Bei den Investitionsförderungen, die auch als Direktinvestitionsförderung bezeichnet werden, handelt es sich um Investitionshilfen, die vom Staat gegeben werden. Die Investitionshilfen belaufen sich auf finanzielle Mittel, die in den meisten Fällen für gewerbliche Institutionen zur Verfügung gestellt werden. Sie sind ein Teil der Wirtschaftsförderung. Bei der Investitionsförderung wird zwischen verschiedenen Förderungsarten unterschieden:
- Sektorale Investitionsförderung
- Regionale Investitionsförderung
- Mittelstandsförderung
- Forschungs- und Entwicklungsinvestitionsförderung
Inhalt
Die Investitionsförderung
Bei der Investitionsförderung werden in der Regel Unternehmen gefördert. Für jedes Unternehmen spielen Investitionen eine bedeutende Rolle. Sie dienen nicht nur der Erweiterung, sondern auch der Modernisierung und vor allen Dingen dem Erhalt. Gerade Existenzgründer müssen viel Geld investieren, um ein Unternehmen erfolgreich aufzubauen. Aber Investitionen sind auch mit hohen Ausgaben verbunden und nicht immer sind ausreichend finanzielle Mittel vorhanden. In einem solchen Fall sind die sektoralen Investitionsförderungen perfekt.
Die Instrumente der Investitionsförderung
Es werden verschiedene Instrumente für die Investitionsförderung verwendet. Dazu gehören auf jeden Fall die steuerlichen Reize. Sie werden in Sonderabschreibungen angegeben, die für bestimmte Kategorien gelten. Dazu können beispielsweise Umweltschutz, Entwicklung oder Forschung gehören. Heute gelten diese Sonderabschreibungen in allen neuen Bundesländern, aber sie sind zeitlich begrenzt, aber dafür sind sie für alle Investitionen zu haben. Zu den steuerlichen Anreizen gehören auch sogenannte Investitionsfreibeträge. Sie dienen zur Minderung der Steuer- und Bemessungsgrundlage. Auch Investitionsprämien als Abzug der Steuerschuld sind heute beliebt. Einige der Instrumente werden von der Bundesrepublik Deutschland allerdings nicht praktiziert.
Die Investitionsförderung kann auch in anderen Formen auftreten, beispielsweise in der Direktinvestitionsförderung. Hierbei handelt es sich um Finanzhilfen, die direkt gewährt werden und als Investitionszulagen oder Zuschüsse ausgezahlt werden können. Die Investitionszulagen sind für die begünstigten Unternehmen steuerfrei. Anders sieht es bei den Investitionszuschüssen aus. Sie sind steuerpflichtig.
Die Investitionskredite
Auch durch zinsgünstige und langfristige Investitionskredite ist eine Investitionsförderung möglich. Sie werden beispielsweise von der KfW Bank oder anderen landeseigenen Wirtschaftsförderinstituten ausgegeben. Diese Art der Kredite hat eine deutlich längere Laufzeit als Kredite, die über eine herkömmliche Bank kaufen. Die Laufzeit wird meist zwischen zehn und mehr Jahren festgelegt. Zudem sind die Konditionen für eine Investitionsförderung durch einen speziellen Kredit sehr viel günstiger als für einen normalen Kredit bei der Bank. Eine vorzeitige Tilgung ist meist sogar kostenlos möglich. Auch das ist bei einem normalen Kredit eher nicht der Fall.
Die öffentlichen Bürgschaften als Investitionsförderung
Öffentliche Bürgschaften können ebenfalls zu den Investitionsförderungen gehören. Mit Hilfe der öffentlichen Bürgschaft kann eine bankmäßige Fremdfinanzierung durch Unternehmen ermöglicht werden. Das ist immer dann ziemlich interessant, wenn die banküblichen Kreditsicherheiten nicht gestellt werden können oder einfach nicht ausreichen. Zudem lehnt die Bank meist einen Kredit ab, wenn das Risiko für sie einfach zu hoch ist. Auch in einem solchen Fall kann eine öffentliche Bürgschaft helfen.
Die Beantragung einer Investitionsförderung
Es gibt verschiedene Investitionsförderungen, die von den Unternehmen in Anspruch genommen werden können. Dabei richten sich die Möglichkeiten nach dem Bundesland und den dort geltenden Richtlinien und Gesetzen. Die Förderung kann bei der Förderbank, der Landesbank oder bestimmten anderen Förderungen beantragt werden. Allerdings gilt bei der Antragsstellung immer das Hausbankprinzip. Das bedeutet, die Förderung wird nicht durch die einzelnen Förderstellen beantragt, sondern nur über die Hausbank des Unternehmens. Der Antrag wird also immer bei der eigenen Hausbank gestellt und diese leitet den Antrag dann an die entsprechende Institution weiter. In Bayern beispielsweise können die Anträge auf eine Investitionsförderung direkt bei der Bezirksregierung gestellt werden. Sie hat regionale Tätigkeitsbereiche und da verteilen sich die einzelnen Förderungen.
Bei der Antragsstellung müssen die Vorhabenkosten vollständig dargelegt werden. Da sind alle Kosten nachzuweisen, die nicht förderfähig sind. Bei den meisten Förderungen müssen bis zu 25% des Kapitals für eine Investition aus der eigenen Tasche kommen. Das bedeutet, dass Unternehmen muss Eigenkapital einsetzen, um für den Restbetrag eine Förderung zu bekommen. Die Hausbank muss bei der Antragsstellung für Investitionsförderungen bestätigen, dass ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind.
Der Antrag für Investitionsförderungen
Viele Investitionsförderungsanträge können im Internet unter den Stadtseiten gefunden werden. Aber in der Regel befindet sich der Antrag für eine Investitionsförderung bei der Hausbank. Die Hausbank arbeitet dabei nach dem Hausbankprinzip. Heute ist es üblich, dass ein Unternehmen nicht nur bei einer Bank Konten führt. Die Konten sind auf mehrere Banken verteilt und das kann bei einem Investitionsantrag schon zu Problemen kommen. Bei einem Antrag arbeitet die Bank nach dem Hausbankprinzip, das bedeutet, sie übernimmt die Aufgabe der Hauptbank und das ist meist aber nur möglich, wenn die Bank, die den Antrag stellt, Einblick auf die Konten und finanziellen Mittel des Antragsstellers hat. Dafür bietet es sich an, dass ein Unternehmen sich im Vorfeld für eine Bank entscheidet und sie als Hausbank einsetzt. Das hat nicht nur bei Anträgen für Investitionsförderungen entscheidende Vorteile, auch bei anderen Kredit- oder Darlehensanträgen ist eine Hausbank nur von Vorteil. Die Hausbank kennt die finanzielle Geschichte des Unternehmens, meist von Beginn an. Sie kennt alle finanziellen Mittel und hat Einblick auf die Konten. Dadurch kann die Hausbank auch problemlos über die finanziellen Mittel Auskunft geben und somit für oder gegen die Investitionsförderung entscheiden.
Beispiele für die Investitionsförderung
- Niedersachsen:
In Niedersachsen fördert die N-Bank in Hannover einzelbetriebliche Investitionen, um die regionale Wirtschaftsstruktur eindeutig zu verbessern. Dazu werden beispielsweise Betriebsstätten errichtet, die bestehenden Betriebsstätten erweitert oder auch eine Diversifizierung innerhalb der Betriebsstätte durchgeführt. Sogar stillgelegte Betriebsstätten sollen wieder in Betrieb genommen werden. Auch das fördert die N-Bank in Hannover. - Berlin:
Investitionsförderungen für die Gründungsphase bietet Berlin den Einzelunternehmen an. Sie sollen die Wachstumsphase stärken und für eine Stabilisierung gerade in der Anfangsphase sorgen. Für diese Investitionsmöglichkeiten hält die Investitionsbank in Berlin zahlreiche Angebote bereit, die von den Unternehmen beantragt werden können. Gerade in Bezug auf die Immobilienfinanzierung gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Mittelstandsinitative Energiewende bietet Investitionsförderungen in Bezug auf Heizen mit erneuerbaren Energien oder ähnlichen Aktionen an. - Cuxhaven:
In Cuxhaven kümmert sich die Agentur für Wirtschaftsförderung um verschiedene kleine und mittelständische Unternehmen. Sie förderte von 2007 bis 2013 verschiedene Unternehmen mit besonderen Förderprogrammen. - Arnsberg:
In Nordrhein-Westfalen befindet sich der Regierungsbezirk Arnsberg. Hier werden Investitionsförderungen eingesetzt, welche zur Verbesserung der Infrastruktur dienen sollen. Der Zweckverbank Nahverkehr in Westfalen-Mitte hat dafür verschiedene Fördermittel bereitgestellt.