Mit der Möglichkeit, die niedrige Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für anstehende Investitionen zu nutzen und Kredite mit attraktiven Zinsen zu erhalten, ist die Nachfrage nach den verschiedensten Kreditarten kontinuierlich gestiegen. Hierfür bietet sich eine Bank oder ein Kreditinstitut an, um dort entsprechende Kredite zu beantragen. Allerdings funktioniert die Kreditnachfrage auch bequemer. Über diverse Vergleichsportale für Kredite lässt sich das beste Angebot von Zuhause am heimischen Computer finden. Über die Vergleichsseiten werden die einzelnen Kreditanbieter aufgelistet und der Verbraucher kann die einzelnen Angebote miteinander vergleichen. Nachteil bei dieser Art von Kreditsuche ist, dass kein persönlicher Berater verfügbar ist und der Verbraucher sich durch die einzelnen Seiten arbeiten und entsprechende Informationen selbstständig suchen muss. Insgesamt ist es allerdings bei allen Arten der Kreditsuche egal, welche Angebote dort präsentiert werden. Letzten Endes zählt bei allen Krediten, was nach der Rechnung unter dem Strich steht: Die Gesamtbelastung – einfach erklärt – wie hoch die Kreditsumme nach Berücksichtigung aller Kosten tatsächlich ist.
Inhalt
Gesamtbelastung Definition
Die Gesamtbelastung definiert sich wie folgt: Es zählt die Art von Kredit oder Darlehen. Ob es ein privater Investitionskredit für offene Wünsche sein wird, oder ein Immobilienkredit, mit dem ein Grundstück oder Haus gekauft werden soll, beziehungsweise ob eine dringende Restaurierung an einem bestehenden Gebäude finanziert werden soll – die Kredite setzen sich aus jeweils anderen Kostenfaktoren zusammen, die letztendlich die Gesamtbelastung ergeben. Dies bedeutet – die Summe aller Leistungen, die ein Kreditinstitut im Zusammenhang mit der Kreditvergabe vom Kreditnehmer verlangt. Leistungen können zum Beispiel folgende Kosten sein:
• Rückzahlungsraten
• Zinsen
• Provisionen für Kreditvermittler
• Bearbeitungsgebühren
• Geldbeschaffungskosten insgesamt
Wie sich die Gesamtbelastung zusammensetzt
Es ist nicht richtig, während der Kreditvergabe nur die reine Kreditsumme zu betrachten, die ein Verbraucher bei der Bank beantragt hat. Diese Summe wird vom Verbraucher festgelegt und bei dem Kreditinstitut als Wunschsumme genannt. Bis zur realen Kreditgewährung sind allerdings noch einige Hürden zu bewältigen. Angefangen bei der Bonitätsprüfung. Sicherlich vergeben Kreditinstitute wegen der niedrigen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem bereitgestellten Zentralbankgeld leichter Kredite, dennoch ist eine Kreditgewährung auch weiterhin bonitätsabhängig. Mit der entsprechenden Auskunft über diverse Auskunftsdienste – der bekannteste Auskunftsdienst ist die Schufa – erhalten Kreditinstitute innerhalb kürzester Zeit Daten zu dem finanziellen Leumund des Verbrauchers. Bei einem niedrigen Score (Bewertungseinheit zur Bonität des Verbrauchers), ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kreditinstitut einer Kreditgewährung zustimmt, eher gering. Sind die Voraussetzungen für einen Kredit gegeben, werden die einzelnen Positionen, welche Kosten zusätzlich zu erwarten sein werden, mit dem Berater der Bank oder dem Kreditinstitut besprochen. Insbesondere bei Immobilienkredite sind neben den Geldbeschaffungskosten noch zusätzliche Kosten und Gebühren zu erwarten. Bevor die Immobilie tatsächlich in das Eigentum des Verbrauchers übergeht, müssen Kosten für
• den Notar
• für Beglaubigungen
• den anstehenden Immobilienkaufvertrag
• etwaige Gutachter
• Grundbucheintragungen und auch
• die Grunderwerbssteuer
aufgebracht werden. Wird ein entsprechender Immobilienkredit über einen Makler vermittelt, sind auch die Vermittlungsgebühren zu berücksichtigen.
Höhe der Gesamtbelastung
Die Höhe der Gesamtbelastung richtet sich mitunter auch nach der Höhe der Geldbeschaffungskosten. Im Vorfeld ist nicht zu erkennen, wie hoch die Gesamtsumme ausfallen wird. Die Gesamtbelastungen, die einen Kredit zuzüglich aller Kosten ausmachen, sind je nach Bank oder Kreditinstitut unterschiedlich hoch, da jede einzelne Bank oder jedes einzelne Kreditinstitut diese Kosten eigenständig festsetzen kann. Variablen, die während der gesamten Kreditlaufzeit veränderbar wären, sind mitunter die Zinsen. Es ist wichtig darauf zu achten, wie die Konditionen für den Kredit schriftlich fixiert werden. Mitunter wird bei den Zinsberechnungen von effektiven Jahreszinsen gesprochen. Diese Zinsen sollten während der Besprechung zur Kreditvergabe für die gesamte Kreditlaufzeit ihre Gültigkeit behalten. Dies bedeutet, auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins wieder anhebt und sich dies auf die Gesamtsituation der Zinsen für Kredite und Darlehen auswirkt, darf sich der effektive Jahreszins nicht verändern – er darf nicht an die Zinssituation angepasst werden. Die Zinsvereinbarungen zwischen Banken oder Kreditinstitute und den jeweiligen Verbrauchern sind geschützt – unveränderbar. Die Gesamtbelastung wird auf dem Kreditvertrag schriftlich ausgewiesen und zwar in Prozent. Dies bedeutet, dass die Gesamtbelastung prozentual entsprechend der Kreditsumme berechnet wird und alle Kosten beinhaltet, die für die Bearbeitung und Verwaltung des Kredites anfallen.
Gesamtbelastung hinsichtlich monatlicher Kosten
Bei der Kreditanfrage müssen zusätzliche Kosten Beachtung finden, die in der privaten Berechnung leicht vernachlässigt werden können. Des Weiteren müssen Gegebenheiten Berücksichtigung finden, die sich möglicherweise auch auf den Kredit oder das Darlehen auswirken könnten. Zum einen sind die monatlichen Lebenserhaltungskosten in die Kreditberechnung aufzunehmen. Die Tilgungsraten werden bei der Kreditberatung herausgefunden. In der Berechnung muss allerdings berücksichtigt werden, dass trotz der anfälligen Rückzahlungsraten die Kosten für den Lebensunterhalt gesichert bleiben müssen. Somit fallen auch diese Kosten als Faktor mit hinein in die monatliche Gesamtbelastung. Kosten für den Lebensunterhalt sind unter anderem
• Nahrung
• Miete
• Strom
• Telefon
• Versicherungen
• Auto
• Kleidung
• Freizeit
• Schule
Weitere Berücksichtigung muss die Lebensentwicklung eines Kreditnehmers finden. Angefangen bei der beruflichen Entwicklung, über die Familienplanung, bis hin zur Rente, sind dies Faktoren, die in einem Kredit oder Darlehen mit einbezogen werden müssen. Gerade hinsichtlich der Familienplanung wird sich die finanzielle Situation ändern, was sich auch auf den Kredit auswirken kann. Bei Krediten mit Laufzeiten von 30 Jahren und länger können die Tilgungsraten bis ins Rentenalter hineinreichen, immer unter Berücksichtigung dessen, in welchem Alter der Kreditnehmer den Kredit beantragt hat. Diese langen Laufzeiten finden sich hauptsächlich bei Immobilienkrediten. Banken und Kreditinstitute haben die Möglichkeiten, über Berechnungsprognosen die finanzielle Entwicklung des Kreditnehmers anschaulich darzustellen. Über Wahrscheinlichkeitswerte wird letztendlich auch die zu erwartende Rente in der Kreditberechnung mit langen Laufzeiten ein wichtiges Kriterium sein. Der Verbraucher muss in diesem Fall abschätzen können, ob bei einer Rente die Tilgungsraten ohne Probleme bedient werden können. Da die monatliche Gesamtbelastung bei Krediten mit langen Laufzeiten über Jahre hinweg gleich bleiben wird, besteht die Möglichkeit – abhängig allerdings von den Geschäftsmodellen der Banken und Kreditinstitute – im Rentenalter die Tilgungsraten entsprechend der Rentenhöhe anzupassen.
Gesamtbelastung bei gewerblich genutzten Krediten
Bei gewerblich genutzten Krediten sind die gleichen Voraussetzungen zu prüfen wie im Falle der privat genutzten Kredite. Vorteile finden sich hier allerdings in der Form, dass die Geldbeschaffungskosten vom Unternehmer steuerlich als Ausgaben anzumelden sind und bei der entsprechenden Steuererklärung einfließen müssen.
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