Bei dem Kapitaldienst handelt es sich um alle Ausgaben, die ein Kreditnehmer hat, wenn er einen Kredit aufgenommen hat. Zu den höchsten Ausgaben, neben der eigentlichen Kreditsumme gehören die Zinsen und die Tilgung. Dadurch, dass der Kapitaldienst zu Ausgaben führt, belastet er auch die Liquidität. Ein hoher Teil der Kosten liegen bei den Zinszahlungen, dem sogenannten Zinsaufwand. Der Zinsaufwand führt im Endeffekt zu einer Gewinnminderung beziehungsweise zu einer Verlusterhöhung. Dabei hat der Kapitaldienst viele Gemeinsamkeiten und aus dem Grund treffen sie auf alle Schuldner zu, die einen Kapitaldienst erbringen müssen. Der Kapitaldienst kann von natürlichen Personen, Unternehmen, vom Staat oder dessen Gebietskörperschaften genutzt werden.
Inhalt
Die Ermittlung des Kapitaldienstes
Bei einer Kreditaufnahme entstehen Kosten, die neben der Kreditsumme auf den Kreditnehmer zukommen. Sie müssen an den Kreditgeber bezahlt werden. Der Kapitaldienst beinhaltet alle Kosten, die in Bezug mit einer Kreditaufnahme entstehen. Dazu gehören in erster Linie die Kreditvermittlung, aber auch Disagio, Bankgebühren, die mit der Kreditaufnahme verbunden sind, Emissionskosten für Schuldverschreibungen oder auch die Leasinggebühren. Es gibt aber auch Kosten, die nicht zum Kapitaldienst gehören. Dazu gehören die Verzinsung von Pensionsrückstellungen. Auch die Tilgung selbst gilt als Kapitaldienst, wobei darin auch die Rückzahlungen der Kredite inbegriffen sind, wie die Ratentilgung, die Annuitäten oder auch die Tilgungssumme am Fälligkeitstag. Bei Privatpersonen gehören noch weitere Ausgaben zum Kapitaldienst:
- Ansparleistungen von Kapitallebensversicherungen
- Ansparungen von Rentenversicherungen
- Ansparungen von Bausparverträgen
Kapitaldienst – der Kreditvermittler
Heute bietet sich für Kreditsuchende die Möglichkeit einen Kreditvermittler einzuschalten, der sich auf die Suche nach dem passenden Kreditangebot macht. Im Grunde handelt es sich bei einem Kreditvermittler um ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Kreditnehmer und dem Kreditgeber. Beim Kreditvermittler handelt es sich meist um eine Person oder ein Unternehmer, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Kredit von Kreditgebern an Privatpersonen zu vermitteln. Der Kreditvermittler vergleicht verschiedene Kredite und sucht den Kredit mit den besten Konditionen für die Privatperson heraus. Dafür bekommt der Kreditvermittler eine Provisionsgebühr, die zum Kapitaldienst gehört. Allerdings bekommt er seine Gebühr nur, wenn eine erfolgreiche Vermittlung stattgefunden hat und es zu einem Kreditvertrag kommt. Alle Aufgaben, die der Kreditvermittler im Vorfeld durchführt sind kostenfrei.
Die Höhe der Provisionsgebühr für einen Kreditvermittler liegt etwa bei 0,5% von der gewünschten Kreditsumme. Grundsätzlich wird die Gebühr von dem Kreditgeber getragen, der den Kredit trägt. Die Bezahlung für den Kreditvermittler ist immer nur in Prozentsätzen angegeben und darf nicht in einem absoluten Geldbetrag zu lesen sein. Die Vereinbarung wird immer im Vertrag festgehalten. Der Kreditvermittler wird erst bezahlt, wenn die Kreditverträge unterschrieben und der Kredit genehmigt und ausgezahlt ist. Zudem bekommt er nur sein Geld, wenn der Kreditnehmer nicht das gesetzliche Widerrufsrecht in Anspruch nimmt.
Kapitaldienst – die Bankgebühren für den Kredit
Die Bankgebühren sind in der Regel die höchsten Kapitaldienste, die bei einem Kredit anfallen können. Die Aufnahme eines Kredits ist immer mit Kosten verbunden. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Bezahlung des Kreditgebers, der den Kreditbetrag für den Kreditnehmer zur Verfügung stellt. Die Gebühren für den Kreditnehmer werden in Zinsform auf dem Kreditbetrag angerechnet. Bei der Vergabe eines Kredite entstehen dem Kreditgeber verschiedene Kosten. Sie belaufen sich meist auf die vorbereitenden Tätigkeiten, wie die Bearbeitung der Anfrage oder der Bonitätsüberprüfung. Bevor es zum eigentlichen Kreditvertrag kommt betreibt der Kreditgeber schon einen gewissen Aufwand, der in Gebühren zu erkennen ist:
- Kreditbearbeitungsgebühren
- Darlehensgebühren
- Bearbeitungsentgelte
- Abschluss- oder Bearbeitungsprovisionen
In der heutigen Zeit werden alle diese Kosten zusammengefasst und in Form von Zinsen gezahlt. Dabei handelt es sich um den sogenannten Effektivzins.
Der effektive Jahreszins bietet sich für einen Kreditvergleich perfekt an, denn die Kreditgeber setzen bei den Krediten auf unterschiedliche Kosten. Damit ein Vergleich deutlich besser möglich ist, sollte der effektive Jahreszins mit eingerechnet werden. Die Höhe des gesamten Kredit hängt in der Regel von verschiedenen Faktoren ab, dazu gehören nicht nur die Kredithöhe selber, sondern auch der Verwendungszweck und auch die Bonität. Im Jahreszins sind alle Kapitaldienste enthalten, die für den Kredit anfallen und damit lässt er sich deutlich besser mit anderen Angeboten vergleichen.
Emissionskosten für Schuldverschreibungen
Die Schuldverschreibung ist ein Wertpapier, für das ein Anleger in den meisten Fällen Zinsen bekommt. Die Schuldverschreibung wird auch Obligation, Anleihe oder Rentenpapier genannt. Mit der Vergabe einer Schuldverschreibung überlässt der Aussteller dem Anleger ein gewisses Kapital für eine bestimmte Zeit. Im Grunde wird dem Aussteller also eigentlich eine Art Kredit gegeben. Mit dem Kauf einer Schuldverschreibung wird der Anleger zum Gläubiger, nicht aber zum Teilhaber. Der Aussteller hat die Verpflichtung die Geldforderung zum Ende der Vertragslaufzeit an den Anleger zurückzuzahlen. Dabei kann die Schuldverschreibung bis zu 30 Jahre oder länger laufen. Da es sich bei der Ausgabe einer Schuldverschreibung um eine Art Kredit handelt, bekommt der Anleger, sozusagen als Dankeschön, Zinsen bezahlt. Die Zinsen gehören für den Aussteller zum Kapitaldienst, denn es handelt sich um Kosten, die für den Kredit anfallen. Der Kapitaldienst für die Schuldverschreibung muss an den Anleger gezahlt werden.
Emissionskosten für Leasinggebühren
Das Thema Leasing kommt mittlerweile in vielen Bereichen zum Einsatz. Am bekanntesten ist das Leasing allerdings durch Fahrzeuge. Bei einem Leasingvertrag bekommt der Kunde ein Objekt für eine gewisse Zeit zur Nutzung. Es handelt sich nicht um einen Kauf, sondern eher um eine Verleihung. Der Kunde kann das Objekt für eine feste Zeit nutzen und muss dafür an den Leasinggeber Gebühren also Kapitaldienst bezahlen. Neben der monatlichen Rate, gehören auch Unterhaltskosten für das Objekt an. Als Beispiel bietet sich ein Fahrzeug an. Ein Händler gibt es Fahrzeug über einen Leasingvertrag an einen Kunden heraus. Dafür muss der Kunde in erster Linie die monatliche „Leihrate“ zahlen. Diese Leasingrate wird an den Händler bezahlt und gilt als eine Art Nutzungsgebühr. Dazu kommen die monatlichen Unterhaltskosten für das Fahrzeug von den Steuern bis hin zur Versicherung, aber auch der Treibstoff und die Verschleißteile sind Kapitaldienste. Inspektionen und eventuelle Reparaturen gehören beim Leasing zum Kapitaldienst, denn es handelt sich um Kosten, die der Leasingnehmer tragen muss.
Die Tilgung als Kapitaldienst
Bei jeder Kreditaufnahme wird mit dem Kreditgeber eine Tilgungsrate ausgemacht, mit der der Kredit über die ausgemachte Laufzeit an den Kreditgeber zurückgezahlt wird. Die Tilgungsrate selber ist auch ein Kapitaldienst, denn schließlich handelt es sich um Kosten, die für den Kredit anfallen.
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