Welt ist Geld im Umlauf. Geld bestimmt das alltägliche Leben. Keine Waren oder Dienstleistungen sind erhältlich, steht dafür nicht die erforderliche Menge an Geld zur Verfügung. Hier stellt sich aber die Frage, wie viel Geld ist eigentlich im Umlauf bezogen (bezogen auf Deutschland) und wer sorgt dafür, dass das Geld immer in ausreichender Menge vorhanden ist? Der Begriff Geldvolumen ist hier ein Fachbegriff aus der Volkswirtschaft. Ökonomen verwenden diesen Begriff oder aber auch den Begriff Geldmenge. Mit dem Begriff wird beschrieben, welche Art von Geld damit gemeint ist. In der Finanzbranche ist von Geldfluss, Geldmenge, Finanzierung, Finanzierungsmodellen und Refinanzierung die Rede. In erster Linie ist aber nun zu klären, was Geldmenge oder Geldvolumen überhaupt bedeutet.
Inhalt
Geldvolumen Definition
Bei der Definition Geldvolumen fällt ein Begriff ganz besonders auf, da er im deutschen Sprachgebrauch eher untypisch wirkt. Der Begriff „Nichtbanken“ durchläuft das gesamte Spektrum des Finanz- und Kapitalwesens. Unter Nichtbanken sind alle privaten Haushalte zu verstehen, ebenso wie Unternehmen, sowie der Staat und das Ausland. Hier ist es wichtig zu berücksichtigen, dass keine kreditwirtschaftlichen Hintergründe zu vermuten sind. Nun zurück zum Geldvolumen. Als Geldvolumen ist der gesamte Geldbestand innerhalb einer Volkswirtschaft zu verstehen, der sich bei den vorher beschriebenen „Nichtbanken“ befindet. Die Geldmenge kann durch Geldschöpfung beeinflusst werden. Grob gesagt: Ist zu wenig Geld im Umlauf, wird neues Geld in den Markt geflutet. Ist zu viel Geld auf dem Markt, kann diese gesenkt werden, indem zum Beispiel Kredite bedient werden. Für diesen Zweck wird auf das Geld zurückgegriffen, dass sich im Umlauf befindet und zum Beispiel in die Zinstilgung geführt. Diese Maßnahme wird häufig vom Staat genutzt, um die Staatsverschuldung zu senken.
Den positiven Geldmengen stehen allerdings auch negative Werte gegenüber. Diese negativen Werte beziehen sich in diesem Punkt auf Verbindlichkeiten, die ungefähr in gleicher Höhe den Geldmengen gegenüber stehen. Damit Institutionen wie Zentralbanken oder die Volkswirtschaftslehre ein adäquates Werkzeug zur Verfügung haben, um die Geldmenge sicher bestimmen zu können, stehen ihnen Geldmengenaggregate zur Verfügung. Eine leichtere Bezeichnung des Geldes wurde somit durch den Buchstaben „M“ ermöglicht. Dieser Buchstabe leitet sich aus dem englischen ab und bedeutet „money“. Geldmengenaggregate arbeiten mit verschiedenen Unterebenen, die aus dem Bereich „M“ beginnen. So arbeitet ein Geldmengenaggregat mit Teilmengen. Dies bedeutet zur Veranschaulichung „M“ zuzüglich der Zahl 0 bis 3 beschreibt die Art des Geldes, die hinter den Kürzeln steht.
Eine Ähnlichkeit findet sich zum Beispiel im Geldmengenziel, das ebenfalls eine Definition der Geldarten über die Geldmengenaggregate vornimmt. Insgesamt gibt es drei Arten von Geldmengen.
Eng gefasste Geldmengen (M1) | Bargeld und Sichteinlagen mit der Option, in tägliches Bargeld umgewandelt oder für bargeldlose Zahlung verwendet zu werden. |
Mittlere Geldmengen (M2) | Termineinlagen mit einer zweijährigen Laufzeit und Spareinlagen mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist |
Weit abgegrenzte Geldmenge (M3) | Geldmarktfondanteile, Geldmarktpapiere, Schuldverschreibungen mit einer zweijährigen Laufzeit und Repogeschäfte |
Geldmengensteuerung durch Geldschöpfung
Wie bereits erwähnt, muss immer ausreichend Geld im Umlauf sein. Wenn notwendig, werden von den Zentralbanken, wenn erforderlich, Einflussnahmen durch die sogenannte Geldschöpfung gestartet. Was aber bedeutet der Begriff Geldschöpfung?
Mit der Geldschöpfung wird neues Geld geschaffen. Die Zentralbanken, in diesem Fall die Europäische Zentralbank (EZB), hat die Befugnis und Aufgabe, im Falle einer Geldverknappung entsprechend neues Geld herzustellen. Dies betrifft Bargeld und darf allerdings auch nur von der Europäischen Zentralbank durchgeführt werden. Neben der Schaffung von Bargeld sind auch noch eine weitere Geldform vorhanden, die eventuell auch angepasst werden müssten. Das Giralgeld, oder auch Buchgeld bezeichnet, wird allerdings von den staatlichen und privaten Banken erzeugt. Buchgeld befindet sich auf den Konten der Kunden der jeweiligen staatlichen oder privaten Bank und ist nur fiktiv vorhanden. Der Kunde sieht anhand der Kontoauszüge, wie viel Geld sich auf den Konten befindet. Giralgeld wird erst zu Bargeld, wenn der Kunde das Geld vom Konto abhebt.
Geld, das von Zentralbanken geschaffen wird, nennt sich auch Zentralbankgeld. Um staatliche und private Banken mit entsprechendem Zentralbankgeld zu versorgen, werden in der Regel Kredite an die Banken zum jeweils gültigen Zinssatz vergeben. Das Geld wird allerdings nur im Gegenzug gegen Sicherheiten vergeben. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Zentralbanken Aktiva und Wertpapiere aufkaufen und die Banken über diesen Weg mit Bargeld versorgen.
Ist zu viel Geld auf dem Markt, erfolgt die Steuerung zur Minderung des Geldvolumens auch über die Geldschöpfung. Banken haben zugelassen, dass Aktiva oder Wertpapiere von den Zentralbanken aufgekauft wurden, um die Liquidität der Banken zu erhöhen. Somit wurde das Geldvolumen erhöht. Wenn das Geld wieder vom Markt verschwinden muss, kaufen die Banken die Aktiva und Wertpapiere von den Zentralbanken zurück. Im Grunde bezahlen Banken ihre Wertpapiere und Aktive mit dem Geld, was sie von den Zentralbanken erhalten haben. Das Geld, was an die Zentralbanken zurückgeflossen ist, wird vernichtet.
Ativa und Wertpapiere in der Definition
Der Begriff „Aktiva“ stammt aus der Buchhaltung und beschreibt das Vermögen, das einem Unternehmen im positiven Bereich der Buchhaltung zur Verfügung steht. Hierbei gibt es verschiedene Arten von Aktiva, wie zum Beispiel
- Anlagevermögen
- Umlaufvermögen
- Rechnungsabgrenzungsposten
- Latente Steuern
- Unterschiedsbetrag aus Vermögensrechnung
Unter Wertpapiere sind Urkunden, in denen Ansprüche verbrieft werden. Diese Ansprüche können sich zum Beispiel auf Forderungen hinsichtlich Darlehen bestehen. In einfacher Form werden diese Verbriefungen auch über Schuldscheine getätigt. Werden Wertpapiere ausgestellt, wobei diese in der Form frei wählbar sind, bekommt der Leistungsanspruch gegenüber dem Schuldner eine andere Gewichtung. In Deutschland steht keine manifeste Beschreibung bezüglich der Wertpapiere zur Verfügung. In der Bezeichnung verfügen die Wertpapiere allerdings über eine Liberalfunktion. Dies bedeutet, dass der Schuldner durch die Zahlung der geforderten Summe von seiner Schuld befreit ist. Hierbei ist es unerheblich, wer das Wertpapier zur Vorlage bringt.
Wonach sich der Bargeldbedarf richtet
Der Bargeldbedarf richtet sich in erster Linie nach den Nichtbanken, also den privaten Haushalten, den Unternehmen und dem Staat. Im Falle von Krediten mit niedrigen Zinsen ist die Aufnahme von Krediten durch Nichtbanken mit hoher Wahrscheinlichkeit lohnenswerter, als wenn Kredite mit Normalzins abgerufen werden. Bei gesteigertem Bedarf werden Geldmengen von den Zentralbanken an die entsprechenden staatlichen und privaten Banken vergeben, wodurch auch weitere Kreditanfragen bedient werden können.
« Zurück zum Wiki Index