Unter einem Gemeinschaftskredit versteht man einen Zusammenschluss von Kreditgebern, die in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit die Summe für einen hohen Kredit zusammenlegen. Bei einem Gemeinschaftskredit handelt es sich in erster Linie um einen sehr hohen Kredit, der meist bei mehreren Hunderttausend Euro oder noch mehr liegt. So eine hohe Kreditsumme kann ein Kreditgeber allein meist kaum aufbringen und aus dem Grund werden mehrere Kreditgeber ins Boot geholt. Um einen Gemeinschaftskredit vergeben zu können müssen die Kreditgeber in einer GbR zusammengeschlossen werden. Bei diesem Zusammenschluss handelt es sich um eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Die Kreditgeber werden mit Hilfe eines Gesellschaftsvertrages zusammengeschlossen. Der Begriff Gemeinschaftskredit kommt im Bankwesen vor und ist eigentlich im geschäftlichen Umfeld Zuhause, aber auch immer mit im Bereich der Privatkredite. Im Bereich der Privatkredite ist ein Gemeinschaftskredit ein spezieller Kredit, der von mehreren Personen aufgenommen wird. In der Regel handelt es sich um Eheleute, die sich ein Haus bauen oder kaufen wollen.
Inhalt
Der Gemeinschaftskredit und seine Vorteile
Der erste und entscheidendste Vorteil bei einem Gemeinschaftskredit ist mit Sicherheit das Risiko. Bei einem normalen Kredit, der von einer Person aufgenommen wird, trägt nur diese eine Person das Risiko, den Kredit nicht zurückzahlen zu können. Bei einem Gemeinschaftskredit wird das Risiko auf mehrere Personen verteilt. Vor allen Dingen werden aber auch die Pflichten geteilt, denn ein Gemeinschaftskredit wird nicht nur von mehreren Personen aufgenommen, sondern muss auch von mehreren Personen zurückgezahlt werden. Die Verantwortung und auch die Rückzahlung wird mindestens durch zwei geteilt.
Auch für die Banken entstehen viele Vorteile bei der Vergabe eines Gemeinschaftskredites. Auch bei Ihnen beginnen die Vorteile mit einem geringeren Risiko, denn die Kreditsumme wird nicht von einer Person zurückgezahlt, sondern von mindestens zwei Personen. Somit verringert sich das Risiko um die Hälfte. Zum anderen können die Banken viel bessere Konditionen anbieten, da das Ausfallrisiko deutlich geringer ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Privatkredit oder eine Immobilienfinanzierung handelt.
Der Sinn eines Gemeinschaftskredites
Ein Gemeinschaftskredit kann durchaus sinnvoll sein und das nicht nur bei einer Szenerie. Auch bei anderen Szenerien zeigt sich, wie viel Sinn ein Gemeinschaftskredit macht.
- Kreditsumme ist sehr hoch
Heutzutage werden viele Kredite in sehr hohen Summen abgeschlossen, dass ist meist bei Immobilienkrediten der Fall. Hier handelt es sich meist um Summen, die bis zu einer halben Million reichen können. In einem solchen Fall ist es durchaus sinnvoll die hohe Summe auf mehrere Kreditnehmer zu verteilen, um die Darlehensschuld zu verteilen. Das sorgt für eine Erleichterung beider Parteien. Bei einem solchen Kredit bietet sich in der Regel der Ehepartner oder der Lebensgefährte an. Auch ein Zusammenschluss mit einem Nachkommen ist durchaus denkbar. - Schlechte Bonität einer Partei
Gerade in der heutigen Zeit spielt das Thema Bonität eine wichtige Rolle, denn ohne eine gute Bonität sind Ratenverträge in keiner Weise möglich. Bei einer schlechten Bonität ist die Chance gering einen Kredit zu erhalten. Mit einem Gemeinschaftskredit bietet sich die Möglichkeit, dass die Bonität und somit die Kreditwürdigkeit erhöht wird, denn das Risiko wird schließlich durch zwei geteilt. Die Bank wird einem Kredit eher zustimmen. - Ausreichende Sicherheiten fehlen
Bei hohen Kreditsummen verlangen die Banken in der heutigen Zeit ausreichende Sicherheiten. Viele Verbraucher, die einen hohen Kredit aufnehmen wollen, besitzen keine ausreichenden Sicherheiten, aber mit einem Gemeinschaftskredit können Sicherheiten der zweiten Partei angegeben werden, um die Kreditwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Zu den Sicherheiten gehören Bürgschaften, Eigenkapital oder Wertpapiere. - Geringeres Risiko und bessere Konditionen
Dadurch, dass es sich bei einem Gemeinschaftskredit bei mindestens zwei Personen handelt, die an dem Kredit beteiligt sind, wird das Risiko eines Ausfalls entscheidend minimiert. Durch das minimierte Risiko kann die Bank zudem bessere Konditionen anbieten.
Die Idee hinter dem Gemeinschaftskredit
Der Gemeinschaftskredit wurde ins Leben gerufen, um eine Risikominimierung zu betreiben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es aus der Perspektive des Kreditgebers oder des Kreditnehmers gesehen wird. In erster Linie ist der Kreditgeber betroffen, denn mit einem Gemeinschaftskredit ist das Risiko von Zahlungsausfällen um die Hälfte gesenkt. Für den Kreditnehmer ist das Risiko gering, dass bei der Aufnahme eines hohen Darlehens eine finanzielle Überlastung stattfinden. Damit die Idee hinter dem Gemeinschaftskredit auch deutlich gemacht wird, müssen bei Abschluss alle Verbindlichkeiten zu gleichen Teilen verteilt sein und das muss schriftlich festgehalten werden.
Der Trend geht in Richtung Gemeinschaftskredit
Im Grunde hat jeder Bürger das Recht in Deutschland einen Kredit oder ein Darlehen als Einzelperson aufzunehmen. Gerade im Bereich der Privatkunden ist das auch heute noch üblich, aber schon in vielen Geschäftsbereichen sind die Gemeinschaftskredite wesentlich häufiger zu finden. Das ist gerade dann der Fall, wenn bei einem Unternehmen mehrere Inhaber aufgelistet sind und diese können zu gleichen Teilen auch Kreditnehmer werden. In den letzten Jahren haben sich nicht nur die geschäftlichen Bereich in Richtung des Gemeinschaftskredites bewegt, auch immer mehr Privatpersonen folgen dem Trend des Gemeinschaftskredits. Dabei spielt natürlich in erster Linie das Risiko eine bedeutende Rolle, aber auch die anderen Vorteile sind gute Gründe. Auch in Zukunft wird immer deutlicher, dass Gemeinschaftskredite für Privatpersonen und Banken immer interessanter werden. Der Trend der Gemeinschaftskredite ist voll im Kommen und wird mit Sicherheit eine ganze Weile anhalten.
Achtung bei Gemeinschaftskrediten
Wie schon erläutert handelt es sich bei einem Gemeinschaftskredit um einen Kredit, der von mehreren Personen aufgenommen wird. Gerade bei Ehepaaren kommt diese Art des Kredits sehr häufig zum Einsatz. Aber schon im Vorfeld sollte klar sein,dass es keine Diskussionen über die Finanzierung gibt. Bei Freunden, die einen Gemeinschaftskredit verlangen sollten beide Parteien sich darüber einig sein, dass es sich nicht nur um eine reine Gefälligkeit handelt, um dem Freund einen Gefallen zu tun. Der Freund sollte sich nicht verpflichtet fühlen, den Kredit aufzunehmen. In der Regel kommt es in einem solchen Fall meist schnell zu Unstimmigkeiten. Im Idealfall steckt ein gemeinschaftliches Projekt hinter der Kreditaufnahme, an dem beide Parteien gleich viel Interesse haben. Dann können beide Parteien sich zu gleichen Teilen an dem Projekt beteiligen und es handelt sich nicht um eine Gefälligkeit. Im besten Fall wird schon vor dem Besuch in der Bank ein ausführliches Gespräch geführt, um alle Unstimmigkeiten oder Modalitäten schon im Vorfeld zu klären, damit es im Nachhinein keine Probleme gibt.
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