Der Begriff Kommunalobligation bezeichnet einen öffentlichen Pfandbrief, welcher abgesichert wird durch eine Forderung gegen Körperschaften oder Anstalten des öffentlichen Rechts aus dem Inland. Diese stellt somit eine besonders gute Obligation dar. Allgemein bedeutet dies, dass mit einer Kommunalobligation, Gelder an eine Körperschaft oder Anstalt des öffentlichen Rechtes vergeben werden, die der Anleger binnen einer vertraglich festgelegten Frist zurückerhält. Diese gilt als eine sehr sichere Form der Geldanlage, denn die Bonität der Schuldner ist weitaus höher als bei einer Privatperson.
Die Pfandbriefe gelten eine sehr sichere Geldanlage mit einer mittleren Laufzeit und mittlerer Rendite bei Endfälligkeit. Es handelt sich um Anleihen der einzelnen Bundesländer und Gemeinden, die damit öffentliche Investitionen finanzieren. Kommunalobligationen werden beispielsweise für Bau- und Wohnungsvorhaben, Straßenbau oder Energieversorgung eingesetzt. Die Hypothekenbanken setzen die Gelder für die Vergabe von entsprechenden Darlehen für solche Vorhaben ein. Als Sicherheit dienen die Steuereinnahmen der öffentlichen Körperschaften. Pfandbriefgeschäfte sind per Gesetz den Banken vorbehalten. Rechtsgrundlage: § 1 Abs. 1 Nr. 1a KWG (Kreditwesengesetz). Für die Einlagen gelten in der Regel Mindestsätze, z. B. 100 Euro Mindesteinlage. Die Laufzeit der Pfandbriefe wird bei der Ausgabe der Wertpapiere vom Ausgeber der Kommunalobligationen bestimmt. Üblich sind Laufzeiten von 3 bis 10 Jahren. Für die Laufzeit wird ein Festzins festgelegt, der zusammen mit der Anlage bei Endfälligkeit ausgezahlt wird. Die Käufer von Kommunalobligationen können jederzeit ihre Pfandbriefe zum aktuellen Kurs an der Börse verkaufen. Die Anlagen gelten als lombardfähig und können als Sicherheit für Kredite des Anlegers benannt werden. Das Anlagerisiko ist extrem gering. Sehr gut eignen sich die sicheren Kommunalobligationen für die Anlage-Kombinationen innerhalb eines gemischten Investments.
Inhalt
Kommunalobligationen – auf die Gebühren achten
Die kommunalen Anleihen und Anleihen der Städte gelten als ebenso gut gesichert wie die Staatsanleihen. Die Renditen liegen allerdings über denen von Staatsanleihen. Daher rechnen zu den sehr zuverlässigen Alternativen zu den Staatsanleihen. Dem Anleger entstehen allerdings auch einige Kosten für die Anlage in Pfandbriefen. Dazu gehören die verschiedenen Gebühren beim Ankauf der Kommunalobligationen, Gebühren für das Depot, Limitgebühr, Maklergebühr, Provisionsgebühr. Die Höhe der Gebühren wird von der jeweiligen Bank bestimmt. Für eine Anlage sollten also auch unbedingt die je nach Bank fälligen Gebühren geprüft und verglichen werden. Sind die Kommunalobligationen allerdings ein Bestandteil von einem gemischten Investment, muss sich der einzelne Anleger nicht mit den Gebühren der einzelnen Segmente der Anlage, sondern nur dem gesamten Investment befassen.
250 Jahre Pfandbrief
2019 feiert der Pfandbrief sein 250. Jubiläum. Die ersten Wertpapiere dieser Art wurden einst im alten Preußen von Friedrich II. herausgeben. Ziel war es, mit den Anleihen die hohen Rüstungskosten zu bestreiten, die die Regierung nicht mehr bezahlen konnte. Die Anleihe wurde als preußischer Pfandbrief betitelt. Nachdem Ende des 19. Jahrhunderts unter Bismarck das Deutsche Reich entstand und die einzelnen Herrschaftsgebiete in einen gemeinsamen Staat eingingen, wurden die Pfandbriefe als kommunale Anleihen beibehalten. Für die Besonderheiten des Handels mit diesen Papieren wurde das Pfandbriefgesetz geschaffen. Heute hat das Pfandbriefgeschäft ein sehr großes Volumen von mehr als 2 Milliarden Euro erreicht und gilt lt. Aussage der deutschen Hypothekenbanken als das größte Segment auf dem deutschen Rentenmarkt. In mehr als 200 Jahren haben sich die kommunalen Anleihen vom preußischen Pfandbrief für die zu hohen Rüstungskosten, zu einem wichtigen Bestandteil der Finanzierung von gesellschaftlich notwendigen Investitionen in die Bautätigkeit und Infrastruktur gewandelt. Aus dem jeweils direkt verfügbaren Steuertopf lassen sich die hohen Investitionen nicht bestreiten. Langfristige Darlehen sind erforderlich, um entsprechende Aufträge an Unternehmen aus der privaten Wirtschaft zu vergeben. Über die ganz speziell dafür lizenzierten Banken werden die Anleihen ausgeben. Solche Anleihen können nicht willkürlich ausgegeben werden. Sie bedürfen der Zustimmung der zuständigen, gewählten Gremien der Kommunen, Städte und Länder. Auf diese Weise wird über die vielen kleinen und großen Anleger das Kapital bereitgestellt, dass die Darlehen ermöglicht. Da die aufgebrachten Gelder als Darlehen vergeben werden, gewinnen die Banken an den Zinsen. Die Anteile der Kredite an der Höhe der Pfandbriefe ebenfalls begrenzt. So können die Papiere auch zu festen Zinsen herausgegeben werden, ohne dass zu befürchten ist, dass sie im Verlauf der Laufzeit an Wert einbüßen. Nicht nur das Steueraufkommen, sondern auch die Darlehnszinsen stellen einen sicheren Hintergrund dar. Der Markt dieser Anleihen ist in beständigem Wachstum begriffen. Andere Länder haben den Handel mit Pfandbriefen ebenfalls für sich entdeckt und nutzen ihn sehr erfolgreich.
Kommunalobligationen – Zielsparen und Spekulationsgeschäft
Nicht jeder Anleger setzt bei den Kommunalobligationen ausschließlich auf die sichere Rendite. Da die Papiere auch laufend an der Börse gehandelt werden, eignen sie sich ebenso als Spekulationsobjekte beim täglichen Börsenhandel. Hier kann anstelle der endfälligen Festzinsen, auf kursabhängige Gewinnverkäufe gesetzt werden. Die meisten Kapitalanleger, die sich gänzlich oder bei gemischten Anlagen für Pfandbriefe entscheiden, wünschen sich allerdings eine feste, sehr sichere Geldanlage. Insbesondere die Kleinanleger werden ihre Kommunalobligationen kaum an der Börse handeln. Meist haben die Anlagen keinen so großen Umfang, dass sich Spekulationen lohnen würden. Zudem haben die wenigsten Durchschnittsanleger weder das eigene erforderliche Börsenwissen noch Interesse, einen Börsenmakler für den Handel einzubeziehen.
Da die Laufzeiten im Durchschnitt für die Kommunalobligationen sehr übersichtlich und absehbar sind, eignen sich die Anlagen gut für das Sparen auf ein bestimmtes Ziel. Festzinsen eignen sich für das Zielsparen von jeher sehr gut. Die Anleger haben eine garantierte Übersicht, welche Beträge bei Endfälligkeit an sie ausgezahlt werden. Kapitalanlagen wie Aktien & Co sind den meisten Kleinanlegern mit einem zu hohen Risiko behaftet. Sie wünschen sich für einen bestimmten Zweck eine sichere Geldvermehrung. Angesichts des sehr langen und anhaltenden absoluten Tiefs der Zinsen bei den meisten herkömmlichen Anlagen, sind die Kommunalobligationen dafür gut geeignet. Traditionelle Anlagen wie das Sparkonto sind während des Zinstiefs vielfach sogar zum Verlustgeschäft geworden, da sich bei fehlenden Zinsen die Inflationsrate spürbar negativ auswirkt.
Ein großer Markt – Internationale Kommunalobligationen
Kommunalobligationen beschränken sich nicht auf Deutschland und Europa. Den größten Markt für Kommunalobligationen verzeichnen die USA mit 3,8 Billionen Dollar. Kapitalanlagen in außereuropäische Kommunalobligationen, insbesondere den amerikanischen Markt, erfordern allerdings erheblich höhere Kapitaleinlagen, als das bei kleineren Obligationen erforderlich ist. Die Sicherheit ist ebenfalls sehr hoch zu bewerten. Die Ausfallquoten sind extrem gering. Die Renditen zeigen sich ebenfalls mit sehr guten Aussichten. Kommunalobligationen gibt es auf dem internationalen Markt aus den unterschiedlichsten Staaten.
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